Wolfgang E. Burhenne

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Wolfgang Ewald Burhenne (* 27. April 1924 in Hannover) ist ein deutscher Forstwirt und weltweit tätiger Natur- und Umweltschützer.

Leben

Burhenne wurde als Sohn des Oberregierungsrates Adolf Burhenne und dessen Ehefrau Klara, geb. Ditges, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums wurde er 1941 zur Wehrmacht eingezogen. Er war Soldat bis zur dritten Verwundung in Russland, an die sich ein Lazarettaufenthalt anschloss. 1942 wurde er im Standortlazarett Dachau verhaftet und in das KZ Dachau in Einzelhaft verbracht, weil er KZ-Häftlinge unterstützt und Waffen für den Untergrund beschafft hatte. Er blieb 37 Monate Häftling in Dachau und anderen Lagern. Am 27. April 1945 floh er in sein Elternhaus nach Oberbayern. Anschließend wurde er durch die US-Truppen in Bad Reichenhall entlassen und leistete Hilfsdienst beim Forstamt in Bischofswiesen.

Leistungen

1945 begann er ein Studium der Forstwissenschaft in München und arbeitete bis 1948 als freiberuflicher Berater. 1948 bis zu seinem Rücktritt 1949 war er Referent im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Im selben Jahr wurde er Mitarbeiter im Bayerischen Landwirtschaftsverlag und beriet Mitglieder und Ausschüsse des Bayerischen Landtags. Neben seiner beruflichen Tätigkeit studierte er von 1950 bis 1953 an der Hochschule für Politik München. 1949 war er Mitbegründer der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild, deren Vorstand er seitdem angehört. 1952 gründeten er und andere Umweltschützer die Internationale Alpenkommission (CIPRA).[1] Im selben Jahr war er an den Vorarbeiten zur Gründung der Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft beteiligt. Seit 1953 agiert er als deren Geschäftsführer, seit 1985 ehrenamtlich. Am 29. April 1961 war er einer der Unterzeichner des Morges-Manifesto, der Gründungsurkunde des WWF.[2] 1968 wurde er von Elisabeth Haub mit der Gründung des Karl-Schmitz-Scholl-Fonds (KSSF) beauftragt.[3] Er ist stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates. 1969 war er Mitbegründer des International Council of Environmental Law in Neu-Delhi. Seit der Gründung ist er alle zwei Jahre als einer der Executive Governors wiedergewählt worden.

Burhenne war an der Entstehung und Verhandlung zahlreicher umweltvölkerrechtlicher Vereinbarungen beteiligt.[4] So etwa beim Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) oder der Bonner Konvention (CMS). Er ist Vorsitzender des Internationalen Rats für Umweltrecht.

Auszeichnungen

  • Bundesverdienstkreuz am Bande (1973)
  • Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1978)
  • Ehrendoktorwürde der Universität Bhopal (1983)
  • Elizabeth Haub Prize for Environmental Law (1975)
  • Ehrendoktorwürde der Pace University New York (1987)
  • Umweltmedaille der "Better World Society" New York (1990)
  • Umweltpreis der Vereinten Nationen (1991)[5]
  • Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland (2004)
  • Alpenpreis, für sein Lebenswerk im Dienste des weltweiten Natur- und Umweltschutzes (2011)[6]
  • IUCN: Jefferson Coolidge Memorial Medal (2012)[7]

Literatur

  • Kiss, Alexandre & Burhenne-Guilmin, F. (Hrsg.): A Law for the Environment. Essays in honour of Wolfgang E. Burhenne. Gland, 1994. ISBN 2-8317-0203-8
  • Lausche, Barbara: Weaving a Web of Environmental Law. Erich-Schmidt-Verlag. Berlin, 2008. ISBN 978-3-503-11045-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Burhenne ist 80: http://www.cipra.org/de/alpmedia/news-de/1457
  2. WWF in the Sixties: http://wwf.panda.org/who_we_are/history/sixties/
  3. Geschichte des KSSF: http://www.elizabeth-haub.com/cms/front_content.php?idcat=6
  4. http://www.cic-wildlife.org/index.php?id=548
  5. http://www.unep.org/sasakawa/winners/wolfgang-guilmin.asp
  6. http://www.cipra.org/de/CIPRA/cipra-deutschland/willkommen_cipra_d/pm-deutscher-alpenpreis-2011_11-11-28.pdf
  7. Hohe internationale Auszeichnung für Dr. Wolfgang Burhenne