Tutima
Tutima ist heute eine deutsche Uhrenmanufaktur, die ihre Tradition auf die Qualitätsmarke Tutima der 1926 in Glashütte in Sachsen unter der Leitung des Juristen Ernst Kurtz entstandenen Firmen UROFA (Uhren-Rohwerke-Fabrik AG) und UFAG (Uhrenfabrik AG) zurückführt. Der Name Tutima ist vom lateinischen Adjektiv Vorlage:"-la („sicher, geschützt“) abgeleitet.
Geschichte
Einen Tag vor der Zerstörung des Werkes durch russische Bomber am 7. Mai 1945, kurz vor Ende des Krieges rettete sich der Geschäftsführer der UROFA und UFAG, Ernst Kurtz mit einigen Mitarbeitern in den Westen und begann zunächst in Memmelsdorf / Oberfranken mit einer Uhrenfertigung unter seinem Namen mit aus Glashütte stammenden Teilen. Später kamen selbstentwickelte hochwertige Armbanduhrkaliber hinzu, die unter der Marke Glashütter Tradition verkauft wurden. 1951 verlagerte er die Produktion der Firma Kurtz in das niedersächsische Ganderkesee.
1956 wurde die Firma Kurtz zahlungsunfähig und ging an andere Besitzer über. Nachdem diese die Uhrenrohwerkeproduktion aufgaben, setzte der frühere Mitarbeiter von Kurtz und seinem Nachfolger, Dieter Delecate, Anfang 1960 die Uhrenfabrikation fort unter Zukauf fremder Rohwerke. Kurz darauf setzte Delecate als erster in Westdeutschland wieder den Namen Tutima auf die Uhren, die unter Ernst Kurtz während einer kurzen Partnerschaft mit Werner Pohlan aus Glashütte, bereits wieder als Name einer Vertriebsfirma Tutima Uhren – Glashütter Tradition aufgelebt war. In einem späteren Jahr, 1970, meldete Dieter Delecate den Namen auch beim Deutschen Patentamt zu seinem Schutz an.
2008 wurde begonnen, die Tutima-Produktion nach Glashütte zu verlagern. Seit Mai 2011 produziert die Glashütter Niederlassung der Firma Tutima als neue Manufaktur Uhren mit selbstentwickelten und selbst hergestellten mechanischen Werken und präsentierte in Erinnerung an den Vater der Marke Tutima, Ernst Kurtz, die Hommage Minute Repeater. Seit April 2013 produziert Tutima Glashütte vier ganz neue Modellfamilien, und zwar Saxon One, Grand Flieger, M2 und Patria sowie das Einzelmodell Hommage. Chefkonstrukteur bei Tutima Glashütte war bis 2012 der bekannte Dresdener Uhrmachermeister Rolf Lang.
Bekanntestes Produkt der Firma Tutima ist bisher der in Ganderkesee gefertigte Fliegerchronograph 1941, der als gelungene Replik des Tutima-Fliegerchronographen Kal.59 der UFAG/UROFA aus den Jahren 1941–45 gilt, aber ein Schweizer Uhrwerk ETA 7760 enthält. Im Jahr 1985 entstand ebenfalls in Ganderkesee der mechanische Military Chronograph 798- auf Basis des Schweizer Uhrwerks Lemania 5100, der eine Neuentwicklung von Tutima im Auftrag der deutschen Bundeswehr war und Standardausrüstung der Bundeswehrpiloten und offizielle NATO-Uhr wurde.
