Treptower Brücke (Landwehrkanal)

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Treptower Brücke
Treptower Brücke
Treptower Brücke
Nutzung Straßenverkehr (eingeschränkt)
Überführt Treptower Straße
Querung von Landwehrkanal
Ort Berlin-Kreuzberg
Konstruktion symmetrisch-dreibogige Ziegelbrücke
Gesamtlänge 35 m
Breite ca. 10,50 m
Längste Stützweite ca. 12 m
Lichte Höhe 4,35
Baubeginn 1880
Fertigstellung 1882 (1852?) (1894?)
Planer Johann Jakob Helfft
Lage
Koordinaten 52° 29′ 41″ N, 13° 26′ 49″ OKoordinaten: 52° 29′ 41″ N, 13° 26′ 49″ O
Treptower Brücke (Landwehrkanal) (Berlin)
Treptower Brücke (Landwehrkanal) (Berlin)

Die Treptower Brücke führt über den Flutgraben des Landwehrkanals zur Südspitze der Lohmühleninsel und verbindet Kreuzberg mit Alt-Treptow. Die denkmalgeschützte Straßenbrücke wird aufgrund des heute parkähnlichen Charakters der Lohmühleninsel nicht mehr befahren. Sie zählt zu den ältesten erhaltenen Berliner Ziegelbogenbrücken.[1]

Die Treptower Brücke am Landwehrkanal ist nicht mit der Treptower Brücke am Neuköllner Schiffahrtskanal zu verwechseln.

Geschichte

Brücke und Berliner Mauer, 1986

Um 1709 bestand hier eine Vorgängerbrücke unter dem Namen Köpenicker Brücke, „worüber der Stadt Viehtrift geht“. [2] Beim Ausbau des früheren Landwehrgrabens zu einem schiffbaren Kanal wurde 1852[3] nach Entwürfen von Johann Jakob Helfft (um 1802–1869) (nach anderen Quellen 1880–1882 oder 1894) eine neue Steinbrücke für die Straße nach Treptow errichtet und erhielt auch diesen Zielnamen. Es handelt sich um eine mit drei gleich breiten Öffnungen versehene Ziegel-Bogenbrücke, die mit roten Klinkern und gelben Klinkerstreifen sparsam geschmückt ist. Die Ziegelfundamente der Brücke befinden sich im Grabenbett. Das zaunartig gemauerte Brückengeländer bildet einen weiteren Schmuck.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war diese Brücke nicht nur die Grenze zwischen den früheren Stadtbezirken, sondern gleichzeitig Grenze zwischen dem amerikanischen und sowjetischen Sektor Berlins, wie es mit dem Vertrag von Jalta festgeschrieben wurde. Als 1961 die Berliner Mauer durch die DDR-Regierung gebaut wurde, kamen unmittelbar neben die Treptower Brücke die entsprechenden Betonsegmente.[4]

Im Jahr 1993, nach der Beseitigung der Mauersegmente, ließ der damalige Bezirk Kreuzberg die Brücke umfassend sanieren und reinigen.

In der Umgebung der Brücke

Brückentafel und Berliner Mauerweg
Brücke und Mauer, Dezember 1989

Seit der Öffnung der Mauer führt der Berliner Mauerweg unmittelbar am südlichen Brückenende vorüber durch den Schlesischen Busch. – In den Jahren 2007/2008 führten die Landschaftsarchitekten Heine in drei Bauabschnitten umfangreiche Umgestaltungsarbeiten auf der Insel und dem Wegenetz aus, die teilweise aus öffentlichen Fördermitteln finanziert wurden.[5] [6] Dabei erhielt die Brückentafel einen Belag aus in Schuppenbögen verlegten Natursteinen. Die Brückenenden öffnen sich beidseitig einladend trichterförmig zu den begrünten Ufern.

Die Bezeichnung Treptower Brücke führt bei auswärtigen Berlin-Besuchern häufig zu Missverständnissen, weil damit umgangssprachlich der Komplex Elsenbrücke beziehungsweise Oberspreebrücke/Parkwegbrücke gemeint ist.[7]

Literatur

  • Nikolai Rosskamm, Sebastian Seelig (Hrsg.): Urban Lock. Nördliche Lohmühleninsel. Ergebnisse eines Design-Workshops 2006. (= Graue Reihe, Nr. 6.)

Weblinks

Commons: Treptower Brücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eckhard Thiemann, Dieter Deszyk, Horstpeter Metzing: Berlin und seine Brücken. Jaron Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-89773-073-1, S. 148.
  2. Akten des Königlichen Geheimen Staatsarchivs zitiert nach und Angaben aus: Edition Luisenstadt: Treptower Brücke. Berlin 2002, Stand 7. Oktober 2009.
  3. Eintrag 09031192 in der Berliner Landesdenkmalliste
  4. Ansicht der Mauer im Jahr 1983 auf der Treptower Brücke, in: Stern-Fotocommunity; abgerufen am 5. Januar 2010
  5. Homepage LA Heine mit Referenzen und angebotenen Spaziergängen; abgerufen am 5. Januar 2010
  6. Umbaupläne der Lohmühleninsel und des Wegenetzes; abgerufen am 4. Januar 2010
  7. Bild auf „Panoramio“, abgerufen am 6. Januar 2010