Roborans

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2016 um 20:35 Uhr durch Invisigoth67 (Diskussion | Beiträge) (→‎Geschichte: typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Roborans (auch: Kräftigungs- oder Stärkungsmittel; lateinisch: roborare kräftigen, stärken) ist eine Substanz, die zu ebendiesem Zweck, zur Hebung des Allgemeinbefindens, eingenommen wird. Ein entsprechendes Produkt wird heute meist als Tonikum oder Aufbaupräparat bezeichnet.

Geschichte

Arsen(III)-oxid (Arsenik, As2O3) wurde neben seiner Verwendung als Mordgift auch als Roborans eingesetzt. Avicenna wies in seinem Kanon der Medizin, der Mitte des 12. Jahrhunderts von Gerhard von Cremona ins Lateinische übersetzt wurde und in der Folge bis ins 17. Jahrhundert das wichtigste Lehrbuch der abendländischen Medizin blieb, auf die kräftigende Wirkung des Arsenik hin, achtete aber aufgrund der ihm bekannten toxischen Wirkung auf eine genaue Dosierung.[1] Bergknappen oder Botengänger im Gebirge benutzen es zur Leistungssteigerung, Pferdehändler setzten es ein, um altersschwache Tiere besser verkaufen zu können.[2] Die weitverbreitete Einnahme von Arsentrioxid (genauer: Diarsentrioxid oder Arsen(III)-oxid) ging erst zurück, als seine krebsfördernde Wirkung erkannt wurde.

Auch Wein galt lange Zeit als Stärkungsmittel.[3]

Gegenwart

Heute wird das ganze Spektrum der zur Verfügung stehenden Genussmittel (beispielsweise Kaffee mit Koffein), Heilpflanzen, Vitamine, Spurenelemente und Nahrungsergänzungsmittel zur "Leistungssteigerung" und "Vorsorge" eingesetzt. Oftmals fehlen jedoch pharmakologisch fundierte Nutzenbelege.

Quellen

  1. Rolf Giebelmann. Jahreszahlen zur Toxikologie 2005; Institut für Rechtsmedizin im Klinikum der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald (PDF; 14 kB)
  2. PTA-Forum Arsen - Die Dosis macht das Gift; Silke Wedekind
  3. Willy Louis Braekman: A Middle Dutch version of Arnald of Villanova's Liber de Vinis. In: Janus 55, 1968, S. 96–133; hier: S. 124 f.

Weblinks