Quarzfeinstaub
Als Quarzfeinstaub wird die alveolengängige Fraktion des kristallinen Siliciumdioxids in den Modifikationen Quarz, Cristobalit oder Tridymit bezeichnet.[1] Er wird in der Fachliteratur auch als PM4 geführt.[2] Quarzfeinstaub wird als humankanzerogen eingestuft und gilt als Ursache der Silikose.[3] Bei Cristobalit oder Tridymit wird ein besonders hohes Risiko für die Entstehung einer Silikose vermutet.[4]
Herkunft und Entstehung
Quarzstaub und Quarzfeinstaub entstehen insbesondere bei Abbau und Verarbeitung quarzhaltiger Materialien. Dazu zählen neben dem Bergbau sowie der Glas- und Keramik[5]-Industrie auch Gießereien. Quarzstaub wird aber auch durch die Landwirtschaft freigesetzt und kann durch Windverwehungen verbreitet werden.[3]
Ebenso werden bei Handhabung und Umschlag quarzfeinstaubhaltiger Produkte entsprechende Stäube freigesetzt. Eine Aussage über das Staubungsverhalten anhand der Korngrößenverteilung kann aber nicht getroffen werden.[6]
Größendefinition
In der Fachliteratur ist die Größendefinition uneinheitlich.[2] Während teilweise davon ausgegangen wird, dass die zur Charakterisierung von Quarzfeinstaub verwendete Bezeichnung PM4 analog zu den Bezeichnungen PM10 und PM2,5 festlegt, dass bei einem aerodynamischen Durchmesser von 4 µm eine Abscheidewirksamkeit von 50 % vorliegen muss,[7] wird an anderen Stellen beschrieben, dass der aerodynamische Durchmesser von Quarzfeinstaub kleiner oder gleich 4 µm ist.[2]
Einzelnachweise
- ↑ TRGS 559 Ausgabe: Februar 2010, Mineralischer Staub (GMBl Nr. 22/23 vom 9. April 2010, S. 459, zuletzt geändert GMBl Nr. 29 vom 1. September 2011, S. 578.)
- ↑ a b c Markus Mattenklott, Norbert Höfert: Stäube an Arbeitsplätzen und in der Umwelt – Vergleich der Begriffsbestimmungen. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 69, Nr. 4, 2009, ISSN 0949-8036, S. 127–129.
- ↑ a b Hans-Joachim Woitowitz: Quarzstaub. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 61, Nr. 7/8, 2001, ISSN 0949-8036, S. 291–292.
- ↑ Joachim Bruch, Frank Seiler, Bernd Rehn: Primäre und sekundäre Genotoxizität von Quarzfeinstaub. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 61, Nr. 9, 2001, ISSN 0949-8036, S. 365–370.
- ↑ VDI 2585:2006-02 Emissionsminderung; Keramische Industrie (Emission control; Ceramic industry). Beuth Verlag, Berlin, S. 6.
- ↑ Dirk Dahmann, Klemens Möckinghoff: Das Staubungsverhalten quarzfeinstaubhaltiger Produkte. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 60, Nr. 5, 2000, ISSN 0949-8036, S. 213–216.
- ↑ Christian Ehrlich, Christian Lehmann, Günter Noll, Ernst Wusterhausen, Wolf-Dieter Kalkoff: Quarzfeinstaubemissionen in der Staubfraktion PM4 aus Anlagen zur Aufbereitung von Quarzsand und quarzhaltigem Gestein – Messprogramme des Bundes und der Länder. In: Immissionsschutz. 20, Nr. 1, 2015, ISSN 1430-9262, S. 22–28.