Oszillierender Zylinder

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Skizze des Funktionsprinzips
Hochdruck-Dampfmaschine mit schwingendem Zylinder

Oszillierender Zylinder ist ein Konstruktionsprinzip für Dampfmaschinen. Sie wurden sowohl stationär als auch mobil auf Schiffen eingesetzt. Heute findet sich dieses Konstruktionsprinzip vorwiegend im Modellbau Verwendung. Neben stationären Modelldampfmaschinen gibt es auch Modelllokomotiven[1] und Modellschiffe[2] mit oszillierendem Zylinder.

Anstelle von Dampf kann auch Druckluft verwendet werden. Bei Modelldampfmaschinen erlaubt dies einen Test ohne den Kessel aufzuheizen. Neben einfach wirkenden Maschinen gibt es auch doppelt wirkende Maschinen.

Geschichte

Bereits 1785 baute Murdoch ein Modell einer Dampfmaschine mit oszillierendem Zylinder.[2][3]

Aaron Manby baute 1821 die Manby (Schiff). Das zugehörige Patent ist "British Patent No 4558 of 1821".[4][2]

Joseph Maudslay (1801–1861,[5] der dritte Sohn von Henry Maudslay[6]) baute und patentierte 1827 eine Dampfmaschine mit oszillierendem Zylinder.[5][6][2] Weitere wesentliche Beiträge wurden durch John Penn geleistet.[2]

Einfach wirkende Maschine

Animation des Funktionsprinzips (einfach wirkende Maschine)
Modelldampfmaschinen mit oszillierendem Zylinder (einfach wirkende Maschine)

Bei einer einfach wirkenden Maschine ist der Zylinder auf einer Seite offen. Der Kolben wird nur in einer der beiden Bewegungsrichtung mit Dampf beaufschlagt.

Der Zylinder wird mit einer Feder an den „Spiegel“ gedrückt. Die Feder funktioniert ein Stückweit auch als Sicherheitsventil, bei übermäßigem Dampfdruck wird der Zylinder vom Spiegel abgedrückt.[1]

Die Kurbelwelle ist üblicherweise mit einem Massenausgleich versehen.

Doppelt wirkende Maschine

Animation des Funktionsprinzips (doppelt wirkende Maschine)

Bei einer doppelt wirkenden Maschine ist der Zylinder auf beiden Seiten geschlossen. Der Kolben wird in beiden Bewegungsrichtung mit Dampf beaufschlagt. Der Dampfverbrauch und die Leistung verdoppeln sich.[1]

Hydraulikmotoren

Hydraulikmotor mit oszillierendem Zylinder

Ebenfalls nutzten frühe Hydraulikmotoren das Prinzip des oszillierenden Zylinders.

Vorteile

  • klein, leicht, einfach
  • benötigt keine Ventile
  • nur wenige Bewegte Bauteile[1]

Nachteile

  • Läuft (ohne zusätzliche Ventile) nur in eine Richtung[1]
  • nicht selbst anlauffähig[1]

Andere Namen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f http://user.acw.at/krammer/oszi_dampfzylinder.htm
  2. a b c d e https://www.webshop.neckar-verlag.de/fileadmin/storage1/00/78/leseprobe.pdf
  3. http://www.sciencemuseum.org.uk/on-line/energyhall/page79.asp
  4. http://www.gracesguide.co.uk/Aaron_Manby
  5. a b http://www.sciencemuseum.org.uk/online_science/explore_our_collections/objects/index/smxg-39810
  6. a b http://www.gracesguide.co.uk/Joseph_Maudslay