Reidsche Ungleichung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die reidsche Ungleichung ist eine mathematische Ungleichung aus dem Bereich der Operatorentheorie auf Hilberträumen. Sie wurde 1951 von William Thomas Reid bewiesen.

Formulierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seien ein Hilbertraum und stetige lineare Operatoren auf , so dass gilt:

  • ist ein positiver Operator, das heißt für alle
  • ist selbstadjungiert, das heißt für alle .

Dann gilt für alle .

Der Beweis kann mit elementaren Mitteln geführt werden, das heißt ohne Spektraltheorie oder Funktionalkalkül. Im Wesentlichen handelt es sich um eine geschickte Anwendung der Cauchy-Schwarz-Ungleichung für die positiv semidefinite Sesquilinearform auf .

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sind die positiven Operatoren und vertauschbar, das heißt , so ist auch positiv.

Zum Beweis sei der identische Operator auf dem zu Grunde liegenden Hilbertraum. Ohne Einschränkung ist . Dann ist auch und daher . Da auch mit vertauscht, ist selbstadjungiert, und die reidsche Ungleichung liefert . Also ist , das heißt .

Die Beweisführung dieses wichtigen Resultats mit Hilfe der reidschen Ungleichung erfordert nur elementare Hilfsmittel. Mit fortgeschrittener Theorie kann man dieses Ergebnis ebenso schnell erhalten. Dann betrachtet man die von und erzeugte C*-Algebra, die, da kommutativ, nach dem Satz von Gelfand-Neumark isomorph zu einer Algebra stetiger Funktionen auf einem lokalkompakten Hausdorffraum ist, und obige Anwendung reduziert sich auf die Tatsache, dass das Produkt zweier stetiger Funktionen wieder eine solche Funktion ist.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. T. Reid: Symmetrizable completely continuous linear transformations in Hilbert space, Duke Mathematical Journal, Band 18, Seiten 41–56, (1951)
  • Harro Heuser: Funktionalanalysis, Teubner-Verlag, 1975