Wildfeuer (Polka)

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Wildfeuer ist eine Polka française von Johann Strauss (Sohn) (op. 313). Das Werk wurde am 18. November 1866 im Wiener Volksgarten erstmals aufgeführt.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Polka entstand vor dem Hintergrund des Krieges von 1866, der für die Donaumonarchie unglücklich ausging. Entsprechend war die Stimmung in Wien und Johann Strauss und seine Brüder versuchten diese Stimmung aufzuheitern. Ein erster Versuch hatte bereits im August 1866 im Volksgarten stattgefunden. Dabei wurde unter anderem die Polka Tändelei aufgeführt. Am 18. November des gleichen Jahres veranstalteten die drei Strauss-Brüder am gleichen Ort ein weiteres Konzert, wobei unter anderem die Express-Polka (op. 313) und der Walzer Feenmärchen (op. 312) uraufgeführt wurden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Polka Wildfeuer der Öffentlichkeit präsentiert. Johann Strauss wandte sich in diesen Werken demonstrativ von den traurigen Ereignissen der jüngeren österreichischen Vergangenheit ab und versuchte mit fröhlicher Musik seinen Zuhörern neue Zuversicht für die Zukunft zu geben.

Den Titelnamen Wildfeuer hat der Komponist dem damals im Hofburgtheater gespielten gleichnamigen Drama von Friedrich Halm entnommen. Allerdings besteht kein inhaltlicher Zusammenhang zwischen den beiden Werken d. h. Strauss ist musikalisch nicht auf das Bühnenwerk eingegangen. Interessanterweise hat damals auch Carl Michael Ziehrer, der einer der Hauptkonkurrenten der Strauss-Brüder war, eine gleichnamige Polka komponiert. Das Werk von Strauss war aber deutlich erfolgreicher und hielt sich im Gegensatz zu Ziehrers Polka noch lange in den Konzertprogrammen. Auch Adolf Müller benutze Teile der Polka, als er im Jahr 1899 die Operette Wiener Blut nach Motiven von Johann Strauss (Sohn) zusammenstellte.

Die Spieldauer beträgt auf der unter Einzelnachweisen angeführten CD 2 Minuten und 57 Sekunden. Je nach der musikalischen Auffassung des Dirigenten kann diese Zeit etwas variieren.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Quelle: Englische Version des Booklets (Seite 105) in der 52 CDs umfassenden Gesamtausgabe der Orchesterwerke von Johann Strauß (Sohn), Hrsg. Naxos (Label). Das Werk ist als dritter Titel auf der 40. CD zu hören.