Ostheim am Rennfurt

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Ostheim am Rennfurt (seltener auch Ostheim am Main) ist eine Wüstung, die sich heute auf dem Gebiet der Stadt Dettelbach befindet. Das Dorf war spätestens seit dem 16. Jahrhundert verlassen, weil häufige Überschwemmungen des Maines eine dauerhafte Besiedlung unmöglich machten. Heute befindet sich auf dem Gebiet des alten Dorfes die Staustufe Dettelbach.

Geografische Lage

Die Stelle, an der sich das Dorf befand, wird heute von der Gemarkung Sand eingenommen. Die Straße An der Staustufe durchbricht die Gemarkung. Ein Baggersee hat die Reste des Dorfes überflutet. Die Wüstung befindet sich im Südosten des Dettelbacher Gemeindegebietes. Im Norden befindet sich ein Industriegebiet, weiter nördlich führt die B 22 am ehemaligen Dorf vorbei. Im Süden, durch den Mainkanal getrennt, beginnt die Gemarkung von Mainsondheim mit der A 3.

Geschichte

Die erste Erwähnung des Dorfes erfolgte erst im Jahr 1470. Es handelte sich bei Ostheim wohl um einen Ausbauort des karolingischen Königshofs Dettelbach. Er sollte die dortige Rennfurt schützen und wurde nach der Lage zum nahen Dettelbach benannt. Neben Mainsondheim (Mainsüdheim) wurde auch Ostheim so angelegt. Bereits bei der Ersterwähnung war das Dorf aussterbend, die Bevölkerung nahm immer mehr ab.

Eine Quelle aus der Zeit um das Jahr 1570 nennt Ostheim als ein „vor Zeiten ein zimlich dorff“ (früher ein recht großes Dorf). Etwa 92 Hektar umfasste die Flur des Dorfes, die zum Teil wohl auch auf Inseln im Main lag. Etwa 31 Häuser waren in den Blütezeiten des Ortes bewohnt. Die vielen Überschwemmungen des Maines trugen dazu bei, dass die Bevölkerung mehr und mehr in das nahe Dettelbach zog. Um 1584 wurde das Dorf Ostheim am Rennfurt endgültig aufgegeben.[1]

Literatur

  • Hans Bauer: Das Kitzinger Land. Kostbarkeiten, Denkmäler, Kuriositäten. Band II. Volkach 2007.

Einzelnachweise

  1. Bauer, Hans: Das Kitzinger Land. S. 147.

Koordinaten: 49° 47′ 42,1″ N, 10° 11′ 8,9″ O