Überwanderungselektrophorese
Die Überwanderungselektrophorese (englisch Crossover electrophoresis) ist eine Nachweistechnik, die es erlaubt, mit geringen Probenmengen Blut oder andere Körperflüssigkeiten beispielsweise auf Projektilen und Geräten aus Stein nachzuweisen. Die Methode basiert auf der immunelektrophoretischen Auswertung einer Antigen-Antikörper Reaktion, in der das Serum in der Mitte zwischen Antigen und Antikörper aufgetragen wird. Während der Elektrophorese wandert das Serum in eine der beiden Richtungen und formt ein Präzipitat am Ort der Interaktion.
Anwendung
In der Archäologie können damit bis ins Paläolithikum zurückreichend jene Tierarten bestimmt werden, die von Menschen gejagt wurden. Oft ist Blut in feinste Haarrisse der steinernen Objekte eingedrungen und durch Nachschärfen der Kanten in den winzigen Spalten konserviert worden. So wurde an der größten gekehlten Projektilspitze aus der Clovis-Kultur am vermuteten Griffende menschliches Blut gefunden.
Literatur
- Axel Schulze-Thulin: Indianer der Urzeit Diedrichs, München; 1995 ISBN 3-424-01209-2
- Emil Hoffmann: Lexikon der Archäologie. S. 78. 1999 ISBN 3-406-42125-3