Stadtmuseum Oldenburg

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Stadtmuseum Oldenburg
Daten
Ort Oldenburg (Oldenburg), Deutschland
Art
Eröffnung 1915
Betreiber
Stadt Oldenburg
Website
ISIL DE-MUS-109513

Das Stadtmuseum Oldenburg ist ein Museum der Stadt Oldenburg (Oldenburg). Es entstand 1915 als Stiftung des Oldenburger Kunstsammlers Theodor Francksen (1875–1914).

Das Stadtmuseum Oldenburg umfasst heute die Theodor-Francksen-Stiftung, die Bernhard-Winter-Stiftung, die Stadtgeschichtliche Abteilung, die Neue Galerie mit Wechselausstellungen und die Museumsbibliothek. Leiter des Museums ist Andreas von Seggern.

Geschichte

Der wohlhabende Oldenburger Kaufmannssohn, Jurist und Kunstsammler Theodor Francksen (1875–1914) sammelte Graphik, Antiken, Ostasiatika sowie Gemälde und kunstgewerbliche Objekte mit oldenburgischem Bezug vom 17. bis 20. Jahrhundert. Allein seine Graphik-Sammlung umfasste etwa 7.000 Blätter, darunter die fast komplette Sammlung der Graphik Max Klingers und Francisco de Goyas sowie eine umfangreiche Sammlung von rund hundert Blatt japanischer Farbholzschnitte des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.[1]

Mit seinen Sammlungen richtete Theodor Francksen das Wohnhaus seiner Eltern ein, das 1877 vom Hofbaumeister Gerhard Schnitger (1841–1917) in der Rosenstraße erbaut worden war (dieser nördliche Teil der Rosenstraße wurde 1950 in Raiffeisenstraße umbenannt). Als die Francksen-Villa die Sammlungen nicht mehr aufnehmen konnte, erwarb er 1908 die Nachbarvilla des Kaufmanns Jürgens und ließ sie durch einen Zwischentrakt mit der Francksen-Villa verbinden. 1910 machte er seine private Kunst- und Geschichtssammlung interessierten Besuchern zugänglich.

1914 vererbte er seinen Kunstbesitz und seine beiden Villen der Stadt Oldenburg. Dieses Erbe verband er mit der Verpflichtung, aus der privaten Sammlung ein städtisches Museum zu entwickeln. Die Stadt Oldenburg hat die Stiftung des Theodor Francksen juristisch am 1. Januar 1915 mit allen Rechten und Pflichten angenommen.

Zunächst leitete Helene Knoche, die langjährige Hausdame der Familie Francksen, das Museum bis 1938 ehrenamtlich. Sie wurde von Theodor Raspe, dem damaligen Leiter des Oldenburger Kunstgewerbemuseums, dann nach dem Ersten Weltkrieg von Richard tom Dieck (1862–1943), dem ehemaligen Konservator der großherzoglichen Kunstsammlungen, fachlich unterstützt. 1938 übernahm Karl Orth die Leitung des Museums, 1940 folgte ihm Otto Müller. Mit Wilhelm Gilly hatte das Stadtmuseum ab 1956 erstmals einen hauptamtlichen Direktor.

Erheblichen Zuwachs erhielt das Museum durch den Nachlass des Oldenburger Künstlers Bernhard Winter (1871–1964). 1968 erfolgte der Neubau der Neuen Galerie mit einem großen Wechselausstellungsraum an der damals neu angelegten Straße Am Stadtmuseum. 1986 erhielt das Stadtmuseum außerdem die Ballin'sche Villa (zuletzt Café Hassenbürger) neben der Jürgens'schen Villa.[2] Mit dem Neubau des Saales der Claus-Hüppe-Stiftung konnte 1995 die Wechselausstellungsfläche des Museums verdoppelt werden. Das im Jahr 2000 eröffnete Horst-Janssen-Museum ist mit dem historischen Gebäudeensemble und dem Stadtmuseum räumlich und organisatorisch verbunden. Im Jahr 2013 erwarb das Stadtmuseum einen Großteil des Nachlasses des Künstlers und Mainzelmännchen-Erfinders Wolf Gerlach (1928–2012).

Weiteren Museen und Kunsthäuser in Trägerschaft der Stadt Oldenburg sind das Horst-Janssen-Museum und das Edith-Ruß-Haus für Medienkunst.

Direktoren

Literatur

  • Oldenburger Stadtmuseum. Führer durch die Städtischen Kunstsammlungen, herausgegeben von Dieter Isensee in Verbindung mit Stadt Oldenburg – Oldenburger Stadtmuseum/Städt. Kunstsammlungen, Text von Wilhelm Gilly, Verlag Isensee, Oldenburg 1977, ISBN 3-920557-22-0
  • Ewald Gäßler: Das Stadtmuseum Oldenburg (Museen im Nordwesten, Band 3), Verlag Isensee, Oldenburg 2000, ISBN 3-89598-724-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Homepage des Stadtmuseums Oldenburg, abgerufen am 25. Juli 2013
  2. Café Hassenbürger auf Alt-Oldenburg, abgerufen am 25. Juli 2013

Koordinaten: 53° 8′ 40,2″ N, 8° 12′ 52,9″ O