Pagament

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Pagament (von mlat. pagimentum, aus pagare, dt. bezahlen) ist eine Bezeichnung aus dem 17. und 18. Jahrhundert für Schmelzmaterial zur Münzprägung, das aus fremden und eigenen Münzen unterschiedlicher Herkunft gewonnen wurde, im Gegensatz zu Bruchmaterial von Gegenständen aus Gold oder Silber sowie Barren.[1][2][3] Pagament nennt man auch die Zahlung, besonders die Art der Zahlung bis zum Eintritt der beschlossenen Außerkurssetzung von Münzen.[4]

Beschnittene Prager Groschen wurden bei Einführung der Breiten Groschen in der Markgrafschaft Meißen als Pagament verwendet.

Zum Beispiel wurde bei der Einführung der Groschenwährung in der Markgrafschaft Meißen, die im Jahr 1338 mit Beiten Groschen erfolgte, zunächst die noch umlaufenden alten Prager Groschen als Beiwährung für den allgemeinen Zahlungsverkehr weiterhin verwendet. Sie wurden als Silberpagament angesehen und pauschal um 20 % herabgesetzt. Die Münzen waren in Folge ihrer langen Umlaufzeit stark abgenutzt und zum größten Teil an ihren Rändern beschnitten.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z. H. Gietl Verlag, Regenstauf 2005, S. 330.
  2. Heinz Fengler, Gerd Gierow, Willy Unger: transpress Lexikon Numismatik. Berlin 1976, S. 269.
  3. Friedrich von Schrötter, N. Bauer, K. Regling, A. Suhle, R. Vasmer, J. Wilcke: Wörterbuch der Münzkunde, Berlin 1970 (Nachdruck der Originalausgabe von 1930), S. 272 und 478.
  4. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm: Pagament
  5. Gerhard Krug: Die meißnisch-sächsischen Groschen 1338–1500, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1974, S. 24.