Diskussion:Geschichte der Schweiz

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Frage nach: Erleichterte Einbuergerung als Schweizer, historisch, nämlich: für Inhaber von Pässen der "Freien Stadt Danzig"[Quelltext bearbeiten]

Ist den Autoren dieses Artikels etwas dazu bekannt, ob es ab 1939 (Wiedereingliederung der "Freien Stadt Danzig" in das "Deutsche Reich", Beginn des Zweiten Weltkriegs) in der Schweiz eine Rechtsregelung des Inhalts gab, dass staatsangehörige Danziger als Inhaber von Pässen der "Freien Stadt Danzig" eine erleichterte Einbuergerung als Staatsbürger der Schweiz erlangen konnten? In der WP-Artikeldiskussion zur "Freien Stadt Danzig" findet sich ein Hinweis darauf (https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Freie_Stadt_Danzig#Frage_an_Rechtshistoriker_zu:_Aufnahme_und_Einb.C3.BCrgerung_von_Staatsangeh.C3.B6rigen_der_rechtlich_untergegangenen_.E2.80.9EFreien_Stadt_Danzig.E2.80.9C_in_der_Schweiz_der_Zeit_von_1945_.281939.3F.29_bis_etwa_1955). Da die der Erlebnisgeneration zurechnenden Bearbeiter des Artikels Freie Stadt Danzig aus naheliegenden Gründen dazu nichts mehr beitragen können, sei die Frage hier gestellt. --91.36.255.177 15:34, 18. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

Der Schweizer Carl Jacob Burckhardt war damals - also vor 1. Sept. 39 - Völkerbunds-Kommissar des VB-Protektorats Danzig. Von daher denke ich könnte das evtl. der Fall sein. Konkret weiss ich es aber nicht--2A02:1206:4595:E160:1048:A19F:6755:B090 14:27, 21. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
Erscheint mir nicht sehr glaubwürdig. So ohne Belege ist das nur ein „Gschichterl“. --Otberg (Diskussion) 15:16, 21. Sep. 2017 (CEST)Beantworten
Es geht mit der ausdrücklich - und mit spezifischer Begründung - genau hier platzierten Frage schwerlich darum, was von dem Bericht, zu halten ist, solange es dazu keine Quelle gibt. Sondern darum, ob Schweizer Historikern, die vielleicht zu den Autoren dieses WP-Artikels zählen, entsprechende Quellen bekannt sind. Es war nach dem Zweiten Weltkrieg jedenfalls nicht ungewöhnlich, sich etwa in Schweden als deutsch sprechender Mensch ohne Papiere zu präsentieren, und dazu auf den (angeblichen) eigenen Statas als "staatenloser Danziger" zu verweisen. Siehe dazu etwa: https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Eduard_Zimmermann_(Moderator)#Gef.C3.A4lschtes_Diplom. Oder dies: http://www.tel-aviv.diplo.de/Vertretung/telaviv/de/02-RK/Staatsangeh_C3_B6rigkeit/Erwerb__Staatsangeh_C3_B6rigkeit.html (erleichterte Ermessenseinbürgerung für ehemalige Danziger in Israel) --91.11.228.105 22:27, 20. Okt. 2017 (CEST)Beantworten

Neutralität der Schweiz[Quelltext bearbeiten]

Besser als in Neutralität der Schweiz kann man die Neutralitätsdiskussion nicht darstellen:

"Frühere Darstellungen der Schweizer Neutralität als einer Tradition, die weitere Jahrhunderte zurückreiche und mindestens auf die Schlacht bei Marignano zurückgehe, rücken dabei in der jüngeren Geschichtswissenschaft in den Hintergrund. Ihre Wurzeln hatte diese Interpretation in der 1895 erschienenen Geschichte der schweizerischen Neutralität des Zürcher Staatsarchivars und Geschichtsprofessors Paul Schweizer.[7] Dieses Werk ist im Kontext ausländischen Drucks im Zusammenhang mit sozialistischen und anarchistischen Flüchtlingen in der Schweiz zu lesen: Nachdem Russland, Österreich und das Deutsche Reich 1889 gedroht hatten, der Schweiz den am Wiener Kongress definierten Status der dauernden Neutralität zu entziehen, «erfanden» Paul Schweizer und andere Persönlichkeiten eine eidgenössische Neutralitätstradition, wie Andreas Suter unter Bezugnahme auf Eric Hobsbawms Konzept der erfundenen Tradition festhält.[8] Schweizer versuchte in seinem Werk zu zeigen, dass die Schweiz ihre Neutralität nicht den Mächten verdanke. Übernommen und weiterentwickelt wurde seine These später von Edgar Bonjour, dessen gleich betitelte neunbändige, von 1946 bis 1975 erschienene Geschichte der schweizerischen Neutralität für lange Zeit prägend wirkte."

Deshalb meine Korrektur. 2A02:1205:5021:13F0:15FB:4AFA:FEB:F303 08:19, 17. Jun. 2019 (CEST)Beantworten

A propos: In jenem Artikel bzw. in der Wikipedia in toto vermisse ich den Begriff "Stillesitzen" (oder "stille sitzen"?), der im Schweizer Diskurs als Synonym zur Neutralität (insbesondere die der alten Eidgenossenschaft) offenbar zur Grundbildung gehört, mir Nichtschweizer hingegen erst seit letzter Woche bekannt ist, und zwar dank Urs Widmer. Ich musste es nachschlagen, in der Wikipedia hab ich's aber nicht gefunden, vielleicht mag das ja wer an gegebener Stelle einbringen. --2003:D4:670B:CA00:F9C6:A6D9:4FA1:86D6 09:41, 20. Jul. 2023 (CEST)Beantworten

Die Schweiz zur Zeit des Sklavenhandels und des Kolonialismus[Quelltext bearbeiten]

Im Frühling 2020, im Zuge der weltweiten Black Lives Matter-Kundgebungen nach dem gewaltsamen Tod von Georg Floyd in den USA, berichteten die Schweizer Medien ausführlich über die Verstrickung von Schweizern in den Sklavenhandel während der Kolonialzeit im 18. und 19. Jahrhundert. Das Thema wurde einer breiten Öffentlichkeit zum ersten Mal so richtig bewusst. Und was findet man darüber in der Wikipedia? So gut wie nichts. In den Artikeln Schweiz, Geschichte der Schweiz, Portal:Schweiz und Sklavenhandel steht kein Wort darüber. Im Artikel Kolonialismus wird das Thema in einem Fünfzeiler abgehandelt. Um diesem Missstand Abhilfe zu schaffen, habe ich den Artikel Benutzer:Wandervogel/Die Schweiz zur Zeit des Sklavenhandels und des Kolonialismus geschrieben. Geplant war, das Thema auf den erwähnten Seiten in einer kurzen Zusammenfassung einzubauen, mit dem Hinweis auf den neuen Hauptartikel. Dieser löste auf meiner Diskussionsseite [1] sowie in der Löschdisskusion vom 18. Juli 2020 [2] heftige und sehr kontroverse Reaktionen aus. Auch das Lemma selbst wurde teilweise kritisiert. Über die Relevanz und die Aktualität des Themas herrschte Konsens. Grand-Duc hat den Artikel schliesslich in die BNR-Baustelle verschoben.

Ich möchte verhindern, dass das Thema und der Artikel für Jahre in der Versenkung verschwinden. Für die Weiterentwicklung braucht der Artikel jetzt das Wissen und Impulse von Drittautoren. Ich erlaube mir deshalb, mit folgendem Aufruf an alle interessierte WP-Autorinnen und Autoren zu gelangen: Bitte helft mit, den Artikel Benutzer:Wandervogel/Die Schweiz zur Zeit des Sklavenhandels und des Kolonialismus auszubauen, weiterzuentwickeln, umzuschreiben und zu verbessern. Ziel ist es, den Artikel in einigen Monaten wieder in der WP zu veröffentlichen.

Noch ein Paar Worte zum Lemma. Es wurde in der Diskussion auch von einigen Kritikern bemängelt, dass zu viele Themen im Artikel behandelt würden. Ausserdem seien es Privatpersonen gewesen und nicht die offizielle Schweiz. Der Artikel behandelt bewusst die Themen Sklavenhandel, Kolonialismus und kolonialem Söldnertum aus dem Blickwinkel „Schweiz“ in Anlehnung an Artikel wie Die Schweiz in römischer Zeit oder Die Schweiz im Mittelalter. Schweizer Bürger und Schweizer Firmen handelten mit Sklaven, Schweizer Bürger hielten auf Plantagen in ausländischen Kolonien Sklaven und Schweizer Bürger kämpften als Söldner in ausländischen Kolonialarmeen gegen Sklaven in Sklavenaufständen. Die offizielle Schweiz eröffnete sogar eine eigene konsularische Vertretung in einer brasilianischen Sklavenhochburg. Deshalb habe ich die Themen in einem Artikel zusammengenommen. Sollte das Thema in mehrere Artikel aufgeteilt werden, macht man den WP-Lesern meiner Meinung nach keinen Gefallen. Ein komplexes Thema würde so nur noch komplexer und vor allem unübersichtlicher. Auch die aktuelle Diskussion in den Schweizer Medien macht keinen Unterschied zwischen Sklavenhändlern und Sklavenhaltern. Seit Gründung des Bundesstaats 1848 befasste sich auch die offizielle Schweiz regelmässig mit dem Thema. 2018 bedauerte der Bundesrat, dass in der Vergangenheit Schweizer Bürger, Unternehmen und Organisationen an der Sklaverei beteiligt waren. [3]. Sollte jemand einen besseren Titel findet, kann er diesen im Header einbauen.

Nehmt eure Änderungen direkt vor, wie wenn die Seite ein Teil der öffentlichen WP wäre. Um bei Diskussionen die Übersicht zu behalte, schlage ich vor, diese auf dieser Seite [4] zu führen.

Herzlichen Dank für eure Mithilfe. Gruss --Wandervogel (Diskussion) 12:00, 4. Okt. 2020 (CEST)Beantworten

Der heute auf der Vorderseite eingefügte Absatz ("Im Zuge der weltweiten Black Lives Matter-Kundgebungen … im Frühjahr 2020 … wurde die koloniale Vergangenheit der Schweiz einer breiten Bevölkerungsgruppe im Land bewusst.") ist unbelegt und meines Erachtens nach falsch. Er ist in dem Abschnitt " 21. Jahrhundert" platziert. Ich sehe da kein wichtiges, wesentliches oder greifbares Ereignis im 21. Jahrhundert. Das wurde vereinzelt diskutiert, das ist aber wirklich kein Ereignis in der Schweizer Geschichte, das die Schweiz 2020 bewegt oder gepägt hat und daher in diesem Abschnitt völlig falsch. Der Inhalt kann allenfalls stark verkürzt an anderer Stelle unter der Überschrift "Kolonialismus vom 17. bis 19. Jahrhundert" eingefügt werden. --Alpöhi (Diskussion) 18:09, 3. Jul. 2022 (CEST)Beantworten
Wegen URV habe ich den grössten Teil des fraglichen umseitigen Textes entfernt – er ist zu nahe an den Formulierungen hier: https://cooperaxion.org/documents/dokumente/2012__wschaft_sklaverei.pdf
Gestossen bin ich darauf, weil insbesondere der Satz «war […]vollständig in das weitreichende europäische Netz an Finanz- und Handelsbeziehungen mit Kolonien integriert» stutzig macht. Vollständig? Auch wenn der erwähnte Satz 1:1 abgekupfert ist, ist er so nicht haltbar. Da ist der Text von der Aktivistenplattform cooperaxion zu wenig zitabel. Alle aufgeführten Beispiele stammen aus dem protestantischen Teil der Eidgenossenschaft. --B.A.Enz (Diskussion) 21:25, 3. Jul. 2022 (CEST)Beantworten

Chronistische Anhäufung oder geschichtliche Darstellung?[Quelltext bearbeiten]

Hallo Wandervogel. Ich fürchte, gerade auch wegen deinen heutigen (Wieder-)Einsetzungen, dass du Chronistik mit Geschichte verwechselst. Wo ist der Mehrwert der Ereignisaufzählungen? Möchtest du lieber selbst wieder etwas davon entfernen? Bester Gruss --B.A.Enz (Diskussion) 18:48, 8. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Ja, bitte. Solche zusammenhangslosen Informationen müllen diesen und viele weitere Artikel zu. Nicht alles, was belegt werden kann, ist relevant. Und doch, Wandervogel: Dieser Artikel kann nur die Geschichte des Schweizer Staates erzählen. Wenn man alles, was auf Schweizer Hoheitsgebiet geschehen ist, hier aufzählen wollte, würde der Artikel unbrauchbar – für Sport-, Musik-, Kunstgeschichte und dergleichen müssen eigene Artikel erstellt werden. Anzumerken ist auch, dass dieser Artikel eine Auszeichnung trägt, derer in seinem jetzigen Zustand meine Erachtens nicht gerecht wird. Da kann man entweder eine Wiederwahl starten oder den Artikel verbessern – ich habe mich für Letzteres entschieden. Ich bitte dich also, das wieder rückgängig zu machen. Über einzelne Punkte kann man immer noch diskutieren. --FWS AM (Diskussion) 19:01, 8. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich melde mich, bin noch weg.--Wandervogel (Diskussion) 15:57, 15. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Meiner Meinung nach habt ihr beide teilweise recht und unrecht. Geschichte sollte nicht nur die Geschichte eines Staates darstellen, aber auch nicht nur eine Aneinanderreihung von Ereignissen sein. Wie wichtig ein Ereignis war, lässt sich erst in grösserem zeitlichem Abstand einschätzen. Und es ist verständlich, dass es keine Einigkeit gibt, was wichtig war. Denn für die einen sind z.B. Olympiaden wichtig, für andere nicht. Ich habe also keine Lösung für diese (alte) Kontroverse, sondern bitte beide Seiten um Verständnis für die andere Seite! LG --HaDiDiskussion22:01, 15. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Grundsätzlich kann ich dem salomonischen Ratschlag von @Hadi nur zustimmen. Was die Bedeutung eines historischen Vorgangs betrifft, so würde ich aber doch auch nicht allzu sehr relativieren. Unter den Ergänzungen von @Wandervogel finde ich einerseits solche, die zweifellos nachhaltige Auswirkungen auf die Geschichte der Schweiz oder sogar auch darüber hinaus hatten; ihre Erwähnung in diesem Artikel erscheint mir gerechtfertigt (Gewässerkorrektionen, Anarchismus, Zionistenkongress). Andererseits gibt es Ereignisse, die, etwas salopp gesagt, in die Kategorie "Unglücksfälle und Verbrechen" fallen: Das mag zwar interessant sein und bedient die menschliche Sensationslust, trägt aber wenig bei zum tieferen Verständnis der Geschichte, ja behindert dieses sogar, indem es von den wichtigen Vorgängen ablenkt. Es mag zwar auch einzelne derartige Ereignissee mit grösseren Auswirkungen geben (im Falle des Sissi-Mords und der Fussball-WM 1954 scheint mir das diskutabel), aber für einen Swissair-Absturz, die Besetzung der polnischen Botschaft, die Winterolympiaden 1928 und 1948 u.ä. trifft dies gewiss nicht zu. Wenn ein allgemeiner Artikel über die Geschichte der Schweiz lesenswert bleiben will, so ist eine Konzentration auf das Wesentliche unverzichtbar. --Graf1848 (Diskussion) 09:29, 16. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich habe kein Problem damit, beispielsweise die Gewässerkorrektionen zu erwähnen. Mich stört eher, dass diese Informationen im luftleeren Raum stehen, ohne dass deren Wichtigkeit – das wäre ja das Interessante – aufgezeigt wird. Aus dem Absatz wird nicht ersichtlich, warum sie erwähnenswert sind. Ich persönlich wusste zwar, dass es diese gab; mir war aber deren Relevanz nicht klar. Das hat sich nach der Lektüre aber nicht geändert. Ich weiss noch immer nicht, warum diese Informationen einen Platz in diesem Artikel "verdienen". Das müsste geändert werden. Der Artikel existiert ja für jene, die mit der Materie nicht vertraut sind. --FWS AM (Diskussion) 20:16, 17. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

So, nun bin ich wieder zurück und gebe gerne meine Stellungnahe ab. Der damals als lesenswert ausgezeichnete Rumpfartikel vom 9. September 2008 kann meines Erachtens kaum als Vorbild dienen. Da fehlt einfach viel zu viel. Natürlich ist mir der Unterschied zwischen einer Chronik und Geschichte bekannt. Die spanische Grippe fand aber nun mal vor der Einführung des Frauenstimmrechts statt, so wie der Sonderbundskrieg vor dem Ersten Weltkrieg. Jetzt könnte man versuchen, viele Ereignisse in einen Fliesstext einzubauen. Durch solche Verschlimmbesserungen ändern wir den Artikel schnell zu einem wertenden Essay. Beides wollen wir bei WP nicht und diese Arbeit überlassen wir auch besser den Historikern, die in ihren Büchern, ganz nach ihrem politischen Gusto, die Geschichte der Schweiz aufarbeiten. Die Bücher können wir gerne im Literaturverzeichnis aufnehmen. In den letzten 175 Jahren hat sich die Schweiz fundamental gewandelt - politisch, rechtlich, gesellschaftlich, wirtschaftlich, kulturell und landschaftlich. Der Bund hat immer mehr Aufgaben von den Kantonen übernommen, die einzelnen Kantone sind zu einem Land zusammengewachsen, das Verhältnis zwischen Mann und Frau veränderte sich, wie auch das Verhältnis zwischen Staat und Bürgern. Wenn man den Text genau liesst, dann kann man diese Veränderungen miterleben, Schritt für Schritt. Dass einzelne Ereignisse nicht bis ins letzte Detail erklärt werden können, versteht sich von selbst. Dafür gibt es Links zu den Detailseiten. Ein Land besteht aber vor allem auch aus Menschen. Diese prägten und prägen die Schweiz. Der Artikel zeigt Freud (z.B. Landesaustellungen, Olympia, Fussball WM/EM) und Leid (Naturkatastrophen, Säuchen, grosse Unglücksfälle und schlimme Verbrechen) der Bevölkerung. All diese Ereignisse haben die damalige Bevölkerung während Monaten oder gar Jahren beschäftigt und teilweise tief betroffen gemacht – und zu einer Nation geformt. Der Artikel zeigt auch die Aussenwahrnehmung der Schweiz. Die Schweiz war lange Zeit, je nach politischer Einstellung, ein Hort oder Zufluchtsort von Anarchisten und Revolutionären und stellte ihre guten Dienste zur Verfügung. Die Welt und Europa haben das wahrgenommen. Auch das ist ein Teil der Schweizer Geschichte. Nach der Ermordung der österreichischen Kaiserin vor genau 125 Jahren richteten sich die Blicke intensiv auf die Schweiz. Ein interessanter Geschichtsartikel lebt meines Erachtens auch aus für den Leser unerwarteten Gegebenheiten der Geschichte. Ein Artikel, der nur bekannte Allgemeinplätze wiederkäut, ist ein langweiliger Artikel. Natürlich ist alles Ansichtssache, wie alles im Leben. Das zeigt auch die Diskussion hier. Die einen finden ein Ereignis wichtig, die anderen nicht. Ich bin überzeugt, die reiche Geschichte der Schweiz hat mehr verdient, als es der Artikel vom 9. September 2008 zeigte und was sich Exklusionisten wünschen. Konzeptlos ganze Passagen zu löschen, machen die Seite sicher nicht besser. Aus den dargelegten Gründen erachte ich den Artikel in der jetzigen Form als lesenswert.--Wandervogel (Diskussion) 20:19, 17. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Ich verstehe deine Sicht, Wandervogel, bin jedoch noch immer anderer Meinung. Du schreibt: »Der Artikel zeigt Freud (z.B. Landesaustellungen, Olympia, Fussball WM/EM) und Leid (Naturkatastrophen, Säuchen, grosse Unglücksfälle und schlimme Verbrechen) der Bevölkerung. All diese Ereignisse haben die damalige Bevölkerung während Monaten oder gar Jahren beschäftigt und teilweise tief betroffen gemacht – und zu einer Nation geformt.« Das klingt ja alles wunderbar. Der Artikel versagt jedoch kläglich darin, das zu leisten. Schauen wir uns die erste Passage, die ich gelöscht habe, an: die Olympiade 1928. Kurz vorher geht es um die Kinder der Landstrasse, und plötzlich – wie aus heiterem Himmel – steht, dass irgendwelche olympischen Spiele stattgefunden häten. Liest man sich den Artikel durch, ohne mit der Materie vertraut zu sein, fragt man sich: »Wie bitte? Was hat das denn damit zu tun?« Das Ereignis wird nicht eingeordnet, sondern steht einfach so. Es wird nicht ersichtlich, weshalb dieser Absatz existiert. Du und die anderen haben möglicherweise eine Vorstellung davon, wie wichtig diese Einzelereignisse waren, die Leser, die umseitigen Artikel konsultieren und denen dieses Vorwissen fehlt, eben genau nicht; sonst bräuchten sie ja Wikipedia nicht. Das trifft auf viele jener Absätze, die ich entfernt habe, zu.
Wie kommst du darauf, dass wir die Ereignisse nicht in den Fliesstext integrieren können, ohne dass das wertend werde? Wenn etwas wichtig genug ist, zum Beispiel die schon erwähnten Kinder der Landstrasse, findet es Platz im Fliesstext. Wenn nicht, dann kann es draussen bleiben. Bei dem Beispiel Kinder der Landstrasse muss ich jedoch einräumen, dass meine ursprüngliche Aussage, nur die Staatsgeschichte könne Erwähnung finden, so nicht haltbar ist. Die Kinder der Landstrasse oder auch der Mord am Zollikerberg waren derartig disruptiv und beeinflussten die Schweizer Gesellschaft in einem Ausmass, dass man erwägen sollte, sie einzufügen. Aber auch hier: kontextualisiert – ansonsten sind die Informationen wertlos, und der Artikel wird zu einer Müllhalde von Einzelaspekten.
Ich war mit meinen Löschungen auch eher konservativ. Meines Erachtens ist der Abschnitt Übrige Ereignisse stark zu kürzen. Er beginnt schon schlecht: »Im September des Jahres 2001 wurde im Parlament des Kantons Zug von einem Amokschützen ein Attentat verübt, das 15 Todesopfer forderte. Einen Monat darauf geschah einer der grössten Wirtschaftskollapse der Schweizer Geschichte.« Der Leser weiss jetzt, dass vor mehr als 20 Jahren ein schreckliches Verbrechen verübt wurde – mehr nicht. Was genau das für Auswirkungen hatte, bleibt verborgen. Dann geht's weiter mit einem der grössten Wirtschaftskollaps der Geschichte. War etwa das Attentat dafür verantwortlich? Eher nicht, und wenn ja, dann geht das nicht aus dem Absatz hervor. --FWS AM (Diskussion) 08:22, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Ich schliesse mich den Überlegungen von @FWS AM und auch von @Graf1848 durchgehend an. Einige weitere Beispiele, weshalb es nichts bringt, "Unglücksfälle und Verbrechen" oder "Freud und Leid für die Bevölkerung", wie du es nennst, ohne jeden Kontext einzufügen, also hier eine Chronik zu führen:
  • Das Attentat auf Kaiserin Sissi in Genf 1898 ist relevant, weil es von einem italienischen Anarchisten verübt wurde, also einem der zahllosen politischen Flüchtlinge, die sich im 19. Jahrhundert ungeachtet ihrer Positionen frei in der Schweiz aufhalten konnten. Genau das steht, sechs Abschnitte weiter oben, bereits im Artikel.
  • Die Fussball-WM 1954 in der Schweiz war für die Generation meines Vaters durchaus ein Ereignis. Er erzählte uns denn auch gelegentlich davon: dass man die Spiele dank ersten TV-Geräten in Cafés erstmals live verfolgen konnte oder dass im Viertelfinal Schweiz-Österreich (5:7) mehrere Schweizer einen Hitzschlag erlitten. Das ist durchaus interessant, darum gibt es dazu einen eigenen Wikipedia-Artikel: Hitzeschlacht von Lausanne . Abgesehen davon, dass dieses Ergebnis bis heute das beste der Nati war – auch dazu lässt sich hier alles finden, was man wissen will –, hat die Fussball-WM 1954 aber für die Schweiz keine Bedeutung. Das "Wunder von Bern" war eines für die Deutschen – in der Geschichte der BRD muss es also gewürdigt werden, in der Geschichte der Schweiz nicht.
  • Den Anschlag von Luxor 1997 und den Absturz von Swissair-Flug 111 1998 erlebte ich, wie die meisten hier, persönlich mit, zumindest als Medienkonsument. Selbstverständlich beschäftigten diese Ereignisse die Schweizer Bevölkerung lange. Aber es ist abwegig zu behaupten, solches "Leid" (für einige hundert Angehörige) oder solche "Freud" (wie das Veranstalten von Olympischen Spielen) habe irgendetwas dazu beigetragen, uns "zur Nation zu formen". Das zu begründen wäre deine Bringschuld, @Wandervogel .
Ich meine deshalb, wir sollten hier zu einem Konsens kommen, welche Einzeleinträge stehen bleiben sollen – dies aber nur in den Kontext eingebunden! Im Fall des Sissi-Attentats versuche ich das mal.
Darüber hinaus gibt es in diesem Artikel genug konzeptionelle Probleme. Es ist zB unsinnig
  • den Wahlen von 2011 ( die "mehrheitlich die Erwartungen bestätigten") einen ganzen Abschnitt zu widmen, ohne das zentrale Thema, die Katastrophe in Fukushima und die dadurch ausgelöste Energiewende, zu erwähnen
  • über die Naturkatastrophen in den 1990er-Jahren (samt einem Unfall beim Freizeitsport) einen Abschnitt zu schreiben, ohne auf die viel schwereren Überschwemmungen von 1987 und 2005 einzugehen und das Nationale Forschungsprogramm 31 "Klimaänderungen und Naturkatastrophen" von 1992 bis 1998, also die Anfänge der Schweizer Klimapolitik zu erwähnen
  • den Beitritt der Schweiz zum Schengen- und zum Dublin-Abkommen nur mit einem Satz ohne jeden Kontext zu erwähnen, statt diese Volksentscheide (wie jenen über die Bilateralen 2 von 2004) in den Abschnitt über die Beziehung der Schweiz zur EU einzubetten, halt vorher bei den 1990er-Jahren.
Viel sinnvollere Arbeit, also... Falls sich hier kein Proteststurm erhebt, fange ich mal punktuell an. --SchaerWords (Diskussion) 16:15, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Finde ich gut. --FWS AM (Diskussion) 17:53, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Von mir aus gerne. --HaDiDiskussion19:29, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
Noch so gerne. Danke. --B.A.Enz (Diskussion) 22:54, 20. Okt. 2023 (CEST)Beantworten
WP ist bekanntlich ein Wiki, jeder WP-Autor kann den Artikel verbessern und ausbauen, nur einfach Löschen ist keine Verbesserung. Hinter den Verbesserungen von SchaerWords kann ich voll und ganz stehen. Bis jetzt ging ich davon aus, dass in einem Übersichtsartikel wie dieser nicht jedes Ereignis ausführlich behandelt werden soll, dass ein anteasern genüge. Möchte ein WP-Leser mehr erfahren, kann er ja zum Hauptartikel surfen. Wenn es jedoch die Konsensmeinung ist, dass ein Ereignis im Artikel ausführlicher eingebettet werden soll, werde ich dies zukünftig tun. Die von SchaerWords erwähnten Beispiele zeigen jedoch, dass jeder und jede andere Ereignisse für wichtig erachtet. Warum die Fussball-WM wichtiger sein soll als zwei Olympische Spiele ist wohl Geschmackssache. Deshalb plädiere ich um eine grosszügige Auslegung von "wichtig".--Wandervogel (Diskussion) 19:19, 5. Nov. 2023 (CET)Beantworten
Danke für das Verständnis, allerdings ist es teils auch ein Nicht-Verständnis. Ich meine nicht, die Fussball-WM 1954 sei wichtiger als die Olympischen Spiele 1928 und 1948: Diese Sportveranstaltungen sind alle für die Geschichte der Schweiz (aber nicht für jene der BRD!) gleich unwichtig, deshalb gestrichen. Und ich meine nicht, einzelne Ereignisse müssten ausführlicher behandelt werden, im Gegenteil. Sie müssen, wenn sich ihnen – manchmal nur mit gutem Willen – Relevanz zubilligen lässt, kontextualisiert werden. Ein Beispiel ist die Landi 1939, die in den wichtigen Kontext der Geistigen Landesverteidigung gehört. Oder das Gipfeltreffen Reagan-Gorbatschow, das sich mit gutem Willen als Beispiel für die Drehscheibe Genf im Kalten Krieg einbauen liess. Ich möchte so weitermachen, wenn ich dazu komme – begründeter Widerspruch ist jederzeit willkommen. --SchaerWords (Diskussion) 15:30, 6. Nov. 2023 (CET)Beantworten
+1 --GehPeter (Diskussion) 09:25, 7. Nov. 2023 (CET)Beantworten