Ninjatō

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Ninjatō
Angaben
Waffenart: Schwert
Bezeichnungen: Ninja-Schwert
Verwendung: Waffe, traditionelle Waffe
Einsatzzeit: bis aktuell
Ursprungsregion/
Urheber:
Japan,Ninja
Verbreitung: Japan, heute Weltweit
Gesamtlänge: ca. 70 cm bis ca. 85 cm
Klingenlänge: ca. 46 cm bis ca.61 cm
Griffstück: Holz, Metall, Fischhaut, Seide
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Das Ninjatō [nin.dʑa.toː] (jap. 忍者刀) ist ein gerades Kurzschwert, das für Ninjutsu benutzt wird.

Beschreibung

Es wird gelegentlich behauptet, dass es sich beim Ninjatō um das übliche Schwert der japanischen Ninja gehandelt habe. Tatsächlich findet sich hierfür jedoch kein Beleg in historischen Unterlagen und Darstellungen. Viele halten es stattdessen für eine Erfindung moderner westlicher Ninja-Nachahmer, zum Beispiel Stephen K. Hayes. Es wird wie folgt beschrieben:

Es hat normalerweise eine Klingenlänge zwischen 46 und 61 cm (1,5–2,0 Shaku) mit gerader Klinge, manchmal wurde einfach ein Katana gekürzt, um ein Ninjatō zu erhalten. Die Schwertscheide hatte mehr Funktionsmöglichkeiten als nur das Schwert aufzubewahren. Sie konnte als Schnorchel genutzt werden oder auch um kleinere Ausrüstungsgegenstände darin zu verstauen. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit war es, die Scheide als Blasrohr für Metsubushi (Blendpulver aus Asche, Mehl und Spänen) zu verwenden. Dadurch konnte der Ninja dem Feind das Blendpulver ins Gesicht blasen, um dann zu fliehen. Auch konnte man in der Scheide Wurfmesser verstecken, ein als Tsuba getarnter Wurfstern wäre auch möglich.

Das Ninjaschwert soll im Unterschied zum Katana der Samurai üblicherweise schräg auf dem Rücken getragen worden sein. Dieses sollte angeblich eine größere Bewegungsfreiheit des Trägers ermöglichen: Beim Klettern und Schleichen wäre ein langes Schwert an der Seite einfach hinderlich gewesen. Aus dieser Tragart resultiert auch die Kürze: Ein längeres Schwert hätte sich über die Schulter hinweg nur schwer aus der Scheide ziehen lassen. Ebenfalls ergab sich aus diesem besonderen Schwert eine andere Kampfweise als die der Samurai.

Allerdings wird auch diese Trageweise als unhistorisch angesehen, da sie weder ein schnelles Ziehen noch ein Zurückstecken des Schwertes erlaubt und auch viele Kampfbewegungen behindert oder verhindert (etwa das Rollen vorwärts oder seitwärts). Ebenso kann auch ein normales Katana im Obi nach hinten auf die Hüfte geschoben werden, wenn es nicht seitlich behindern darf. Auch die Aussage, das Ninjatō wäre als Brechstange oder Kletterhilfe eingesetzt worden, ist unlogisch, da alle japanischen Klingen zu filigran sind, als dass man sie in Mauern oder Bäume rammen könnte und dann das Gewicht eines ganzen Körpers daran hängt. Sowohl Ninjatō als auch Katana oder Wakizashi würden brechen.

Literatur

  • Jürgen Bieber: Ninja-to: Das Schwert der Ninja. Verlag Autorenschmie.de, Wangen 2009, ISBN 978-3-940404-12-1.