Sportpsychologie

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Die Sportpsychologie versucht menschliches Verhalten, Handeln und Erleben von Personen im Praxisfeld Sport zu erfassen.

Inhalte

Sie ist in Forschung, Lehre und Anwendung sowohl ein Teilgebiet der Psychologie als auch der Sportwissenschaft und befasst sich mit Entwicklung, Motivation, Lernen und Sozialpsychologie. Es geht einerseits um die Anwendung sportpsychologischer Methoden der Erkenntnisgewinnung in den Praxisfeldern des Sports. Zum anderen geht es um Bedeutung und Funktion des Sports als Mittel psychologischer Interventionen. Als angewandte Sportpsychologie leistet die Disziplin mit ihren Vertretern einen Beitrag im Gesamtsystem des Betreuungswesens des Sportlers. In der eher naturwissenschaftlichen Sportpsychologie werden Zusammenhänge von psychischer Steuerung und Training erforscht.[1]

Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie

Die Sportpsychologen in Deutschland haben sich 1969 zur Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) zusammengeschlossen. Die asp ist die Vertretung der Sportpsychologinnen und Sportpsychologen in Deutschland im universitären wie auch im außeruniversitären Bereich. Zurzeit gehören ihr etwa 300 Mitglieder an. Es werden jährliche Tagungen zu unterschiedlichen Themen der Sportpsychologie durchgeführt. Die asp führt weiterhin mit ihrem asp-Curriculum eine Ausbildung zum Sportpsychologen in der Praxis durch, das sich an ein Studium der Psychologie oder Sportwissenschaft anschließt. Derartig ausgebildete Sportpsychologen können in die Expertendatenbank des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) aufgenommen werden.

Im Rahmen des Bologna-Prozesses wurden in den letzten Jahren auch Master-Studiengänge in Sportpsychologie entwickelt. Aktuell kann man Sportpsychologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, an der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst und an der BSP Business School Berlin studieren. Die Berufsabschlüsse qualifizieren für eine professionelle, wissenschaftlich basierte Tätigkeit im Feld des Leistungssports.

Österreichisches Bundesnetzwerk Sportpsychologie (ÖBS)

In Österreich fungiert das Österreichische Bundesnetzwerk Sportpsychologie (ÖBS)[2] als Ansprechpartner für Sportpsychologie im Leistungssport. Aufgabe des ÖBS ist die Koordination und Durchführung der sportpsychologischen Betreuung von Einzelsportlern, Mannschaften und Trainern im Spitzensport. Die Koordination erfolgt durch die ÖBS-Mitarbeiter an den drei Kompetenzzentren in Wien, Salzburg und Innsbruck; die Betreuung erfolgt jeweils durch Mitarbeiter des ÖBS bzw. durch Sportpsychologen/Mentalcoachs aus dem ÖBS-Pool mit derzeit rund 120 Mitgliedern in ganz Österreich. Zu den weiteren Aufgaben des ÖBS gehören die Aus- und Fortbildung für Trainer sowie die Qualitätssicherung und Weiter-Entwicklung sportpsychologischer Konzepte. Die vom ÖBS entwickelte sportpsychologische Diagnostik und Testbatterie wird eingesetzt, um das mentale Leistungspotenzial der Athleten zu erfassen und Veränderungen im Betreuungsprozess aufzuzeigen. Das ÖBS hat zudem enge Kooperationen mit sportpsychologischen Kompetenzzentren in den Bundesländern sowie Olympia-Stützpunkten und arbeitet mit dem Verband österreichischer Nachwuchsleistungsportmodelle (VÖN) zusammen. Gegründet wurde das ÖBS 2006 von Günter Amesberger und Christopher Willis.

Siehe auch

Weblinks

Portal: Sportwissenschaften – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Sportwissenschaften

Einzelnachweise

  1. Arnd Krüger & Paul Kunath: Die Entwicklung der Sportwissenschaft in der SBZ und der DDR, in: W. BUSS, C. BECKER u.a. (Hrsg.): Der Sport in der SBZ und der frühen DDR. Genese – Strukturen – Bedingungen. Schorndorf: Hofmann 2001, 351 – 366.
  2. www.sportpsychologie.at Homepage des ÖBS