Unabhängigkeitsaxiom

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Das Unabhängigkeitsaxiom stellt in den Wirtschaftswissenschaften eine zentrale Annahme über das rationale Entscheiden dar. Gemäß dem Unabhängigkeitsaxiom ändert sich die Präferenzordnung über zwei Alternativen A und B nicht, wenn eine dritte Alternative C eingeführt wird. Das Unabhängigkeitsaxiom wird dem Axiomensystem zugeordnet, welches das Bernoulli-Prinzip begründet. Es ist eine wichtige Annahme über das Verhalten eines Bernoulli-rationalen Entscheiders. Nach dem Unabhängigkeitsaxiom ist die Präferenzordnung eines Entscheiders über zwei Alternativen unabhängig davon, ob er diese einzeln oder im Kontext mit anderen Alternativen in einer komplexeren Wahlsituation beurteilt.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seien und Lotterien im Sinn der Entscheidungstheorie. Das Unabhängigkeitsaxiom besagt, dass eine Präferenzordnung der Lotterien und (d. h. eine der folgenden Alternativen , , , , gilt), bestehen bleibt, wenn die Lotterien und auf dieselbe Weise durch eine Wahrscheinlichkeit mit einer dritten Lotterie erweitert werden.[1]

Wenn also zum Beispiel gilt, dann muss auch

gelten, wobei eine zusammengesetzte Lotterie bezeichnet, bei der mit der Wahrscheinlichkeit die Lotterie und mit der Wahrscheinlichkeit die Lotterie eintritt.

Anmerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Lotterie wird auch in der Form notiert, die allerdings missverständlich ist, da die Multiplikation und Addition nur sehr symbolisch verstanden werden dürfen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert Gillenkirch: Unabhängigkeitsaxiom. In: Gabler Wirtschaftslexikon (wirtschaftslexikon.gabler.de). Abgerufen am 29. August 2022.