St. Oswald (Baunach)

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Blick auf die Stadtpfarrkirche St. Oswald zu Baunach

St. Oswald ist der Name der römisch-katholischen Pfarrgemeinde sowie der Stadtpfarrkirche zu Baunach.[1] Letztere ist eines der ältesten Kirchengebäude im Landkreis Bamberg.[2]

Geschichte

Anhand der Fuldaer Urkunde (Convention von Hetzbach) lässt sich nachweisen, dass es bereits im Jahre 816 ein Kirchengebäude in Baunach gab, die vermutlich unter Abt Ratgar entstand.[2] Die Kirche soll im Jahre 823 von dem Würzburger Bischof Wolfgar (810–832) geweiht worden sein.[2] Sie untersteht dem Patrozinium des Hl. Oswald (604–642), welches eines der ältesten Patrozinien in Deutschland ist.[2]

Turm und Chorraum wurden weit später errichtet. Der Turm wurde während der Fuldaer Herrschaft im 13. Jahrhundert (im/vor dem Jahr 1244) erbaut.[2] In ihm befindet sich auch der frühere Eingang zum Kirchenraum.[2] Der spitze Turmhelm mit seinen vier Ecktürmchen ist vermutlich erst vor dem Dreißigjährigen Krieg errichtet worden.[2] Der Chor wurde zusammen mit dem Langhaus, wie es in den Ausmaßen bis 1970 existierte, ab dem Jahre 1454 erbaut[2] und 1460 eingeweiht. In den Jahren 1970 bis 1972 wurde die Kirche erweitert, 1972 eingeweiht und in den 1990er Jahren nochmals renoviert.[2] Die Pfarrei Baunach gehört heute innerhalb der Pfarreiengemeinschaft St. Christophorus des Dekanats Haßberge zum Bistum Würzburg.[1]

Ausstattung

Zu den besonderen Ausstattungsstücken zählen unter anderem das Heilige Grab, der barocke Hochaltar und ein modernes Altarbild.

Heiliges Grab

Das Heilige Grab wurde wohl im 18. Jahrhundert von dem Maler Anwander (1715–1770) gestaltet und zuletzt in den 1980er Jahren saniert.[2] Die ähnlich einer Bühnendekoration angelegte Sehenswürdigkeit ist in Rokokomanier gemalt und zeigt Darstellungen aus der Heilsgeschichte.[2] In der Bildmitte ist bis zur Osternacht der Heiland im Grab dargestellt, ab der Osternacht wird dort die Gestalt des Todesüberwinders mit Siegesfahne dargestellt.[2] Darüber befindet sich eine Darstellung Gottvaters, der aus dem Himmelsgewölk Blitze auf das Lamm schleudert.[2] Links davon existiert eine Darstellung des Moses mit den zehn Geboten.[2] Zur Rechten sitzt der Evangelist Johannes, darunter der Prophet Zacharias, zu seiner Linken sitzen Adam und Eva.[2] Das Heilige Grab wird alle drei Jahre auf- und ausgestellt, das nächste Mal im Jahr 2018.[2]

Altarbild

Das Altarbild wurde von dem Künstler Jacques Gassmann (* 1963) geschaffen.[2] Es ist 12,5 m hoch und 8 m breit.[2] Zentrales Gestaltungsmittel ist der Übergang vom Dunkel (in der unteren Partie und den Randbereichen des Bildes) zum Hellen.[2] In der Mittelachse erhebt sich eine leuchtende Erscheinung; anhand ihrer Konturen erhält diese Erscheinung eine gewisse Körperlichkeit[2] Daneben existiert im Osten des ehemaligen Kirchenschiffs der barocke Hochaltar.

Sonstige Ausstattung

Der Taufstein stammt wohl aus dem 15. Jahrhundert.[2]

Orgel

Die Orgel wurde von Orgelbau Hoffmann (Ostheim vor der Rhön) erbaut.[3] Das Schleifladen-Instrument hat 34 klingende Register, die auf drei Manualen und ein Pedalwerk verteilt sind.[3] Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch. Eine Besonderheit sind die horizontal im Prospekt der Orgel eingebauten Spanischen Trompeten. Der Hauptorganist Hubert Reinhard ist auch stellvertretender Basilikaorganist in Vierzehnheiligen. Die genaue Orgeldisposition sieht wie folgt aus:

Hauptwerk C–g3 (2. Manual)
1. Pommer 16'
2. Prinzipal 8'
3. Oktave 4'
4. Supraoktave 2'
5. Mixtur V 2'
6. Gambe 8'
7. Traversflöte 8'
8. Spitzflöte 4'
9. Cornett V (ab dem kleinen f) 8'
10. Spanische Trompeten 8'
11. I-II (Koppel)
12. III-II (Koppel)
Pedal C–g1
13. Prinzipalbass 16'
14. Oktavbass 8'
15. Choralbass 4'
16. Subbass 16'
17. Bordun 8'
18. Trompete 8'
19. Posaune 16'
20. I-P (Koppel)
21. II-P (Koppel)
22. III-P (Koppel)
Schwellwerk C–g3 (3. Manual)
23. Rohrflöte 8'
24. Prinzipal 4'
25. Streichermixtur IV 2'
26. Salizional 8'
27. Piffara (ab dem kleinen f) 8'
28. Blockflöte 4'
29. Nasat 22/3'
30. Terz 13/5'
31. Waldflöte 2'
32. Dulzian 16’
33. Oboe 8'
34. Tremulant
Rückpositiv C–g3 (1. Manual)
35. Holzgedackt 8'
36. Spillflöte 4'
37. Prinzipal 2'
38. Quinte 11/3'
39. Zimbel 1'
40. Krummhorn 8'
41. Tremulant
42. III-I (Koppel)
Erklärungen zu den Registern sind unter Liste von Orgelregistern zu finden.

Einzelnachweise

  1. a b vgl. Seite der Pfarrei Baunach
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u vgl. hierzu die Seite Unsere Pfarrkirche St. Oswald
  3. a b siehe zur Orgel auch Chronik der Stadt Baunach

Weblinks

Commons: St. Oswald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 59′ 8,9″ N, 10° 51′ 9,7″ O