Value Delivery Modeling Language

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Value Delivery Modeling Language (VDML) ist eine Standardmodellierungssprache für die Analyse und Gestaltung des Betriebs eines Unternehmens mit besonderem Fokus auf die Schaffung und den Austausch von Werten.[1][2]

Zweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2009 startete die Object Management Group (OMG) einen Request for Proposal (RfP)[3], um einen Standard für die Wertmodellierung zu entwickeln. Ziel dieses RfP ist es, die verschiedenen vorhandenen Wertmodelle zu integrieren und einen vollständigen Überblick über die Geschäftslogik einer Organisation zu geben.

Anforderungen an den Standard[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Standard neun Anforderungen erfüllen:

  1. Das Metamodell muss die Eigenschaften des Metamodels Meta-Object Facility (MOF) erfüllen. MOF ist ein Standard für die modellgetriebene Technik und ist in 4 Lagen strukturiert. Die obere Schicht (Modell M3) besteht aus einer Sprache, die zum Aufbau von Metamodellen verwendet wird. Diese Metamodelle sind die zweite Schicht (Modell M2) und sie beschreiben die dritte Schicht (Modell M1). Die letzte Schicht, die Datenschicht wird verwendet, um reale Objekte zu beschreiben.
  2. Das Metamodell muss die Analyse der Aktivitäten der Wertschöpfungskette unterstützen, um die Identifizierung von Differenzierern zu unterstützen. Die interne Wertschöpfungskette sollte als Teil des Metamodells sein.
  3. Eine Leistungsanalyse muss möglich sein. Dies ist eng mit der zweiten Anforderung verknüpft. Eine Fähigkeit ist die Möglichkeit, irgendeine Art von Aktivität auszuführen. Die Qualität einer Aktivität ist als solche abhängig von den Fähigkeiten der Organisation. Als solches sollte das Metamodell eine Möglichkeit beinhalten, diese Fähigkeiten zu analysieren.
  4. Das Wertmodell sollte ein adäquates Detail aufweisen, um sowohl Aktivitäten als auch Fähigkeiten auf operativer Ebene einzubeziehen. Allerdings konzentriert sich ein Wertmodell auf die Ein- und Ausgänge im Gegensatz zu einem Prozessmodell wie BPMN.
  5. Das Wertmodell sollte in der Lage sein, Aktivitäten auf mehreren Ebenen zu aggregieren, um sie aus verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren (z. B. strategisch gegenüber operativ).
  6. Es sollte möglich sein, Performance- und Kostenaspekte mit den Aktivitäten zu verbinden
  7. Die Beziehungen zu anderen Organisationen wie Wettbewerbern und strategischen Allianzen sollten berücksichtigt werden.
  8. Die Ereignisse, die eine Aktivität auslösen, sollten in das Metamodel aufgenommen werden
  9. Der Benutzer sollte in der Lage sein, seine eigenen Spezifikationen einzuschließen.

Bisher integrierte Wertmodelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der VDML-Standard integriert 7 vorhandene Wertmodelle:

Einsatzszenarien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VDML-Modelle werden zur Analyse sowie zur prototypischen Entwicklung zukünftiger Geschäftsmodelle eingesetzt. Beispielhaft werden der Aufbau neuer Geschäftsbereiche, Mergers&Akquisitions, Betriebliche Transformationen genannt.[4]

Die Verwendung von VDML-Diagrammen zur Unterstützung der Geschäftsmodellinnovation wird in[5] diskutiert

VDML wurde auf einen Anwendungsfall in der Herstellung angewendet.[6] Es zeigt die Verwendung von VDML für die Modellierung und Analyse einer vorgeschlagenen Änderung an einem as-is-Business-System.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Spezifikation der VDML. Object Management Group, abgerufen am 26. August 2015 (englisch).
  2. Cummins, Fred A.: Value Delivery Modeling Language (VDML): An Update. In: Building the Agile Enterprise. 26. Februar 2013, abgerufen am 25. August 2015 (englisch).
  3. Value Delivery Metamodel (VDM) Request For Proposal. Object Management Group, abgerufen am 9. März 2009 (englisch).
  4. Richerzhagen, B.: Was sind typische Anwendungsszenarien der VDML? MINAUTICS, 17. März 2017, abgerufen am 17. März 2017.
  5. Berre, Arne J.; de Man, Henk; Lindgren, Peter: Business Model Innovation with the NEFFICS platform and VDML. Abgerufen am 28. August 2015 (englisch).
  6. de Man, Henk; Berre, Arne J.: VDML Manufacturing Use Case. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2016; abgerufen am 28. August 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/files.modelbased.net