Northern Ice Field

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Northern Ice Field
Northern Ice Field
Northern Ice Field

Northern Ice Field

Lage Tansania
Gebirge Kilimandscharo
Typ Gebirgsgletscher/ Eiskuppe
Eisvolumen Eismenge stagniert oder ist rückläufig
Koordinaten 3° 3′ S, 37° 21′ OKoordinaten: 3° 3′ S, 37° 21′ O
Northern Ice Field (Tansania)
Northern Ice Field (Tansania)
Vorlage:Infobox Gletscher/Wartung/Bildbeschreibung fehlt

Das Northern Ice Field (deutsch Nördliches Eisfeld) liegt in der Nähe des Kilimandscharo-Gipfels in Tansania am Westhang der Spitze.

Geschichtliche Entwicklung

NASA-Bild aus dem Jahr 2004 mit den Positionen der großen Gletscher am Kilimandscharo. Das nördliche Eisfeld befindet sich links im Bild.

Das Nördliche Eisfeld und die Östlichen Eisfelder waren mit dem Südlichen Eisfeld verbunden und bildeten einen Teil einer durchgehenden Gletschereismasse an der Spitze des Kilimandscharo, als die ersten wissenschaftlichen Untersuchungen im Jahr 1912 erfolgten. Bis 1962 trennte sich das Südliche Eisfeld vom Nördlichen Eisfeld ab. Bis 1975 trentte sich das Östliche Eisfeld ebenfalls ab. Im Jahr 1912 betrug die Gesamtmenge gletscherbedeckter Gebiete auf dem Kilimandscharo 11,40 Quadratkilometer; dies wurde jedoch bis 2011 auf nur 1,76 Quadratkilometer verringert, ein Verlust von 85 %. Einst floss das Eis vom Nördlichen Eisfeld und speiste zahlreiche Gletscher, einschließlich von Norden nach Süden den Credner, Drygalski, Great Penck und Little Penck Gletscher.

Das Nördliche Eisfeld war mit einem Gebiet von 0,95 Quadratkilometern die größte am Kilimandscharo verbliebene Eisfläche (Stand 2007). Während der als die Jüngere Dryaszeit bekannten außergewöhnlich kalten Periode war der Kilimandscharo möglicherweise eisfrei. Obwohl die Bedingungen während der Jüngeren Dryaszeit kalt genug waren, um Eis zu erhalten, war es auch außergewöhnlich trocken; so sehr, dass die Region um den Kilimandscharo eine Halbwüste war. Vom Nördlichen Eisfeld genommene Eisbohrkernproben gehen nur bis zum Ende der Jüngeren Dryaszeit zurück und wurden auf 11.500 Jahre datiert. Staubablagerungen in den Proben der Eisbohrkerne stimmen mit den Perioden vermuteter Erwärmung, wie der mittelalterlichen Warmzeit (1000–1270 n. Chr.), überein. Die Eisbohrkerne lassen ebenfalls erkennen, dass sich das Nördliche Eisfeld und andere gletscherbedeckte Gebiete auf dem Mount Kilimandscharo wahrscheinlich während der Kleinen Eiszeit (1270–1850 n. Chr.) ausdehnten. Dies war jedoch nicht nur eine Folgeerscheinung der sich abkühlenden Temperaturen, sondern auch eines feuchteren Klimas. Im Jahr 2000 im Nördlichen Eisfeld gebohrte Eiskerne gingen durch den Gletscher hindurch in den Felsen; eine Gesamtstrecke von nur etwas über 50 Meter.

Aktueller Stand

Der aktuelle Stand des Gletscherrückgangs am Kilimandscharo wird den Bedingungen zugeschrieben, die sowohl wärmer als auch trockener sind, als sie während der Kleinen Eiszeit waren. Tropische Gletscher tendieren dazu, durch Feuchtigkeit stärker beeinflusst zu werden als jene, die man in den mittleren Breiten oder in Polarzonen findet. Trockenere Bedingungen können wegen der höheren Menge an Wärmestrahlung in den tropischen Zonen zu prozentual höheren Gletscherverlusten führen, obwohl der Hauptteil des Gletscherrückgangs in erster Linie der Klimaerwärmung zugeschrieben wird.

Prognosen

Dieses Rückzugsmuster wird sich voraussichtlich nicht ändern. So kann bis 2040 das meiste, wenn nicht sogar alles Eis am Kilimandscharo verschwunden sein. Erst seit 1984 entwickelte das Nördliche Eisfeld ein Loch nahe seinem Mittelpunkt, das sich bis 2003 zu einem Canyon öffnete und zum ersten Mal seit 11.000 Jahren Felsen freilegte. Bis 2011 zerbrach das Nördliche Eisfeld in zwei Hälften. Der Rückgang verläuft aber nicht nur entlang der Säume. Allein in der kurzen Zeitspanne zwischen den Jahren 2000 und 2007 verdünnte sich das Nördliche Eisfeld um durchschnittlich 1,9 Meter.

Weblinks