Mundfeld
Als Mundfeld oder Peristom bezeichnet man in der Zoologie die Umgebung der Mundöffnung von tierischen Lebewesen. Der Begriff Peristom wird in der Botanik und Mykologie ebenfalls verwendet (→ Peristom (Botanik)).
Einzeller
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Mundfeld ist bei einigen Einzellern eine trichterartige Einstülpung, die in einen Cytostom (Zellmund) mündet, also der Nahrungsaufnahme dient, beispielsweise bei manchen Wimpertierchen.[1] Im Mundfeldbereich befinden sich Zilien (Wimpern), die durch rhythmische Bewegungen helfen, einen Wasserstrom zu erzeugen, der Nahrungsteilchen in den Zellmund strudelt.
Bei einem Pantoffeltierchen wird die kleine Nahrung über ein solches Mundfeld aufgenommen, dann am Ende der trichterförmigen Einstülpung im Bereich des Zellmundes in eine Nahrungsvakuole eingeschlossen und so in den zentralen Körper des Pantoffeltierchens geleitet, wo die aufgenommene Nahrung innerhalb der Vakuole verdaut wird.
Seeigel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Stachelhäutern wie den Seeigeln gibt es ebenfalls Bildungen um den Mund, die der Nahrungsaufnahme dienen. Dieses Mundfeld wird auch bei dieser Tiergruppe Peristom genannt.[2]
Schnecken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ferner wird auch der Mundsaum an der Öffnung des Schneckenhauses als Peristom bezeichnet.[3][1]
Froschlurche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Mundfeld wird auch die Maulregion von Kaulquappen, den Larven der Froschlurche, bezeichnet. Diese setzt sich zusammen aus Hornkiefern, mehrzähligen Ober- und Unterlippenzahnreihen sowie Mundrandpapillen als äußerem Saum. Da die Anordnung der Zahnreihen artspezifisch ist, eignet sich das Mundfeld für die Bestimmung der Artzugehörigkeit von Kaulquappen.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Trompetentierchen, Kompaktlexikon der Biologie, Spektrum Akademischer Verlag, 2001.
- ↑ B. David et al.: The ontogenetic basis of Lovén`s rule clarifies homologies of the echinonid peristome. In: Roland Emson, Andrew Smith, Andrew Campbell (Hrsg.): Echinoderm Research. CRC Press, 1995, ISBN 978-90-5410-596-1, S. 155–164.
- ↑ Volker Storch, Ulrich Welsch: Kurzes Lehrbuch der Zoologie. 8. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, 2004, ISBN 978-3-8274-2967-4, S. 696.
- ↑ Andreas Nöllert, Christel Nöllert: Die Amphibien Europas. Franckh-Kosmos, 1992, ISBN 978-3-440-06340-8, S. 48.