Zusammensetzen

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Das Zusammensetzen ist nach DIN 8593-1 eine Gruppe von Fügeverfahren. Es dient, wie alle Fügeverfahren, dem Verbinden von zwei oder mehr Werkstücken. Die Ordnungsnummer ist 4.1. Unterschieden wird nach folgenden sechs Verfahren:

  • 4.1.1 Auflegen, Aufsetzen
  • 4.1.2 Einlegen, Einsetzen
  • 4.1.3 Ineinanderschieben
  • 4.1.4 Einhängen
  • 4.1.5 Einrenken
  • 4.1.6 Federnd einspreizen

Auflegen, Aufsetzen

Beim Auflegen, Aufsetzen oder auch Schichten genannt, werden zwei Teile unter Nutzung der Schwerkraft gefügt. Meist entsteht dabei eine formschlüssige Verbindung. Die zwischen den Fügepartnern entstehenden Verbindungsflächen können das aufgelegte Teil in sämtlichen Dimensionen festlegen, sodass es weder rotieren noch verrutschen kann.

Einlegen, Einsetzen

Einlegen oder Einsetzen ist ein Verfahren bei dem ein Teil in ein Formelement eines anderen Teils eingelegt wird, beispielsweise das Einlegen eines Reserverades in die entsprechende Vertiefung (Reserveradmulde) des Fahrzeuges.

Flächen die senkrecht zur Fügerichtung liegen (Seitenwände) können als Anschlag genutzt werden und nehmen auch seitliche Kräfte auf.

Ineinanderschieben

Beim Ineinanderschieben wird ein Teil in ein anderes hineingeschoben oder darübergeschoben. Es wird zwischen zwei Varianten unterschieden:

  • Aufschieben oder Aufziehen: Das Außenteil wird auf das Innenteil geschoben.
  • Einschieben oder Einführen: Das Innenteil wird in das Außenteil hineingeschoben.

Beim Inneneinanderschieben entsteht zwischen den Fügepartnern eine Passung was es von anderen verwandten Verfahren unterscheidet. Beim Auf- oder Einlegen entstehen keine Passungen. Beim Einpressen werden dagegen hohe Kräfte zum Verbinden benögtigt während diese beim Ineinanderschieben relativ gering sind. Es lässt sich auch für Spielpassungen nutzen bei der die Fügepartner gegeneinander beweglich sind.

Einhängen

Beim Einhängen werden die Bauteile in Zugfedern eingehängt und durch diese gesichert. Der Montageaufwand ist meist gering und die übertragenden Kräfte groß, sodass sie ein ein großes Anwendungsgebiet haben. Beispiele sind Heckklappenscharniere. Die Verbindungen können fest sein oder beweglich.

Einrenken

Einrenken ist das Ineinanderschieben zweier Teile wobei die Verbindung durch eine Druckkraft gesichert wird. Es handelt sich dabei um eine Bajonettverbindung. Sie zeichnen sich durch einfaches Lösen und Wiederherstellen aus und finden sich unter anderen beim Behälterbau. Beim Fügen besteht die Bewegung aus einer linearen (translatorischen) und einer anschließenden rotatorischen Bewegung.

Federnd einspreizen

Beim federnden Einspreizen wird das Fügeteil zunächst elastisch verformt. Nach dem Einlegen oder Einschieben erfolgt die elastische Rückfederung. Beispiele sind Klipverbindung, Schnappverbindung, Spreizringe, Blechfedern und Sicherungsringe.

Literatur

  • Feldmann, Schöppner, Spur: Handbuch Fügen, Handhaben, Montieren, Hanser, 2014, S. 222-225.