Volata

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Volata (Flugball) ist ein Ballspiel, das als Mannschaftssport zur Zeit des italienischen Faschismus von Augusto Turati propagiert wurde und als erfundene Tradition an altrömische Ballspiele (Harpastum) anknüpfen sollte. [1] Turati war sowohl der Generalsekretär der Faschistischen Partei als auch der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (CONI). Er stellte auch sicher, dass Mussolini immer beim Endspiel der italienischen Meisterschaft präsent sein konnte, um den Pokal überreichte. Volata ist mit Feldhandball und Rugby verwandt und verdrängte sehr schnell Rugby in Italien, konnte allerdings langfristig Fußball, das als englisches Spiel als unitalienisch galt, nicht übertreffen. Als Italien jedoch 1934 die FIFA-WM im eigenen Land gewann, wurde Fußball die beliebtere Zuschauersportart und Volata nahm an Bedeutung wieder ab.[2] Volata wird auf einem Platz gespielt, der maximal die Größe eines Fußballplatzes haben darf, jedoch auch kleiner bis 40x60 m sein kann. Es spielen zwei Mannschaften mit je acht Spielern. Der Ball (400 g, Umfang 68 bis 71 cm) darf getreten, geworfen und getragen werden. Ein Spieler darf den Ball bis zu 10 m weit tragen (jedoch nicht länger als 3 Sekunden) oder schießen. Das Tor ist so hoch wie ein Fußballtor (2,44m), jedoch nur 5,00 m breit. Um das Tor ist ein Halbkreis wie beim Feldhandball gezogen (8 m), der nur vom Torwart und nicht von der gegnerischen Mannschaft betreten werden darf. Beim Anstoß liegt der Ball in der Spielfeldmitte und die Spieler sprinten von der Grundlinie zum Ball, den sie dann aufnehmen müssen – und nicht treten dürfen. Das Spiel dauert 3x20 min mit je 5-10 min Pause.[3]

Einzelnachweise

  1. Dietrich: Ramba: Bestimmung der prägenden Wesenszüge im Sport der griechisch-römischen Antike, Diss. Göttingen 2014; http://ediss.uni-goettingen.de/handle/11858/00-1735-0000-0022-5EFD-8
  2. Arnd Krüger: Der Einfluß des faschistischen Sportmodells Italiens auf den nationalsozialistischen Sport. In: Morgen A. Olsen (Hrsg.): Sport und Politik. 1918–1939/40. Universitetsforlaget, Oslo 1986, S. 226–232; Arnd Krüger: Sport im faschistischen Italien (1922–1933). In: G. Spitzer, D. Schmidt (Hrsg.): Sport zwischen Eigenständigkeit und Fremdbestimmung. Festschrift für Prof. Dr. Hajo Bernett. P. Wegener, Bonn 1986, S. 213–226.
  3. http://www.treccani.it/enciclopedia/antichi-giochi-italiani_%28Enciclopedia-dello-Sport%29/