Rue de Passy

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In diesem Haus starb Pierre-Joseph Proudhon.

Die etwa 700 Meter lange Rue de Passy, damals noch Grande Rue de Passy, war die wichtigste Straße im alten Dorf Passy, das vor der Eingemeindung zu Paris am 1. Januar 1860 wesentlich kleiner war als das heutige 16. Arrondissement. Sie beginnt an der Place de Costa Rica und endet an der Ecke zur Avenue Paul Doumer (rechts) bzw. zur Rue de Boulainvilliers (links); einem Verkehrsknotenpunkt, an dem sich auch die Metrostation La Muette der Linie 9 befindet. Früher war die Rue de Passy eine bevorzugte Verbindungsstraße von Paris zum Bois de Boulogne. Mit ihren Luxusboutiquen ist die Rue de Passy eine der ersten Adressen in Paris.

Wohnsitz berühmter Personen

Zwischen 1842 und 1847 lebte die Familie Busson du Maurier in einem Eckhaus mit Eingang in der Rue de Passy, während die Fenster ihrer Wohnung (franz. au-dessus de l'entresol, dt. über dem Hochparterre) – mit Ausnahme des Salons – entlang der Rue de la Pompe verliefen. Angeblich war diese Wohnung, die als Le Cabinet de Physique bezeichnet wurde, eine ehemalige Schmiedewerkstatt von Louis Seize. Hinter dem Haus befand sich ein Garten, an dessen Ende sich ein grünes Tor befand, das zu einer Privatstraße führte.[1]

Zwischen Mai und September 1848 lebte der deutsche Dichter Heinrich Heine in der dortigen Nummer 64, wo er am 24. Mai 1848 ein Gartenhaus bezogen hatte, wie er seiner Mutter in einem Brief vom 27. Mai 1848 verrät: „Seit drei Tagen bewohne ich ein Gartenhaus in Passy; eine halbe Stunde ist dieser Ort von Paris entfernt. … Ich schreibe Dir diese Zeilen im Freyen, unter einer grünen Laube,… Meine Adresse ist jetzt: H.H., 64 de la grande rue à Passy, près de Paris.“ [2]

In dem Haus mit der Nummer 12 verstarb am 19. Januar 1865 der Anarchist Pierre-Joseph Proudhon.

Einzelnachweise

  1. Daphne du Maurier: The Du Mauriers, Heron Books, S. 136
    Anmerkung: Zu jener Zeit fiel das Ende der Rue de Passy noch mit dem Anfang der Rue de la Pompe zusammen, weil die heute zwischen den beiden Straßen verlaufende Avenue Paul Doumer erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt wurde. Das beschriebene Haus lag vermutlich nordwestlich dieses Scheitelpunktes und somit nur wenige Meter südlich des Hauses, das heute die Nummer 1 der Rue de la Pompe bildet. Über diese Stelle fließt inzwischen der Straßenverkehr der Avenue Paul Doumer. Südlich des Zusammentreffens der Straßen kann das Haus kaum gelegen haben, weil die Rue de la Pompe dort nicht mehr existiert (ihre südliche „Verlängerung“ ist die Rue de Boulainvilliers) und eine Lage nordöstlich der Kreuzung ist insofern wenig wahrscheinlich, weil sich gemäß der weiteren Schilderung von Daphne du Maurier hinter dem rückseitig gelegenen Garten der Bois de Boulogne befand, der westlich der Rue de la Pompe liegt. Die außerdem von ihr erwähnte Privatstraße, die zwischen Garten und Wald lag, dürfte der nach Westen führenden Chaussée de la Muette entsprochen haben, die als „Verlängerung“ der Rue de Passy seinerzeit noch eine Privatstraße mit einem eisernen Eingangstor in unmittelbarer Nähe zur Rue de la Pompe war.
  2. Der Heine-Brief in der Puppe; Originale Korrespondenz des Dichters war im Besitz von Anna Seghers (Memento vom 22. Juni 2007 im Internet Archive)

Weblinks

Commons: Rue de Passy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien