Diskussion:Peter-Paul Zahl/Archiv/1

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Emma7stern in Abschnitt Schwalbenlieder
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Foto von PPZ

Hallo Leute, ich habe ein Foto von PPZ bei der Lesung seines Werkes "Kampfhähne" eingefügt, denn ich denke, dass dieses Foto seinen Lebensgeist wiederspiegelt. Kritik ist natürlich erlaubt... --Skssoft 23:48, 29. Dez. 2006 (CET)

Ausbürgerung von Rentnern?

geht das?.....--Bene16 19:58, 4. Nov. 2007 (CET)

  • Verstehe die Frage nicht ganz. Ist doch recht detailliert erläutert, der Vorgang, im Artikel. Planste selbst ne Auswanderung? ;-) Gruß, --Taumaturga 02:32, 5. Nov. 2007 (CET)
  • Muss mal auf ein paar sachliche Fehler hinweisen: Es war keine Ausbürgerung, das gibt es nämlich überhaupt nicht. Wer auf eigenen Antrag eine fremde Staatsbürgerschaft erwirbt, verliert dadurch automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft, so steht es im Gesetz, siehe § 25 StAG. Folglich ist dagegen auch gar kein Verwaltungsgerichtsverfahren möglich.
  • Weiterhin: Wenn dem Herrn Zahl am 16. November 2004 die Einbürgerungsurkunde ausgehändigt wurde, ist er auch erst seit diesem Tag wieder deutscher Staatsangehöriger und nicht schon seit dem 8. November, wie der Artikel weismachen will, siehe Urkundentext ("... hat mit dem Zeitpunkt der Aushändigung dieser Urkunde die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung erworben"). Außerdem ist es daneben, das Wort "Einbürgerungsurkunde" im Text mit Anführungszeichen zu schreiben, das Teil heißt nun mal so. Gruß rama

Theaterstuck von Zahl über Johann Georg Elser

Darüber könnte man durchaus noch mehr im Artikel schreiben, finde ich. Vorerst einige Links dazu:

  • ZEITGESCHICHTE 13 Minuten zu spät, Wer war der Hitler-Attentäter Johann Georg Elser? Sein Sohn forscht nach den Spuren des Mannes, der beinahe die Weltgeschichte verändert hätte. "Im März 1984, bei der Aufführung des Theaterstücks "Johann Georg Elser. Ein deutsches Drama" in Heidenheim, bat er den Autor Peter-Paul Zahl um eine Eintrittskarte: "Ich muss hier rein, ich bin sein Sohn."
  • [1] s. S. 14]Hiernach heißt das Stück "Dreizehn Minuten".
  • Jeder ist anders albern Interview mit Rolf Hochhuth, Zitat daraus: "Neulich traf ich den Chefdramaturgen des Berliner Ensembles, Hermann Beil. Du trittst sehr für ein Johann-Georg-Elser-Denkmal in Berlin ein, meinte er, weißt du überhaupt, dass wir - er arbeitet ja schon ewig mit Peymann zusammen - in Bochum (Schauspielhaus Bochum, Einfügung von mir) ein Elser-Drama von Peter Paul Zahl gespielt haben? Das wusste ich nicht, auch nicht, ob Zahl überhaupt noch lebt. Ja, antwortete Beil, aber der ist so arm, dass er gar nicht in der Stadt wohnen kann, sondern irgendwo in der Ödnis der Provinz verschwunden ist. Da konnte ich nur fragen: Warum spielt ihr ihn dann nicht mehr? Warum lasst ihr es als reiche Leute dazu kommen, dass ein solcher Mann untergeht und man ihn bereits zu Lebzeiten für tot hält? Dabei sind die Theaterbonzen der Bundesrepublik mit Abstand die höchstsubventionierten der Welt."

Anscheinend gibt es verschiedene Fassungen von Peter Paul Zahl über Georg Elser, ein Buch und ein Theaterstück.

Austerlitz -- 88.75.87.186 12:59, 8. Jun. 2008 (CEST)

Nach den Angaben der Deutschen Nationalbibliothek (Nr. 28) handelte es sich in Bochum um folgende Fassung: Johann Georg Elser : ein deutsches Drama / Peter-Paul Zahl. [Hrsg.: Schauspielhaus Bochum] Verfasser: Zahl, Peter-Paul Verleger: Bochum : Schauspielhaus Erscheinungsjahr: 1982 Umfang/Format: 219 S. ; 19 cm Gesamttitel: Programmbuch / Schauspielhaus Bochum ; Nr. 31 : Das neue Stück Einband/Preis: kart. Sachgruppe: 49 Theater, Tanz, Film

Austerlitz -- 88.75.192.48 17:54, 9. Jun. 2008 (CEST)

Verlag p-p-zahl

In seinem Verlag erschienen doch interessante Sachen, z.B., 1967 die 2. Nr. v. Pro These. Insg. nur 2 Nummern erschienen. Die erste, 0 Nummer, Gammler, Beatniks, Originale 1966 bei studio presse hans taeger; Hans Hinrich Taeger, ist heute ein bekannter Esoteriker; C. G. Jung, Buddhismus, Astrologie. Nr. 2, hg. von H. Taeger 1967 bei p-p-zahl. Homosexualität, mit vielen Praunheim Leuten. Vielleicht gibt es ja noch andere interessante Sachen beim Verleger Zahl zu "entdecken", es muß ja nicht immer nur die Agit 883 sein.--Radh 16:26, 17. Jan. 2010 (CET)

Neutralitätsbaustein - Blanke Agitprop

Artikel so nicht akzeptabel. Wie kam es denn zum Schußwechsel mit der Polizei? War der Herr Zahl (unerlaubt) bewaffnet? Das wird hier so dargestellt, als hätte er etwas völlig normales getan. Die Darstellung über die Staatsbürgerschaft ist juristisch wenigstens unsauber, vermutlich falsch (siehe drei Abschnitte höher). Unsinnige Groupie-Prosa, die sich u.a. in Abschnittsüberschriften wie „Zwischen Rose Hill und Ratingen“ auszudrücken beliebt. Der Artikel hat ganze zwei Belege: einmal zu einer Veröffentlichung des Zahl, einmal zu seiner Todesmeldung. Ansonsten lesen wir also RAF-Unterstützerszene-Kitsch. So ist der Artikel näher am Löschen als am Behalten; dringend sind Neutralisierung des POV und Herbeischaffung von Belegen erforderlich. -- Freud DISK Konservativ 07:20, 2. Mär. 2012 (CET)

Der Artikel hat Belege in Form von 5 Literaturangaben, 1 Nachruf und Quellenangaben in der Versionsgeschichte. Die Beschimpfung der bisher am Artikel beteiligten Benutzer ist kein Argument. --Logo (Diskussion) 09:08, 2. Mär. 2012 (CET)
Er hat zwei Belege. Literaturangaben belegen nichts. Und die verbleibenden zwei Belege belegen: a) er hat ein Stück geschrieben, b) er ist gestorben. Alle anderen Behauptungen des Artikels sind nicht belegt. Wer etwas im Artikel haben will, der hat die Belegpflicht. Die Bausteine (Neutralität und Belege) kommen wieder rein, und ich möchte raten, sie drin zu lassen. -- Freud DISK Konservativ 09:19, 2. Mär. 2012 (CET)
freud. logograph meint einzelnachweise und die weblinks, die ebenfalls belege und quellen für den text sind. es steht genau im artikel, dass p.p.zahl bewaffnet war und zu welchen strafen wegen welcher genau benannten tatbestände er verurteilt wurde. erwartest du von de.wiki eine moralische verurteilung des verstorbenen schriftstellers ? dann bist du falschen platz. das empörungsweblog freud ist woanders im internet. --Fröhlicher Türke (Diskussion) 09:23, 2. Mär. 2012 (CET)
(BK) Literaturangaben belegen nichts? Quellen in der Quellenzeile belegen nichts? Geschrei wie "Blanke Agitprop", "Unsinnige Groupie-Prosa" und "RAF-Unterstützerszene-Kitsch" belegt was? --Logo (Diskussion) 09:27, 2. Mär. 2012 (CET)
Literaturangaben belegen nur die Verwendung der Literatur im Allgemeinen. Sie belegen nichts konkretes. Die Banalität der zwei Einzelnachweise spricht für sich selbst. Ich schreie nicht. Und die drei treffenden Ausdrücke, die Du freundlicherweise zusammenstellst, belegen eines: daß man zurecht bei so mancher Wikipedia-Hymne an Linksterrorumfeldurgestein vorsichtig sein sollte. Wenn Du die beiden Bausteine vorne nochmals entfernst, werde ich eine VM stellen. Die Unterdrückung von Diskussionen ist ja nichts Neues, auch daß sie von links aus unterdrückt werden, ist nichts neues, aber daß sich das Bürgertum dagegen wehrt, wirst Du in Form meiner Person erfahren. -- Freud DISK Konservativ 09:42, 2. Mär. 2012 (CET)

freud. „Blanke Agitprop“ und „RAF-Unterstützerszene-Kitsch“ ist eine beschimpfung der autoren. lies die disk. und warte das ergebnis ab. bei fortsetzung des editwars ohne konsens melde ich dich auf der vandal.-seite wegen stören, pa und editwar. --Fröhlicher Türke (Diskussion) 09:48, 2. Mär. 2012 (CET)

Ach, komm… Halte Dich mal bei Artikel zurück, zu denen Du nichts beigetragen hast und nichts beizutragen bereit bist. Ich hätte auch ein LA auf den Artikel stellen können. Wie kann man so drauf sein, eine Diskussion unterbinden zu wollen? Nichts anderes bewirken die Bausteine. Daß Einzelnachweise fehlen - für jede Aussage außer seinem Tod und das Verfassen des Stücks - wirst ja nicht einmal Du bestreiten können. -- Freud DISK Konservativ 10:07, 2. Mär. 2012 (CET)
n(nach BK) Tut mir leid, wenn ich mir das Editierverhalten von einigen Benutzern hier ansehen, finde ich, dass es nur noch um Eskalation geht. Freud hat zu recht kritisiert, das Belege fehlen. Allerdings möchte ich festellen: Hier geht es darum eine Enzyklopedings zu schreiben, das bedeutet nicht nur Bausteine zu schubsen, sondern vielleicht auch mal an Artikeln mitzuarbeiten. Dazu gehört auch wenn ich einen Artikel kritisiere dies begründen kann. Diese BEgründung beleib Freud schuldig, nein vielmehr hier wird polemisiert das die Schwarte kracht. In der allwissenden Müllhalde hat mich das finden von Belegen zumindest der Staatbürgerschaft ca. 1 Minute gekostet: [2], [3]. Ich möchte zusätzlich darauf hinweisen, das ich das bezeichnen von Menschen, die hinter den Accounts als "aggressive Gedankenpolizisten" nicht besonders hilfreich betrachte. Und nein, ich hatte mit niemanden von hier bisher zu tun. Widerlich (nicht signierter Beitrag von 92.225.139.148 (Diskussion) 10:22, 2. Mär. 2012 (CET))

freud. dass der artikel nicht neutral ist ist eine freihändige behauptung, weil der text deinen persönlichen politischen und moralischen vorstellungen nicht entpricht. die strataten und die verurteilungen des verstorbenen schriftstellers stehen ausführlich im artikel. belege und weblinks sind vorhanden und können ergänzt werden. dass du am artikel mitgewirkt hast ist mir auch nicht aufgefallen. empörte bausteinpflasterei und autorenbeschimpfung ist keine verbesserung, der neutralitätsbaustein wurde zurecht entfernt, wie du den meinungen der anderen disk.-teilnehmer entnehmen kannst.--Fröhlicher Türke (Diskussion) 10:28, 2. Mär. 2012 (CET)

Die Ausführlichkeit der "strataten und die verurteilungen" scheint mir allerdings einer verzerrten Wahrnehmung geschuldet. Genau genommen ist der Abschnitt dazu ausgesprochen kurz. Ich nehme einfach mal an, das es zu Hergang der Tat, den Prozessen, der entsprechenden Begleitmusik usw erheblich mehr zu sagen gibt, ich vermisse auch eine Stellungnahme Zahls zu seinen Taten, falls eine solche vorliegt.--bennsenson - reloaded 10:32, 2. Mär. 2012 (CET)

z.B. Quelle: Kurzbio in: "Mit gemischten Gefühlen", Einzelnachweis für Berufslaufbahn und journalistische Arbeit. - Wer Änderungen will, sage: welche und warum. Das ist freilich mühsam, wenn einen der Artikel-Gegenstand überhaupt nicht interessiert. --Logo (Diskussion) 10:34, 2. Mär. 2012 (CET)

bennsenson. die von p.p.zahl begangenen straftat im jahr 1972 ist in einem absatz dargestellt. die würdigung eines jahrzehnte zurückliegenden ereignisses im artikel ist wichtig, kann aber nicht der dreh- und angelpunkt des artikels sein. empörungsrituale wegen der damaligen raf-nähe des verstorbenen schriftstellers sind nicht mit neutraler artikelarbeit kompatibel. --Fröhlicher Türke (Diskussion) 10:46, 2. Mär. 2012 (CET)
Eine ausführlichere Darstellung des "Ereignisses", das immerhin einen massiven Einschnitt in das Leben der hier behandelten Person bedeutet hat, ist ohne weiteres möglich, ohne Gefahr zu laufen, das zum "Dreh- und Angelpunkt" zu machen. Dein rituelles Wiederholen des nicht ganz unberechtigten Vorwurfs gegenüber Freud geht fehl, da ich seine Kampfrhetorik garnicht übernommen habe und konkrete Vorschläge gemacht habe.--bennsenson - reloaded 10:52, 2. Mär. 2012 (CET)

Wer Änderungen will, sage: welche und warum. Ok, fang ich mal an. Bitte die Zwischenüberschrift Zwischen Rose Hill und Ratingen ersetzen durch Nach der Haftentlassung. Die jetzige Formulierung ist unenzyklopädisch, im nachfolgenden Text kommt Rose Hill gar nicht mehr vor. --Schnederpelz (Diskussion) 10:48, 2. Mär. 2012 (CET)

Einverstanden. - Komisch, dass diese gut nachvollziehbare stilististische Änderung von niemandem vorgenommen wurde, der den Artikel verbesern möchte ;-) --Logo (Diskussion) 10:53, 2. Mär. 2012 (CET)
Ohne großen Aufwand könnte man auch schonmal den Satz Sein Theaterstück über Georg Elser wurde in der Spielzeit 1981/1982 im Schauspielhaus Bochum aufgeführt von Claus Peymann und Hermann Beil. durch Verschiebung des Verbs ans Satzende verleserlichen.--bennsenson - reloaded 10:56, 2. Mär. 2012 (CET)
Einverstanden. Sobald der Artikel frei ist. --Logo (Diskussion) 10:58, 2. Mär. 2012 (CET)
Es bleibt dabei, daß die Neutralität des Artikels umstritten ist. Und zwar schon deswegen, weil ich sie bestreite. Es wird darin offensichtlich bezüglich der Staatsbürgerschaft eine nichtjuristische, also per se nicht neutrale Sichtweise über ein juristisches Thema dargestellt, noch dazu fehlerhaft, vgl. hier oben. Nichts gegen sofortige Verbesserungsversuche, aber bezüglich komplexer Themen wie der Staatsbürgerschaft ist zu recherchieren; das bedarf Zeit, weswegen der Baustein sinnvoll ist.
Zugleich ist die Quellenlage nach wie vor grauenvoll dünn. Mit Sätzen, die mit „Es ist nicht belegt, daß…“ beginnen, könnte man den Artikel hurtig entleeren. Es ist ja nichts neues: letztlich muß alles, was in einem Artikel steht, belegt sein. Hier ist so gut wie nichts belegt. Daher fehlen Einzelnachweise. Deswegen ist der entsprechende Baustein wieder einzufügen. So wird die Voraussetzung dafür geschaffen, daß möglichst viele dies mitbekommen und an der Verbesserung des Artikels teilnehmen. -- Freud DISK Konservativ 11:10, 2. Mär. 2012 (CET)
Du bist des Lesens mächtig, oder? "Im Herbst 1994 hatte er auf Anraten der jamaikanischen Fremdenpolizei die Staatsbürgerschaft des Inselstaats beantragt und bald darauf einen Pass bekommen. Was er nicht wusste: Mit dem Erwerb einer neuen Staatsbürgerschaft erlosch nach dem Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz seine deutsche automatisch. Der Dichter hatte es versäumt, bei seiner heimischen Meldebehörde in Ratingen um eine "Beibehaltungsgenehmigung" nachzusuchen" (Zitat siehe hier) Damit ist der Abschnitt aus dem Artikel: Im September 2002 zog die deutsche Botschaft in Kingston (Jamaika) Peter-Paul Zahls deutschen Reisepass ein, da er 1995 in Jamaika eingebürgert worden war, ohne vorher eine Beibehaltungsgenehmigung einzuholen. belegt. EOD--92.225.139.148 12:33, 2. Mär. 2012 (CET)
Und: es wird ja wohl die Spiegel-Glosse niemand als objektiv recherchierten Bericht bezeichnen wollen. Selbst wenn (was ich nicht akzeptieren würde): Er ist mehrfach falsch. So hängen Staatsbürgerschaft und Paß nur recht locker zusammen; man kann einen deutschen Paß haben, ohne Deutscher zu sein (es gibt nämlich auch deutsche Pässe für Staatenlose und Heimatlose Ausländer (Stand: mein Studium; kann heute anders bezeichnet werden, den Status als solchen gibt es nach wie vor). Im Artikel wird die Sichtweise der Behörden lediglich gemutmaßt. Mutmaßungen sind kein hinreichender Beleg. Und so weiter und so weiter. Die EOD-IP möge daher entweder auf Augenhöhe die Auseinandersetzung mit anderen Meinungen suchen oder sich dauerhaft trollen. -- Freud DISK Konservativ 17:54, 2. Mär. 2012 (CET)
Belegt ist, nach der genannten Quelle, die Aussage. Alles weitere ist WP:TF lieber Freud, ansonsten bitte Quellen anbringen, dass dem nicht so ist. Da der Herr Zahl die Beibehaltungsgenehmigung nicht beantragt hat, ist seine Staatsbürgerschaft erloschen. Die Rechtslage ist da deutlich, genauer: Die Beibehaltungsgenehmigung ist auf 2 Jahre befristet. Wenn nach Ablauf der Beibehaltungsgenehmigung eine fremde Staatsangehörigkeit angenommen wird (d.h. es gibt keine zum Zeitpunkt der Einbürgerung keine Beibehaltungsgenehmigung), so geht die deutsche Staatsangehörigkeit verloren (siehe hier und da). Und ob ich mich anmelde oder nicht (ich habe keinen Account hier), geht dich nix an. Und verbleibe mit allerfreundlichsten kollegialen Grüßen--92.225.139.148 19:40, 2. Mär. 2012 (CET) PS: Dieter Nuhr
Dieses aufgesetzt-arrogante verhalten à la „EOD“ wird also nicht mehr aufrechterhalten? Ein Fortschritt. Und im Übrigen gilt: ich muß gar nichts belegen. Wer etwas im Artikel haben will, muß es belegen. -- Freud DISK Konservativ 19:53, 2. Mär. 2012 (CET)

Mit Ihnen Herr Freud diskutiere ich nicht mehr, nachdem ich die Beleidigung meiner Person gesehen hatte. Ich hatte Ihnen weiter oben zugestimmt, dass die fehlende Quellenangaben durchaus problematisch sind. Da Sie in Ihrer weiteren Polemik nicht darauf eingegangen sind, wollte ich Sie darauf hinweisen, das es Informationen gibt, die bestätigen, dass dieser Fall sich so zugetragen hat (das hatten sie ja verneint Zitat: Darstellung über die Staatsbürgerschaft ist juristisch wenigstens unsauber, vermutlich falsch). Das der Entzug der Staatbürgerschaft juristisch so korrekt war, können die Kollegen in dem Artikel einarbeiten, die hier keine Menschen (ja hinter dieser IP steckt ein Mensch!) beleidigen und diese Enzyklodingens verbessern möchten. Daher verbleibe ich mit allerfreundlichsten kollegialen Grüßen --92.225.139.148 20:07, 2. Mär. 2012 (CET)

Merkwürdige Wichtigtuerei. Groß im Keilen, groß in Empfindsamkeit. Naja. -- Freud DISK Konservativ 20:12, 2. Mär. 2012 (CET)
><((((º> --92.225.139.148 20:15, 2. Mär. 2012 (CET)

Verurteilung wegen versuchten Mordes

Ich recherchiere gerade zu den Themen jamaika, Reggae, Dancehall & Homophobie und entdeckte dabei einen interessanten Artikel von Herrn Zahl in der TAZ. Da ich näheres über ihn wissen wollte mal auf Wikipedia geschaut und diesen Artikel gefunden. Was mir nur nicht klar wird ist der Abschnitt Verurteilung wegen versuchten Mordes.

Erst steht in dem Absatz er hätte versucht sich der Flucht zu entziehen und dann auf einmal ist es Mordversuch in zwei Fällen? Reichlich konfus, oder? Vielleicht könnte man das ja mal ausbauen. --79.197.41.34 13:32, 9. Mär. 2012 (CET)

Hallo 79.197.41.34,
"dann auf einmal ist es Mordversuch in zwei Fällen" steht ja so nun nicht im Artikel, ob das als Mordversuch gewertet wird, hat eben mit der Intentiuon des Schützen zu tun, und da ward im Fall PPZ viel drüber gestritten. Unbestritten wurde er aber wegen versuchten Mordes verurteilt, und genau das steht drin. Mit den derzeit gewählten Formulierungen bin ich auch nicht so richtig glücklich, insbesondere "es kam zu einem Schusswechsel" gefällt mir nicht - als käme das ständig einfach so vor.
Kenne mich aber zu schlecht im Thema aus, um mich selbst an dieses Minenfeld zu wagen, da sind ja (siehe oben) manche hier emotional stark beteiligt.
[Hier] schreibt der Spiegel schon 1980:
Der Schriftsteller Peter-Paul Zahl - für die Justiz des Mordversuchs überführt, für Freunde ein Justizopfer
Diese unterschiedlichen Einschätzungen gibt es offenbar immer noch.
Ob weitere Details, wie z.B.
Am 14. Dezember 1972 wurde der Schriftsteller Peter-Paul Zahl, als er versuchte, mit Falschpapieren ein Auto auszuleihen, von zwei Kripobeamten gestellt. Den einen verletzte er bei der anschließenden Verfolgungsjagd mit einem Schuß aus seiner Neun-Millimeter-Pistole lebensgefährlich. [...] Unbestritten geschah am 14. Dezember 1972 in der Düsseldorfer Innenstadt Folgendes: Zahl floh aus dem Geschäft des Autoverleihers die Kaiserstraße entlang, an einer Sparkasse vorbei und nach etwa hundert Metern über die erste Querstraße. Bis dahin hatte er zweimal gefeuert. Ein Schuß schlug im Sparkassenfenster ein, der andere traf den Kriminalobermeister Klaus Pollmann in die Brust.
Nach weiteren hundert Metern Fluchtweg bog Zahl in den Passageeingang eines Herrenausstatter-Geschäfts und schoß von da aus noch zweimal in Richtung seines zweiten Verfolgers, Kriminalmeister Joachim Lisken. Ein Schuß ging in die Schaufensterscheibe der Passage, der andere in eine Fassade auf der anderen Straßenseite.
Die Verfolger feuerten insgesamt elfmal hinterher -- eine Kugel zerschlug dem Fliehenden den linken Oberarmknochen. Am Ende versuchte Zahl, sich unter einem Auto zu verstecken. Beim Abtransport ins Polizeifahrzeug soll er sich gewehrt haben und wurde durch Schläge verletzt.
Das Gericht errechnete vier Mordversuche. Zahl habe, um der Festnahme zu entgehen, viermal mit zumindest bedingter Tötungsabsicht geschossen; die wird im deutschen Strafrecht dem direkten Vorsatz gleichgestellt und ist schon dann gegeben, wenn ein Täter die Folgen seines Handelns "billigend in Kauf nimmt".
dem Artikel gut täten, kann man ja mal diskutieren
--Schnederpelz (Diskussion) 16:25, 9. Mär. 2012 (CET)
es ist wirklich krytisch geschrieben. ich versuche mal den artikel anhand des Spiegelartikels und weiterer literatur zu überarbeiten. --emma7stern (Diskussion) 21:35, 9. Mär. 2012 (CET)
Erst mal Danke für die fleißige Artikelarbeit. Aus der Begründung des Landgericht Düsseldorf wird für meinen Geschmack aber ein wenig zu selektiv zitiert: Dieses hat nicht nur geschrieben, dass die Tötung menschlichen Lebens ... hier nicht persönlichkeitsadäquat sei, sondern auch Wer ... unter diesen Umständen von einer Schußwaffe, dazu einer großkalibrigen Pistole wie hier, Gebrauch macht, nimmt in Kauf, dass er seinen Verfolger treffen und verletzen kann ... zur Überzeugung des Schwurgerichts steht ... fest, dass der Angeklagte mit dieser möglichen Folge einverstanden war (nachzulesen in Quellen 11+12)
Diesen "bedingten Vorsatz" selektiv als auf die Körperverletzung, nicht aber auf eine mögliche Todesfolge zu beziehen, ist bei einer großkalibrigen Waffe einigermaßen künstlich. Die Urteilsbegründung ist also alles andere als widerspruchsfrei (es werden PPZ auch noch einige Fakten zugute gehalten, etwa, dass er das Magazin nicht leergeschossen hat), zumindest aber scheinen die Richter nicht ausschließlich Fans von PPZ' Persönlichkeit gewesen zu sein. So liest sich's aber momentan für mich.
Auch finde ich den Begriff Schießerei immer ein bisschen räuberpistolenhaft, aber das ist sicher subjektiv. Vielleicht muss aber nicht unbedingt zweimal geschießereit werden? Im Absatz "Haft 1972 bis 1982", der ja eine Abschnitteinleitung darstellt, wird erläutert, warum PPZ "lange Zeit im Blick der Öffentlichkeit [stand]". Hier gehört m.E. die Verletzung des einen Polizisten schon rein, sonst wäre der Fall sicher weniger beachtet worden.
My 2 cents --Schnederpelz (Diskussion) 18:34, 12. Mär. 2012 (CET)
Moin Schnederpelz, deine überarbeitung hat der kleinen abschnittseinleitung auf jeden fall gut getan. ich habe davon abgesehen, die urteilsbegründungen noch weiter auszuführen, mir ging es erstmal um den kontrast, bzw. beim ersten urteil, warum das gericht zu dem schluss "gefährliche körperverletzung" kam. "Schießerei" in der überschrift finde ich auch sehr räuberpistolen-mäßig, "Schusswechsel" klingt mir allerdings auch nicht so treffend. wg. der wortdopplung, vielleicht sollten wir es austauschen, Schießerei oben und Schusswechsel in der überschrift. oder vielleicht fällt ja jemanden noch etwas passenderes dazu ein. vg --emma7stern (Diskussion) 01:24, 13. Mär. 2012 (CET)

zitat bgh urteil

wegen dieser rücksetzung: mir liegt der volltext des urteils vor (ich füge das jetzt auch als quelle an), mit dem hier zitierten satz folgt der bgh den ausführungen der bundesanwaltschaft und nicht "mehreren vergleichbaren fällen". die "gesinnungsthese" bezieht sich eh nicht auf das bgh-urteil, sondern auf das spätere LG-urteil.
dass die reformierte rechtschreibung hier in der wp auf zitate angewandt wird, wäre mir durchaus recht, dem bin ich aber noch nirgendwo begegnet, ganz im gegenteil. hast du da einen link? --emma7stern (Diskussion) 00:20, 15. Mär. 2012 (CET)

ganz im gegenteil. klare richtline. zitate werden in der zum zeitpunkt ihrer abfassung angewandten rechtschreibung zitiert. „Ein Zitat muss wörtlich genau sein. Es ist nicht gestattet, den Text zu korrigieren, an die heutige Rechtschreibung anzupassen oder Verbformen zu beugen“. danke für die fundierte und sachkundige überarbeitung, emma7stern. --Fröhlicher Türke (Diskussion) 09:08, 15. Mär. 2012 (CET)
Gut, wenn das so ist: Wieder was gelernt. --Anti 22:47, 15. Mär. 2012 (CET)

Also, laut Spiegel-Quelle war die Reihenfolge

  • Düsseldorfer Gericht verurteilt Zahl „wegen fortgesetzten Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte in einem besonders schweren Fall in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren“ (24. Mai 1974).
  • Staatsanwaltschaft legt Revision ein.
  • 3. Strafsenat des BGH hebt das Urteil auf (25. Juni 1975): „den Rechtsbegriff des bedingten Vorsatzes verkannt“/„hätte das Schwurgericht näher ausführen müssen, welche Umstände die Erwartungen .. des Angeklagten rechtfertigen konnten, daß er .. nur verletzen, aber nicht töten werde“ usw.
Kommentar des Spiegel: „Die Begründung des Senats ist denn auch eine Sammlung von Zitaten aus den Entscheidungen des BGH [!]“ (nicht den „ausführungen der bundesanwaltschaft“). Daher mein Formulierungsvorschlag: „Nach BGH-Rechtsprechung in mehreren vergleichbaren Fällen war von bedingtem Vorsatz auszugehen, wenn ..“
  • Zweites Düsseldorfer Gericht verurteilt Zahl „wegen versuchten Mordes in zwei Fällen, jeweils tateinheitlich mit Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte in einem besonders schweren Fall, zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 15 Jahren“ (12. März 1976).
Kommentar des Spiegel: „Peter-Paul Zahl ist kein spezieller "Terror-Spruch" widerfahren, als er im zweiten Durchgang nicht mehr wegen Widerstandes und gefährlicher Körperverletzung, sondern wegen zweier Mordversuche verurteilt wurde. Ihm widerfuhr, was andere, sogenannte normale Straftäter auch erleben mußten und erleben: Er geriet an den Rechtsbegriff des bedingten Vorsatzes.“ Jawohl, die "gesinnungsthese" bezieht sich auf dieses Urteil. Allerdings „übernahm das zweite Urteil in dieser Strafsache erstaunlich viele Formulierungen des ersten Urteils mühelos, es setzte sie nur auf die Spur der BGH-Auffassung um. Es bedarf keiner besonderen politischen Motivation, um den Rechtsbegriff des bedingten Vorsatzes revisionssicher anzuwenden.“ (Spiegel)

Vor diesem Hintergrund schlage ich vor, den Hinweis „Nach BGH-Rechtsprechung in mehreren vergleichbaren Fällen war von bedingtem Vorsatz auszugehen, wenn ..“ wieder einzusetzen. Nachdem der reputable Spiegel (der Sympathie für antilinken Justizterror sicherlich unverdächtig) das so schön herausgearbeitet hat ;-) --Anti 22:47, 15. Mär. 2012 (CET)

hm. du nimmst eine unzulässige interpretation vor, aus dem Spiegelzitat „Die Begründung des Senats ist denn auch eine Sammlung von Zitaten aus den Entscheidungen des BGH “ leitest du "vergleichbare Urteile" ab. davon ist im spiegel schon mal nicht die rede, ein blick in das urteil des BGH aber zeigt, dass selbstverständlich (das haben urteile so an sich), auf ältere rechtsfindungen referiert wird, es aber um die rechtsbildung, nicht um die vergleichbarkeit eines falls geht.
hier im urteil des BGH z.b.: „Mit bedingtem Vorsatz handelt, wer sich die Möglichkeit des schädlichen Erfolges vorstellt und seinen Eintritt billigend in Kauf nimmt“, referiert wird auf „BGHSt 7, 363“: das ist der Lederriemenfall, auf den auch im weiteren noch mehrmals bezug genommen wird, und dieser ist, wie auch für nicht-juristen leicht einsehbar, kein "vergleichbarer Fall". das weitere urteilszitat zu diesem satz bezieht sich übrigens auf die rechtssprechung des Reichsgerichts von 1936 (RGSt 72, 36), auf die ebenfalls noch mehrmals bezug genommen wird.
ich denke, dass die jetztige formulierung korrekt und neutral ist. auch die weiteren ausführungen des spiegels sind nicht tendenzfrei und dem könnten wiederum andere zitate entgegengestellt werden, ich denke aber, dass das zu ausufernd für den artikel ist, die passage ist inzwischen eh schon reichlich lang geraten.
vergleichbare fälle bzw. urteile: wird man kaum finden, (wo zweifacher versuchter mord nach bedingtem vorsatz mit 15 jahre bestraft wurde). du könntest es aber z.b. auch mit folgendem vergleichen: etwa um die gleiche zeit, im Dezember 1976, wurde Fritz Honka, der vier frauen zerstückelt hatte, ebenfalls zu 15 jahren verurteilt.
vg --emma7stern (Diskussion) 23:57, 15. Mär. 2012 (CET)
p.s. nochmal zum zweiten urteil und der bewertung des spiegelartikels „Peter-Paul Zahl ist kein spezieller "Terror-Spruch" widerfahren, ...“ der spiegel geht intensiv auf die frage der anderen beurteilung des rechtsbegriffs des bedingten vorsatz' ein und stellt dar, dass diese rechtsauffassung auch gegenüber anderen straftätern angewandt wird („Legion von Angeklagten“). die kritik "Gesinnungsurteil" bezieht sich aber nicht auf die verschiedene beurteilung des vorsatzes, sondern auf die begründung der ausschöpfung des strafmaßes im zweiten urteil (strafrahmen war zwischen 3 und 15 jahren), die lautet: "Der Angeklagte ist von einem tiefgreifenden Haß auf unser Staatswesen ergriffen ..." (herangezogen wurden hierzu schriften, die in Zahls druckerei 1970 beschlagnahmt worden waren). auch der spiegel schreibt dazu, dass Zahl in dieser hinsicht ein einzelfall ist und zieht daraus den schluss: „Peter-Paul Zahl kann sich nicht wundern, daß der Staat auf ihn reagiert, den er sieht.“ (was zu der frage verlockt, ob der spiegel Zahl recht gibt, mit seiner sicht auf den staat.) und ist deutlich eine antwort auf den artikel von Fritz J. Raddatz in der Zeit.
frage aber ist, ob man all diese details im artikel unterbringen will, zumal es eine vielzahl von anderen öffentlichen beurteilungen gibt. vg --emma7stern (Diskussion) 10:16, 16. Mär. 2012 (CET)

Ich möchte als Jurist im allgemeinen zu diesem Absatz anmerken, dass ich die länglich um mit Zitaten gespickte Beschreibung der Auseinandersetzung über den eventual Vorsatz für überzogen halte. Interessanter (oder noch zu ergänzen) wäre es hier darzustellen, welches Mordmerkmal das Gericht hier als verwirklicht angesehen hat und wie dies begründet wurde. --Kartoffelkopf (Diskussion) 14:24, 29. Mär. 2012 (CEST)

hallo Kartoffelkopf, jetzt erst gesehen, ich hab es ergänzt. tatsächlich aber geht das im begründungstext fast unter, die begründung des vorsatzes und die ausführungen zum persönlichen und politischen hintergrund nehmen den größten teil ein. vg --emma7stern (Diskussion) 13:02, 1. Apr. 2012 (CEST)

Was evtl. noch ergänzt werden könnte ...

... ich aber derzeit nicht weiß, an welcher Stelle das stilistisch passend in den schon vorhandenen Artikel engebunden werden könnte (ohne einen ... ich nenne es mal „stilistischen Logik-Bruch“ im Lesefluss zu verursachen) z.B. Folgendes:

  • PPZ war im Zusammenhang mit der Lorenz-Entführung im Februar/März 1975 durch die Bewegung 2. Juni als einer derjenigen vorgesehen, die durch die Entführung freigepresst werden sollten. Zahl lehnte - wie auch Horst Mahler, aber unabhängig von ihm - die entsprechende Anfrage aber ab (wohl in der Annahme, dass er nur noch kurze Zeit abzusitzen hätte, nach dem ersten Urteil von 4 Jahren - bevor er wenig später den „Gesinnungszuschlag“ von 11 Jahren erhielt) So geht das jdf. aus einem späteren Interview mit Angehörigen der Bewegung 2. Juni hervor. Zitat aus dem online verfügbaren Dokument: „Wir hatten noch bei Peter Paul Zahl angefragt. Er hatte gerade vier Jahre gekriegt und sagte, er wolle nicht, weil sich das nicht lohnt. Später hat er dann im Revisionsverfahren 15 Jahre bekommen. Der hat echt Pech gehabt.
  • einige interessante Aussagen Zahls bez. rückblickender Kritik an der (linksmilitanten) "Bewegung" als auch Selbstkritik auf der Webdomain der Gruppe Internationaler SozialistInnen. Leider sind die Aussagen nicht verifiziert, lesen sich jedoch authentisch. Beispiehafte entsprechende Zahl-Zitate von dort, teils unter Rückgriff auf andere philosophische Größen:
    • „Wir mussten in den zehn Jahren seit dem 2. Juni 1967 lernen: - dass ultrarevolutionäre Phraseologie ein Charakteristikum unbedeutender Sekten ist; – dass der „linke Idealismus“, der die Geschichte noch einmal von vorne beginnen lassen möchte und ihre Kontinuität leugnet, ein Indiz für organisatorische und ideologische Schwäche ist; – dass eine unflexible Taktik häufig ein Beweis für das Fehlen einer allgemeinen Strategie ist (Debray); – dass wir nicht dort anfangen konnten, wo die KPD mit Thälmann gescheitert war; – dass die Ungleichheit von Prozessen nicht nur Voraussetzung – und Produkt des vom Imperialismus geschaffenen Weltmarktes ist, sondern auch, dass diese Ungleichzeitigkeit in und zwischen und uns herrscht; – dass nichts auf immer verloren ist (Victor Serge)“
    • „Wir lernten uns nicht abzufinden, sensibler, mithin anfälliger zu werden; – dass wir einen Leib hatten; – dass die Spaltung und Isolierung der Gattung Mensch bis tief in unser eigenes Inneres reicht; – dass wir alte Bedürfnisse neu zu erwecken, künstliche mühselig abzubauen hatten; – dass wir wie die Robinsons von den Freitags zu lernen haben, von unseren vietnamesischen, angolanischen, kubanischen, indianischen, afroamerikanischen Schwestern und Brüdern; – dass Lernprozesse Bewusstsein und Bewusstsein Freude schaffen können; – dass wir um zu siegen, sterben können müssen, um sterben zu können, das Leben lieben müssen (Korovessis)“. ... eigene Anmerkung: mit letzterem Klammernamen ist wohl der griechische Autor Periklis Korovessis gemeint, der bislang noch keinen Artikel in de.WP hat, aber immerhin haben die griechisch- und die englisch-sprachige WP einen Arttikel über ihn.
  • ein paar Kleinigkeiten zur Zahl-Bio betr. Jamaika, ursprünglich angebl. "Wunschberuf Seemann", Grabstelle etc. auf lateinamerikanachrichten.de

Soweit mal zu den Aspekten, die bislang nicht oder nur oberflächlich im Artikel angerissen werden, nachdem Emma7stern den Artikel entscheidend und fundiert vorangebracht hat, und ich in den letzten Tagen ihre Überarbeitung Korrektur gelesen und noch ein paar kontextuelle Passagen beigesteuert und hie und da stilistisch etwas eingegriffen habe. --Ulitz (Diskussion) 23:30, 12. Apr. 2012 (CEST)

Hallo, ihr beiden. Überraschung – Der (Artikel) ist ja richtig was geworden…! Eine kleine Kritik hätte ich dennoch: Zahls Oeuvre (firmiert wohl unter der Rubrik „Schriften“, „Werke“ oder so) fände ich einspaltig und in der standardisierten Form am Ende des Artikels besser aufgehoben. Auch die Überschrift vierter Ordnung in dem Block („Kriminalromane der Fraser-Reihe“) finde ich nicht so das Gelbe. (Ehrlich gestanden würde ich, wenn ich dürfte, sogar welche dritter Ordnung verbieten, und das ist leider nicht wirklich ein Scherz.) Sonst – immer weiter, das Teil hat ja noch ein paar Jährchen Zeit ;-). --Richard Zietz 00:44, 14. Apr. 2012 (CEST)
Moin in die runde. durch deine überarbeitungen, Ulitz, hat der artikel nochmal ordentlich gewonnen und insbesondere ein bisschen mehr "hintergrundfarbe" bekommen. zu deinen fragen: grundsätzlich finde ich auch, dass man die politischen positionen von Zahl noch besser herausarbeiten könnte (ich hatte zwischendrin mal an ein eigenes kapital gedacht) und es ist in der tat seine auseinandersetzung mit dem 2. Juni darin interessant. es fehlt auch ein bisschen die differenzierung zur RAF. allerdings ist das aufgrund der quellenlage schwierig, zum einen gibt es da diese verstreuten aussagen einzelner mitglieder (wie das von dir verlinkte interview zur Lorenzentführung oder auch Bommi Baumann), die aber umstritten sind, andererseits, soweit mir bekannt, nur wenig rezeptionen. die von dir verlinkten Internationalen SozialistInnen sind da eher eine ausnahme. es wäre also nochmal eine ziemliche anstrengung (die ich im moment nicht leisten könnte).
zu dem von Richard angesprochenem formalen: ich fande die werkübersicht vor der rezeption zunächst ganz sinnvoll, ist aber in der tat etwas irritierend. vielleicht sollte man das wirklich eher, wie in anderen artikeln tw. auch üblich, unter dem abschnitt Literatur fassen, mit verlags- und isbn-angaben. det „Kriminalromane ...“ ist keine zwischenüberschrift, sondern nur fettgeschrieben. das nehme ich mal raus. vg --emma7stern (Diskussion) 09:00, 14. Apr. 2012 (CEST)

Libertär vs. anarchistisch

"Peter-Paul Zahl (...) war ein libertärer Schriftsteller" - Als ich diesen Satz gelesen habe, dachte ich, zunächst, er vertrete die wirtschaftsliberalen Positionen des Libertarismus, bis ich gesehen habe, dass "libertär" auch für "anarchistisch" steht. Könnte man die Bezeichnung in "anarchistisch" ändern, damit es kein Missverständnis gibt? --Phrood (Diskussion) 17:52, 29. Apr. 2012 (CEST)

Wollte ich auch grade anmerken. Da dachte ich mir, hallo, ein "libertärer" Schriftsteller? So einer bekommt so einen Artikel und wird so rezipiert. Ich änders selber.--Antemister (Diskussion) 17:55, 29. Apr. 2012 (CEST)
Hallo Phrood, hallo Antemister, nein, ihr solltet nicht libertär / Libertarismus mit (Wirtschafts-)Liberalismus gleichsetzen; Zahls philosophie war libertär, sein werk wird ebenso eingeordnet, die quellen bezeichnen ihn nahezu durchgehend als libertären Schriftsteller. der begriff "anarchistisch" trifft es m.e. nicht. ich ändere das wieder. vg --emma7stern (Diskussion) 18:21, 29. Apr. 2012 (CEST)
Könntest du uns den Unterschied erklären? --Phrood (Diskussion) 18:29, 29. Apr. 2012 (CEST)
Nicht die deutschspr. WP lesen, die hat Schlag. en:Libertarianism kommt dem Gegenstand näher. −Sargoth 18:31, 29. Apr. 2012 (CEST)

Dann muss das aber schon in der Einleitung geklärt werden, da denkt man an was ganz anderes.--Antemister (Diskussion) 18:48, 29. Apr. 2012 (CEST)

(bk) danke Sargoth, für den link, in der tat ist es dort präziser. als kurzversion hätte ich gemäß duden die unterscheidung, dass der begriff "anarchistisch" auf die ablehnung von staatlicher und rechtlicher ordnung zielt, "libertär" die freiheit im denken in den vordergrund stellt. vg--emma7stern (Diskussion) 18:59, 29. Apr. 2012 (CEST)
Dann sollte libertärer im ersten Satz des Artikels nicht auf Anarchismus verlinkt werden. --195.240.181.103 19:16, 29. Apr. 2012 (CEST)
Doch!, weil Anarchismus von den in Frage kommenden Lemmata in de-WP inhaltlich dennoch noch am nächsten kommt. Im Übrigen werden die Adjektive libertär und anarchistisch auch von vielen Anarchisten im deutschsprachigen Raum oft als Synonyme begriffen. --Ulitz (Diskussion) 21:07, 29. Apr. 2012 (CEST)
Am klarsten ist hier die Stammsprache des Begriffs, fr:Libertaire: „Bitte nicht mit Libertarianismus, Libéralismus oder Le Libertaire.verwechseln [...] das Adjektiv wurde von Joseph Déjacque (fr:Joseph Déjacque [...] als Opposition zu liberal erfunden.“ −Sargoth 08:12, 30. Apr. 2012 (CEST)

DDR und Westdeutschland ?

Hallo Emma7stern, bezogen auf das Jahr 1953 verwendest du die Begriffe DDR und Westdeutschland. Das halte ich nicht für korrekt. In der Bundesrepublik Deutschland sprachen weite politische Kreise damals von der sogenannten DDR und in der DDR von Westdeutschland, wenn die Bundesrepublik gemeint war. Warum schreibst du DDR und Westdeutschland ? Gruß --Anima (Diskussion) 23:28, 29. Apr. 2012 (CEST)

hm. Westdeutschland ist für mich kein begriff, der nur in der DDR benutzt wurde, sondern eine allgemeine bezeichnung für die BRD zwischen 1949 und 1990, insbesondere wenn es um die geographische verortung geht. hier im kontext finde ich ihn passender als Bundesrepublik Deutschland, da dieser begriff die unterscheidung aufhebt und in der weiterleitung einfach auf Deutschland führt. (und Bundesrepublik Deutschland (bis 1990) mit der wl auf die geschichte ist auch nicht gerade der hit.) DDR und nicht Ostdeutschland habe ich zwei sätze vorher deshalb verwandt, weil es sich bei dem "zweitgrößten Kinder- und Jugendbuchverlag der DDR" um die politischen verhältnisse handelte. vg --emma7stern (Diskussion) 23:52, 29. Apr. 2012 (CEST)
Meines Wissens hat keine politische Richtung in der Bundesrepublik 1953 von „Westdeutschland“ gesprochen, außer der KPD. Die Himmelsrichtungen bilden geographische Bezeichnungen, die Staatsgebilde waren Bundesrepublik und DDR. --Anima (Diskussion) 01:38, 30. Apr. 2012 (CEST)
ich kann jetzt nur den wp-artikel als grundlage nehmen, der benennt sowohl für heute wie für damals einen allgemeineren gebrauch. aber selbst wenn es "DDR-Sprache" wäre, ist die verwendung im kontext doch nicht falsch. zudem sehe ich "Bundesrepublik", wie oben ausgeführt, nicht als alternative. um einem missverständnis zu entgehen, könnte man vielleicht schreiben: die Familie ging nach Nordrhein-Westfalen oder ins Bergische, aber das empfinde ich als etwas aufgesetzt. vg --emma7stern (Diskussion) 08:41, 30. Apr. 2012 (CEST)
In Berlin wurde von Westdeutschland gesprochen, alternativ von Wessiland, wo die Wessis herkamen :-) −Sargoth 08:44, 30. Apr. 2012 (CEST)

änderungen bzgl. strafmaß u.a.

wg. dieser änderungen zitiere ich hier der einfachheit halber das urteil selbst: "Da jedoch 15 Jahre die Obergrenze für zeitige Freiheitsstrafe darstellt (§ 38 II StGB), war hier eine Gesamtfreiheitsstrafe von 15 Jahren zu verhängen." (Mordversuch an Pollmann 12 Jahre + Mordversuch an Lisken 9 Jahre - beides nach §§ 211, 49 StGB = Gesamtfreiheitsstrafe 15 Jahre, Obergrenze nach § 38 II StGB). ob theoretisch nach "bedingtem vorsatz" die strafmilderung gem § 49 StGB nicht zwingend angewandt werden muss, wäre eine interessante frage, ist aber in diesem fall theoriefindung.
Die Kammer folgte der Entscheidung des Bundesgerichtshofs ... die entscheidung war, dass das urteil vom 24. mai 1974 aufgehoben und die sache zu erneuten verhandlung und entscheidung zurückverwiesen wird. (Urteil BGH vom 29. Juli 1975); in dem hier formulierten satz geht es um die begründung, der gefolgt wurde.
ich ändere das entsprechend wieder. auch die wiederholten begriffe "Freiheitsstrafe" nehme ich teilweise für den besseren Stil wieder raus. vg --emma7stern (Diskussion) 16:09, 3. Mai 2012 (CEST)

15 Jahre ist - wie das LG Düsseldorf zu Recht ausführt - das Höchstmaß der zeitigen Freiheitsstrafe, daneben wäre theoretisch auch eine lebenslange Freiheitstrafe möglich gewesen (der Versuch kann, muss aber nicht, milder bestraft werden als die vollendete Tat, § 23 StGB). Eine Revisionsbegründung (§ 344 StPO) reicht der Revisionsführer (hier also die Statsanwaltschaft) ein, niemals aber verfasst das Gericht eine Revisionsbegründung. Gemeint war wohl Begründung der Entscheidung über die Revision der Staatsanwaltschaft, das ist aber etwas ganz anderes als Revisonsbegründung. „Haftstrafe“ und „Freiheitsentzug“ sind schlicht falsche Ausdrücke. --Zipfelheiner (Diskussion) 08:34, 7. Mai 2012 (CEST)

Noch kurz zu dem hier: Unenzyklopädisch ist die Fehlinformation, die verhängte Gesamtfreiheitsstrafe von 15 Jahren sei die Höchststrafe. Warum ist es so schwer, einen ansonsten wirklich gelungen Artikel von einer Fehlinformation zu befreien? --Zipfelheiner (Diskussion) 13:59, 7. Mai 2012 (CEST)

theoretisch denkbar und auch argumentativ zu füllen ist im strafrecht so einiges. hier geht es aber nicht darum, was wir für möglich bzw. theoretisch denkbar halten, sondern was belegbar ist. die angegebenen quellen zum urteil sprechen von der ausschöpfung des höchstmaßes wie auch das urteil selbst. eine weitergehende juristische interpretation dessen habe ich in der literatur nicht gefunden, wenn du einen beleg dafür hast, das sich jemand im sinne deines einschubs zum urteil geäußert hat, dann bringe ihn bitte bei. bis dahin setze ich das wieder zurück. --emma7stern (Diskussion) 01:13, 9. Mai 2012 (CEST)
Die Behauptung, dass eine Gesamtfreiheitsstrafe von 15 Jahren das Höchstmaß sei, ist angesichts der Regelung in § 23 Abs. 2 StGB eindeutig falsch. Das Höchstmaß ist auch beim versuchten Mord die lebenslange Freiheitsstrafe. Das hat nichts mit Theoriefindung zu tun, sondern steht schlicht im Gesetz. Das Urteil hast Du offenbar nicht verstanden, denn das Urteil spricht völlig zutreffend davon, dass 15 Jahre das Höchstmaß der zeitigen Freiheitstrafe ist, daneben steht aber die lebenslange Freiheitsstrafe. Im übrigen steht der von Dir zitierte Satz im Abschnitt über die Gesamtstrafenbildung: natürlich kann aus zwei zeitigen Einzelstrafen als Gesamtstrafe wiederum nur eine zeitige Gesamtstrafe gebildet werden. Für jeden einzelnen Mordversuch wäre aber eine lebenslange Freiheitsstrafe möglich gewesen, eine lebenslange Freiheitsstrafe ist aber keine zeitige Freiheitsstrafe. Bei der Gesamtstrafenbildung kam, nachdem das Gericht für die beiden einzelnen Taten statt der möglichen lebenslangen Freiheitsstrafe eine zeitige Freiheitsstrafe verhängt hat, natürlich nur noch eine zeitige Gesamtfreiheitsstrafe in Betracht, dafür ist dann in der tat 15 Jahre das Höchstmaß. Hätte das Gericht, was möglich gewesen wäre, für beide Mordversuche jeweils eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt, wäre nach damaligem Recht übrigens keine Gesamtstrafe gebildet worden, sodass der Angeklagte zu zweimal lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden wäre. Das wäre nach damaligem Recht die mögliche Höchststrafe gewesen! Mich stört das Herumreiten auf der falschen Behauptung, das Gericht habe die höchstmögliche Strafe verhängt, weil dadurch ein falsches Bild entsteht und letztlich das Klischee bedient wird, bei dem Urteil gegen Peter-Paul Zahl habe es sich nicht um ein „normales“ Strafurteil, sondern um einen Justizskandal gehandelt. Die falsche Behauptung muss aus dem Artikel raus. Es schadet dem Ansehen von Wikipedia, wenn eindeutige Falschinformationen in Artikeln stehen, noch dazu in einem (demnächst) ausgezeichneten. --Zipfelheiner (Diskussion) 10:12, 9. Mai 2012 (CEST)
hier ist weder der ort für einen juristischen disput noch der artikel über Versuchten Mord. es geht eindeutig um das strafmaß eines konkreten urteils. hier wurde nach §§ 211, 23 Abs. 2 und 49 geurteilt, was eine zeitige freiheitsstrafe zur folge hat, deren höchstmaß 15 jahre vorsieht. das steht in sämtlichen quellen. dass eine Versuchter Mord grundsätzlich auch anders beurteilt werden kann steht außer frage, ist hier aber nicht der fall. genauso gut könnte man theoretisieren, das gericht hätte nach § 23 Abs. 3 wegen grobem unverstand von einer strafe absehen können o.ä. bitte höre endlich auf, unbelegte änderungen, die einzig auf deine eigene bewertung zurückgehen, vorzunehmen. wie oben gesagt, wenn du einen diesbezüglichen kommentar zu diesem urteil belegen kannst, dann bringe den bitte an. ich werde den satz nun um "für zeitige freiheitsstrafen" ergänzen, womit er eindeutiger wird und zudem noch näher am urteilstext steht. --emma7stern (Diskussion) 12:19, 9. Mai 2012 (CEST)
So wie Du es jetzt geändert hast, ist es korrekt und kann bleiben. --Zipfelheiner (Diskussion) 15:40, 9. Mai 2012 (CEST)

Kandidatur Peter-Paul Zahl

Peter-Paul Zahl (* 14. März 1944 in Freiburg im Breisgau; † 24. Januar 2011 in Port Antonio, Jamaika) war ein libertärer Schriftsteller der sogenannten 68er-Generation mit zuletzt deutsch-jamaikanischer Doppelstaatsbürgerschaft. Er wurde ab Ende der 1960er Jahre in West-Berlin zunächst als Drucker der Untergrundzeitschrift Agit 883 sowie als Verleger und Autor subkultureller Schriften aus dem Milieu der Radikalen Linken bekannt. Von 1972 bis 1982 saß er in Haft, nachdem er auf der Flucht vor der Polizei bei einem Schusswechsel einen der ihn verfolgenden Beamten lebensgefährlich verletzt hatte. Während der Gefängnisjahre intensivierte Zahl sein literarisches Schaffen. Sein Werk ist geprägt durch die Politisierung der Literatur in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft. Es umfasst Lyrik, Prosa und Bühnenstücke. Ausgezeichnet wurde er 1980 für den Schelmenroman Die Glücklichen und 1995 für den Kriminalroman Der schöne Mann.

Der Artikel wurde Sieger im Schreibwettbewerb und setzt sich sowohl mit der Biografie wie mit dem Werk des umstrittenen Schriftstellers auseinander. Er hat nach Ende des SW's noch zahlreiche Ergänzungen erfahren. Nun stelle ich ihn auch hier zur Kandidatur und Kritik. --emma7stern (Diskussion) 10:11, 29. Apr. 2012 (CEST)

  • Exzellent: Wirklich ein sehr schöner Artikel, der Zahl vorbildlich in seiner Zeit und seinem politischen Kontext darstellt. Einziger Wehrmutstropfen war die geteilte Rezeption; einerseits in die Beurteilung der literarischen Qualität seiner Werke (hier fehlt mir sehr oft die Standortzuweisung der Zitate!) und andererseits in die Kritik ihrer (politischen) Inhalte. Diese Trennung hätte ich nicht vorgenommen, weil sie mir zu künstlich wirkt und obendrein durch den eingeschobenen Werksabschnitt verstärkt wird. Dem Leser wird so vermittelt, man könne Literatur (oder Kunst allgemein) losgelöst von irgendwelchen Inhalten betrachten und die Form sei nur auswechselbare Hülle. Heißt jetzt nicht, dass ich dir das zum Vorwurf machen will, aber das wäre die Überlegung, die für mich dagegen spräche und die ich bei aller Begeisterung für deinen Artikel noch loswerden wollte. Ich glaube aber nicht, dass sie die Qualität des Artikels merklich schmälert, denn er setzt ansonsten wirklich Maßstäbe.--Toter Alter Mann 10:42, 29. Apr. 2012 (CEST)
  • Tut mir ja leid - aber der Artikel kann in der aktuellen Form nicht Exzellent sein (somit, sorry Emma, kann ich den Gewinn beim SW auch nicht ganz nachvollziehen). Inhaltlich fraglos top, aber sprachlich immer wieder mit Satzungetümen wie (wahllos heraus gegriffen): Befragt zu seiner relativen Enthaltsamkeit bezüglich eines politischen Aktivismus nach seiner Haft in der Bundesrepublik, laut Zahls sarkastischer Definition inzwischen dem Land „der großen Verflachung und Dickbäuchigkeit“, äußerte er sich Mitte der 1990er Jahre: - warum ist es so schwer, einfache Sätze zu schreiben? Oder auch: Als erste Veröffentlichungen Peter-Paul Zahls, die erhalten blieben, zählen zwei sogenannte Spartacus-Flugblattgedichte von 1966. Mein Sprachverständnis schreit schon bei zählen auf, müßte nach meinem Empfinden dort doch gelten oder etwas ähnliches stehen. Auch sonst wirkt der Satz stark konstruiert. Diese Konstrukte, die den Text wirklich schwer verdaulich machen ziehen sich durch den ganzen Artikel. Zweifelsohne Lesenswert - aber eben nicht Exzellent vor einer sprachlichen Überarbeitung. Marcus Cyron Reden 14:09, 29. Apr. 2012 (CEST) Nach den sprachlichen Anpassungen jetzt Exzellent. Marcus Cyron Reden 01:34, 2. Mai 2012 (CEST)
  • Exzellent Habe einen Versuch gemacht, den oben genannten Satz umzuformulieren. Als ich mich etwas am Review beteiligt habe, war er mir nicht aufgefallen, sorry. Mir erscheint das Lemma sehr gut lesbar und informativ. Dank an Emma für diese Arbeit. -- Alinea (Diskussion) 14:59, 29. Apr. 2012 (CEST) PS: Der beanstandete Satz war in der SW-Fassung noch nicht enthalten, insofern konnte er die Jury auch nicht stören. -- Alinea (Diskussion) 15:27, 29. Apr. 2012 (CEST)
Mit dem Lemma hat hier keiner ein Problem.--Anonymer Reviewer (Diskussion) 15:18, 29. Apr. 2012 (CEST)
Begründung für Dein Sternchen? --Anonymer Reviewer (Diskussion) 15:19, 29. Apr. 2012 (CEST)
Hat sie doch geschrieben (gut lesbar und informativ) oder kannst du nicht lesen? --Armin (Diskussion) 15:21, 29. Apr. 2012 (CEST)
Nicht gleich unverschämt werden oder kannst Du nicht richtig lesen? Mir erscheint das Lemma sehr gut lesbar und informativ. Das Lemma finden wahrscheinlich alle gut. --Anonymer Reviewer (Diskussion) 15:40, 29. Apr. 2012 (CEST)
Es scheint für alle hier (außer dir natürlich) klar zu sein, dass die Abstimmende den Artikel mit ihrem Votum meint. Solcherlei Spitzfindigkeiten von dir braucht es also nicht. --Armin (Diskussion) 15:49, 29. Apr. 2012 (CEST)
Könnte vielleicht auch daran liegen, dass ich ein Problem mit solchen substanzlosen "Durchwink"-Begründungen habe. Weiter unten werden sie noch getoppt. --Anonymer Reviewer (Diskussion) 16:06, 29. Apr. 2012 (CEST)
Wenn man sich am Review beteiligt hat, kann wohl kaum von Durchwinken gesprochen werden. dann ist der Artikel bekannt. Ich habe eher ein Problem mit Accounts, die nur zum Bewerten angelegt werden. -- Alinea (Diskussion) 16:15, 29. Apr. 2012 (CEST)
  • Exzellent - Es ist nicht leicht, einer so vielseitigen Persönlichkeit wie PPZahl gerecht zu werden. Vor dem Hintergrund einer zwar nicht unergiebigen, aber oft parteiischen Quellenlage, die mit hohem Feingefühl ausgewertet wurde, ist das hier mit Bravour gelungen. Denis Barthel (Diskussion) 21:54, 29. Apr. 2012 (CEST)
  • Mir ist der Artikel zu ausführlich. Er verzettelt sich an diversen Stellen in verzichtbare Details, was Tätigkeiten, Gedanken, Aufenthaltsorte, diverses name dropping usw betrifft, und verpasst eine Verdichtung auf das Wesentliche. Was mir missfällt sind die Hervorhebungen einiger seiner Werke und Zitate durch eine eingerückte Zitierweise. Dies lässt bis auf wenige Ausnahmen die Interpretation mangelnder Distanz und/oder einer Verletzung des NPOV-Gedankens zu. Zahls eigene Sichtweise und seine sich im politischen Gedicht manifestierenden Auffassungen werden optisch einer nüchternen Darstellung nach Quellenlage vorgezogen. Ob hier die Gewichtung der kritischen bis ablehnenden Rezeption und der zustimmenden Worte gegenüber Zahl gelungen ist, kann ich hier nicht beurteilen. Ich muss leider vermuten: Nein. Siehe dazu auch der Kommentar von Denis Barthel über eine "parteiische Quellenlage", die "mit Feingefühl ausgewertet" worden sei. Ohne Worte. Die gestalterische Machart des Artikels vermittelt zudem eine gewisse Schwärmerei für den unangepassten Dichter. Für eine Enzyklopädie ist das unangemessen. Ich habe zuerst überlegt, die zweifellos interessanten, zusammengetragenen Informationen nebst offenbar solider Bequellung, den angenehmen Schreibstil usw mit einer Stimme für die zweitklassige Lesenswertauszeichnung zu versehen, die mir hier sogar im Wortsinne angemessen erscheint. Aber eigentlich will ich diese abwegige Auszeichnung, die auch nichts mehr wert ist, vor allem dadurch, dass sie auf WP:KLA mehr oder weniger verschenkt wird, garnicht mehr vergeben, das würde auch mangelnden Respekt gegenüber dem fähigen Autoren emma7stern offenbaren. Deshalb mache ich es lieber, wenn auch nicht ganz ohne Bedenken, aber folgerichtig so: keine Auszeichnung.--bennsenson - reloaded 21:57, 29. Apr. 2012 (CEST)

Exzellent Super Artikel, aus meiner Sicht auf jeden Fall exzellent. Die Zitate sollten aber noch - wie TAM oben schreibt - den Autoren bzw. Medien mit Erscheinungsjahr zugeordnet werden. Den Gliederungspunkt Rezeption finde ich gelungen, und der Artikel ist m.E. auch nicht zu ausführlich. Glückwunsch zum Gewinn des Wettbewerbs. --Anima (Diskussion) 22:58, 29. Apr. 2012 (CEST)

Exzellent Bin ebenfalls begeistert. Ein fabelhafter Artikel, der sicher nicht leicht zu schreiben war.--DerGrobi (Diskussion) 23:44, 29. Apr. 2012 (CEST)

Exzellent Schöner Artrikel, kontroverse Figur. Bedenkenswerterweise keine Übersetzungen in andere Sprachen und keine Lemmata, nicht einmal in der internationalen Version (en). --LIU (Diskussion) 11:07, 30. Apr. 2012 (CEST)

Exzellent Wir sollten uns um Übersetzungen kümmern. – Was für ein Leben! --Aschmidt (Diskussion) 18:42, 30. Apr. 2012 (CEST)

Exzellent War einer meiner Favoriten in meiner Sektion (Kultur), ich zitiere mal aus meinen Notizen: Bestechend ist die Historizität, die der Artikel nie verlässt: beides, Existenz und Werk, sind unverkennbar einer Zeit zuzuordnen; erfreulicherweise kein Versuch, zu aktualisieren. Damit ist hier ein literaturwissenschaftlicher Beitrag gelungen, der seinesgleichen suchen dürfte, steht doch die historische und literarische Erforschung der 1970er Jahre erst am Anfang. Auch insofern: ein toller Beitrag! Anzumerken ist, dass mein Urteil die Wettbewerbsfassung betrifft; inwieweit die weiteren Bearbeitungen (wohl vor allem in Details?) eventuell im Rahmen dieser Kandidatur, auch sprachlich, nochmal durchzugehen sind, habe ich nicht geprüft. Der Gesamteindruck scheint mir indes unverändert. --Felistoria (Diskussion) 19:46, 30. Apr. 2012 (CEST)

ich habe nun einiges aus den kritiken aufgenommen und bin nochmal durch den artikel gegangen, habe etliche zitate im fließtext zugewiesen, einige sätze entwirrt und nochmal an einigen formulierungen gefeilt, außerdem den abschnitt Werkübersicht hinter die Rezeption gesetzt. danke für eure konstruktiven beiträge. vg --emma7stern (Diskussion) 00:42, 1. Mai 2012 (CEST)
  • Flüssig zu lesen, in der aktuellen Fassung sehe ich kaum sprachliche Probleme. Person und Werk scheinen ziemlich komplett dargestellt, der Artikel ist wirklich interessant: er ist es wert, gelesen zu werden. Stellenweise finde ich die Darstellung aber doch etwas zu ausführlich. Ich bin mir zum Beispiel nicht sicher, ob man der Darstellung des Essays von Dutschke eine ganze, doch etwas langfädig geratene Bildschirmseite einräumen muss; vor allem, da irgendeine Rezeption oder Wirkung des Dutschke-Essays seinerseits nicht dargestellt wird, es wird einfach nur lang und breit Dutschke referiert. Für mich ist der Artikel daher zwar insgesamt durchaus Lesenswert, aber nicht exzellent. Noch zwei Kleinigkeiten:
    • Der Satz "Ausgezeichnet wurde er 1980 für den Schelmenroman Die Glücklichen und 1995 für den Kriminalroman Der schöne Mann" in der Einleitung ist mir zu unklar, denn "Auszeichnungen" gibt es ja zwischen dem Kulturpreis von Kleinkleckersdorf und dem Literaturnobelpreis viele. Andererseits wird diesen für Zahls Lebenslauf wohl doch nicht so bedeutenden Preisen (?) in der Einleitung vielleicht zu viel Raum eingeräumt, wenn man sie auch noch genau nennt, also vielleicht an dieser Stelle ganz weglassen?
    • "Peter-Paul Zahl wurde im vorletzten Jahr des Zweiten Weltkriegs (...) geboren" - wieso so umständlich formulieren? Wieso nicht "1944" schreiben? Dass es sich dabei um das vorletzte Jahr des Zweiten Weltkriegs handelte, kann man wohl als Allgemeinwissen voraussetzen. Gestumblindi 04:44, 1. Mai 2012 (CEST)
ich habe den abschnitt "Arbeit und Müßiggang" jetzt nochmal gründlich überarbeitet und nun auf das wesentliche konzentriert. ich hatte mich dort in der tat in Dutschkes vielschichtigen gedankengängen verzettelt. die formulierung zum geburtsjahr habe ich vereinfacht.
die erwähnung der auszeichnungen in der einleitung sehe ich als "standard", ihre bedeutung, insbesondere des Bremer preises, werden m.e. im text deutlich herausgearbeitet. vg --emma7stern (Diskussion) 12:19, 2. Mai 2012 (CEST)
Danke, so ist es besser. Ich bin aber vom Gesamtbild immer noch nicht hundertprozentig überzeugt, daher bleibe ich gegenwärtig dabei, hier "nur" ein Lesenswert-Votum abzugeben. Was die Auszeichnungen in der Einleitung angeht: Wenn ich mir andere Preisträger so anschaue, scheint es durchaus nicht "Standard" zu sein, in der Einleitung unspezifisch von "Auszeichnungen" zu schreiben. Gestumblindi 21:05, 2. Mai 2012 (CEST)

Exzellent Gut geschrieben und belegt, wird ein interessantes Thema lebendig dargestellt. Einzig der juristische Abschnitt fällt etwas ab. Was mir als Leser, der Zahl zuvor nicht kannte auch nach Lektüre nicht klar wurde: wie groß war seine Bedeutung als Schriftsteller bzw. als Justizfall letztlich wirklich? --Otberg (Diskussion) 11:23, 1. Mai 2012 (CEST)

Hallo Otberg, ich glaube, dass ist eine frage, die man nicht objektiv beantworten kann. aus den zahlreichen nachrufen kann man verschiedene schlüsse ziehen, was ja im artikel auch dargestellt ist. andere angaben dazu habe ich nicht gefunden. vg --emma7stern (Diskussion) 23:05, 2. Mai 2012 (CEST)
  • Der Umgang mit einem sperrig-schwierigen Thema ist dank des routiniert angewandten (nicht negativ gemeint) Rüstzeugs der Autorin gelungen, wobei der Blick auf Wesentliches konzentriert und dabei gleichwohl auch für mich noch Neues zutage gefördert wird. Auch mir ist Einzelnes zu ausführlich geworden, aber sowas hängt schließlich auch mit persönlichen Interessen zusammen – und zur Abwertung taugt das alleine deshalb schon nicht, weil wir es doch (hoffentlich) mit autonomen Lesern zu tun haben, die auch mal einen Absatz oder selbst ein ganzes Teilkapitel einfach überspringen können. Sowohl der Blick auf den Literaten als auch auf den Terroristen PPZ (ergänze in Gedanken jeweils ein „vermeintlichen“) wird nie ganz frei von POV sein können, aber das ist der Autorin weitestgehend gelungen. Alleine für den Mut, das Thema anzufassen, und eben dazu für die saubere Ausführung jibbet von mir das Exzellent-Bapperl. --Wwwurm Mien Klönschnack 13:20, 1. Mai 2012 (CEST)

Exzellent Hier wurde ein heikles Thema, das sowohl in der politischen wie in der literarischen Einschätzung Fallgruben über Fallgruben bietet, souverän bewältigt. Ausführlichkeit als solche ist für mich kein Negativkriterium (solange nichts direkt Überflüssiges drinsteht), denn wie Wwwurm schon richtig bemerkte, bleibt dem Leser immer die Freiheit auszuwählen. Und was das Sprachliche betrifft, so kenne ich exzellente und lesenswerte mit Klöpsen ganz anderen Ausmaßes. --Jossi (Diskussion) 15:05, 1. Mai 2012 (CEST)

Ich sehe das mit der Ausführlichkeit eben doch etwas anders. Dabei habe ich immer ein wenig den Satz im Hinterkopf, den ich in einem Enzyklopädien-Vergleich 2007 las: Während wir die Texte in der Bertelsmann Enzyklopädie und im Brockhaus häufig zu kurz fanden, lautete das Urteil bei den Wikipedia-Artikeln fast immer "zu lang", manchmal sogar "geschwafelt". Das ist hier ja immer noch eine Enzyklopädie und keine Monographien-Sammlung. Es gehört daher zu einem exzellenten Artikel, dass schon dessen Autoren auswählen und komprimieren - und den Mut haben, auch durchaus interessante Nebenaspekte wegzulassen, wenn sie nicht zum Kernthema gehören. Ein lesenswerter Artikel darf Abschnitte wie die lange Wiedergabe des Dutschke-Essays enthalten, ein exzellenter m.E. nicht. Gestumblindi 17:39, 1. Mai 2012 (CEST)
So sehe ich das auch, siehe oben. Leider (noch?) eine Minderheitenmeinung.--bennsenson - reloaded 22:12, 1. Mai 2012 (CEST)

Exzellent Eine Klasse Abhandlung zu Peter-Paul Zahl. Besonders gelungen finde ich die Einbindung seiner Biografie in den zeitgeschichtlich-politischen Kontext, in dem sich Zahl bewegte, über den er schrieb, und in den er nicht nur durch seine literarische Arbeit auch eingriff. Um es etwas blumig auszudrücken: Beim Lesen des Artikels meinte ich stellenweise, den Atem, die Atmosphäre der Zeit und des Umfelds mitzuatmen. Bei alledem gelingt es dem Artikel, dicht an der Person Zahl zu bleiben, ohne ins Schwafeln oder gar Schwärmen zu kommen. Und er wahrt eine sachliche Distanz, sprich: Er ergreift nicht Partei, lässt sowohl kritische als auch würdigende Stimmen zu Wort kommen, ohne selbst zu urteilen oder mit einer einseitigen Schlagseite zu moralisieren; ein Aspekt, der angesichts Zahls doch sehr politisch geprägtem Lebenslauf und seiner pointierten, auch polarisierenden Positionen in seinem Werk schwierig gewesen sein dürfte, und deshalb mMn eine besondere Würdigung verdient hat. Des Weiteren: Insgesamt gut geschrieben, flüssig und verständlich, ja für einen Sachartikel fast spannend zu lesen. Nach meinem Überblick auch nahezu vollständig, jedenfalls angemessen und nachvollziehbar belegt. Ergänzend könnte man vielleicht noch einfügen, dass Zahl in den 70ern vor Gericht von Peter O. Chotjewitz vor Gericht verteidigt wurde (als Belegbeispiel ein Nachruf auf Chotjewitz in der Stuttgarter Zeitung: unter der Überschrift „Wahlverteidiger für Baader“ ist auch P-P Zahl aufgeführt), aber so unbedingt wichtig ist das wahrscheinlich auch nicht. Dass Chotjewitz bisher nicht erwähnt ist, tut meinem Exzellent-Votum aber keinen Abbruch. --Pfeifadeggl (Diskussion) 21:10, 1. Mai 2012 (CEST)

Frage: Im September 2002 zog die Kanzlei der deutschen Botschaft in Kingston seinen Reisepass mit der Begründung ein, er hätte eine Beibehaltungsgenehmigung für die deutsche Staatsangehörigkeit einholen müssen. Der Schriftsteller galt damit als aus Deutschland ausgebürgert. kollidiert doch dann sehr mit der Darstellung im Artikel Ausbürgerung#Bundesrepublik_Deutschland. Was ist nun korrekt? Wenn die Darstellung im Ausbürgerungsartikel stimmt, müßte das im Zahl-Artikel unbedingt angepasst werden. Es ist schon ein Unterschied, ob man ihm den Reisepaß entzieht, oder keinen neuen ausstellt. Auch die Sache mit der Ausbürgerung bekommt dann ein völlig anderes Gewicht. Marcus Cyron Reden 22:22, 1. Mai 2012 (CEST)

die darstellung im Ausbürgerungsartikel ist falsch (ich werde das dort in den nächsten tagen korrigieren, sie ist dort im übrigen auch nicht belegt); im hiesigen artikel ist sie eine verkürzte darstellung eines komplexen verwaltungsrechtlichen sachverhalts, so wie er in der angegebenen referenz (spiegel) ausgeführt wurde. nachvollziehbar ist er zudem durch die unter Weblinks verlinkte dokumentation, anhand der nachgeprüft werden kann, dass der spiegelartikel stimmig ist. die vollständige darstellung der verwaltungsrechtlichen problematik wäre m.e. zu ausufernd und zudem, da man dazu auf die primärquellen zurückgreifen müsste, nahe an der tf. vg --emma7stern (Diskussion) 00:28, 2. Mai 2012 (CEST)
Danke dir. Im übrigen habe ich mein Votum geändert, nachdem die Probleme weitestgehend ausgeräumt sind. Marcus Cyron Reden 01:34, 2. Mai 2012 (CEST)

Exzellent Ein klasse Artikel, ich habe viel gelernt, liebe Emma7stern. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Distanz zu den benutzten Sekundärquellen gewünscht, an einer hab ich sie mal hergestellt. Sonst nichts zu meckern. LG, --Φ (Diskussion) 22:29, 1. Mai 2012 (CEST)

Frage: Auf wen geht die Einordnung Zahls als „libertärer Schriftsteller“ zurück? --Succu (Diskussion) 22:40, 1. Mai 2012 (CEST)

hm. so richtig verstehe ich die frage nicht. da ja bereits die ersten veröffentlichung zahls als libertäre werke gelten, viele davon in libertären verlagen oder zeitschriften erschienen sind, zudem konstatiert wird, dass er seinem standpunkt weitgehend treu geblieben ist, ist die entsprechende einordnung bzw. auf wen sie zurück geht vermutlich nicht feststellbar. oder war deine frage anders gemeint? vg --emma7stern (Diskussion) 01:16, 2. Mai 2012 (CEST)
Zitat aus unserem Lieblingsmedium: „Bisweilen wird das Adjektiv libertär (deutsch: freiheitlich) als Synonym für „anarchistisch“ benutzt.“ (Hervorhebung von mir) Das beschönigende Adjektiv für Anarchist kannte ich noch nicht. --Succu (Diskussion) 23:36, 2. Mai 2012 (CEST)
tja, manchmal ist die deutsche wp etwas ungenau, es wurde bereits 1857 eingeführt, also höchste zeit, dass du es kennenlernst :-) (siehe dazu auch diese diskussion. beantwortet das jetzt deine frage? vg --emma7stern (Diskussion) 23:51, 2. Mai 2012 (CEST)
Eigentlich nicht, aber wahrscheinlich (ver)endet mein Wissen über moderne Dichtkunst mit Nadja --Succu (Diskussion) 22:37, 4. Mai 2012 (CEST)

Exzellent - Finde v.a. die Balance zw. chronologischer und inhaltlicher Darstellung hier sehr gelungen. Mir persönlich hat auch der Abschnitt zur Kontroverse zum Urteil ist gut gefallen ("Gesinnungszuschlag" vs. "Rechtsbegriff des bedingten Vorsatzes", auch wenn, wie mir erklärt wurde, aus juristischer Sicht beim ersten Urteil eher von einem Gesinnungsabschlag gesprochen werden müsste). Etwas zwiegespalten war ich, ob man Zahls Schlusswort (mit dem vlt. etwas deplatzierten Nazivergleich) nach dem Urteil wörtlich wiedergeben sollte, habe es dann aber doch für gut befunden, es spricht ja für sich. Was mich vlt. noch interessiert hätte: Hat sich bisher niemand die Frage gestellt, warum Zahl flüchtete und von der Schusswaffe Gebrauch machte, wenn der eigentlich Tatverdacht keine Berechtigung gehabt haben sollte? Die Ausbürgerung/Wiedereinbürgerung hätte man mMn vlt. etwas knapper darstellen können (weniger exakter Datumsangaben), da dies wohl v.a. bürokratische Bedeutung hatte. Der Literaturabschnitt wiederum hat mir sehr gut gefallen, v.a. auch die Abschnittszusammenfassung zu Beginn.--Cactus26 (Diskussion) 08:20, 2. Mai 2012 (CEST)

Hallo Cactus26, die (auch in meinen augen) etwas langen ausführungen zum urteil, insbesondere des schlussworts, sind in der diskussion um diesen abschnitt entstanden. das wörtliche zitat ist in meinen augen die beste lösung, da es, wie du schreibst, für sich selber spricht. die alternative wäre, es ganz herauszunehmen, das käme mir aber wie eine "schönschreibung" vor. (die von Zahl sehr häufig verwendeten ns-vergleiche habe ich in keiner quelle kommentiert gefunden, so dass man gemäß tf im artikel m.e. auch nicht darauf eingehen kann.)
zum warum der flucht und des schusswaffengebrauchs gibt es allerdings sehr ausführliche darstellungen sowohl von Zahl selbst wie von seinen unterstützern, die alle nur im historischen kontext verständlich sind. verkürzt gesagt, berief sich zahl auf die von der polizei erschossenen menschen aus seinem politischen umfeld wie Georg von Rauch, Thomas Weisbecker oder Petra Schelm. eine darstellung dessen im artikel fand ich zu weit gehend, nun frag ich mich, ob man nicht doch versuchen sollte, darauf hinzuweisen? vg --emma7stern (Diskussion) 13:03, 2. Mai 2012 (CEST)
Entschuldige die späte Antwort auf Deine Rückfrage. Wenn es so schwierig ist, Zahls rechtfertigende Aussagen zu seiner Flucht und zum Schusswaffengebrauch im richtigen Kontext und ausgewogen darzustellen, sollte man es vlt. doch lieber lassen, so wie Du es getan hast. Meine naive Hoffnung war, man könne das mit ein zwei Sätzen abhandeln, die aus einer "neutralen" Quelle stammen.--Cactus26 (Diskussion) 11:05, 6. Mai 2012 (CEST)

Nach dreimaligem Durchlesen des Artikels, jeweils gefolgt von einer preußischen Nacht, kann ich derzeit (!) nur zu folgendem Ergebnis kommen: keine Auszeichnung mit der dringenden Bitte an die Auswertenden, das grundlegende Wiki-Prinzip NPOV kritisch abzuwägen. Im Gegensatz zu Cactus26 direkt über mir sehe ich nicht, dass bestimmte Dinge so stehen bleiben können, weil sie schon für sich sprächen. Mit fehlt an zu vielen Stellen eine ausgewogene Einordnung. Ich fange mit den Beispielen mal hinten an, bei den Weblinks. Der letzte kommt ganz unverfänglich als Internetseiten über Peter-Paul Zahls Verlust der deutschen Staatangehörigkeit daher. Klickt man dort auf den Link „Mangel an Deutscheneigenschaft“, beginnt der Text mit den Worten: „Ich wurde im September 2002 von der RegierungsAmtsfrau Westkämper, Deutsche Botschaft Kingston, ausgebürgert (ihr Spitzname in der kleinen deutschen Kolonie dort lautet „GeStaPo-Fresse“).“ Das ist nun mal ein echt weiterführender Link, in seiner Wertneutralität nur schwer zu toppen. Wozu es gleich zwei Zahl-Webseiten braucht, weiß ich auch nicht, zumal sich die englischsprachige Version liest wie von einem dürftigen Übersetzungsprogramm erstellt. Nächstes Beispiel: der Beginn des Abschnitts Rezeption, wo es heißt: „Während ihn die Welt kompakt im Januar 2011 als Anarcho-Autor und Propagandist linksterroristischer Gruppen bezeichnet, verweist die Frankfurter Rundschau am selben Tag auf den politischen Häftling, der aufgrund eines Justizskandals lange Jahre im Gefängnis saß.“ Wie der Redakteur zu dem Schluss kommt, es handele sich um einen Justizskandal, bleibt sein Geheimnis. Einfach unkommentiert übernehmen kann man so etwas nicht. Ggf. sollten dann eben zwei Sätze daraus gemacht werden, damit man den FR-Kommentar deutlicher als Meinung darstellen kann. Drittes Beispiel ist der Unterabschnitt Verurteilungen, der aus fünf Absätzen besteht. Die jeweiligen Gerichtsurteile sind die ersten beiden Absätze und völlig in Ordnung, auch der vierte Absatz (Kontroverse Zeit/Spiegel) ist okay. Dass die anderen beiden Absätze jedoch dazu dienen, Zahls Sichtweise in großer Ausführlichkeit (inklusive eingerücktem Gedicht) darzulegen, sieht doch sehr nach Bias aus. Dann würde ich mir schon wünschen, dass auch die beiden Urteile (besonders dasjenige, das bei Zahl das Gedicht ausgelöst hat), etwas ausführlicher beschrieben werden. So liest sich der Abschnitt ein wenig wie „Peter-Paul Zahl aus der Sicht von Peter-Paul Zahl and friends“. Weitere Anmerkungen auf Wunsch gerne auf der Artikel-Disk., meine Kritikpunkte sind hier ja schon ziemlich ausführlich. Ich wollte anhand der drei Beispiele aber an dieser Stelle (und nicht auf der Artikel-Disk.) begründen, warum ich zu meinem Urteil komme. Gruß, Frisia Orientalis (Diskussion) 09:27, 2. Mai 2012 (CEST)

Hallo Frisia Orientalis, auch wenn ich deine kritik weitgehend nicht teile, möchte ich hier kurz stellung dazu nehmen: verlinkte webseiten unterliegen keinem anspruch von npov. insbesondere wenn sie originaltexte enthalten, ist das auch schwer möglich. ich werde das aber mal als private webseite kennzeichnen. die englische webseite kann ich gerne herausnehmen, wenn das hier konsens ist (fast alle weblinks stammen übrigens aus der urversion des artikels.)
der kommentar der FR ist m.e., ebenso wie der der welt online, deutlichst als meinung dargestellt, er ist auch nicht "unkommentiert" übernommen, im gegenteil wird deutlich darauf hingewiesen, dass beide zitate die bandbreite der kontroverse illustrieren.
zur ausführlichkeit der urteile habe ich bereits oben in der antwort an Cactus26 stellung genommen. vg --emma7stern (Diskussion) 14:15, 2. Mai 2012 (CEST)

Meine Notizen aus dem Schreibwettbewerb (vermindert um das bereits Erledigte):

  • Inhalt:
    • Kapitel Jamaika 1985 bis 2011: Welche Art Krebs?
    • Wo wird der Nachlass aufbewahrt?
  • Richtigkeit und Widerspruchsfreiheit:
    • Kapitel Rezeption: "Polizistenmörders" War Zahl Mörder? Oder hatte er den Polizisten nur verletzt? Vielleicht sollte man das an dieser Stelle noch einmal klar stellen.
  • Verständlichkeit:
    • Kapitel West-Berlin 1964 bis 1972: klandestinen → geheimen
    • Kapitel Arbeit und Müßiggang: Was heißt "libertinär"? [Der Duden weiß es nicht]
  • Bilder:
    • Kapitel Arbeit und Müßiggang: Jahr zum Dutschke-Foto
  • Formales:
    • Kapitel Kindheit und Jugend: "Juristischen Assessors" → "juristischen Assessors"
    • Kapitel Kindheit und Jugend: "binnen kurzem" → "binnen Kurzem"
    • Kapitel Kindheit und Jugend: "Note „Sehr gut“" → "Note „sehr gut“"
    • Kapitel West-Berlin 1964 bis 1972: "Außerparlamentarischen Opposition" → "außerparlamentarischen Opposition", http://www.duden.de/rechtschreibung/auszerparlamentarisch
    • Kapitel West-Berlin 1964 bis 1972: "Lithographie" → "Lithografie" (ist zwar beides möglich, Lithografie siert aber moderner aus)
    • Kapitel West-Berlin 1964 bis 1972: "zu einer Parole der Bewegung geriet" geriet ist an dieser Stelle unpassend
    • Kapitel Verurteilungen: verlinke "Walter Benjamin"
    • Kapitel Jamaika 1985 bis 2011: Gibt es das Wort "Machismus"? Duden kennt das jedenfalls nicht.
    • Kapitel Jamaika 1985 bis 2011: "In einigen Autorenporträts ist angegeben, dass er insgesamt neun Kinder in fünf verschiedenen Ländern hat, darunter drei Stieftöchter." Warum die Distanz zu der Aussage. Stimmt sie nicht?
    • Kapitel Jamaika 1985 bis 2011: entferne "(STAG)"
    • Kapitel Frühwerk: "Künstler Dora Elisabeth von Steiger" → "Künstlerin Dora Elisabeth von Steiger"
    • Kapitel Literarisches Schaffen im Gefängnis: "von dem" → "vom"
    • Kapitel Literarisches Schaffen im Gefängnis: linkfix "[[1968]]" → "[[68er-Bewegung|1968]]"
    • Kapitel Literatur und Terror: verlinke Marx
    • Kapitel Gefangenenliteratur: Dostojewski → Fjodor Dostojewski

--Ephraim33 (Diskussion) 20:33, 2. Mai 2012 (CEST)

Hierzu nur eine kleine Anmerkung zur Frage Gibt es das Wort "Machismus"? Duden kennt das jedenfalls nicht - nun, wir haben jedenfalls eine BKL Machismus. Gemeint ist hier offenbar die erste Bedeutung, im Artikel entsprechend auf Macho verlinkt. Das Wortschatz-Portal der Uni Leipzig kennt "Machismus" auch. Gestumblindi 21:05, 2. Mai 2012 (CEST)
danke Ephraim33 für die ausführlichen Notizen, die fragen/formalien, die ich nicht abarbeiten konnte, sind folgende:
  • welche Art Krebs und wo der Nachlass ist, ist nicht veröffentlicht;
  • "Polizistenmörder": die klarstellung des von Golo Mann gebrauchten begriffs ist schwierig (siehe auch diese beiden edits: [4] und [5]), man kann nur vermuten, dass er überspitzend oder aufgrund seiner sicht des urteils Polizistenmörder verwandt hat. allerdings ist der hintergrund zur frage mord oder körperverletzung m.e. ausreichend weiter oben dargestellt.
  • ich habe "klandestin" jetzt auf wiktionary verlinkt, den begriff würde ich ungern ersetzen, denn weder geheim, noch konspirativ treffen es so genau und "im Verborgenen agieren" kommt mir sprachlich holperig vor.
  • der begriff "libertinär" ist jetzt auf Libertin verlinkt, verwendet wird er gemäß der dort angegebenen quelle
  • wg. datierung des fotos: ich habe alles durchsucht, ein datum ist nirgendwo angegeben;
viele grüße --emma7stern (Diskussion) 01:13, 3. Mai 2012 (CEST)
Ich habe mal das Erledigte durchgestrichen. Zu den noch offenen Sachen
  • Polizistenmörder: das problem ist ja, dass der zitierte Golo Mann den begriff benutzt; warum er Zahl so nennt oder wie er es meint, hat er nicht erklärt, man kann also nur vermutungen anstellen (z.b. dass er auch einen versuchten mord für mord hält, oder, wahrscheinlicher, dass er bewusst provokativ überspitzt, immerhin in einer zeit in der der fall sehr öffentlich diskutiert wurde und die hintergründe emtsprechend gegenwärtig waren), doch jeder erklärungsversuch zum zitat läuft auf theoriefindung hinaus. (ich hatte eigentlich gehofft, durch die darstellungen der sachverhalte, des verfahrens und der öffentlichen aufmerksamkeit genug hintergrund zu schaffen, dass man das Mann-Zitat bzw. dessen intention verstehen kann.)
  • klandestin: okay, setzte ich also wieder zurück ev. mit einer kleinen erläuterung ("im Verborgenen agieren")
  • libertinär: auch hier ist das problem, dass ich es entsprechend der quelle benutzt habe; da es aber kein wörtliches zitat ist, gibt es zumindest spielräume :-) ja, und Sandra Beck benutzt es im sinne von "libertin", ich schau mal, ob ich es einfach wegformulieren kann.
  • zu den sonst noch nicht abgearbeiteten punkten: die neun kinder stehen nur in den verlagstexten und tauchen sonst nirgendwo, darum meine vorsichtige formulierung. es steht aber auch nirgendwo etwas, was dem widerspricht. von daher kann ich es vermutlich auch konkret schreiben.
  • zum StAG: an sich finde ich es in der WP üblich, dass man gebräuchliche abkürzungen, insbesondere die formellen abkürzungen von Gesetzen in klammern hinter den voll ausgeschriebenen begriff setzt; insbesondere bei gesetzen finde ich das zudem sinnvoll, weil die abkürzungen in juristischen texten oft alternativlos verwendet werden.
soweit erstmal, viele grüße --emma7stern (Diskussion) 00:02, 4. Mai 2012 (CEST)

Exzellent --Ephraim33 (Diskussion) 14:12, 4. Mai 2012 (CEST) PS: Zu "Mörder"/"versuchter Mörder" frage ich mal die Wikipedia:Auskunft#versuchter Mörder. --Ephraim33 (Diskussion) 14:12, 4. Mai 2012 (CEST)

sorry Ephraim33, ich hatte deine frage nur auf den artikel bezogen und die probleme des zitats gesehen (betriebsblindheit). inhaltlich: juristisch wird im strafgesetzbuch auch ein Versuchter Mord unter Mord gefasst (§ 211 StGB) und ein "Mörder" wäre, in enger auslegung, ein nach § 211 StGB verurteilter. also auch diejenigen, die einen versuchten mord begangen haben. die umgangssprachliche definition unterscheidet sich jedoch von der juristischen, so wird z.b. nicht zwischen mord und totschlag unterschieden, sondern „jede verwerfliche Tötung als Mord bezeichnet“, aber im allgemeinen jemand der einen mordversuch begangen hat, nicht als mörder bezeichnet. (oder eben doch, wie hier im zitat durch Golo Mann.) vg --emma7stern (Diskussion) 15:25, 4. Mai 2012 (CEST)
Auskunft sagt: Jemand, der des versuchten Mordes für schuldig befunden wurde, ist juristisch gesehen kein Mörder? Dass also Golo Mann und Marcel Reich-Ranicki überspitzt formulierten, ist klar, warum sie das aber taten, bleibt Spekulation. Und eigentlich steht auch schon weiter oben, dass der Polizist überlebte. Man muss nur den ganzen Artikel lesen. --Ephraim33 (Diskussion) 20:47, 13. Mai 2012 (CEST)

Exzellent Eintrudelnder Nachzügler, der sich sonst wenig um diese Kandidaturen schert. ***lol** Die Pluspunkte wurden soweit alle bereits aufgeführt. Sehr gut gelungen finde ich persönlich vot allem die Darstellung von Zahls einzigartigem Exodus – von der radikalen BRD-Linken über Knastaufenthalt nach Jamaika, dazwischen das ungewöhnlich vielseitige Werk. Die Bedeutung kann ich sehr gut nachvollziehen. Zahls Auseinandersetzungen mit dem Staat haben damals viele gelesen. Sein Roman Die Glücklichen brachte das Lebensgefühl vieler (schließe mich da explizit mit ein) prägnant auf den Punkt. Das alles kommt in dem Artikel sehr gut raus. Nicht verhehlen will ich, dass ich mit den doch recht häufigen Gedichtzitaten im Text etwas Probleme habe. Das mag aber bei anderen anders sein. Zudem muß ich hier gestehen, dass die Aufführung das, was jeweils beschrieben wird, präzise verdeutlicht. Die Zusammenfassung des Oeuvres ist, angsichts der zahlreichen unterschiedlichen Werke, ebenfalls hilfreich. Eine Anregung meinerseits wären die üblichen Angaben zu Verlag und Aufführung der ISBN-Nummer (weiß, das sind die Stellen, wo man auch Leute, die man schätzt, als I… verflucht – vor allem, wenn jemand viel geschrieben hat. andererseits würde es die Leserfreundlichkeit des Beitrags zusätzlich erhohen). Aber letztendlich sollte man den Autor(inn)en da einen gewissen Gestaltungsspielraum lasen. Grund für mich, für Exzellent zu votieren, ist die Tatsache, dass der Beitrag im Gesamtgefüge der WP-Artikel super dasteht und das liefert, was man von einem Beitrag idealerweise erwarten kann: kompetente Information zum Thema. --Richard Zietz 07:57, 3. Mai 2012 (CEST)

Exzellent Ein für mich noch immer etwas überraschender, aber völlig verdienter Sieger im SW. Der Artikel liefert ein ausgwogenes Bild der vielschichtigen und umstrittenen Person Zahl, ist mitreißend geschrieben, sehr gut belegt und schafft es, Leben und Werk angemessen zu würdigen. In der Wettbewerbsversion fand ich nach einem brillianten Start im biografischen Teil den Rezeptionsabschnitt etwas langatmiger, wie ich festgestellt habe, gab es dort aber inzwischen Überarbeitungen, die die Stärken des Artikels noch weiter herausgestellt haben (der Dutschke-Abschnitt war einfach zu lang!). Alle von mir notierten Tippfehler und Formulierungssschwächen sind ebenfalls schon wegkorrigiert, so dass ich nur noch meine Gratulation an den SW-Gesamtsieger wiederholen kann! --Andibrunt 23:09, 3. Mai 2012 (CEST)

Exzellent Mir erscheint der Mann zutiefst unsympathisch. Ich habe aber den Eindruck, dass der Artikel sehr gekonnt mit den unterschiedlichen Meinungen umgeht, die man über ihn haben kann. Daran wird sichtlich, wie viel Arbeit darin steckt. Meinen Glückwunsch. --Alte Schule (Diskussion) 17:46, 4. Mai 2012 (CEST)

Exzellent Das Thema ist nicht einfach darzustellen. Meines Erachtens ist es hier aber gelungen. Ich kann nicht erkennen, dass der Artikel durch POV verzerrt wäre. Mir selbst ist der Mann aus verschiedenen Gründen nicht geheuer, nicht sympathisch. Aber darum geht es nicht. Hier ist allein die Frage zu beantworten, ob der Artikel unseren (umstrittenen und schwammigen) Kriterien für „Exzellenz“ genügt. Meine Antwort darauf lautet: ja. --Atomiccocktail (Diskussion) 13:48, 6. Mai 2012 (CEST)


Ergänzungen, Kommentare, Hinweise, Randnotizen, Kritik und Review, zur Diskussion gestellt und ohne eine Bewertung

1

Im Rahmen eines Vorlesungsstreiks an der Freien Universität Berlin Wintersemester 1976/77 gegen Berufsverbote und politische Disziplinierung [6] wird die sogenannte „Rostlaube“, (Habelschwerdter Allee 45 , u.a. das Gebäude der Fachbereiche Germanistik und Romanistik), von den Streikenden besetzt und in „Peter-Paul-Zahl-Institut“ umbenannt.
Auslösend und die Tatsache beeinflussend, daß bei den Germanisten zuerst der Streik ausgerufen wurde, waren Berufsverbotsverfahren gegen zwei Dozenten, die wegen Kandidatur für die KPD oder Unterzeichnung von Wahlaufrufen für die KPD betrieben wurden, darunter gegen Prof. Dr. Gerhard Bauer, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Deutsche Philologie und Preisträger der Göttinger Akademie der Wissenschaften, der sich öffentlich konsequent für die maoistische KPD engagierte.
Der Usus der Umbenennung von Instituten setzt sich übrigens bei späteren Streiks und Besetzungen traditionell fort. So wurde der Fachbereich der Geschichtswissenschaftler im Streik 1988/1989 zum „Klaus Störtebecker Institut“. [7]
Selbst die NofU konnte sich da nicht mehr zurückhalten: In der Woche vom 19.-23. Januar 1998 wurde der Fachbereich Germanistik auch mal zum „Roman-Herzog-Institut“. [8]
Nur über die Geschichte des Kampfes gegen Berufsverbote läßt sich also erklären, daß das „Peter-Paul-Zahl-Institut, Freie Universität Berlin“ auch heute noch in antiquarischen Angeboten zu finden ist. Als Beispiel seien angeführt: KSV-Zelle am Peter-Paul-Zahl-Institut Freie Universität Berlin (Hg.): Spreng-Sätze, Nr. 2, Mai 1978, Wohin geht die Germanistik? 39 S., broschiert, angeboten von der Mogwa - Buchhandlung am Wasserturm oder auch die Zeitschrift Kernbeisser. Die Ausgaben 4 bis 6 davon sind im Internationalen Institut für Sozialgeschichte archiviert: Kernbeisser, Politliterarwissenschaftsforum am Peter-Paul-Zahl-Institut. (1979), no.4-6. Die Beschreibung der Antiquare zeigt, daß der Namensgeber des besetzten Instituts auch in die Publikationen Eingang fand: Der KERNBEISSER. Nr. 6/ Oktober 1979. Politikwissenschaftsforum am Peter-Paul-Zahl-Institut. 114 S. OKtn. [...] Bln., Kernbeißer, (1979)“" enthält z.B. als „Schwerpunkt: Rostlaubenalltag. - Beitr.: Thomas Brasch, Eulenspiegel; Kazuomi Tashiro, Was mich stört; Peter-Paul Zahl, Irgendwas stimmt nicht; Bernd Robben, Robert Walser - Zwei kleine Märchen u.a.“ [9]

2

Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach verfügt über geringe Bestände zu Zahl: [10]

3

Die Initiativgruppe P.P. Zahl publizierte im Eigenverlag:

  • Erich Fried, Helga M. Novak, Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Am Beispiel Peter-Paul-Zahl. Eine Dokumentation. Frankfurt am Main 1976, 208 S. (vgl. Hein:51)
  • Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Auf Anordnung von oben. Berichte und Dokumente zur Situation der politischen Gefangenen in deutschen Haftanstalten. Frankfurt am Main 1977, 87 S. (vgl. Hein:51)
  • Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Verhaftete Drucksachen. Zensur in deutschen Haftanstalten. Frankfurt am Main 1977, 61 S. (vgl. Hein:69)
  • Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Der Fall Peter-Paul Zahl. Berichte und Dokumente in drei Sprachen. Frankfurt am Main 1978, 151 S. (vgl. Hein, Ergänzungsband:23)
  • Initiativgruppe Peter-Paul Zahl Hamburg (Hg.): Wir wollen als Menschen leben. Zu P. P. Zahl und anderen - Knastwirklichkeit und Knastarbeit. Hamburg 1979, 100 S. (vgl. Hein:71)
  • Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Materialien zum Antrag auf Wiederaufnahme des Strafprozesses gegen Peter-Paul Zahl. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1980, 85 S. (vgl. Hein:62)

Zur Belegstelle: Peter Hein: Stadtguerilla und bewaffneter Kampf in der BRD und Westberlin. Eine Bibliographie. Edition ID-Archiv im Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISG), Amsterdam 1989, ISBN 3-89408-102-3 (als PDF) und: Peter Hein: Stadtguerilla und bewaffneter Kampf in der BRD. Ergänzungsband zur Bibliographie. Edition ID-Archiv, Berlin/Amsterdam 1993, ISBN 3-89408-103-3.

4

Nicht zu finden ist in der Werkübersicht ein sehr wichtiger Text: Stadtguerilla und Soziale Revolution. Emile Marenssin: Von der Vorgeschichte zur Geschichte. Peter-Paul Zahl: Das System macht keine Fehler. Es ist der Fehler. Editora Queimada, Haarlem, 2. Aufl. 1975, 222 S. (In der ersten Auflage 1974 ansonsten inhaltsgleich noch unter dem Titel Die "Baader-Meinhof-Bande" oder Revolutionäre Gewalt. Der Titel wurde auf Anregung von Zahl geändert, vgl. Hein:36)

5

Noch einige weitere Broschüren zur Kenntnis:

  • Rote Hilfe Westberlin (Hg): P.P. Zahl - Reden vor Gericht. Eigenverlag, Berlin 1974 (vgl. Hein 63)
  • Dorothea Hartung (Hg.): Gespräch mit Peter-Paul Zahl am Tag nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis nach zehn Jahren Haft. Eigenverlag o.J (1983), 34 S. (vgl. Hein:58)

Beiträge von Zahl in:

  • AStA der pädagogischen Hochschule Berlin u.a. (Hg.): „Sie würden uns gerne im Knast begraben...“ Beiträge zur Solidarität mit den politischen Gefangenen in der BRD und Westberlin, zur Auseinandersetzung um den 2. Juni 67, 10 Jahre danach. Eigenverlag, Berlin 1977, 105 S. (vgl. Hein 66)
  • Kollektiv Rote Hilfe München (Hg.): Der nächste Schritt. Beiträge zur MAGNA CHARTA. Eigenverlag, München 1980, 111 S. (vgl. Hein:63)
  • Kurt Kreiler (Hg.): Sie machen uns langsam tot. Zeugnisse politischer Gefangener in Deutschland 1780-1980. Luchterhand Verlag, Darmstadt/Neuwied 1983, 280 S., Sammlung Luchterhand 374
  • „Die soziale Revolution.“ In: Der Blues - Gesammelte Texte der Bewegung 2. Juni Bd. 1, Eigendruck, o.O. (Berlin) 1982, S. 130-136 [11] (Weiterhin sind dort der zensierte Text Isolation (1973/74) abgedruckt. sowie die Texte Massenkampf und Guerilla einen, Ode an Molotov, Brisantes Urteil, Strafrecht oder Gesinnungsjustiz und Du bist ein großer Egoist.)
6

Im Auftakt der sogenannten "Klein-Mahler-Kampagne" 1978/79 wird Ende 1978 eine schriftliche Kontroverse zwischen Horst Mahler und Peter-Paul Zahl als Auszug vom Magazin Der Spiegel publiziert. Davon allerdings nur der die RAF kritisierende Teil des Horst Mahler, welcher bereits seit 1974 aus der RAF ausgeschlossen ist (vgl. Monika Berberich für die Gefangenen aus der RAF im Prozess Baader-Befreiung am 27. September 1974: Erklärung zum Ausschluss von Horst Mahler aus der RAF.) und sich mittlerweile auch wieder von der maoistischen KPD gelöst hat. (Die Volksmassen hatten sich ja leider nicht dazu durchgerungen, wie Mahler es noch während der Lorenz-Einführung erwartete, seine Befreiung machtvoll zu bewerkstelligen und nun arbeitet er an dieser eben zusammen mit dem Spiegel, um den Boden für die später folgende freundliche Unterstützung durch Iring Fetscher, Günter Rohrmoser, Gerhart Baum, Gerhard Schröder und Helmut Gollwitzer und - Jurist bleibt Jurist -seine Zweidrittel-Regelung vorzubereiten. Als Dankeschön für seine Zweidrittel-Freiheit hat er sogar eine öffentliche Annäherung an die FDP noch nicht im Angebot, aber schon im Ärmel. Fritz Teufel kommentiert, bevor er sich recht schnell wieder von der Mahler-Forschung ab- und wichtigeren Fragen zuwendet, ebenfalls aus dem Knast heraus recht trocken: „Mahler ist in Panik geraten Als einer, der tatsächlich einmal einen theoretischen Meilenstein für eine ganz bestimmte Richtung praktisch-revolutionärer Politik gesetzt hat, versucht der „tätige Reue“ zu üben, nicht nur im Sinne bürgerlicher Strafgesetze und würde dabei, wenn er könnte, das Kind der Revolution mit dem Badewasser einer im Knast weitgehend zur Sekte verkommenen Gerilja in der bunten Republik Deutschland auskippen.“ [12])
Die Position Zahls bleibt hier im Dunklen. Möglicherweise lag dafür, was ja ebenfalls nicht überraschen würde, auch keine Autorisierung vor. [13] Immerhin flicht der Spiegel in das zwei Wochen später publizierte legendäre und Mahlers vorzeitige Freilassung begründende „Baum-Mahler-Gespräch“ an Horst Mahler gewandt ein: „Der in Werl einsitzende Peter-Paul Zahl nennt Sie einen Advokaten der Bundesrepublik Deutschland, einen „Bauchredner der Reaktion“. Sie hätten „jede Legitimation verloren, sich an die Linke zu wenden“.“ [14] Aber auch das ist wohl nicht autorisiert.

7

Hier ein Interview von 1981 in der Zeit mit dem Schriftsteller Theophilos Frangopoulos („Vorab: ich bin kein Revolutionär, ich bin konservativ und stehe eher rechts, aber ich bin kein Faschist.“), der Zahl ins Griechische übersetzt hat.

8

Der Kommentar der Zeit zum gescheiterten Gnadengesuch 1981: „Fünfzehn Jahre Freiheitsentzug: Da muß man lange suchen, welcher Naziverbrecher etwa sie wirklich abgesessen hätte. Zahl, dem gute Führung bescheinigt wird, und der über die Hälfte seiner fünfzehn Jahre hinter sich hat, bleibt eingesperrt. II y a des jages [d.i.: "juges"] a Düsseldorf.“ (DIE ZEIT, 12.6.1981 Nr. 25) (Das eigentlich den gegenteiligen Sinn transportierende Zitat, das François Andrieux dem „Müller von Sanssouci" in den Mund gelegt hat, finden wir schon im Zeit-Kommentar zur Ablehnung des von Jean Genet, Peter Stein, Heinrich Böll, Claus Peymann, Helmut Gollwitzer und mehr als zwei Dutzend Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstützten Antrags des ehemaligen Hamburger Justizsenators Ulrich Klug an die 41. Strafvollstreckungskammer am Landgericht Berlin um Reststrafaussetzung. (im Juli 1980) Es handelt sich also um einen sehr sarkastischen Running Gag.

9

Merkwürdig: Hinsichtlich des Tathergangs bleibt der Artikel insofern einseitig, als er zwar darstellt, was die Gerichte jeweils als Urteilsgrundlage erkennen, nicht aber darstellt, wie jeweils die Verteidigung argumentiert. So bleibt die Einlassung Zahls (und damit eine der Kernfragen des Falls Zahl) zu den Verletzungen des Polizeibeamten, „dass er dies nicht gewollt habe“ eher schwebend und zusammenhanglos. Sie bekommt aber sofort eine andere Bedeutung, wenn man sie im Kontext mit der Auseinandersetzungen um den Tatverlauf, insbesondere mit den Gutachten zu den Schußkanälen anläßlich des angestrebten Wiederaufnahmeverfahrens betrachtet. Hier wird deutlich, daß die Einlassung Zahls vom sachlichen Verlauf zumindest denkbar ist (vgl. dazu die umfassende und detaillierte und offenbar auch im Sachverhalt garnicht strittige Darstellung in Der Spiegel 7/1980). Es läge angesichts der damit verbundenen andauernden gesellschaftlichen Kontroverse zumindest nahe, auch hier zu beleuchten, warum das eine Kontroverse ist. Die bisherige Darstellung im Artikel läßt ja hinsichtlich der Unterstützer Zahls und der solidarisch oder kritisch Engagierten nur den Schluß zu, daß es sich um ideologisch motivierte Haltungen handele. Daß die Zweifel an den Urteilen auch eine sachliche Basis haben (und man darf wohl annehmen, daß nicht wenige Prominente erstmal eine sachliche Basis zur Kenntnis nehmen und abwägen, bevor sie ihren Namen für etwas hergeben) daß es also eine sachliche Basis gibt und worin diese besteht, wird im Artikel nicht transparent. Er suggeriert stattdessen.
Die unterschiedlichen Gerichtsverfahren werden aber ohnehin leider nur rudimentär dargestellt. Als ob es für die Vita einer Person nicht von Bedeutung sei, wenn sie wegen versuchten Mordes vor Gericht steht. Wir erfahren noch nicht einmal Basisfakten: von wann bis wann wurde denn jeweils mit wieviel Verhandlungstagen verhandelt? Wer waren die Verteidiger? Der Besuch einer Premiere ist datumsgenau geschildert Wann genau nach 7 Jahren die Sonderhaftbedingungen Zahls wegfallen bleibt offen, wir kennen nur das Jahr. Warum? Ist der Premierenbesuch von größerer Bedeutung? Oder fehlt hier einfach die Mühe der Recherche?

10

Merkwürdig: Die Knaststationen und Haftbedingungen, obwohl sie doch 10 Lebensjahre, bald ein Sechstel seines Lebens prägen, scheinen mir nicht umfassend erarbeitet und auch nicht ausreichend dargestellt. Wir kennen nicht die konkreten Sonderhaftbedingungen von Zahl. Wir wissen nicht, warum sie erst 1980 enden.
Wir wissen allerdings, daß es schwer greifbare Grauzonen zwischen Einzelhaft, verschärfter Einzelhaft, Isolation und Totatisolation gibt. Wir kennen auch den Beschluß des Bundesgerichtshofes in einer anderen Beschwerde von 1975, der die „Auswirkungen der isolierenden Haftbedingungen auf [die] Verhandlungsfähigkeit“ der Angeklagten nicht abstreitet und damit rechtfertigt, die Beschwerdeführer hätten durch ihre Gefährlichkeit, durch die daraus gebotene Verschärfung der Haftbedingungen und weil sie „sich der nachteiligen Wirkung der Haftbedingungen bewußt sind, die Herbeiführung ihrer Verhandlungsunfähigkeit in Kauf genommen“, seien somit quasi selbst daran schuld, daß ihre „isolierenden Haftbedingungen“ zu ihrer Verhandlungsunfähigkeit „mitbedingend“ beigetragen hätten. Das ganze Zitat:
„Die Beschwerdeführer leben unter anderen Haftbedingungen. Sie müssen Beschränkungen auf sich nehmen, die nach dem Urteil von Prof. Rasch durch die ihnen gewährten "Privilegien" nicht aufgewogen werden. Indes haben sie diese ihre Verhandlungsunfähigkeit mitbedingenden Umstände selbst zu verantworten. [...] Die Gefährlichkeit der Beschwerdeführer [...] ließ den für die Gestaltung der Untersuchungshaft verantwortlichen Stellen keine andere Wahl als die, dem durch eine entsprechende Verschärfung der Haftbedingungen Rechnung zu tragen. Die Angeklagten und ihre Anwälte bezeichnen die dadurch bewirkte Haftform schon seit langem als menschenverachtende Isolationsfolter. [...] Es zeigt aber, daß diese [die Angeklagten] sich der nachteiligen Wirkung der Haftbedingungen bewußt sind. Es kann nicht ernstlich bezweifelt werden, daß sie angesichts ihrer überdurchschnittlichen Intelligenz auch die Auswirkungen der isolierenden Haftbedingungen auf ihre Verhandlungsfähigkeit [...] seit langem erkannt haben. Wenn sie gleichwohl seit Jahren das Verhalten fortsetzen, das die staatlichen Organe zur Anwendung dieser Haftbedingungen zwingt, so haben sie somit die Herbeiführung ihrer Verhandlungsunfähigkeit in Kauf genommen.“ (Beschluß des Bundesgerichtshofs vom 22.10.1975, Karlsruhe, Az. 1 StE/74 StB 60 - 63/75; zit. n.: Bernhard Rambert, Ralf Binswanger, Pieter Bakker-Schut u.a. (Hg:): Todesschüsse, Isolationshaft, Eingriffe ins Verteidigungsrecht. Kritische Anmerkungen zu dem Bericht der Bundesrepublik Deutschland an den UN-Menschenrechtsausschuß vom November 1977. Eigenverlag, 2. erw. Aufl. 1985, S. 156f.
In welcher Form lassen sich also die Sonderhaftbedingungen (einigen wird schon aufgefallen sein, daß ich dises Wort recht bewußt gewählt habe) von Peter-Paul Zahl über mehrere Jahre hinweg beschreiben?
Wenn ich im Artikel lese: „Er nutzte die Zeit für ein umfangreiches literarisches Schaffen.“ und an anderer Stelle die Selbstauskunft Zahls im Juni 2002: „Ich hab nur halt im Knast irrsinnig viel geschrieben. Um besser überleben zu können, [...], (und dann nennt Zahl mittendrin auch noch, sicher nicht zufällig „immens viele Beschwerden“) dann scheint mir die erstgenannte Darstellung doch nicht konsequent zuende gedacht und eher zu einer zynischen Sichtweise hinzuführen. Jaja, im Knast hat man ja viel Zeit, da kann man gemütlich schreiben, die Zeit nutzen...
Zahl sagt etwas anderes. Und der wp-Autor weiß es besser? In dem Nachruf auf Zahl von Harry Nutt in der Frankfurter Rundschau vom 26. Januar 2011 lese ich: „Seine Haftbedingungen nutzte er zu intensiver literarischer Produktion.“ [15] Das ist etwas anderes als das Postulat im Artikel: „Er nutzte die Zeit für ein umfangreiches literarisches Schaffen.“ Haftbedingungen und Zeit sind nicht gleichzusetzen. Hier fehlt ein bewußter Blick auf das, was Sonderhaftbedingungen über lange Jahre bedeuten. Ich komme darauf im Zusammenhang mit Sandra Beck gleich noch einmal zurück.
Die JVA Bochum kommt in der wp-Knastgeschichte Zahls garnicht vor. Warum? Dort ist er seit dem 29. April 1977 in Gefangenschaft. Bis wann? Was ist mit den Vorwürfen, die Zahl über seine Haftbedingungen dort erhebt? Posser schreibt nicht ganz überraschend dazu: „Die Umstände seiner Verlegung (Hungerstreik und Verdacht auf drohende Entführung eines Anstaltsbediensteten in Werl) veranlaßten die Anstaltsleitung zu Sicherungsmaßnahmen, insbesondere zum Ausschluß von Gemeinschaftsveranstaltungen. Das hat nichts mit einer „Strafaktion“ zu tun, wie gelegentlich zu lesen war. Zahl hat sich an die zuständige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Bochum gewandt. Diese hatte zwar zunächst durch einstweilige Anordnung vom 16. Mai die Sicherungsmaßnahmen ausgesetzt, nach näherer Prüfung aber am 25. Mai wieder in Kraft gesetzt. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.“ [16] Aha. Hungerstreik. Warum? Spätestens während des Deutschen Herbstes scheint Totalisolation verhängt zu sein. Auf peter-paulzahl.com gibt es, schlecht übersetzt, einen Hinweis, daß der Bundesgerichtshof die Aufhebung beschließt. [17] Und einen weiteren Hinweis auf Werl, daß Posser einen geplanten Hungerstreik in “Aufstand und Geiselnahme” umgelogen habe und damit die Wiedereinführung von Isolationsmaßnahmen gerechtfertigt wurde. Das ist kein Anlaß zur Recherche, um über seriöse Belegstellen die Hinweise zu verifizieren?
Wenn der Artikel von der „weltentrückten Situation des Autors in der Einzelhaft“ fabulieren kann (sollte diese inhumane zynische Formulierung tatsächlich von Sandra Beck stammen, dann hat sie sich damit sicher ein Stück weit disqualifiziert), dann wurde etwas nicht verstanden oder war garnicht bewußt: In den Knastdiskussionen der radikalen Linken der 1970er und 1980er Jahre ist der Knast nichts, das entrückt, sondern ein Teil der Welt. In dem sogenannten „kleinen Knast“ wird genauso gelebt, geliebt und gelitten wie in den sogenannten „großen Knast“. Das Leben ist mitnichten zuende, bloß weil man eingefahren ist. Das ist eine eher kleinbürgerliche Vorstellung, die die durchaus vorhandenen Schrecknisse des Knastsystems als Vorwand und Anlaß zur Kapitulation begreift und sich brechen läßt oder den Kotau gleich selbst vornimmt.
Dementsprechend scheinen mir im Artikel die harten Fakten an sensiblen und peinlichen Stellen unvollständig oder ausgeblendet. Besser übersetzt lese ich dann auf www.reggaestory.de:

  • “1977 [...] kurzfristige Aufhebung der Totalisolation im Deutschen Herbst durch den Bundesgerichtshof:“...Indes ist weder erwiesen noch auch substantiiert behauptet, dass Zahl einer terroristischen Vereinigung, sei es auch nur als Unterstützer, zuzuordnen ist.“ Das kam exakt anderthalb Jahre zu spät.“
  • “1978 Wieder Totalisolation; Diffamierung durch Justizminister Posser, NRW, der einen geplanten Hungerstreik von über 70 Gefangenen gegen die Behandlung der Gemütskranken im Knast Werl in „Aufstand und Geiselnahme“ umlügt, was von allen Medien übernommen wird, später im 3. Programm des WDR, ( also unter Ausschluss der Öffentlichkeit sozusagen) im Beisein von Erich Fried zurücknimmt; durch Gerichtsbeschluss erzwungene Genehmigung der Selbstbeschäftigung als Schriftsteller; [...]“ [18]

Zahl hat als Gefangener nicht still und in der Zelle gesessen und brav in der „weltentrückten Situation [...] der Einzelhaft“ vor sich hin geschrieben. Er hat sich offenkundig zur Wehr gesetzt als Gefangener. Mit den Mitteln, die man als Gefangener hat. Er hat offenkundig Stapel von Beschwerden geschrieben und durchgefochten, er hat sich offenkundig organisiert, er mußte offenkundig auch für seine Renitenz, für seinen Widerstand bezahlen. Aber er erfuhr auch - außergewöhnlich für andere, „normale“ Gefangene - eine wertvolle, nachhaltige Solidarität von außen. Er hat sich eingemischt. Besser: Mit dem Einmischen nicht aufgehört. Ein geplanter Hungerstreik. Aha. Lesen wir etwas dazu in dem Artikel über ihn? Wissen wir von dem Inhalt einer einzigen Beschwerde? (Wer im Knast war weiß, wie sehr solche Kämpfe die gesamte Woche bestimmen können, erst recht unter Sonderhaftbedingungen.) Können wir wenigstens einen Link auf die gesamte Entscheidung des Bundesgerichtshofes finden, um selbst nachzulesen, was da sonst noch war? 1978 diskutiert er mit dem von der KPD gelösten Horst Mahler. 1979/1980 beteiligt er sich an den Diskussionen über eine MAGNA CHARTA innerhalb der Roten Hilfen. Gibt es einen Grund, hier zu schweigen? Das Wort Isolation - gesellschaftlicher Streitpunkt über Jahrzehnte hinweg - ist im Artikel nur als Titel eines Textes zu finden. Was steht denn drin in dem Text? Was hat Zahl denn über seine Haftbedingungen geschrieben? Wie wurden sie von anderen gesehen? Warum enden die Sonderhaftbedingungen erst 1980? Wie war das begründet? Wie wurde dagegen, wenn auch erfolglos angegangen? Das Bild des gefangenen Peter-Paul Zahl ist „schön“gezeichnet, seine Widerständigkeit kupiert und auf die literarische Produktion reduziert. Und wir erfahren hinsichtlich der literarischen Produktion (wenn der Eintrag auf www.reggaestory.de oben stimmt und was ich als sehr wahrscheinlich ansehe) im Artikel noch nicht einmal, daß sich der Gegenstand des Artikels, der Mensch und Schriftsteller, im Knast - gegen den Knast - die Möglichkeit erkämpfen und erklagen muß, um als Schriftsteller im Knast auch arbeiten zu können.

11

Peter-Paul Zahl hat sich als politischen Gefangenen gesehen. Die Formulierung „Politischer Gefangener“ kommt im Artikel nicht vor. Die Formulierung „politischer Häftling“ erscheint als Zitat aus dem Nachruf des Harry Nutt in der Frankfurter Rundschau vom 26. Januar 2011. [19] Hier ist das von Nutt gleich gekoppelt mit: Justizskandal. Zahl versteht sich sicher nicht als politischer Gefangener, weil er zu mehr verknackt wurde, als er vermuten konnte. Man braucht auch nicht das Opfer eines Justizskandals zu sein, um politischer Gefangener zu sein. Zahl wurde auch von Teilen der Öffentlichkeit nicht als politischer Gefangener angesehen, weil er aus dieser Sicht das Opfer eines Justizskandals war. Das schreibt Nutt: „Zahl wurde als politischer Häftling wahrgenommen.“ Das schreibt so klar aber nicht der Artikel. Bei Nutt lese ich: „Gegen das drastisch verschärfte Urteil, aber auch gegen die Einzelhaft Zahls gab es immer wieder Protestaktionen. Zahl wurde als politischer Häftling wahrgenommen.“ Der gesellschaftliche Riß, der sich am Beispiel Peter-Paul Zahl und nicht nur dort auftut, ist von Nutt in nur zwei klaren Sätzen zusammengefaßt: „Zahl wurde als politischer Häftling wahrgenommen. Man betrachtete ihn als Opfer einer durch die Hysterie der RAF-Jahre verunsicherten, aber auch verhärteten Justiz.“ Das steht nicht im Artikel. Man kann es nur, wenn man diese Jahrzehnte etwas kennt, erahnen. Und nur noch nebenbei: Lese ich stillvergnügt noch etwas weiter bei Harry Nutts Nachruf auf Zahl, dann stoße ich direkt nach dem Satz: „Seine Haftbedingungen nutzte er zu intensiver literarischer Produktion.“ auf diesen Satz: „Er engagierte sich für andere Häftlinge und war im Gefangenen- und Personalrat.“ Aha. Da ist er ja wieder, der Gefangene Zahl, der still und brav in der Zelle sitzt und in der „weltentrückten Situation [...] der Einzelhaft“ vor sich hin schreibt... Oder etwa nicht?
Die Formulierung „Politischer Gefangener“ kommt im Artikel nicht vor. Das Widerstandskonzept eines politischen Gefangenen, ob in Israel, Russland, Spanien, USA, China, Deutschland, Türkei, Iran, Syrien oder wo auch immer ist sich, von den variierenden Rahmenbedingungen abhängig, zwangläufig sehr ähnlich, weil das Knastkonzept in seiner Grundstruktur kaum Varianten kennt. Natürlich gibt es, manchmal sogar im gleichen Land, Knäste, in denen etwas mehr Widerstand möglich ist als in anderen Knästen. Aus der Sicht eines politischen Gefangenen ist - provokant gesprochen - der Unterschied zwischen einem deutschen und einem chinesischen Knast eine vor allem rein pragmatische Frage. Das Widerstandskonzept des politischen Gefangenen Peter-Paul Zahl, das auch dazu beiträgt, die Gefangenschaft zu überstehen, ohne gebrochen zu werden. steht in unzähligen seiner Arbeiten, wird aber aus dem Artikel nicht ersichtlich.

12

Rudi Dutschke als „Wortführer der APO“? Peinlich. Wer sich mit der Person auseinandergesetzt hat oder Dutschke noch kennengelernt hat weiß, wie wenig er von Führern hielt. In großer Hartnäckigkeit (oder soll ich sagen: penetranter Bewußtlosigkeit?) wird aber nicht nur Dutschke posthum sondern auch anderen wie Cohn-Bendit immer wieder der Führer angetragen: Wortführer, Studentenführer... Mag die antiautoritäre Bewegung auch ihre eigenen Ansprüche nicht überall erfüllt haben (welche Bewegung hat das schon?), der Anspruch des Antiautoritären blieb doch nun vielfach gut und deutlich sichtbar nicht nur Wortgeklingel - bis einige dann ihr Heil in den K-Gruppen suchen zu müssen glaubten. Warum also als Töpfchen nicht das, was sie waren? Sprecher, manchmal auch Vordenker, Danny Cohn-Bendit sagte gerade gestern in 3sat, als auch wieder mal dieser überflüssige diskrete Hinweis nötig wurde, daß in dem „Führer“ eine Art Beleidigung steckt, über sich selbst: „ich war Lautsprecher“ (ab 13:25).

13

Merkwürdig: Die Formulierung „Literatur und Terror“... - gewiß, mit Blick auf Enno Stahl gewählt. Das Wort Terror hat seit den 1990er Jahren und endgültig seit 2001 alle anderen Begrifflichkeiten überdeckt. Und zugegeben: die bürgerliche Gesellschaft ist Experte in Sachen Terror. Das Bürgertum wurde im häßlichen Taktschlag des Terrors der Guillotinen geboren und in einem Blutbad unter den Renegaten und dem Adel getauft. Niemand weiß mehr über Terror, niemand kann es besser. Robespierre sei Dank konnte Augusto Pinochet im Oktober 1973 dann erklären: „Die Demokratie muss gelegentlich in Blut gebadet werden, damit sie fortbestehen kann.“ [20] Möglicherweise hatte er dabei Thomas Jefferson im Kopf, daß der Baum der Freiheit von Zeit zu Zeit mit Blut begossen werden müsse. Dies sei der Freiheit natürlicher Dünger... Jefferson spricht aber, was von manchem Bürger gerne übersehen wird, vom „Blut der Patrioten und der Tyrannen.“ Das vollständige Zitat aus Jeffersons Brief von 1787, also noch sechs Jahre vor dem „terreur“ des Konvents, lautet richtig: „Der Baum der Freiheit muß von Zeit zu Zeit mit dem Blut der Patrioten und der Tyrannen begossen werden. Dies ist der Freiheit natürlicher Dünger.“ [21] Das zielt auf etwas ganz anderes als die Rechtfertigung für die Massenmorde, die Pinochet zu verantworten hat. Jefferson wäre damit 1976 wohl aus seinem Ortsverein der SPD ausgeschlossen worden, hätte sich als Realschullehrer Berufsverbot eingehandelt und wäre wie Henryk M. Broder (siehe unten) mindestens in die Befa geraten. Sie hätten in ihm den Terroristen gerochen. Nun schreibt der Bundesgerichtshof in seiner unendlichen Weisheit (das Zitat muß allerdings noch durch eine valide Belegstelle verifiziert werden): “...Indes ist weder erwiesen noch auch substantiiert behauptet, dass Zahl einer terroristischen Vereinigung, sei es auch nur als Unterstützer, zuzuordnen ist.“ Warum also Literatur und Terror? Weil Zahl doch ein Terrorist ist? Irgendwo? Irgendwie? Weil er einen seiner Gedichtbände mit “Freiheitstriebtäter“ betitelt?
Richtig ist: Zahl schreibt über Gewalt. Er schreibt über Gewaltverhältnisse, über Gewalt und Widerstand, in seiner Begrifflichkeit wahrscheinlich: Gegengewalt. Muß man sich die Interpretation "Terror" zu eigen machen, weil ein Teil der Gesellschaft ihn als Terroristen oder „Polizistenmörder“ (Golo Mann) betrachten? (Was übrigens auch unter Gewaltverhältnissen zu subsumieren wäre, wenn man politische Bewußtlosigkeit und ihre Entstehungsbedingungen und Wirkweisen in die Untersuchung mit einbezieht.) Ein anderer Teil tat es nicht. Es geht um einen Dissens, der die Gesellschaft durchzieht. Brauchen wir also wirklich die Bezeichnung „Terror“ - und wenn ja, warum genau dann eigentlich? Reicht es nicht aus, wenn es schon sein muß, von Literatur und Gewalt zu schreiben, was ja dann sehr klug die Gewalt aller beteiligten Seiten umfassen würde?

14

Zum Schluß noch ein kleiner Hinweis auf die von Enno Stahl konstatierte „verhetzte Atmosphäre“ die der so belesene Autor Phi scheinbar nicht zur Kenntnis nehmen mag: Goldmanns gemischte Gefühle
Auch die Behandlung von Henryk M. Broder, der 1977 auf dem Flughafen Köln-Bonn in die Befa geriet, weil er einen Briefwechsel mit Zahl hatte, sollte in einem solchen Kontext nicht verschwiegen werden (vgl. Das Stahlnetz stülpt sich über uns In: Der Spiegel 22/1979). --84.191.143.246 23:44, 15. Mai 2012 (CEST)

Auswertung: Der Artikel wurde als exzellenter Artikel ausgewertet. Formal liegen 21 Stimmen für eine entsprechende Auszeichung vor, diesen stehen eine Stimme für lesenswert und 2 Stimmabgaben für keine Auszeichnung sowie eine umfassende Darstellung ohne Votum gegenüber. Die Stimmen gegen die Auszeichnung begründen ihre Ansicht 1) mit der Länge und 2) mit fehlender bzw. unzureichender Neutralität; ersteres kann als Argument gegen die Auszeichnung zwar angeführt werden, wiegt jedoch die Stimmen, denen die Länge nicht negativ auffällt, nicht auf. Die angezweifelte Neutralität könnte ein gewichtiges Argument sein - das Votum wurde von der Hauptautorin allerdings argumentativ zumindest beantwortet und stellt für weitere Leser kein vorhandenes Problem dar. Die Ausführungen von Benutzer 84.191.143.246 sind umfassend und enthalten wahrscheinlich Verwertbares für die weitere Artikelbearbeitung - all in all sind alle Kritikpunkte nicht ausreichend, dem Artikel die Kennzeichnung vorzuenthalten. -- Achim Raschka (Diskussion) 08:11, 22. Mai 2012 (CEST)

Ergänzungen, Kommentare, Hinweise, Randnotizen, Kritik und Review, zur Diskussion gestellt und ohne eine Bewertung

Ich bin mir mittlerweile unsicher, ob die Kandidaturseite überhaupt der richtige Ort für diesen meinen Beitrag ist. Ich kopiere ihn daher der guten Ordnung wegen lieber nochmal hierher. --84.191.143.147 15:49, 16. Mai 2012 (CEST)

Kopie von WP:KALP:

1

Im Rahmen eines Vorlesungsstreiks an der Freien Universität Berlin Wintersemester 1976/77 gegen Berufsverbote und politische Disziplinierung [22] wird die sogenannte „Rostlaube“, (Habelschwerdter Allee 45 , u.a. das Gebäude der Fachbereiche Germanistik und Romanistik), von den Streikenden besetzt und in „Peter-Paul-Zahl-Institut“ umbenannt.
Auslösend und die Tatsache beeinflussend, daß bei den Germanisten zuerst der Streik ausgerufen wurde, waren Berufsverbotsverfahren gegen zwei Dozenten, die wegen Kandidatur für die KPD oder Unterzeichnung von Wahlaufrufen für die KPD betrieben wurden, darunter gegen Prof. Dr. Gerhard Bauer, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Deutsche Philologie und Preisträger der Göttinger Akademie der Wissenschaften, der sich öffentlich konsequent für die maoistische KPD engagierte.
Der Usus der Umbenennung von Instituten setzt sich übrigens bei späteren Streiks und Besetzungen traditionell fort. So wurde der Fachbereich der Geschichtswissenschaftler im Streik 1988/1989 zum „Klaus Störtebecker Institut“. [23]
Selbst die NofU konnte sich da nicht mehr zurückhalten: In der Woche vom 19.-23. Januar 1998 wurde der Fachbereich Germanistik auch mal zum „Roman-Herzog-Institut“. [24]
Nur über die Geschichte des Kampfes gegen Berufsverbote läßt sich also erklären, daß das „Peter-Paul-Zahl-Institut, Freie Universität Berlin“ auch heute noch in antiquarischen Angeboten zu finden ist. Als Beispiel seien angeführt: KSV-Zelle am Peter-Paul-Zahl-Institut Freie Universität Berlin (Hg.): Spreng-Sätze, Nr. 2, Mai 1978, Wohin geht die Germanistik? 39 S., broschiert, angeboten von der Mogwa - Buchhandlung am Wasserturm oder auch die Zeitschrift Kernbeisser. Die Ausgaben 4 bis 6 davon sind im Internationalen Institut für Sozialgeschichte archiviert: Kernbeisser, Politliterarwissenschaftsforum am Peter-Paul-Zahl-Institut. (1979), no.4-6. Die Beschreibung der Antiquare zeigt, daß der Namensgeber des besetzten Instituts auch in die Publikationen Eingang fand: Der KERNBEISSER. Nr. 6/ Oktober 1979. Politikwissenschaftsforum am Peter-Paul-Zahl-Institut. 114 S. OKtn. [...] Bln., Kernbeißer, (1979)“" enthält z.B. als „Schwerpunkt: Rostlaubenalltag. - Beitr.: Thomas Brasch, Eulenspiegel; Kazuomi Tashiro, Was mich stört; Peter-Paul Zahl, Irgendwas stimmt nicht; Bernd Robben, Robert Walser - Zwei kleine Märchen u.a.“ [25]

2

Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach verfügt über geringe Bestände zu Zahl: [26]

3

Die Initiativgruppe P.P. Zahl publizierte im Eigenverlag:

  • Erich Fried, Helga M. Novak, Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Am Beispiel Peter-Paul-Zahl. Eine Dokumentation. Frankfurt am Main 1976, 208 S. (vgl. Hein:51)
  • Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Auf Anordnung von oben. Berichte und Dokumente zur Situation der politischen Gefangenen in deutschen Haftanstalten. Frankfurt am Main 1977, 87 S. (vgl. Hein:51)
  • Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Verhaftete Drucksachen. Zensur in deutschen Haftanstalten. Frankfurt am Main 1977, 61 S. (vgl. Hein:69)
  • Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Der Fall Peter-Paul Zahl. Berichte und Dokumente in drei Sprachen. Frankfurt am Main 1978, 151 S. (vgl. Hein, Ergänzungsband:23)
  • Initiativgruppe Peter-Paul Zahl Hamburg (Hg.): Wir wollen als Menschen leben. Zu P. P. Zahl und anderen - Knastwirklichkeit und Knastarbeit. Hamburg 1979, 100 S. (vgl. Hein:71)
  • Initiativgruppe P. P. Zahl (Hg.): Materialien zum Antrag auf Wiederaufnahme des Strafprozesses gegen Peter-Paul Zahl. Verlag Neue Kritik, Frankfurt am Main 1980, 85 S. (vgl. Hein:62)

Zur Belegstelle: Peter Hein: Stadtguerilla und bewaffneter Kampf in der BRD und Westberlin. Eine Bibliographie. Edition ID-Archiv im Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISG), Amsterdam 1989, ISBN 3-89408-102-3 (als PDF) und: Peter Hein: Stadtguerilla und bewaffneter Kampf in der BRD. Ergänzungsband zur Bibliographie. Edition ID-Archiv, Berlin/Amsterdam 1993, ISBN 3-89408-103-3.

4

Nicht zu finden ist in der Werkübersicht ein sehr wichtiger Text: Stadtguerilla und Soziale Revolution. Emile Marenssin: Von der Vorgeschichte zur Geschichte. Peter-Paul Zahl: Das System macht keine Fehler. Es ist der Fehler. Editora Queimada, Haarlem, 2. Aufl. 1975, 222 S. (In der ersten Auflage 1974 ansonsten inhaltsgleich noch unter dem Titel Die "Baader-Meinhof-Bande" oder Revolutionäre Gewalt. Der Titel wurde auf Anregung von Zahl geändert, vgl. Hein:36)

5

Noch einige weitere Broschüren zur Kenntnis:

  • Rote Hilfe Westberlin (Hg): P.P. Zahl - Reden vor Gericht. Eigenverlag, Berlin 1974 (vgl. Hein 63)
  • Dorothea Hartung (Hg.): Gespräch mit Peter-Paul Zahl am Tag nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis nach zehn Jahren Haft. Eigenverlag o.J (1983), 34 S. (vgl. Hein:58)

Beiträge von Zahl in:

  • AStA der pädagogischen Hochschule Berlin u.a. (Hg.): „Sie würden uns gerne im Knast begraben...“ Beiträge zur Solidarität mit den politischen Gefangenen in der BRD und Westberlin, zur Auseinandersetzung um den 2. Juni 67, 10 Jahre danach. Eigenverlag, Berlin 1977, 105 S. (vgl. Hein 66)
  • Kollektiv Rote Hilfe München (Hg.): Der nächste Schritt. Beiträge zur MAGNA CHARTA. Eigenverlag, München 1980, 111 S. (vgl. Hein:63)
  • Kurt Kreiler (Hg.): Sie machen uns langsam tot. Zeugnisse politischer Gefangener in Deutschland 1780-1980. Luchterhand Verlag, Darmstadt/Neuwied 1983, 280 S., Sammlung Luchterhand 374
  • „Die soziale Revolution.“ In: Der Blues - Gesammelte Texte der Bewegung 2. Juni Bd. 1, Eigendruck, o.O. (Berlin) 1982, S. 130-136 [27] (Weiterhin sind dort der zensierte Text Isolation (1973/74) abgedruckt. sowie die Texte Massenkampf und Guerilla einen, Ode an Molotov, Brisantes Urteil, Strafrecht oder Gesinnungsjustiz und Du bist ein großer Egoist.)
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Im Auftakt der sogenannten "Klein-Mahler-Kampagne" 1978/79 wird Ende 1978 eine schriftliche Kontroverse zwischen Horst Mahler und Peter-Paul Zahl als Auszug vom Magazin Der Spiegel publiziert. Davon allerdings nur der die RAF kritisierende Teil des Horst Mahler, welcher bereits seit 1974 aus der RAF ausgeschlossen ist (vgl. Monika Berberich für die Gefangenen aus der RAF im Prozess Baader-Befreiung am 27. September 1974: Erklärung zum Ausschluss von Horst Mahler aus der RAF.) und sich mittlerweile auch wieder von der maoistischen KPD gelöst hat. (Die Volksmassen hatten sich ja leider nicht dazu durchgerungen, wie Mahler es noch während der Lorenz-Einführung erwartete, seine Befreiung machtvoll zu bewerkstelligen und nun arbeitet er an dieser eben zusammen mit dem Spiegel, um den Boden für die später folgende freundliche Unterstützung durch Iring Fetscher, Günter Rohrmoser, Gerhart Baum, Gerhard Schröder und Helmut Gollwitzer und - Jurist bleibt Jurist -seine Zweidrittel-Regelung vorzubereiten. Als Dankeschön für seine Zweidrittel-Freiheit hat er sogar eine öffentliche Annäherung an die FDP noch nicht im Angebot, aber schon im Ärmel. Fritz Teufel kommentiert, bevor er sich recht schnell wieder von der Mahler-Forschung ab- und wichtigeren Fragen zuwendet, ebenfalls aus dem Knast heraus recht trocken: „Mahler ist in Panik geraten Als einer, der tatsächlich einmal einen theoretischen Meilenstein für eine ganz bestimmte Richtung praktisch-revolutionärer Politik gesetzt hat, versucht der „tätige Reue“ zu üben, nicht nur im Sinne bürgerlicher Strafgesetze und würde dabei, wenn er könnte, das Kind der Revolution mit dem Badewasser einer im Knast weitgehend zur Sekte verkommenen Gerilja in der bunten Republik Deutschland auskippen.“ [28])
Die Position Zahls bleibt hier im Dunklen. Möglicherweise lag dafür, was ja ebenfalls nicht überraschen würde, auch keine Autorisierung vor. [29] Immerhin flicht der Spiegel in das zwei Wochen später publizierte legendäre und Mahlers vorzeitige Freilassung begründende „Baum-Mahler-Gespräch“ an Horst Mahler gewandt ein: „Der in Werl einsitzende Peter-Paul Zahl nennt Sie einen Advokaten der Bundesrepublik Deutschland, einen „Bauchredner der Reaktion“. Sie hätten „jede Legitimation verloren, sich an die Linke zu wenden“.“ [30] Aber auch das ist wohl nicht autorisiert.

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Hier ein Interview von 1981 in der Zeit mit dem Schriftsteller Theophilos Frangopoulos („Vorab: ich bin kein Revolutionär, ich bin konservativ und stehe eher rechts, aber ich bin kein Faschist.“), der Zahl ins Griechische übersetzt hat.

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Der Kommentar der Zeit zum gescheiterten Gnadengesuch 1981: „Fünfzehn Jahre Freiheitsentzug: Da muß man lange suchen, welcher Naziverbrecher etwa sie wirklich abgesessen hätte. Zahl, dem gute Führung bescheinigt wird, und der über die Hälfte seiner fünfzehn Jahre hinter sich hat, bleibt eingesperrt. II y a des jages [d.i.: "juges"] a Düsseldorf.“ (DIE ZEIT, 12.6.1981 Nr. 25) (Das eigentlich den gegenteiligen Sinn transportierende Zitat, das François Andrieux dem „Müller von Sanssouci" in den Mund gelegt hat, finden wir schon im Zeit-Kommentar zur Ablehnung des von Jean Genet, Peter Stein, Heinrich Böll, Claus Peymann, Helmut Gollwitzer und mehr als zwei Dutzend Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstützten Antrags des ehemaligen Hamburger Justizsenators Ulrich Klug an die 41. Strafvollstreckungskammer am Landgericht Berlin um Reststrafaussetzung. (im Juli 1980) Es handelt sich also um einen sehr sarkastischen Running Gag.

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Merkwürdig: Hinsichtlich des Tathergangs bleibt der Artikel insofern einseitig, als er zwar darstellt, was die Gerichte jeweils als Urteilsgrundlage erkennen, nicht aber darstellt, wie jeweils die Verteidigung argumentiert. So bleibt die Einlassung Zahls (und damit eine der Kernfragen des Falls Zahl) zu den Verletzungen des Polizeibeamten, „dass er dies nicht gewollt habe“ eher schwebend und zusammenhanglos. Sie bekommt aber sofort eine andere Bedeutung, wenn man sie im Kontext mit der Auseinandersetzungen um den Tatverlauf, insbesondere mit den Gutachten zu den Schußkanälen anläßlich des angestrebten Wiederaufnahmeverfahrens betrachtet. Hier wird deutlich, daß die Einlassung Zahls vom sachlichen Verlauf zumindest denkbar ist (vgl. dazu die umfassende und detaillierte und offenbar auch im Sachverhalt garnicht strittige Darstellung in Der Spiegel 7/1980). Es läge angesichts der damit verbundenen andauernden gesellschaftlichen Kontroverse zumindest nahe, auch hier zu beleuchten, warum das eine Kontroverse ist. Die bisherige Darstellung im Artikel läßt ja hinsichtlich der Unterstützer Zahls und der solidarisch oder kritisch Engagierten nur den Schluß zu, daß es sich um ideologisch motivierte Haltungen handele. Daß die Zweifel an den Urteilen auch eine sachliche Basis haben (und man darf wohl annehmen, daß nicht wenige Prominente erstmal eine sachliche Basis zur Kenntnis nehmen und abwägen, bevor sie ihren Namen für etwas hergeben) daß es also eine sachliche Basis gibt und worin diese besteht, wird im Artikel nicht transparent. Er suggeriert stattdessen.
Die unterschiedlichen Gerichtsverfahren werden aber ohnehin leider nur rudimentär dargestellt. Als ob es für die Vita einer Person nicht von Bedeutung sei, wenn sie wegen versuchten Mordes vor Gericht steht. Wir erfahren noch nicht einmal Basisfakten: von wann bis wann wurde denn jeweils mit wieviel Verhandlungstagen verhandelt? Wer waren die Verteidiger? Der Besuch einer Premiere ist datumsgenau geschildert Wann genau nach 7 Jahren die Sonderhaftbedingungen Zahls wegfallen bleibt offen, wir kennen nur das Jahr. Warum? Ist der Premierenbesuch von größerer Bedeutung? Oder fehlt hier einfach die Mühe der Recherche?

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Merkwürdig: Die Knaststationen und Haftbedingungen, obwohl sie doch 10 Lebensjahre, bald ein Sechstel seines Lebens prägen, scheinen mir nicht umfassend erarbeitet und auch nicht ausreichend dargestellt. Wir kennen nicht die konkreten Sonderhaftbedingungen von Zahl. Wir wissen nicht, warum sie erst 1980 enden.
Wir wissen allerdings, daß es schwer greifbare Grauzonen zwischen Einzelhaft, verschärfter Einzelhaft, Isolation und Totatisolation gibt. Wir kennen auch den Beschluß des Bundesgerichtshofes in einer anderen Beschwerde von 1975, der die „Auswirkungen der isolierenden Haftbedingungen auf [die] Verhandlungsfähigkeit“ der Angeklagten nicht abstreitet und damit rechtfertigt, die Beschwerdeführer hätten durch ihre Gefährlichkeit, durch die daraus gebotene Verschärfung der Haftbedingungen und weil sie „sich der nachteiligen Wirkung der Haftbedingungen bewußt sind, die Herbeiführung ihrer Verhandlungsunfähigkeit in Kauf genommen“, seien somit quasi selbst daran schuld, daß ihre „isolierenden Haftbedingungen“ zu ihrer Verhandlungsunfähigkeit „mitbedingend“ beigetragen hätten. Das ganze Zitat:
„Die Beschwerdeführer leben unter anderen Haftbedingungen. Sie müssen Beschränkungen auf sich nehmen, die nach dem Urteil von Prof. Rasch durch die ihnen gewährten "Privilegien" nicht aufgewogen werden. Indes haben sie diese ihre Verhandlungsunfähigkeit mitbedingenden Umstände selbst zu verantworten. [...] Die Gefährlichkeit der Beschwerdeführer [...] ließ den für die Gestaltung der Untersuchungshaft verantwortlichen Stellen keine andere Wahl als die, dem durch eine entsprechende Verschärfung der Haftbedingungen Rechnung zu tragen. Die Angeklagten und ihre Anwälte bezeichnen die dadurch bewirkte Haftform schon seit langem als menschenverachtende Isolationsfolter. [...] Es zeigt aber, daß diese [die Angeklagten] sich der nachteiligen Wirkung der Haftbedingungen bewußt sind. Es kann nicht ernstlich bezweifelt werden, daß sie angesichts ihrer überdurchschnittlichen Intelligenz auch die Auswirkungen der isolierenden Haftbedingungen auf ihre Verhandlungsfähigkeit [...] seit langem erkannt haben. Wenn sie gleichwohl seit Jahren das Verhalten fortsetzen, das die staatlichen Organe zur Anwendung dieser Haftbedingungen zwingt, so haben sie somit die Herbeiführung ihrer Verhandlungsunfähigkeit in Kauf genommen.“ (Beschluß des Bundesgerichtshofs vom 22.10.1975, Karlsruhe, Az. 1 StE/74 StB 60 - 63/75; zit. n.: Bernhard Rambert, Ralf Binswanger, Pieter Bakker-Schut u.a. (Hg:): Todesschüsse, Isolationshaft, Eingriffe ins Verteidigungsrecht. Kritische Anmerkungen zu dem Bericht der Bundesrepublik Deutschland an den UN-Menschenrechtsausschuß vom November 1977. Eigenverlag, 2. erw. Aufl. 1985, S. 156f.
In welcher Form lassen sich also die Sonderhaftbedingungen (einigen wird schon aufgefallen sein, daß ich dises Wort recht bewußt gewählt habe) von Peter-Paul Zahl über mehrere Jahre hinweg beschreiben?
Wenn ich im Artikel lese: „Er nutzte die Zeit für ein umfangreiches literarisches Schaffen.“ und an anderer Stelle die Selbstauskunft Zahls im Juni 2002: „Ich hab nur halt im Knast irrsinnig viel geschrieben. Um besser überleben zu können, [...], (und dann nennt Zahl mittendrin auch noch, sicher nicht zufällig „immens viele Beschwerden“) dann scheint mir die erstgenannte Darstellung doch nicht konsequent zuende gedacht und eher zu einer zynischen Sichtweise hinzuführen. Jaja, im Knast hat man ja viel Zeit, da kann man gemütlich schreiben, die Zeit nutzen...
Zahl sagt etwas anderes. Und der wp-Autor weiß es besser? In dem Nachruf auf Zahl von Harry Nutt in der Frankfurter Rundschau vom 26. Januar 2011 lese ich: „Seine Haftbedingungen nutzte er zu intensiver literarischer Produktion.“ [31] Das ist etwas anderes als das Postulat im Artikel: „Er nutzte die Zeit für ein umfangreiches literarisches Schaffen.“ Haftbedingungen und Zeit sind nicht gleichzusetzen. Hier fehlt ein bewußter Blick auf das, was Sonderhaftbedingungen über lange Jahre bedeuten. Ich komme darauf im Zusammenhang mit Sandra Beck gleich noch einmal zurück.
Die JVA Bochum kommt in der wp-Knastgeschichte Zahls garnicht vor. Warum? Dort ist er seit dem 29. April 1977 in Gefangenschaft. Bis wann? Was ist mit den Vorwürfen, die Zahl über seine Haftbedingungen dort erhebt? Posser schreibt nicht ganz überraschend dazu: „Die Umstände seiner Verlegung (Hungerstreik und Verdacht auf drohende Entführung eines Anstaltsbediensteten in Werl) veranlaßten die Anstaltsleitung zu Sicherungsmaßnahmen, insbesondere zum Ausschluß von Gemeinschaftsveranstaltungen. Das hat nichts mit einer „Strafaktion“ zu tun, wie gelegentlich zu lesen war. Zahl hat sich an die zuständige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Bochum gewandt. Diese hatte zwar zunächst durch einstweilige Anordnung vom 16. Mai die Sicherungsmaßnahmen ausgesetzt, nach näherer Prüfung aber am 25. Mai wieder in Kraft gesetzt. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.“ [32] Aha. Hungerstreik. Warum? Spätestens während des Deutschen Herbstes scheint Totalisolation verhängt zu sein. Auf peter-paulzahl.com gibt es, schlecht übersetzt, einen Hinweis, daß der Bundesgerichtshof die Aufhebung beschließt. [33] Und einen weiteren Hinweis auf Werl, daß Posser einen geplanten Hungerstreik in “Aufstand und Geiselnahme” umgelogen habe und damit die Wiedereinführung von Isolationsmaßnahmen gerechtfertigt wurde. Das ist kein Anlaß zur Recherche, um über seriöse Belegstellen die Hinweise zu verifizieren?
Wenn der Artikel von der „weltentrückten Situation des Autors in der Einzelhaft“ fabulieren kann (sollte diese inhumane zynische Formulierung tatsächlich von Sandra Beck stammen, dann hat sie sich damit sicher ein Stück weit disqualifiziert), dann wurde etwas nicht verstanden oder war garnicht bewußt: In den Knastdiskussionen der radikalen Linken der 1970er und 1980er Jahre ist der Knast nichts, das entrückt, sondern ein Teil der Welt. In dem sogenannten „kleinen Knast“ wird genauso gelebt, geliebt und gelitten wie in den sogenannten „großen Knast“. Das Leben ist mitnichten zuende, bloß weil man eingefahren ist. Das ist eine eher kleinbürgerliche Vorstellung, die die durchaus vorhandenen Schrecknisse des Knastsystems als Vorwand und Anlaß zur Kapitulation begreift und sich brechen läßt oder den Kotau gleich selbst vornimmt.
Dementsprechend scheinen mir im Artikel die harten Fakten an sensiblen und peinlichen Stellen unvollständig oder ausgeblendet. Besser übersetzt lese ich dann auf www.reggaestory.de:

  • “1977 [...] kurzfristige Aufhebung der Totalisolation im Deutschen Herbst durch den Bundesgerichtshof:“...Indes ist weder erwiesen noch auch substantiiert behauptet, dass Zahl einer terroristischen Vereinigung, sei es auch nur als Unterstützer, zuzuordnen ist.“ Das kam exakt anderthalb Jahre zu spät.“
  • “1978 Wieder Totalisolation; Diffamierung durch Justizminister Posser, NRW, der einen geplanten Hungerstreik von über 70 Gefangenen gegen die Behandlung der Gemütskranken im Knast Werl in „Aufstand und Geiselnahme“ umlügt, was von allen Medien übernommen wird, später im 3. Programm des WDR, ( also unter Ausschluss der Öffentlichkeit sozusagen) im Beisein von Erich Fried zurücknimmt; durch Gerichtsbeschluss erzwungene Genehmigung der Selbstbeschäftigung als Schriftsteller; [...]“ [34]

Zahl hat als Gefangener nicht still und in der Zelle gesessen und brav in der „weltentrückten Situation [...] der Einzelhaft“ vor sich hin geschrieben. Er hat sich offenkundig zur Wehr gesetzt als Gefangener. Mit den Mitteln, die man als Gefangener hat. Er hat offenkundig Stapel von Beschwerden geschrieben und durchgefochten, er hat sich offenkundig organisiert, er mußte offenkundig auch für seine Renitenz, für seinen Widerstand bezahlen. Aber er erfuhr auch - außergewöhnlich für andere, „normale“ Gefangene - eine wertvolle, nachhaltige Solidarität von außen. Er hat sich eingemischt. Besser: Mit dem Einmischen nicht aufgehört. Ein geplanter Hungerstreik. Aha. Lesen wir etwas dazu in dem Artikel über ihn? Wissen wir von dem Inhalt einer einzigen Beschwerde? (Wer im Knast war weiß, wie sehr solche Kämpfe die gesamte Woche bestimmen können, erst recht unter Sonderhaftbedingungen.) Können wir wenigstens einen Link auf die gesamte Entscheidung des Bundesgerichtshofes finden, um selbst nachzulesen, was da sonst noch war? 1978 diskutiert er mit dem von der KPD gelösten Horst Mahler. 1979/1980 beteiligt er sich an den Diskussionen über eine MAGNA CHARTA innerhalb der Roten Hilfen. Gibt es einen Grund, hier zu schweigen? Das Wort Isolation - gesellschaftlicher Streitpunkt über Jahrzehnte hinweg - ist im Artikel nur als Titel eines Textes zu finden. Was steht denn drin in dem Text? Was hat Zahl denn über seine Haftbedingungen geschrieben? Wie wurden sie von anderen gesehen? Warum enden die Sonderhaftbedingungen erst 1980? Wie war das begründet? Wie wurde dagegen, wenn auch erfolglos angegangen? Das Bild des gefangenen Peter-Paul Zahl ist „schön“gezeichnet, seine Widerständigkeit kupiert und auf die literarische Produktion reduziert. Und wir erfahren hinsichtlich der literarischen Produktion (wenn der Eintrag auf www.reggaestory.de oben stimmt und was ich als sehr wahrscheinlich ansehe) im Artikel noch nicht einmal, daß sich der Gegenstand des Artikels, der Mensch und Schriftsteller, im Knast - gegen den Knast - die Möglichkeit erkämpfen und erklagen muß, um als Schriftsteller im Knast auch arbeiten zu können.

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Peter-Paul Zahl hat sich als politischen Gefangenen gesehen. Die Formulierung „Politischer Gefangener“ kommt im Artikel nicht vor. Die Formulierung „politischer Häftling“ erscheint als Zitat aus dem Nachruf des Harry Nutt in der Frankfurter Rundschau vom 26. Januar 2011. [35] Hier ist das von Nutt gleich gekoppelt mit: Justizskandal. Zahl versteht sich sicher nicht als politischer Gefangener, weil er zu mehr verknackt wurde, als er vermuten konnte. Man braucht auch nicht das Opfer eines Justizskandals zu sein, um politischer Gefangener zu sein. Zahl wurde auch von Teilen der Öffentlichkeit nicht als politischer Gefangener angesehen, weil er aus dieser Sicht das Opfer eines Justizskandals war. Das schreibt Nutt: „Zahl wurde als politischer Häftling wahrgenommen.“ Das schreibt so klar aber nicht der Artikel. Bei Nutt lese ich: „Gegen das drastisch verschärfte Urteil, aber auch gegen die Einzelhaft Zahls gab es immer wieder Protestaktionen. Zahl wurde als politischer Häftling wahrgenommen.“ Der gesellschaftliche Riß, der sich am Beispiel Peter-Paul Zahl und nicht nur dort auftut, ist von Nutt in nur zwei klaren Sätzen zusammengefaßt: „Zahl wurde als politischer Häftling wahrgenommen. Man betrachtete ihn als Opfer einer durch die Hysterie der RAF-Jahre verunsicherten, aber auch verhärteten Justiz.“ Das steht nicht im Artikel. Man kann es nur, wenn man diese Jahrzehnte etwas kennt, erahnen. Und nur noch nebenbei: Lese ich stillvergnügt noch etwas weiter bei Harry Nutts Nachruf auf Zahl, dann stoße ich direkt nach dem Satz: „Seine Haftbedingungen nutzte er zu intensiver literarischer Produktion.“ auf diesen Satz: „Er engagierte sich für andere Häftlinge und war im Gefangenen- und Personalrat.“ Aha. Da ist er ja wieder, der Gefangene Zahl, der still und brav in der Zelle sitzt und in der „weltentrückten Situation [...] der Einzelhaft“ vor sich hin schreibt... Oder etwa nicht?
Die Formulierung „Politischer Gefangener“ kommt im Artikel nicht vor. Das Widerstandskonzept eines politischen Gefangenen, ob in Israel, Russland, Spanien, USA, China, Deutschland, Türkei, Iran, Syrien oder wo auch immer ist sich, von den variierenden Rahmenbedingungen abhängig, zwangläufig sehr ähnlich, weil das Knastkonzept in seiner Grundstruktur kaum Varianten kennt. Natürlich gibt es, manchmal sogar im gleichen Land, Knäste, in denen etwas mehr Widerstand möglich ist als in anderen Knästen. Aus der Sicht eines politischen Gefangenen ist - provokant gesprochen - der Unterschied zwischen einem deutschen und einem chinesischen Knast eine vor allem rein pragmatische Frage. Das Widerstandskonzept des politischen Gefangenen Peter-Paul Zahl, das auch dazu beiträgt, die Gefangenschaft zu überstehen, ohne gebrochen zu werden. steht in unzähligen seiner Arbeiten, wird aber aus dem Artikel nicht ersichtlich.

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Rudi Dutschke als „Wortführer der APO“? Peinlich. Wer sich mit der Person auseinandergesetzt hat oder Dutschke noch kennengelernt hat weiß, wie wenig er von Führern hielt. In großer Hartnäckigkeit (oder soll ich sagen: penetranter Bewußtlosigkeit?) wird aber nicht nur Dutschke posthum sondern auch anderen wie Cohn-Bendit immer wieder der Führer angetragen: Wortführer, Studentenführer... Mag die antiautoritäre Bewegung auch ihre eigenen Ansprüche nicht überall erfüllt haben (welche Bewegung hat das schon?), der Anspruch des Antiautoritären blieb doch nun vielfach gut und deutlich sichtbar nicht nur Wortgeklingel - bis einige dann ihr Heil in den K-Gruppen suchen zu müssen glaubten. Warum also als Töpfchen nicht das, was sie waren? Sprecher, manchmal auch Vordenker, Danny Cohn-Bendit sagte gerade gestern in 3sat, als auch wieder mal dieser überflüssige diskrete Hinweis nötig wurde, daß in dem „Führer“ eine Art Beleidigung steckt, über sich selbst: „ich war Lautsprecher“ (ab 13:25).

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Merkwürdig: Die Formulierung „Literatur und Terror“... - gewiß, mit Blick auf Enno Stahl gewählt. Das Wort Terror hat seit den 1990er Jahren und endgültig seit 2001 alle anderen Begrifflichkeiten überdeckt. Und zugegeben: die bürgerliche Gesellschaft ist Experte in Sachen Terror. Das Bürgertum wurde im häßlichen Taktschlag des Terrors der Guillotinen geboren und in einem Blutbad unter den Renegaten und dem Adel getauft. Niemand weiß mehr über Terror, niemand kann es besser. Robespierre sei Dank konnte Augusto Pinochet im Oktober 1973 dann erklären: „Die Demokratie muss gelegentlich in Blut gebadet werden, damit sie fortbestehen kann.“ [36] Möglicherweise hatte er dabei Thomas Jefferson im Kopf, daß der Baum der Freiheit von Zeit zu Zeit mit Blut begossen werden müsse. Dies sei der Freiheit natürlicher Dünger... Jefferson spricht aber, was von manchem Bürger gerne übersehen wird, vom „Blut der Patrioten und der Tyrannen.“ Das vollständige Zitat aus Jeffersons Brief von 1787, also noch sechs Jahre vor dem „terreur“ des Konvents, lautet richtig: „Der Baum der Freiheit muß von Zeit zu Zeit mit dem Blut der Patrioten und der Tyrannen begossen werden. Dies ist der Freiheit natürlicher Dünger.“ [37] Das zielt auf etwas ganz anderes als die Rechtfertigung für die Massenmorde, die Pinochet zu verantworten hat. Jefferson wäre damit 1976 wohl aus seinem Ortsverein der SPD ausgeschlossen worden, hätte sich als Realschullehrer Berufsverbot eingehandelt und wäre wie Henryk M. Broder (siehe unten) mindestens in die Befa geraten. Sie hätten in ihm den Terroristen gerochen. Nun schreibt der Bundesgerichtshof in seiner unendlichen Weisheit (das Zitat muß allerdings noch durch eine valide Belegstelle verifiziert werden): “...Indes ist weder erwiesen noch auch substantiiert behauptet, dass Zahl einer terroristischen Vereinigung, sei es auch nur als Unterstützer, zuzuordnen ist.“ Warum also Literatur und Terror? Weil Zahl doch ein Terrorist ist? Irgendwo? Irgendwie? Weil er einen seiner Gedichtbände mit “Freiheitstriebtäter“ betitelt?
Richtig ist: Zahl schreibt über Gewalt. Er schreibt über Gewaltverhältnisse, über Gewalt und Widerstand, in seiner Begrifflichkeit wahrscheinlich: Gegengewalt. Muß man sich die Interpretation "Terror" zu eigen machen, weil ein Teil der Gesellschaft ihn als Terroristen oder „Polizistenmörder“ (Golo Mann) betrachten? (Was übrigens auch unter Gewaltverhältnissen zu subsumieren wäre, wenn man politische Bewußtlosigkeit und ihre Entstehungsbedingungen und Wirkweisen in die Untersuchung mit einbezieht.) Ein anderer Teil tat es nicht. Es geht um einen Dissens, der die Gesellschaft durchzieht. Brauchen wir also wirklich die Bezeichnung „Terror“ - und wenn ja, warum genau dann eigentlich? Reicht es nicht aus, wenn es schon sein muß, von Literatur und Gewalt zu schreiben, was ja dann sehr klug die Gewalt aller beteiligten Seiten umfassen würde?

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Zum Schluß noch ein kleiner Hinweis auf die von Enno Stahl konstatierte „verhetzte Atmosphäre“ die der so belesene Autor Phi scheinbar nicht zur Kenntnis nehmen mag: Goldmanns gemischte Gefühle
Auch die Behandlung von Henryk M. Broder, der 1977 auf dem Flughafen Köln-Bonn in die Befa geriet, weil er einen Briefwechsel mit Zahl hatte, sollte in einem solchen Kontext nicht verschwiegen werden (vgl. Das Stahlnetz stülpt sich über uns In: Der Spiegel 22/1979). --84.191.143.246 23:44, 15. Mai 2012 (CEST)


Nachtrag: Warum das Plakat nicht „pro- RAF“ ist
Noch ein Nachtrag zu dem Plakat: Der Kollege Radh verbreitet hier, das Plakat hätte die RAF unterstützt („Plakat war pro- RAF“). Hier trügt ihn- freundlich formuliert - leider bereits die Erinnerung. Man könnte auch durch einfaches Nachdenken darauf kommen, daß das so nicht sein kann, aber ich führe es gerne ausführlicher und belegt aus. Die Argumentation fällt dann angesichts der Teils verelendeten Verkehrsformen in der de.wp etwas leichter, oder?
Zunächst ein Link auf das Plakat selbst. Ob es sich um eine „stilisierte Distel“ (die David Bowman erkennt - s. u.) oder ob es sich eine Sonnenblume handelt, mag unerheblich sein. Gerd Conradt, der in seinem Buch das Plakat sowohl in schwarz-weiß als auch in Farbe abdruckt, sieht eine Sonnenblume und schreibt: „Für das Plakat hatte er [d.i. Holger Meins] das Sonnenblumenmotiv der Ökobewegung abgewandelt. Das Zentrum der Blüte bildet eine Eierhandgranate, aus der Patronenhülsen blühen. Zwischen den Patronen liest man die Namen der bekanntesten militanten Freiheitsbewegungen [...]“ (Gerd Conradt: Starbuck Holger Meins. Ein Porträt als Zeitbild. Expresso Verlag, Berlin 2001, ISBN 9783885207887, S.108)
Wo Conradt bereits im April 1970 eine „Ökobewegung“ verorten kann, bleibt mir ausgesprochen schleierhaft. Eine chinesische Weisheit lehrt uns: »Der Mensch streicht seine Erinnerung mit dem goldenen Pinsel.«
Die Bewegungen und Organisationen auf dem Plakat sind:

  • die FNL (hier muß offen bleiben, welche Nationale Befreiungsfront gemeint ist, weil es eine ganze Reihe von Organisationen gab, die in Frage kämen. Da die Nationale Befreiungsfront Südvietnams bereits an anderer Stelle genannt wird, könnte es sowohl einen Bezug zu Venezuela oder Algerien geben, doch auch, wenn die FNLA in Angola gemeint wäre, würde mich das nicht überraschen. In Argentinien waren zu dieser Zeit eher die Montoneros eher bekannt),
  • die US-amerikanischen Black Panther,
  • die Frelimo in Mosambik,
  • die brasilianische MR8 (Movimento Revolucionário 8 de Outubro, vgl. dazu Vier Tage im September),
  • die japanischen Zengakuren,
  • die palästinensische El Fatah,
  • die P.A.I.G.C. (Partido Africano da Independência da Guiné e Cabo Verde), die zu dieser Zeit in Guinea-Bissau gegen die portugiesische Kolonialmacht kämpfte,
  • der vietnamesische „Vietcong“ (zu dieser Zeit war man sich noch nicht bewußt, daß diese Bezeichnung ausschließlich von den Feinden der Nationalen Befreiungsfront Südvietnams benutzt wurde),
  • die M.I.R. (auch hier bleibt offen, ob die chilenische Movimiento de Izquierda Revolucionaria (Chile) gemeint ist oder eine gleichnamige Organisation in Bolivien, Ecuador, Peru oder Venezuela),
  • die Yippies (wobei die US-amerikanische Youth International Party mitnichten eine Guerillaorganisation war, allerdings gleichfalls nicht zu knapp Gefangene zu beklagen hatte. Jerry Rubin schildert in Do it eindrucksvoll, wie er einmal sogar „wegen Lächelns“ verhaftet wurde... Als Befreiungsbewegung sind die Yippies auch nur bedingt anzusehen, schließlich beteiligten sie sich systemimmanent an den Präsidentschaftswahlen, indem sie ein Schwein als Kandidaten aufstellten.),
  • die F.A.R. (Fuerzas Armadas Rebeldes aus Guatemala, sie gingen später in der U.R.N.G. auf; vgl. dazu den Artikel Guatemaltekischer Bürgerkrieg, aber auch hier und hier),
  • die Tupamaros in Uruguay
  • und die US-amerikanischen Weathermen.

Dave Bowman geht in seinem Beitrag (hier online) für das zweite legendäre Plakatbuch aus dem Verlag Assoziation A ausführlich auf die Geschichte und den Kontext des Plakates ein. (Dave Bowman: »Holger, der Kampf geht weiter!« - Der bewaffnete Kampf gegen die RAF und »Stammheim«. In: HKS 13 (Hg.): vorwärts bis zum nieder mit - 30 Jahre Plakate unkontrollierter Bewegungen. Plakatbuch Band 2, Verlag Assoziation A, Berlin 2001, 288 S. ISBN 3-935936-05-2 [38]).
Demnach wurde das Plakat bereits vor dem 1. Mai 1970 für den 1. Mai von Holger Meins entworfen und von Zahl gedruckt und am 1. Mai von "vielen Demonstranten" mitgeführt (nach einer anderen Quelle sollen ca. 50.000 Teilnehmer auf der linken, nicht vom DGB organisierten Demonstration gewesen sein), aber auch bei einem Bombenanschlag auf IBM in Berlin-Lichterfelde hinterlassen. Das gedruckte Plakat, Film und Druckplatte wurden nach Angaben P.P. Zahls einige Tage nach dem 1. Mai bei einer Durchsuchung seiner Druckerei gefunden, aber nicht beanstandet. Nach der Befreiung von Andreas Baader am 14. Mai 1970, etwa zwei Wochen nach der vorherigen Durchsuchung, wurde Zahls Druckerei erneut durchsucht und das Plakat diesmal als „Aufforderung zur Gefangenenbefreiung“ [sic!] bewertet. Ein erstes Verfahren in Moabit endete mit Freispruch, das Plakat sei eine „allgemeine Sympathiekundgebung“. Das Revisionsverfahren am 17. April 1972 vor der 2. Großen Strafkammer beim Landgericht Moabit [sic! - gemeint ist entweder das Kriminalgericht Moabit oder das Landgerichts Berlin, ebenfalls im Bezirk Moabit, aber an anderer Stelle angesiedelt] unter Landgerichtsdirektor Brandt wegen „Aufforderung zu strafbaren Handlungen“ führte zu einer Verurteilung zu 6 Monaten Gefängnis auf Bewährung. Verteidiger Zahls war Christian Ströbele. [39]
Bowman belegt seine Angaben nicht, aber Inhalte und Wortwahl deuten darauf hin, daß er die Informationen wahrscheinlich einem Interview entnahm, das Gerd Conradt mit Peter-Paul Zahl führte und das in Conradts Starbuck-Buch abgedruckt ist in dem Kapitel: This is the end my fried... Peter Paul Zahl (Conradt:2001:114-117). Es ist durchaus interessant, das ganze Interview zu lesen, enthält es doch eine ganze Reihe von elementaren Informationen über Zahl, die man in dem wp-Artikel (noch) nicht findet. Die Kritik dazu wurde an anderer Stelle formuliert. Hier sei sie nur erweitert um den Hinweis, daß Zahl sich als Gefangener an immerhin zwei Hungerstreikaktionen beteiligt hat, von denen der wp-Artikel nichts weiß. In dem 1977 erschienenen Gedichtband Alle Türen offen sind auch zwei lyrische Verarbeitungen dieser Erfahrungen nachzulesen.
Conradt konstatiert für das Plakat „große Verbreitung. Zeitweise hing es in jeder linken Buchhandlung, Kneipe oder Wohngemeinschaft.“ Auch hier scheint mir ein kleiner goldener Pinsel zumindest ein winziges bißchen mitzumalen. Die linken Buchläden im Westteil Berlins waren beispielsweise gut überschaubar. Es gab wohl Jürgens Buchladen in Dahlem Dorf an der FU, die Buchhandlung Karin Röhrbein in der Ludwigkirchstr., das Buchladen-Kollektiv am Savignyplatz und das Buchladenkollektiv Das politische Buch in der Lietzenburger Straße. "[...] in jeder linken Buchhandlung" klingt daher doch etwas bombastisch. Es war jedoch auch damals schon gängige Praxis, das durch den staatlichen Verfolgungswillen Inkriminierte sich nicht nehmen zu lassen und "jetzt erst recht" im schlechtesten Fall mehr zu erhöhen, als es das wert war. Die Gefahr der inhaltlichen Fremdsteuerung durch den Verfolgungsdruck, wenn nicht präzise zwischen eigener politischer Bestimmung einerseits und notwendigem Widerstand gegen Repression andererseits unterschieden wird, liegt auf der Hand.
Zusätzliche Beachtung fand das Plakat aber auf jeden Fall im Verlauf des Jahres 1970, weil es auch einer klandestin verbreiteten Broschüre beigelegt wurde: Stadtguerilla. Neue Strategie. Carlos Núñez: Die Tupamaros. Wolfgang Schöller: Tupamaros in Uruguay - Guerilla im Apparat. Editions clandestines, Toulouse/Berlin 1970, 59 S. Schulungstext 1. ([40], siehe auch : Rote Weihnacht In: Der Spiegel Nr. 50, 7. Dezember 1970, S. 107-109) Die Verlagsangabe im Impressum ist selbstverständlich nicht ernst zu nehmen. Der Aufsatz von Schöller war aus Sozialistische Politik Nr. 2 1969 entnommen. (vgl. Hein:96) Der Text von Núñez stammte meines Wissens aus einer englischsprachigen Broschüre: Carlos Núñez: The Tupamaros. Urban guerrillas of Uruguay. Times Change Press, 1970, 48 S. (vgl. hier). Auch bei der Broschüre der "Times Change Press" ist die Verlagsangabe reine Fantasie. Núñez (1941 geboren [41] und nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen 1990 gestorbenen Kommandanten der Sandinisten [42] oder dem erst 1971 geborenen galizischen Musiker) gilt als „Vordenker der uruguayischen Tupamaros“ (Aribert Reimann: Dieter Kunzelmann - Avantgardist, Protestler, Radikaler. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Bd. 188, ISBN 9783525370100, S. 253) Der Text aus der Broschüre der vorgeblichen "Times Change Press" erschien zuerst im Tricontinental Magazine vom Januar/Februar 1969 [43]. Wolfgang Schoeller war (nach Auskunft von Henning Melber) dem Entwicklungstheoretiker-Klüngel um Elmar Altvater, Klaus Busch und Frank Seelow am Otto-Suhr-Institut zuzuordnen, publizierte nicht nur in der ProKla zusammen mit Altvater, Jürgen Hoffmann und Willi Semmler und hat 1976 bei EVA eine nicht unwichtige Arbeit, Weltmarkt und Reproduktion des Kapitals vorgelegt. ([44]) Darüber hinaus verfolge ich seine Vita nicht weiter.
Jenseits der Tatsache, daß dieses Plakat also schon zwei Wochen vor dem vermuteten konkreten Anlaß (Baaders Verhaftung) gedruckt wurde, der später zur Entstehung der Rote Armee Fraktion führen sollte, daß also eine Behauptung: „Plakat war pro- RAF“ hier obsolet ist, scheint mir auch noch ein Blick auf die konkreten Enstehungsbedingungen von RAF und Bewegung 2. Juni hilfreich. Politische Gefangene kannte die sich auflösende antiautoritäre Bewegung wohl, aber ja noch lange keine Rote Armee Fraktion. (Die Agit 883 Nr. 56, 16. April 1970, S. 8f. kennt bis dahin nur eine japanische Rote Armee Fraktion, die aus den Samba-Zengakuren hervorgegangen ist, die sich an den Kämpfen während der Besetzungen von etwa 50 Universitäten im Sommer und Herbst 1969 beteiligt hatten. Im Herbst 1969 sind etwa 290 dieser RAF-Mitglieder inhaftiert. - Vgl. dazu auch die sehr informative WDR-Dokumentation über Ulrike Meinhof und Fusako Shigenobu und deren Töchter: Kinder der Revolution (2011) von Shane O’Sullivan.)
Wenn das Datum der Baader-Befreiung, der 14. Mai 1970, auch allgemein als „Gründungsdatum“ der bundesdeutschen Rote Armee Fraktion betrachtet, besser: gesetzt wird, so muß doch dazu angefügt werden, daß im Mai 1970 diese, als Reaktion auf die knapp sechs Wochen zuvor, am 4. April 1970 erfolgte Verhaftung Baaders eher überstürzt "gegründete" Stadtguerillaorganisation mitnichten den Namen „Rote Armee Fraktion" führte. Und ob von einem, genau besehen eher ja fremdbestimmten Gründungsakt überhaupt die Rede sein kann, bleibt fraglich. Faktisch fand sich eher eine Gruppe zusammen, die einfach Baader wieder rausholen wollte (wobei ein Teil der Gruppe schon längere Zeit miteinander diskutierte). Es sollte, auch angsichts all derer, die dann doch nicht dabei waren, das Prozeßhafte dieser Vorgänge mitbeachtet werden.
Im März 2009 wurde das schonmal hier ausführlichst erläutert. (Diese Mühe wurde hier auch an anderen Stellen leider schon öfters nötig, ich muß hier also die Details nicht ein weiteres Mal ausführen.) Demnach kann man davon ausgehen, daß vor April 1971 (Erscheinen des programmatischen Textes der RAF „Das Konzept Stadtguerilla“) der Name "RAF" noch niemandem geläufig war und am 1. Mai 1970 am wenigsten den späteren Mitgliedern dieser Gruppe.
Daß zumindest bis zum Dezember 1970 von einer deutschen Rote Armee Fraktion oder RAF auch öffentlich noch nicht die Rede war, untermauert z.B. auch ein Absatz aus dem bereits oben verlinkten Spiegel, wo noch diffus von einer „Gruppe um den Apo-Anwalt Horst Mahler“ die Rede ist. Zitat: „Die Tatsache, daß die "Tupamaro"-Mädchen umfielen, bescherte der Polizei auch Hinweise auf Zusammenhänge zwischen den Bombenlegern und der Gruppe um den Apo-Anwalt Horst Mahler, der von der Justiz der Befreiung des Frankfurter Kaufhausbrandstifters Andreas Baader, in Verbindung damit der Beihilfe zum Mordversuch und einer Serie von Bank-Überfällen (Beute: rund 217 000 Mark) verdächtigt wird.“ (Rote Weihnacht In: Der Spiegel Nr. 50, 7. Dezember 1970, S. 109]) Bis dahin wird also die in der Agit 883 annoncierte Organisationsgründung (wo bislang auch nur von RA für Rote Armee die Rede ist und was wohl eine Initiative aus der Agit heraus darstellt, die das Interview von Michèle Ray mit Ulrike Meinhof aufgreift, um dem Kind einen Namen zu geben) in der bürgerlichen Presse noch garnicht richtig wahrgenommen.
Die Vermutung „Plakat war pro- RAF“ kann daher so nicht stimmen. Untersucht man den Weg des Holger Meins in die Rote Armee Fraktion, so ist es unzweifelhaft, daß bereits seit Winter 1969 eine ganze Reihe recht unterschiedlicher Gruppen den Aufbau von Guerillagruppen als politische Strategie diskutierten (vgl. z.B. Von den Haschrebellen zur Bewegung 2. Juni In: Ralf Reinders, Ronald Fritzsch: Die Bewegung 2. Juni. Gespräche über Haschrebellen, Lorenz-Entführung und Knast. Edition ID-Archiv, Berlin 1995, ISBN 3-89408-052-3 online und als PDF, vor allem S. 35ff.).
Reimann beschreibt ein Treffen von „zehn bis vierzehn Personen“ im März 1970 in der Wohnung von Ulrike Meinhof, das er als „erstes »Gipfeltreffen« des bewaffneten Berliner Untergrunds“ bezeichnet. Er ist sich jedoch der schwachen und uneinheitlichen Quellenlage und der daraus notwendig wachsenden Vorbehalte bewußt, spricht daher zu Recht davon, das geschilderte Treffen sei „aus nachvollziehbaren Gründen geheimnisumwittert und die vorliegenden Berichte erscheinen in Detailfragen uneinheitlich.“ (Reimann 2009:253f.) Mit Waffen war es alledings nach allen einschlägigen seriösen Quellen zu dieser Zeit nicht weit her, wie sich ja auch an den eher bedauernswerten Bemühungen der Baader-BefreierInnen zeigte, über die kleinkriminelle Szene Westberlins an Waffen zu gelangen. Daß außerdem niemand wirklich Ahnung hatte, wie man Waffen überhaupt handhabt, erst recht nicht die nach Westberlin ausgewichenen "Bundeswehrdrückeberger" ,schildern Reinders und Fritsch ja eindrücklich (siehe Link oben). Der einzige, der zu diesem Zeitpunkt Waffen hatte (und auch anbot), war Peter Urbach.
Man kann also eher noch von einer militanten Szene sprechen, die seit einigen Monaten in unterschiedlichen Zirkeln durchaus unterschiedliche Guerillastrategien von „in der bewußten Illegalität operierenden marxistisch-leninistischen Untergrundarmee“ bis hin zu Nutzung und Ausbau der „Grauzone zwischen Illegalität und der subkulturellen Unterstützerszene“ (Reimann 2009:254) andererseits diskutierte und sich noch auf dem Weg befand. Schließlich geriet ja Baader, weil von Wegen die Rede ist, auf dem Weg zu einem Treffen mit dem Verfassungsschutzagenten Peter Urbach in die zu diesem Anlaß bereitgestellte Polizeifalle - und Ziel des Treffens war es, an (letztlich vom Westberliner Staasschutz über den sogenannten S-Bahn Peter angebotene) Waffen zu kommen.
Andererseits war die erste Verhaftung von Holger Meins, der die Auseinandersetzung um Guerillastrategien nun sehr nachdrücklich in die Agit 883 einbrachte (in dem Interview mit Conradt berichtet Zahl, der von Meins viel gehalten hatte, daß er dort mit Meins über dessen Interventionsformen sogar in eine Prügelei geriet), erst im September 1970. Es war nach ihm wegen eines Sprengstoffanschlages öffentlich über das Fernsehen gefahndet worden und er hatte sich daraufhin in Begleitung eines Anwalts gestellt. Erst nach vier Wochen wurde er wieder freigelassen. Es dauerte dann ja auch nicht mehr lange, bis er abtauchte.
--84.191.143.70 18:20, 23. Mai 2012 (CEST)

Noch ein Nachtrag aus aktuellem Anlaß: Der Artikel weiß auch nicht, daß der weltentrückte Gefangene (war er schon Freigänger?) Peter-Paul Zahl zusammen mit Gerald Klöpper Kandidat der Alternativen Liste für die Neuwahlen am 10. Mai 1981 in Westberlin wird. Der Journalist Harald Kleinschmidt machte im Deutschlandfunk öffentlich-rechtliche Wahlwerbung: "Die Liste ihrer Kandidaten reicht von dem bundesweit bekannten Anwalt Otto Schily bis zum Dieter Kunzelmann und den verurteilten Gewalttätern Peter-Paul Zahl und Gerald Klöpper als Zählkandidaten. Das Programm der Alternativen - 77 DIN-A4-Seiten dick, auf Recycling-Papier gedruckt - gleicht einem Gemischtwarenladen." [45]. Die AL erreichte als drittstärkste Kraft noch vor der FDP 7,2 Prozent der Stimmen und stellte neun Abgeordnete. Der Spiegel berichtete im Vorfeld: "Damit auch Zählkandidaten auf aussichtslosen Plätzen wie die einsitzenden Gesinnungsgenossen Peter-Paul Zahl und Gerald Klöpper (vormals "Bewegung 2. Juni") den "beschissenen Laden" (so ein AL-Diskutant übers Parlament) von innen kennenlernen können, sollen die AL-Abgeordneten prinzipiell nach zwei Jahren, zur Hälfte der Legislaturperiode, ausgewechselt werden: Nur wer auf einer öffentlichen Rechenschaftsveranstaltung eine Zwei-Drittel-Mehrheit zum Weitermachen erhält, braucht keinem Nachrücker Platz zu machen." (Berlin: Blockade durch die Alternativen? In: Der Spiegel Nr. 19/1981, 4. Mai 1981, S. 50, mit Bild auf S. 49). --84.191.142.219 18:17, 25. Mai 2012 (CEST)

Hallo, IP 84.191.xxx. - ich spreche dich einfach mal als Nr. an, auch wenn es mir etwas widerstrebt, jemanden als Nummer anzusprechen, bei dem ich von Anfang an ne Vermutung habe, welcher (aufgegebene?) Accountname sich dahinter verbergen könnte (andere sind da an anderer Stelle deutlicher und anscheinend missmutiger, wenn nicht schon subtil gehässig-diffamierend-unterstellend: [46], im Kontext mit aw: [47])-
Wie auch immer: Deine Anmerkungen und (bisweilen süffisant rüberkommende) Kritik am Artikel sind für mich in weiten Teilen inhaltlich nachvollziehbar, ja überzeugend - auch, wenn sie Aspekte thematisieren, die aktuell so schon länger nicht (mehr) drinstehen (Meins-Plakat als angeblich "Pro-Raf") oder interpretierend etwas herauslesen, was man im Duktus wohl herauslesen kann, aber ebenfalls so nicht - jdf. nicht wörtlich - im Artikel steht ("Weltentrücktheit" Zahls im Knast; Knast als quasi-"Erholung" dargestellt, eine, wenn auch nachvollziehbare Subtext-Interpretation deinerseits).
However: ich halte deine Anmerkungen auch insofern jedenfalls dort für berechtigt, wo du die Positionen Zahls als unterrepräsentiert dargestellt kritisierst, allemal im Hinblick auf seine umstrittene Verurteilung und seinen Gefangenen-Status, wohingegen die Positionen der ihn verurteilenden Instanzen in der Relation relativ und tendenziell unhinterfragt bzw. weiger hinterfragt als diejenigen Zahls im Vordergrund zu stehen scheinen. Jedenfalls kann man das so sehen, und du stellst die Hintergründe und Zusammenhänge, dass und warum es auch berechtigte Gründe gibt, bisher nicht oder wenig berücksichtigte Aspekte im Artikel aufzunehmen, fundiert und für mich zumindest in Teilen überzeugend unter Benennung angemessener und im Kontext auch seriöser Belege für mich durchaus überzeugend dar.
Ich selbst tue mir im Moment allerdings schwer, die von dir eingebrachten Aspekte im Artikel umzusetzen. Das liegt zum einen daran, dass sich mein Fokus in WP wieder etwas von diesem Artikel entfernt hat, zum anderen daran, dass ich bei allem Interesse mich in der Kenntnis der Materie nicht so detailliert in die Literatur eingearbeitet habe, wie es bei dir offenbar der Fall ist, und nicht zuletzt scheue ich auch davor zurück, die Struktur des Artikels in ihrer quantitativen Gewichtung zu verändern; will heißen, dass ich ein Aufblähen der sicherlich wichtigen Knastjahre und das Drumherum in der Biografie, also den Teil zwischen 1971/72 und 1981/82, ... also ein Aufblähen des Jahrzehnts, das mit 3 Unterabschnitten schon jetzt relativ breitgetreten ist, für strukturell problematisch halte (Gewichtungsabstimmung in der Relation zur Gesamtbiografie).
Im Detail auf jeden Einzelnen deiner, wie geschrieben in weiten Teilen für mich durchaus nachvollziehbaren im wörtlichen Sinn sehr umfangreichen Kritik (quantitativ ca. 70% der Bytes, die schon der Artikel selbst hat), ist mir grad zu viel.
Vorschlag bzw. Anmerkung meinerseits: Ich für meinen Teil habe nichts dagegen, wenn du die von dir belegten Aspekte im Artikel ergänzt, ihn entsprechend umformulierst, oder hier in der Disk. konkrete Umformulierungsvorschläge machst. Schönen Gruß erst mal von --Ulitz (Diskussion) 23:44, 25. Mai 2012 (CEST)
ich habe nun (endlich) einige ergänzungen anhand der detaillierten kritik vorgenommen. bei einigen punkten muss ich allerdings passen:
die auseinandersetzung zwischen Zahl und Mahler ist sicher außerordentlich interessant, doch finde ich sie für diesen wp-artikel zu weit gehend.
konkrete daten zur haft und zu Zahls beteiligungen an den hungerstreiks liegen mir nicht vor. es wäre also sinnvoll, wenn du (ip sowieso) entsprechendes, was dir belegbar zugänglich ist, einfügen würdest.
ich halte die darstellung sowohl der schießerei wie der gerichtsverfahren im verhältnis zur gesamtbiografie für ausreichend, insbesondere da gerade diese aspekte diejenigen sind, die in den quellenverweisen hinreichend ausführlich weiter vertieft nachgelesen werden können. hingegen ist es ja gerade so ärgerlich, dass Zahl in sämtlichen besprechungen / nachrufen auf diesen (unleugbar prägenden) teil seines lebens reduziert wird.
insgesamt bitte ich zu bedenken, dass diese artikel nicht die fehlende biografie zu Peter-Paul Zahl ersetzen kann, hier kann ja nur dargestellt werden, was auch öffentlich zugänglich ist.
vg --emma7stern (Diskussion) 15:26, 23. Jul. 2012 (CEST)

Zitat

@109.172.15.39, deine zurücksetzung: Einzelnachweis 58, Literaturkritik: Marcel Reich-Ranicki, abgerufen am 16. März 2012. Zitat: „Was das Gedicht des Polizistenmörders betrifft, ich glaube, der Satz stammt von [Oscar] Wilde, dass damit, dass einer seinen Wechsel nicht bezahlt, noch nicht bewiesen sei, dass er schlecht Geige spielt.“ (31.5.1976)". Wird also mit "ss" geschrieben, nicht mit "ß". --F2hg.amsterdam (Diskussion) 15:08, 5. Sep. 2012 (CEST)

libertär

In der Einleitung: Sollte man nicht lieber "anarchistisch" verwenden? Immerhin verweist der Blaulink auf Anarchismus und nicht auf Libertarismus, der häufig mit der angelsächsischen Strmung verbunden wird. --92.224.73.200 16:49, 14. Sep. 2012 (CEST)

Wurde schon diskutiert, und bleib so weil er offensichtlich als "libertär" rezensiert wurde. Ist aber megairreführend, denn er war halt nur ein Kommunist und hat rein gar nichts mit Mises, Hayeck oder Rothbard zu tun. (Da bekäme er auch keinen solchen Artikel).--Antemister (Diskussion) 20:37, 14. Sep. 2012 (CEST)
die diskussion ist archiviert, ich verlink das mal der einfachheit halber hier.
"libertär" ist das konkrete adjektiv, das für positionen des anarchismus verwendet und mit dem Zahl in nahezu allen quellen und darum auch hier bezeichnet wird. es geht zurück auf fr:Joseph Déjacque der im 19. jahrhundert "libertär" als gewollte opposition zu liberal gesetzt hat. der begriff sollte auf keinen fall Liberalismus zugeordnet werden (von wegen Hayek u.s.). leider gibt die deutschsprachige wp bislang nur wenig zum thema her, darum siehe auch fr:Libertaire und / oder en:Libertarianism.
da es aber in der tat verwirrend ist, da nicht (mehr) im alltagssprachgebrauch vorhanden (wo sind sie denn eigentlich hin, die libertären geister, schriftsteller und künstler? :-) ) - überleg ich mal an einem kurzen text für eine fußnote. vg --emma7stern (Diskussion) 22:12, 14. Sep. 2012 (CEST)

Einladung zur Zedler-Preisverleihung

Es freut mich euch mitteilen zu können, dass dieser Artikel es zusammen mit 5 weiteren in die engere Auswahl für den Zedler-Preis 2013 in der Kategorie Wikipedia-Artikel des Jahres geschafft hat. Die Preisverleihung findet am 25. Mai um 19 Uhr in der Kulturbrauerei in Berlin statt. (Das ist direkt nach der Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland und am nächsten Tag findet ein Offener Sonntag statt.) Es würde mich sehr freuen jemanden bei der Preisverleihung zu haben der diesen Artikel und seine Autoren vertreten kann. Wer würde das übernehmen? Ich freue mich auf einen tollen Abend und nochmals Glückwunsch zu einem tollen Artikel. --Lydia Pintscher (WMDE) (Diskussion) 13:45, 24. Apr. 2013 (CEST)

ich fühl mich zwar als hauptautorin und werde mich für die veranstaltung in berlin anmelden (mail an dich folgt), doch hab ich den artikel ja nicht allein geschrieben. es wäre entsprechend wünschenswert, wenn anlässlich so einer nominierung weitere autoren dazu kommen und ein bisschen wikipedia-prinzip verdeutlichen würden. vg --emma7stern (Diskussion) 14:13, 4. Mai 2013 (CEST)
Super. Ich freue mich auf einen tollen Abend. Eine Anmeldung über dieses Formular würde uns die Organisation sehr erleichtern. Über weitere Autoren dieses Artikels freuen wir uns natürlich sehr. --Lydia Pintscher (WMDE) (Diskussion) 12:50, 6. Mai 2013 (CEST)

Wikipedia:Zedler-Preis

Herzlichen Glückwunsch zum souveränen 2. Platz.--WhoisWhoME (Diskussion) 15:42, 27. Mai 2013 (CEST)

Schwalbenlieder

Es geht um folgenden Satz im Abschnitt literarisches Werk: "Politisch naheliegend scheint auch das Suchen nach Parallelen zu Erich Mühsam und Ernst Toller, dabei werden insbesondere die von Toller 1924 in der Haft verfassten Schwalbenlieder genannt[39], denen Peter-Paul Zahls Knastlyrik nicht nachstehe.[23]". Das Problem: Es gibt keine Schwalbenlieder, obwohl sie in der Quelle 23 so genannt werden. Das Buch, das Ernst Toller im Gefängnis geschrieben hat, heißt "Das Schwalbenbuch". Die Bezeichnung Schwalbenlieder wird nicht verwendet, wäre auch für die Gedichte fehl am Platze. Ich hab das Problem dadurch zu lösen versucht, indem in den richtigen Titel eingefügt habe, was nun durch die Umformatierung von Emma7stern wieder verloren gegangen ist. Ich hab daher die Sichtung entfernt, vielleicht hat jemand eine Lösung, wie man der zitierten Quelle 23 und dem Buch gerecht werden kann. --Hape (Diskussion) 15:47, 29. Mai 2014 (CEST)

ich habe das verkürzt, weil ich es dreifach gemoppelt fand: Politisch naheliegend scheint auch das Suchen nach Parallelen zu Erich Mühsam und Ernst Toller, dabei werden insbesondere die von Toller 1924 in der Haft verfassten „Schwalbenlieder“ (Ernst, Toller, Das Schwalbenbuch Ernst Toller, Das Schwalbenbuch ... - und zudem diese klammer, die keinen zusätzlichen inhalt hat, störend. außerdem denke ich, dass der geneigte leser durchaus den gedenkenschritt geht von den in Haft verfassten Schwalbenliedern auf das in der fußnote benannten und zudem dann extern verlinkte Schwalbenbuch. aber wenn das als nicht tragbare ungenauigkeit empfunden wird, dann schlage ich vor, im text statt Schwalbenlieder das korrekte Schwalbenbuch zu verwenden, das wird die quelle wohl aushalten. --emma7stern (Diskussion) 17:52, 29. Mai 2014 (CEST)