Rebstock

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Ober- und unterirdische Organe eines Rebstockes

Der Rebstock oder Weinstock ist die kultivierte Wuchsform der Weinrebe.

In der Regel sind Rebstöcke heute Pfropfreben, bei denen auf eine Unterlage aus einer reblaustoleranten Unterlagensorte ein Reis (kleiner Zweig) einer edlen Rebsorte aufgepfropft wird. Damit werden die Eigenschaften beider Rebsorten kombiniert, insbesondere die Reblausresistenz des (amerikanischen) Wurzelstocks mit den die Weinqualität bestimmenden Eigenschaften der aufgepfropften (europäischen) Edelreiser. Je nach Erziehungssystem erhält das alte Holz eine charakteristische Form.
In der Vegetationsruhe (Winter bis Frühjahr) wird der Rebstock geschnitten. Der dann im Frühjahr austretende, reichhaltige Wundsaft wird Rebtränen, Rebwasser oder Rebenblut genannt.

→ siehe Hauptartikel Reberziehung

Alter

Die biologische Uhr bestimmt die Leistungsfähigkeit des Rebstocks. Der erste Ertrag stellt sich oft erst im dritten Jahr ein, bis zum 20. Jahr trägt er reichlich. Mit zunehmendem Alter verliert der Rebstock jedoch seine Fruchtbarkeit, er beginnt weniger Früchte zu bilden, diese sind aber im Hinblick auf die Konzentration der Inhaltsstoffe denen von jüngeren Reben oft überlegen. Je älter ein Weinstock, desto tiefer reichen seine Wurzeln (abhängig von der Unterlagensorte), mit denen er dann auch in trockenen Sommerperioden immer noch genug Wasser aus den Boden ziehen kann. Einzelne Rebstöcke können 100 Jahre und älter werden.

Literatur

  • Karl-Josef Gilles: Bacchus und Sucellus. Rhein-Mosel-Verlag 1999. ISBN 3898010007
  • Martin Scharff : Der Kammertbau. Zur Rekonstruktion einer historischen Reberziehungsweise in der Pfalz. Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. 1995. ISBN 3932155076
  • C. u. F. Lange: Das Weinlexikon, Fischer Verlag 2003, ISBN 3-596-15867-2

Weblinks

Wiktionary: Rebstock – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen