Wasserbauhalle (TU Darmstadt)

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Wasserbauhalle der TU Darmstadt
Wasserbauhalle der TU Darmstadt (2015)

Wasserbauhalle der TU Darmstadt (2015)

Daten
Ort Darmstadt
Architekt Ernst Neufert in Kooperation mit dem Bauingenieurprofessor Alfred Mehmel
Bauherr Technische Hochschule Darmstadt
Baustil Nachkriegsmoderne
Baujahr 1956/57
Grundfläche 70 * 25 m²
Koordinaten m_region:DE-HE_type:building&title=Wasserbauhalle+der+TU+Darmstadt 49° 52′ 29,2″ N, 8° 39′ 22,3″ OKoordinaten: m_region:DE-HE_type:building 49° 52′ 29,2″ N, 8° 39′ 22,3″ O

Die alte Wasserbauhalle der Technischen Universität Darmstadt ist eine Halle mit einem 70 Meter x 25 Meter großen, stützenfreien Innenraum, die ursprünglich als Versuchsanlage für das Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft diente. Gebaut wurde sie 1956/1957 nach einem Entwurf des Architekten und Hochschullehrers Ernst Neufert in Kooperation mit dem Bauingenieurprofessor Alfred Mehmel (1896–1972). Sie liegt an der Rundeturmstraße und steht unter Denkmalschutz. Nach ihrer denkmalgerechten Sanierung seit 2011 dient sie nun den zentralen Werkstätten der Technischen Universität. Der Bau von 1956/57 ersetzte eine vergleichbare Einrichtung, die 1934 in der ehemaligen Darmstädter Exerzierhalle an der Elisabethenstraße eingerichtet worden war und die beim Bombenangriff auf Darmstadt vom 11. September 1944 vollständig zerstört wurde.

Beschreibung

Errichtet wurde das Gebäudeensemble auf einem abgeräumten Quartier der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Darmstädter Altstadt. An die Halle wurden ein Institutsgebäude und ein 15 Meter hoher Wasserturm angebaut. Prägend für die Wasserbauhalle ist das extrem dünne wellenförmige Dach in einer Spannbeton-Schalenbauweise, das durch schräg stehende Stützen getragen wird. Von außen wirkt die Halle zudem durch die hohe Glasfassade, die sich fast fugenlos über dem schmalen Klinkersockel erhebt. Die Halle ist durch die Anordnung der Stützen an den Außenseiten flexibel nutzbar. Die Wasserbauhalle gilt als einer der markantesten Hochschulneubauten der TH in den 1950er Jahren.[1]

Sanierung

Die Wasserbauhalle wurde 2010/2011 von der Technischen Universität Darmstadt aus Mitteln des Konjunkturprogramms II denkmalgerecht saniert. Anlass für die Sanierung waren starke Verwitterungsschäden an Hüllflächen und Tragwerk. Insbesondere die Fallrohre der Dachentwässerung, die in die innenliegenden Stützen integriert sind, haben sich als problematisch erwiesen. Darüber hinaus waren zahlreiche Risse an der Stahlbetonkonstruktion aufgetreten. Die Sanierung war wegen der filigranen Dachrandkonstruktion schwierig.[2]

Anlässlich des Abschlusses der Sanierung der Wasserbauhalle wurde im Herbst 2011 eine umfangreiche Ausstellung zum Leben und Werk von Ernst Neufert in der sanierten Wasserbauhalle gezeigt. Diese Ausstellung, die vom Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur (unter Leitung von Werner Durth) des Fachbereichs Architektur der Technischen Universität Darmstadt erarbeitet wurde, wurde auch in Dessau, Nürnberg und Weimar, teilweise in modifizierter Form, gezeigt.

Die Innensanierung wurde von Ramona Buxbaum Architekten geplant und am 10. Juli 2014 abgeschlossen. Seither sind die zentralen Werkstätten der TU in der Halle untergebracht.[3]

Literatur

  • Ralf Dorn, Werner Durth, Udo Gleim, Helge Svenshon: Ernst Neufert 1900–1986. Leben und Werk des Architekten. Darmstadt 2011. (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Wasserbauhalle).
  • Katja Kienz, Christof Bodenbach: Wasserbauhalle wird Werkstatt. In: Bauwelt, 43. Jahrgang 2011, Heft 13, S. x.

Einzelnachweise

  1. Artikel in der Zeitschrift Bauwelt 2011
  2. Internetseite der TU Darmstadt mit Beschreibung der Halle
  3. Werkstätten unter geschwungenem Dach in FAZ vom 11. Juli 2014, Seite 45