Stirnreflektor

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Stirnspiegel: wird beispielsweise zur Untersuchung des Kehlkopfs eingesetzt
Einsatz eines Stirnspiegels mit offener Flamme als Lichtquelle (vermutl. Petroleumlampe) (1884)
Untersuchung mit am Stativ befestigten Reflektorspiegel und Lichtquelle (1887)

Ein Stirnreflektor, Stirnspiegel oder Augenspiegel ist ein auf ein Stirnband montierter Hohlspiegel mit einem Loch in der Mitte des Spiegels zur Ausleuchtung von Körperöffnungen oder für die Augenspiegelung. Der Arzt richtet den Stirnspiegel bei der Untersuchung so aus, dass das zu untersuchende Organ durch Spiegelung einer externen Lichtquelle gut beleuchtet wird. Gleichzeitig kann er durch das Loch mit einem Auge die beleuchtete Stelle untersuchen. Der Vorteil dabei ist, dass der Arzt selbst keinen Schatten auf den Untersuchungsgegenstand wirft. Außerdem behindert der Spiegel nicht den Zugang zur zu untersuchenden Stelle (beispielsweise mit Pinzetten).

Der französische Arzt Pierre Borel, Mitglied der Pariser Académie des sciences, setzte im 17. Jahrhundert den Hohlspiegel als Untersuchungsinstrument ein. Zum Zweck der medizinischen Untersuchung und besseren Ausleuchtung von Körperöffnungen und des Augenhintergrundes konstruierte er einen Hohlspiegel zur Reflexion und Fokussierung des Lichtes auf das zu untersuchende Objekt.[1]

Leicht modifiziert werden Hohlspiegel heute noch als Stirnspiegel oder -reflektoren in der medizinischen Diagnostik eingesetzt, teils aber auch durch Geräte wie das Otoskop ersetzt.

Weblinks

Commons: Head mirrors – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Feldmann, Harald: Bilder aus der Geschichte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Median-Verl, Heidelberg 2003, ISBN 3-922766-81-1, S. 448.
  • Feldmann, Harald: Vom Ohrenspiegel zum Augenspiegel und zurück. Die verflochtene Geschichte ihrer Erfindung und Einführung in die medizinische Praxis. In: Laryngo-Rhino-Otologie. Thieme Verlag, doi:10.1055/s-2007-997830.

Einzelnachweise

  1. Nezhat's History of Endoscopy, Chapter 3 HTML-Version, PDF-Version