Przybkówko

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Przybkówko (deutsch Alt Priebkow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Stadt- und Landgemeinde Barwice (Bärwalde) im Powiat Szczecinecki (Neustettiner Kreis).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 25 Kilometer westlich von Neustettin und drei Kilometer südwestlich von Barwice (Bärwalde).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft Priebkow war einst ein altes Lehen der Familie Glasenapp.[1]

Besitzer des Allodial-Ritterguts Priebkow mit Haselmühle war 1854 Herrmann von François geworden.[2] 1884 wird Heinrich Prützmann[3] als Besitzer des Ritterguts mit Kalkofen genannt.[4] Nach dessen Ableben kam das Gut an Benno Hüttner, der 1896[5] als Besitzer genannt wird und es noch 1908 in Besitz hatte.[3]

Im Jahr 1865 erhob der preußische Fiskus in der Landgemeinde Alt Priebkow eine Grundsteuer in Höhe von 58 Reichstalern, 15 Silbergroschen und vier Pfennigen und im Gutsbezirk Alt Priebkow eine Grundsteuer von 48 Reichstalern, neun Silbergroschen und drei Pfennigen.[6]

Am 1. April 1927 betrug die Flächengröße des Ritterguts Alt Priebkow 397 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 135 Einwohner.[7]

Die Gemeinde Alt Priebkow hatte um 1930 einer Flächengröße von 13,1 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen zusammen 54 bewohnte Wohnhäuser an vier verschiedenen Wohnorten:[8]

  1. Alt Priebkow
  2. Hasselmühle
  3. Jungfermühle
  4. Neu Priebkow

Im Jahr 1945 gehörte die Landgemeinde Alt Priebkow zum Landkreis Neustettin im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Alt Priebkow war dem Amtsbezirk Priebkow zugeordnet.

Im Frühjahr 1945 wurde Alt Priebkow von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Alt Priebkow wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung ‚Przybkówko‘ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Alt Priebkow vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783 adliger Wohnsitz mit zwei Vorwerken und 25 Feuerstellen (Haushaltungen)[1]
1818 168 Dorf, adlige Besitzung[9]
1825 176 Dorf, mit der Hassel-Wassermühle[10]
1852 435 [11]
1864 537 am 3. Dezember, Gemeinde- und Gutsbezirk zusammen[12]
1867 455 am 3. Dezember, davon 369 in der Landgemeinde und 86 im Gutsbezirk[13]
1871 437 am 1. Dezember, davon 231 in der Landgemeinde (sämtlich Evangelische) und 206 im Gutsbezirk (sämtlich Evangelische)[13]
1885 385 am 1. Dezember, davon 313 in der Landgemeinde (sämtlich Evangelische) und 72 im Gutsbezirk (sämtlich Evangelische)[14]
1910 340 am 1. Dezember, davon 274 im Gemeindebezirk und 66 im Gutsbezirk[15]
1925 506 darunter 505 Evangelische und eine katholische Person[8]
1933 454 [16]
1939 433 [16]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bis 1945 anwesenden Dorfbewohner waren mit gelegentlichen einzelnen Ausnahmen evangelisch und gehörten zum Kirchspiel Koprieben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alt Priebkow, Dorf und Rittergut, Kreis Neustettin, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Alt Priebkow (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausührliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Effenbart, Stettin 1784, S. 767, Ziffer 52 (Google Books).
  • Uwe Thiel, Harry Neumann: Priebkow – ein Rittergut in Hinterpommern: aus der Geschichte der Bauern- und Gutsdörfer Alt und Neu Priebkow sowie der dazu gehörigen Hassel- und Jungfermühle im Kreis Neustettin. U. Thiel, DIP-DigitalPrint, Witten 2011.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausührliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Effenbart, Stettin 1784, S. 767, Ziffer 53 (Google Books).
  2. K. Fr. Rauer (Hrsg.): Hand-Matrikel der in sämmtlichem Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter, Berlin 1857, S. 153, Ziffer 86 (Google Books).
  3. a b Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser. Neunter Jahrgang, Perthes, Gotha 10ß8, S. 531 (Google Books).
  4. P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band II: Provinz Pommern. Zweite Auflage, Berlin 1884, S. 49–50 (Google Books).
  5. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde. Band 12: Pommern, 9. Ausgabe, Nürnberg 1896, S. 334 (Google Books).
  6. Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Cöslin, No. 41, vom 11. Oktober 1865, S. 362, Ziffer 168–169 (Google Books).
  7. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399 (Google Books).
  8. a b Die Gemeinde Alt Priebkow im ehemaligen Kreis Neustettin in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  9. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 80, Ziffer 2863 (Google Books).
  10. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 306, Ziffer 53 (Google Books).
  11. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.), Berlin 1856, S. 483 (Google Books).
  12. Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin (6. Kreis Neustettin). Berlin 1866, S. 26–33, Ziffer 174–175 (Google Books).
  13. a b Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 98–99, Ziffer 85 (Google Books) und S. 104–105, Ziffer 213 (Google Books).
  14. Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Aufgrund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1888, S. 106–107, Ziffer 10 (Google Books) und S. 110–111, Ziffer 128 (Google Books).
  15. Landkreis Neustettin - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2022)
  16. a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Neustettin. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Koordinaten: 53° 42′ N, 16° 20′ O