Wort des Jahres (Sachsen)
Seit 2008 wird das sächsische Wort des Jahres gekürt. Diese Kategorie wurde von der Ilse-Bähnert-Stiftung ins Leben gerufen, die die Auswahl in Zusammenarbeit mit der germanistischen Fakultät der Technischen Universität Dresden trifft. Zielsetzung dieser Wahl ist laut Stiftung folgende: „Aussterbende sächsische Wörter sollen gerettet werden, die Sprache der Sachsen wird gepflegt und gehegt, ihr Wohlklang in das Bewusstsein gebracht und die Mundart als wichtiger Teil der deutschen Sprache gefördert.“[1] Gekürt wird jedes Jahr in drei Kategorien
- schönstes,
- bedrohtestes [sächsisches] Wort des Jahres am Tag der Deutschen Einheit,
- beliebtestes Wort des Jahres, das durch Online-Abstimmung erwählt wird.
Jahr | schönstes Wort des Jahres | bedrohtestes Wort des Jahres | beliebtestes Wort des Jahres |
---|---|---|---|
2008 | muddln ‚langsam, nicht zielstrebig arbeiten, sich ein bisschen beschäftigen, belanglose Arbeiten verrichten‘[2] |
lawede (brüchig, instabil) |
nu (kurze Bestätigung, wie genau, v.a. im Raum Dresden üblich) |
2009 | färdsch (fertig) |
Asch ‚größeres (tönernes) Gefäß, Schüssel‘[2] |
fischelant (vom französischen vigilant = wachsam) |
2010 | bäbbeln (etwa: lässig Fußball spielen) |
dschidschoriengrien (für kräftig-strahlende Grüntöne) |
Hornzsche ‚ärmliche, verwahrloste Behausung; baufälliges Haus; schlechte Wohnung; altes, schmutziges Bett‘[2] |
2011 | bomforzionös (vom französischen bonne force=hervorragend) |
Haderlump (Landstreicher) |
katschn ‚laut hörbar und mit Mühe kauen‘[2] |
2012 | plumbn (heftig regnen, sich betrinken, mittels einer (Hand-)Pumpe Wasser fördern) |
Renfdl ‚Anfangs-, Endstück des Brotes‘[2] |
didschn ‚eintauchen (und dadurch aufweichen)‘[2] |
2013 | forhohnebibeln (spotten, verhöhnen) |
schnorbslich Geräusch beim Kauen von bissfestem Gemüse, Nüssen etc. |
Hitsche kleine Fußbank |
2014 | Däschdlmäschdl (Liebschaft) |
forblembern (vergeuden/verschwenden (von Zeit, Geld bzw. anderen Ressourcen)) |
Gelumbe Kram, nutzloses Zeug |
2015 | Dämmse (Dämmse bezeichnet drückende Hitze und Schwüle) |
Eiforbibbsch (Eiforbibbsch lässt sich nicht wortwörtlich übersetzen, etwa: "Ach Gott!") |
Blaadsch (Unbeholfener Mensch) |
2016 | Bibbus
(kleines, stiftähnliches Ding) |
Mäffdl
(kleines, klappriges Auto) |
diggschn
(schmollen; eingeschnappt sein) |