R-Wert (Werkstoffprüfung)

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Der r-Wert (auch senkrechte Anisotropie) stellt in der Werkstofftechnik ein dimensionsloses Maß für die Anisotropie von plastischen Verformungen in Blechproben dar. Der r-Wert kann nach DIN EN ISO 10113 im einachsigen Zugversuch ermittelt werden.

Berechnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berechnet wird der mittlere r-Wert über folgende Gleichungen:

  • r-Werte > 1: Breitenrichtung ist Hauptfließrichtung
  • r-Wert = 1: Isotropie des Werkstoffes

Typische r-Werte für Stähle liegen im Bereich von ca. 0,8 bis 2,2.

Die Isotropie von Blechen ist wichtig für das Verhalten beim Tiefziehen, etwa bei der Herstellung von Getränkedosen oder Pkw-Karosserieteilen.

Die Verteilung der r-Werte über die Blechebene („Zipfeligkeit“) wird durch die ebene Anisotropie dargestellt: