Stüssihofstatt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Mai 2016 um 15:18 Uhr durch Århus (Diskussion | Beiträge) (HC: Ergänze Kategorie:Unterschächen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Stüssihofstatt ist eines der ältesten Bauernhäuser des Schweizer Kantons Uri und steht unter Denkmalschutz. Erbaut wurde es im Jahr 1450. Es steht in Unterschächen und ist im kantonalen Schutzinventar aufgeführt.[1]

Beschreibung

Das Haus „Stüssihofstatt“ ist eines der letzten spätmittelalterlichen Bauwerke im Schächtental, das noch weitestgehend in seinem Originalzustand erhalten ist. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Blockbau mit flachem Satteldach über einem niederen Bruchsteinsockel. Der Bau entspricht dem Gotthardtypus mit Quergang und ist von beiden Traufseiten aus erschlossen.[2]

Eine dendrochronologische Untersuchung ergab, dass die Stüssihofstatt von der Schwelle bis zum Firstbalken im erbauungszeitlichen Zustand ist. Dass eine mittelalterliche Konstruktion so vollständig und unverändert bis heute überdauert hat, ist außergewöhnlich. Das Haus bietet ein vergleichsweise authentisches Erscheinungsbild. Mehrere Bauteile, wie etwa die massiven Türpfosten und Schwellen, Einzelvorstösse oder zwei fassadenbündige Deckenbohlen, sind bauhistorisch von Interesse.[2] Holzforscher haben zudem herausgefunden, dass die zwei Lauben um das Jahr 1660 seitlich an das Haus angebracht wurden. Das Haus erhielt erst im 19. Jahrhundert seinen Namen „Stüssihofstatt“.[3]

Geschichte

Zwischen September 1450 und April 1451 wurden gemäß dendrochronologischen Untersuchungen die Fichten geschlagen, aus denen man die Stüssihofstatt zimmerte. Man weiß, dass im Jahr 1951 die Stüssihofstatt der Wohnsitz vom Landvogt und Hauptmann Walthart Zettel war.[3][4] Alles Holz wurde saftfrisch verarbeitet, wie es damals üblich war.

Seit 1955 gehört die Stüssihofstatt der Familie Arnold, die das Haus bis ins Jahr 2010 vermietet hatte. Nachdem die letzten Mieter ausgezogen waren, sollte die Stüssihofstatt abgerissen werden, was die Urner Denkmalpflege und die Stiftung Ferien im Baudenkmal in Zusammenarbeit mit der Familie Arnold verhindern konnte.[2] Die Renovationsarbeiten wurden im Juni 2014 abgeschlossen.[5]

Weblinks

Commons: Stüssihofstatt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. KGS-Inventar, B-Objekte Stand 1. Januar 2015
  2. a b c Publikationen der Stiftung Ferien im Baudenkmal.
  3. a b Susanna Vanek: Neuanfang für ein Blockhaus aus dem Mittelalter in CH Holzbau S. 30.32.
  4. Thomas Bolli: Vacances au Coeur du patrimoine – Zeffel approuverait in Heimatschutz/Patrimoine 1/2013, S. 39.
  5. Die Stüssihofstatt in Unterschächen: Ein Beispiel für die Erhaltung historischer Holzhäuser, denkmalpflege-schweiz.ch vom 8. Juli 2014