Windwatt

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Infotafel am Koserower Streckelsberg
Windwatt am Peenestrom bei Freest
Während des Orkans Xaver entstandenes Windwatt in Eckernförde

Ein Windwatt ist jener Teil des Litorals, der infolge Windeinwirkung zeitweilig trockenfällt.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Windwatten lassen sich in Deutschland vor allem im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft an der Ostsee beobachten.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anders als im Wattenmeer der Nordsee bestimmen nicht Ebbe und Flut die Hydrodynamik im Windwatt. Stattdessen wird das Wasser durch starke ablandige Winde aus den Bodden hinaus in die Ostsee gedrückt, so dass besonders flache Bereiche windbedingt trockenfallen. Dieses Wasser fließt zurück, wenn der Wind dreht oder nachlässt.

Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Windwatten bieten ein großes Nahrungsangebot für die im Herbst vorbeiziehenden Zugvögel. Zudem sind sie für die Kraniche, die auf ihrem Zug die vorpommersche Boddenlandschaft überqueren, im überfluteten Zustand während der Zugzeit einer der wichtigsten Schlafplätze in Westeuropa.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Windwatten Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaften – Landschaften – Lebensräume. 2018.
  • Heinz Ellenberg (Begründer), Christoph Leuschner: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. In ökologischer, dynamischer und historischer Sicht (= UTB Botanik, Ökologie, Agrar- und Forstwissenschaften. Geographie 8104). 6., vollständig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8252-8104-5 (Kap. 11 Salzmarschen und Salzstellen des Binnenlands, auf Seite 600).