T-7 (Rakete)

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T-7 ist die Bezeichnung der ersten in der Volksrepublik China entwickelten Höhenforschungsrakete. Die am 13. September 1960 erstmals gestartete T-7 kann mit einer Nutzlast von 25 kg eine Höhe von 58 Kilometern erreichen. Die einstufige, mit Flüssigtreibstoff angetriebene, ungelenkte T-7 hat eine Länge von 8 Metern, ein Startgewicht von 1138 kg und einen Durchmesser von 45 Zentimetern. Der Schub konnte durch Feststoff- und später durch Flüssigtreibstoff-Booster verstärkt werden.

Entwicklung

Die Entwicklung durch das Shanghai Institute for Electromechanical Design unter Wang Xi Ji begann im Oktober 1959. Zunächst wurde ein verkleinerter Prototyp (T-7M) getestet. Die Montage erfolgte an der Küste von Laoqong bei Shanghai. Der Start erfolgte auf einer mit Sandsäcken umkleideten Betonplattform. Der Prototyp erreicht am 19. Februar 1960 eine Höhe von 8 km. Die Verfolgung der Rakete erfolgte mit handgesteuerten Antennen. Der Treibstoff wurde mit Fahrradpumpen eingefüllt. Am 28. Mai 1960 besuchte Mao Tse Tung die neue Technologiemesse in Shanghai. Man erklärte ihm, dass der Erfolg mit Hilfe russischer Experten erreicht worden sei und dass die Entwickler alle unter 25 Jahren alt waren. Mao zeigte sich beeindruckt und wünschte sich eine Gipfelhöhe von 200 km oder mehr.

Im März 1960 begann die Arbeit an einer Startplattform für die endgültige T-7 in der südlichen Provinz Anhui. Neben dem Shanghaier Institut war auch das Institut für Geophysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften an der Entwicklung beteiligt. Bei ersten Start im September 1960 wurden Feststoffbooster verwendet. Nach mehreren, nicht immer erfolgreichen Starts erreichte die Rakete am 23. November 1961 eine Höhe von 58 km. In dieser Höhe konnte sie Wetterbeobachtungen vornehmen. Bis 1965 wurden 24 T-7 gestartet. Neun davon waren Wetterraketen.[1]

Verbesserte Modelle

Die T-7A war ein durch Feststoffbooster verstärktes Modell, das unter der Ägide des Verteidigungsministeriums entwickelt wurde. Es war 10 m lang, wog 1,3 Tonnen und entwickelte einen Schub von 46 kN. Die mit Flüssigtreibstoff angetriebene obere Stufe und die bis zu 170 kg schwere Nutzlast (bei 60 km Höhe; 40 kg bei 110 km Höhe) konnten am Fallschirm zur Erde zurückkehren und wiederverwendet werden. Der Einsatz der Rakete erfolgte von Dezember 1963 bis 1969. Das Institut für Geophysik entwickelte dafür u.a. eine Nutzlast, mit der die Elektronendichte in der Ionosphäre gemessen wurde. 1964 erfolgten die ersten Starts mit lebenden Tieren und biologischen Experimentalausrüstungen. Die Entwicklung stand ganz im Zeichen der Improvisation. Im Juni 1965 startete der Hund Xiao Bao, der für die Weltraumbedingungen und den Aufenthalt in der engen Kapsel lange trainiert worden war und per Fallschirm wieder zurückgeholt wurde, zusammen mit vier weißen Mäusen. Sein Verhalten in der Schwerelosigkeit wurde mit einer 8 mm-Amateur-Schmalfilmkamera gefilmt. Bei dem Film handelte es sich um einen japanischen 16 mm-Film, der von Hand geteilt wurde. Das Team brauchte lange, um den Landeplatz zu Fuß zu erreichen, da kein Hubschrauber zur Verfügung stand, und fotografierte den aus der geöffneten Kapsel herausspringenden Hund und die Mäuse mit einer Amateurkamera und einem DDR-Farbfilm.[2]

Die T-7A-S wurde als Zweistufenrakete für 1,2 Tonnen Nutzlast entwickelt und erreichte 1964/65 Höhen von 60 km.[3]

Die zweistufige T-7A-2S wurde 1965 zweimal für biologische Experimente mit Hunden eingesetzt.[4]

Die T-7/GF-01A startete am 8. und am 20. August 1968 zweimal für Satellitentests. Sie erreichte eine Höhe von 311 km.[5]

Einzelnachweise

  1. Encyclopaedia astronautica, T-7, http://www.astronautix.com/fam/t7.htm
  2. Encyclopaedia astronautica, T-7A, http://www.astronautix.com/fam/t7a.htm
  3. Encyclopaedia astronautica, T-7A-S, http://www.astronautix.com/fam/t7as.htm
  4. Encyclopaedia astronautica, T-7A-2S, http://www.astronautix.com/fam/t7as.htm
  5. Encyclopaedia astronautica, T-7/GF-01A, http://www.astronautix.com/lvs/t7gf01a.htm

Siehe auch

Weblinks