Wikipedia:Projekt Fotoflüge/Fotoausrüstung

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Für die Durchführung von Fotoflügen wird eine angemessene Fotoausrüstung benötigt. Diese Seite, verfasst von [[Benutzer:Mich.kramer|Mich.kramer], soll ein paar Anhaltspunkte für die Auswahl der Ausrüstung geben.

Exemplarisch habe ich das Datenblatt einer DMC-TZ31 zum Vergleich herangezogen. Dies ist eine kompakte Kamera mit sehr guten Werten, die auch gute Bilder macht, aber auch bei gewissen Momenten nicht allen Anforderungen gewachsen ist.

Exemplarisch dann das Datenblatt der Nikon D300s, um mögliche Unterschiede zu verdeutlichen.

Gute Bilder können mit allen Kameras gemacht werden, wenn der Umgang damit sicher und vertraut ist bzw. die Gegebenheiten im Flugzeug berücksichtigt werden.

Auslösegeschwindigkeiten[Quelltext bearbeiten]

Das Flugzeug fliegt normalerweise mit rund 140-200 km/h, also ähnliche Geschwindigkeiten wie im schnellen Auto. Das gewünschte Objekt ist rund 200-500 Meter entfernt, ebenfalls ein Blick wie von mancher Autobahn aus. Damit ist die Zeit begrenzt, von dem Moment das Objekt zu sehen, zu fokussieren und zu fotografieren, bevor es wieder aus dem Blick ist. Beim Blick aus dem Flugzeuge können in diesem Bildfeld mehrere interessante Objekte oder ein großes Objekt vorhanden sein, beides schränkt den möglichen Zeitraum weiter ein. Eine Stadt mit vielen Objekten oder ein großer See erfordern mehr Zeit.

  • Betrachtung durch einen optischen Sucher ist der empfohlene Weg. Der Monitor auf der Rückseite der Kamera ist träge, da das Bild erst vom Sensor aufgenommen und dann angezeigt wird, wenn dann das richtige Bild angezeigt wird, dauert es noch, bis der Auslöser gedrückt und hoffentlich schnell ausgelöst wird. In der Regel ist dann das Objekt schon lange nicht mehr so zu sehen, wie man es haben wollte. Der optische Sucher ist schnell und präzise, kein Vergleich zu Live-View oder ähnlichen Techniken.
  • Es ist sinnvoll, mehrere Bilder von einem Objekt nach dem Gießkannenprinzip zu machen statt nur ein oder zwei Bilder. Die Wahrscheinlichkeit, aus der Flugbewegung heraus brauchbare Bilder zu machen, ist bei mehreren Bildern deutlich höher. Hier darf die Zeit von einem Foto zum nächsten Foto nicht zu groß sein. 2 Bilder pro Sekunde in höchster Qualität sollten mindestens möglich sein.

Speichermedien[Quelltext bearbeiten]

In meiner Erfahrung werden große und schnelle Speicher benötigt. Wenn die Kamera 5 Bilder pro Sekunde mit 12 Megapixeln macht, ist der interne Speicher sehr schnell belegt und muss auf das Speichermedium geschrieben werden. Übertragungsgeschindigen von 10 MBit pro Sekunde bedeuten, dass ein Bild von 12 MB über 1 Sekunde für die Speicherung benötigt, also ist nach kurzer Zeit eine längere Speicherung störend oder verhindert sogar die weitere Aufnahme von Bildern.

Dazu sollten die Aufnahmen zur weiteren Bearbeitung im RAW-Format gespeichert werden. JPEG benötigt weniger Speicherplatz, ist aber üblicherweise eine verlustbehaftete Kompression und dadurch bereits mit Qualitätsproblemen behaftet. Beides zeitgleich speichern belegt unnötig Platz, denn am Computer werden beide Bilder in fast gleicher Zeit dargestellt.

Die DMC-TZ31 hat 12 MB internen Speicher bei 14 Megapixeln. Mehrere Aufnahmen in Folge werden hier schnell an die Grenzen der Kamera stoßen. Eine D300 schafft 8-9 Bilder, bevor der Speicherschreibvorgang die Serie bremst.

Die Nikon D4 benutzt XQD-Speicherkarten, diese sind sehr schnell und können während des Fluges binnen weniger Minuten auf einen Laptop kopiert werden (32 Gb in weniger als 4 Minuten). CF ist deutlich langsamer.

Man hat nie genug Speicherplatz auf der Karte, egal wie groß sie ist!

Während eines Fluges werden - bei Einstellung auf Serienaufnahme - in 1 Stunde durchaus 1.500 Bilder oder mehr gemacht. Dauert der Flug länger, sind es auch mal 3.000 oder 4.000 Bilder.

Die Temperaturen haben deutlichen Einfluss auf die Leistung des Akkus. Li-Ionen-Akkus haben sehr gute Eigenschaften, aber auch hier ist zu bemerken, dass bei geringen Temperaturen die Leistungsdauer und -fähigkeit abnimmt. Optimal ist immer ein Bereich von 18 bis 25 Grad, unter 10 Grad kann es schnell problematisch werden, wenn die notwendige Spannung nicht mehr ausreichend ist.

Ein "normaler" mitglieferter Akku mit rund 1.500 mAh der D300 schafft rund 4.000 Aufnahmen bei Normalbedingungen, ich habe immer einen 2. Akku dabei. Laut Datenblatt der TZ31 sind 260 Aufnahmen bei 895 mAh als maximale Batteriekapazität vorhanden. Das reicht für maximal 20 Minuten.

Idealerweise sollte also immer noch ein (oder mehrere) Ersatz-Akku mitgeführt werden, der (die) dann auch schnell gewechselt werden kann (können).

Fokussierung[Quelltext bearbeiten]

Viele Kameras bieten ein kontinuierliches Autofokus an, das bedeutet, dass die Schärfe immer nachgestellt wird. Im Flugzeug ist es recht holperig. Dadurch bedingt wird eine permanente Autofokussierung problematisch, da das Ziel dann schnell nicht sauber fokussiert wird. Wenn ein Funkmast fotografiert werden soll, ist dieser relativ schmal und die Fokussierung nicht ganz so einfach, eine Bewegung im Flugzeug bedeutet, dass auch die Haltung nicht mehr stabil auf den Turm ausgerichtet ist und die Fokussierung erneut durchgeführt wird, eventuell auf ein dahinter liegendes Objekt oder den freien Himmel.

Es ist sinnvoll, den Autofokus einmal scharf zu stellen und dann beizubehalten. Im Sucher ist dann zu erkennen, ob die Fokussierung so in Ordnung ist oder ggf. nochmals fokussiert werden soll.

Bei einer DSLR wird zoomen durch drehen oder schieben ausgeführt und hängt von der Gängigkeit sowie der Geschicklichkeit ab. Grundsätzlich sinnvoll ist ein Objektiv, bei dem Fokussierung und Zoomen "innen" erfolgt, also sich die erste Linse äußerlich nicht bewegt.

Bei Kompaktkameras erfolgt das Zoomen üblicherweise über einen Wippschalter an der Kamera und es dauert oft eine gewisse Zeit, bis der Bildausschnitt passend gewählt werden kann. Auch ist Vorsicht geboten, wenn optischer und digitaler Zoom vorhanden sind. Optischer Zoom ist tatsächlich realer Zoom, digitaler Zoom schneidet aus den vorhanden Pixeln nur einen Teil aus und bildet diesen größer ab, zu Lasten der Qualität.

Stabilisatoren[Quelltext bearbeiten]

Stabilisatoren wirken ähnlich der Fokussierung und bedingen eine Arbeit im Objektiv bzw. der Kamera. Diese kann unter Umständen träge sein. Einfache Stabilisatoren sollten abschaltbar sein.

Auflösung und Chip[Quelltext bearbeiten]

Chipgrößen

Ein Bildauflösung von 10 Megapixeln und mehr ist vollständig ausreichend und heute üblich. Mehr Pixel machen kein besseres Bild.

Allerdings ist auch hier der Chip ein wichtiger Bestandteil. Je größer der Sensor, desto höher die Kontraste, Farben und Detailtreue bzw. desto geringer das Rauschverhalten.

Die Lumix verfügt über einen Sensor 1/2,33″, was ca. 25 mm² entspricht, wohingegen die D300 mit DX einen etwa 370 mm² großen Sensor hat - allerdings hat die Lumix noch 2 Megapixel mehr! Das ist für eine Aufnahme im Raum nahezu unerheblich, für Landschaftsaufnahmen oder anspruchsvollere Fotografie aber kaum nutzbar.

Objektive/Brennweiten[Quelltext bearbeiten]

Die DMZ schafft Brennweiten vergleichbar bis zu 560 mm! Allerdings wird das Zoomen hier elektronisch betrieben und benötigt entsprechend Zeit.

Für Landschaftsaufnahmen eigenen sich Kleinbild-Brennweiten von 18 bis 35 mm, ein Fischauge ist reizvoll, liefert aber doch sehr verzogene Bilder. Für Detailaufnahmen eignet sich ein Objektiv 70-200/70-300 sehr gut. Höhere Brennweiten sind nicht sinnvoll. Diese Angaben beziehen sich auf Kleinbildformate - bitte entsprechend Crop-Faktoren berücksichtigen. Ein 70-200 wirkt bei einer Nikon D300 wie ein 105-300 und bei Canon wie 112-320, hier wird der Bildausschnitt schnell zu klein für allgemeine Aufnahmen ohne Details.

Wenn im Flug in Flugrichtung außerhalb des Fensters fotografiert wird, lastet der Fahrtwind auf der Optik, besonders wenn eine Gegenlichtblende verwendet wird. Nicht jede Technik hält diesem Druck problemlos stand. Um sich ein Bild des Winddruckes zu machen, die Scheibe im Auto bei 120 km/h runterdrehen und die Hand raushalten. Es gibt Momente, in denen die Kamera so gehalten werden muss.

Auch darauf achten, dass die Gegenlichtblende fest montiert ist, da sonst der Luftdruck diese abreißen könnte. Gegenlichtblenden sind bei der Lumix nicht vorhanden - Streulicht kann sowohl für die Messung der Belichtung als auch für die Bildqualität zum Problem werden.

Sonstige nützliche Helferlein[Quelltext bearbeiten]

Ohne diese Dinge gehts zwar auch, aber sie machen das Leben an Bord und die Nachbereitung deutlich leichter.

  • Idealerweise hat man mehrere Kamerabodies an Bord, die mit unterschiedlichen Objektiven bestückt sind: einmal Weitwinkel und einmal Tele. Ein schneller Wechsel des Objektivs ist oftmals nicht so leicht und manchmal gar nicht möglich, bevor das interessante Objekt schon wieder aus dem Blickfeld verschwunden ist.
  • Hilfreich ist ebenfalls ein Navi, welches die Flugroute aufzeichnet, so dass hinterher die Bilder leichter den Bauwerken, Städten usw. zugeordnet werden können.
  • Wahlweise kann hierfür natürlich auch ein GPS-Tagger verwendet werden, welcher die Koordinaten direkt in die exif-dateien der Bilder speichert. Allerdings kann der Tagger nicht an jede Kamera angeschlossen werden.

=> Das Navi hat gegenüber einem GPS-Sensor an der Kamera den Vorteil, dass die Route aufgezeichnet wird und ausgelesen werden kann. Bei einem GPS-Sensor müssten die Bilder aneinandergereiht werden.

  • Tonband/Aufnahmegerät, um die Ansagen des Navigators aufzuzeichen, damit später leichter zugeordnet werden kann.

WMDE hat verschiedene Gerätschaften, die die Arbeit leichter machen können.

  • Kameras + Objektive
  • Ein Tonband/Aufnahmegerät
  • 2x GPS-Logger Jobo mini (für jede Kamera mit Blitzschuh)