„Vertikutieren“ – Versionsunterschied

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Ein Vertikutiergang ist im Frühjahr zwischen Mitte April und Anfang Mai zu empfehlen, da der Rasen nach dieser Zeit sehr [[Regeneration (Biologie)|regenerationsfähig]] ist. Vor dem Vertikutieren sollte der Rasen gemäht werden, und nach dem Vertikutieren ist meist eine [[Dünger|Düngung]] zu empfehlen. Bei lückiger Grasnarbe ist gegebenenfalls eine [[Saat|Nachsaat]] sinnvoll. Die Wetterlage spielt beim Vertikutieren ebenfalls eine Rolle, so sollte bei warmem Wetter und in Hitzeperioden nicht vertikutiert werden. In regenlosen Sommern sollte daher auch auf ein zweites Vertikutieren Ende August bis September verzichtet werden. In sehr regenreichen Sommern kann der Rasen auch im Spätsommer vertikutiert werden, hierbei reicht oftmals ein weniger intensives Arbeiten, während man im Frühjahr problemlos etwas stärker vertikutieren kann. Wichtig ist im Frühjahr, dass man zwar den Erdboden ankratzt, aber die Wurzeln nicht gänzlich entfernt.
Ein Vertikutiergang ist im Frühjahr zwischen Mitte April und Anfang Mai zu empfehlen, da der Rasen nach dieser Zeit sehr [[Regeneration (Biologie)|regenerationsfähig]] ist. Vor dem Vertikutieren sollte der Rasen gemäht werden, und nach dem Vertikutieren ist meist eine [[Dünger|Düngung]] zu empfehlen. Bei lückiger Grasnarbe ist gegebenenfalls eine [[Saat|Nachsaat]] sinnvoll. Die Wetterlage spielt beim Vertikutieren ebenfalls eine Rolle, so sollte bei warmem Wetter und in Hitzeperioden nicht vertikutiert werden. In regenlosen Sommern sollte daher auch auf ein zweites Vertikutieren Ende August bis September verzichtet werden. In sehr regenreichen Sommern kann der Rasen auch im Spätsommer vertikutiert werden, hierbei reicht oftmals ein weniger intensives Arbeiten, während man im Frühjahr problemlos etwas stärker vertikutieren kann. Wichtig ist im Frühjahr, dass man zwar den Erdboden ankratzt, aber die Wurzeln nicht gänzlich entfernt.


Das zugehörige [[Gartengerät]] ist der '''Vertikutierer'''. Er schneidet mit einem rotierenden [[Federstahl]]messer oder Federn senkrecht in den Boden. Das Vertikutiergut (Moos, abgestorbene [[Gras|Gräser]] usw.) wird hinter dem Gerät abgelegt oder im Fangsack aufgesammelt. Angetrieben wird die [[Welle (Mechanik)|Welle]] in der Regel von einem [[Elektromotor]], bei größeren Modellen mit einem [[Ottomotor]]. Die Schnitttiefe kann entweder über die Höhe des Rades oder die Veränderung der Messerwelle eingestellt werden. Die Schnitt-Tiefe sollte nicht mehr als 2-3 mm betragen. Das ist ausreichend, um die Filzschicht zu entfernen. Auch mit einer engzahnigen [[Rechen (Werkzeug)|Harke]] ist Vertikutieren möglich, was bei größeren Flächen jedoch recht mühsam ist. Hat man die Möglichkeit einen Vertikutierer zu nutzen, ist das Ergebnis in jedem Falle besser und gleichmäßiger.
Das zugehörige [[Gartengerät]] ist der '''Vertikutierer'''. Er schneidet mit einem rotierenden [[Federstahl]]messer oder Federn senkrecht in den Boden. Das Vertikutiergut (Moos, abgestorbene [[Gras|Gräser]] usw.) wird hinter dem Gerät abgelegt oder im Fangsack aufgesammelt. Angetrieben wird die [[Welle (Mechanik)|Welle]] in der Regel von einem [[Elektromotor]], bei größeren Modellen mit einem [[Ottomotor]]. Für kleine Gärten bieten sich auch Handvertikutierer ohne Motor und Kabel an.
Die Schnitttiefe kann entweder über die Höhe des Rades oder die Veränderung der Messerwelle eingestellt werden. Die Schnitt-Tiefe sollte nicht mehr als 2-3 mm betragen. Das ist ausreichend, um die Filzschicht zu entfernen. Auch mit einer engzahnigen [[Rechen (Werkzeug)|Harke]] ist Vertikutieren möglich, was bei größeren Flächen jedoch recht mühsam ist. Hat man die Möglichkeit einen Vertikutierer zu nutzen, ist das Ergebnis in jedem Falle besser und gleichmäßiger.

Allerdings gibt es große Qualitätsunterschiede bei Vertikutierern. Im Test der [[Stiftung Warentest]] im März 2012 erhielt nur jedes dritte Gerät das Qualitätsurteil "Gut", 4 der 15 getesteten Geräte erhielten ein "Ausreichend", 2 sogar ein "Mangelhaft". Einige Vertikutierer gingen im Test schnell kaputt, verstopften oder beschädigten den Rasen.<ref>[http://www.test.de/presse/pressemitteilungen/Vertikutierer-Nur-jeder-dritte-schneidet-gut-ab-4349817-4349819/ Stifung Warentest: Nur jeder dritte Vertikutierer schneidet "gut" ab] Pressemitteilung vom 29. März 2012</ref>


== Bilder ==
== Bilder ==
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==Weblinks==
==Weblinks==
* [http://www.test.de/vertikutierer Vertikutierer-Test der Stiftung Warentest] test.de vom 29. März 2012 (kostenpflichtig)
{{Commonscat|Lawn scarifiers|Vertikutierer}}
{{Commonscat|Lawn scarifiers|Vertikutierer}}

==Einzelnachweise==
<references/>


[[Kategorie:Gartenbau]]
[[Kategorie:Gartenbau]]

Version vom 29. März 2012, 15:56 Uhr

Ein elektrischer Vertikutierer
Die Mechanik darunter

Unter Vertikutieren versteht man das Anritzen der Grasnarbe einer Rasenfläche, um Mulch (altes Schnittgut) und Moos zu entfernen und die Belüftung des Bodens zu fördern. Der ursprünglich englische Ausdruck ist aus den Wörtern vertical (vertikal, senkrecht) und to cut (schneiden) zusammengesetzt.

Das Verfahren wurde 1955 von Thomas Mascaro entwickelt, der bereits 1946 das mit dem Vertikutieren verwandte Aerifizieren erfunden hatte. Die Geräte kann man im Mascaro-Steiniger Turfgrass Museum der Penn State University (USA) betrachten.

Ein Vertikutiergang ist im Frühjahr zwischen Mitte April und Anfang Mai zu empfehlen, da der Rasen nach dieser Zeit sehr regenerationsfähig ist. Vor dem Vertikutieren sollte der Rasen gemäht werden, und nach dem Vertikutieren ist meist eine Düngung zu empfehlen. Bei lückiger Grasnarbe ist gegebenenfalls eine Nachsaat sinnvoll. Die Wetterlage spielt beim Vertikutieren ebenfalls eine Rolle, so sollte bei warmem Wetter und in Hitzeperioden nicht vertikutiert werden. In regenlosen Sommern sollte daher auch auf ein zweites Vertikutieren Ende August bis September verzichtet werden. In sehr regenreichen Sommern kann der Rasen auch im Spätsommer vertikutiert werden, hierbei reicht oftmals ein weniger intensives Arbeiten, während man im Frühjahr problemlos etwas stärker vertikutieren kann. Wichtig ist im Frühjahr, dass man zwar den Erdboden ankratzt, aber die Wurzeln nicht gänzlich entfernt.

Das zugehörige Gartengerät ist der Vertikutierer. Er schneidet mit einem rotierenden Federstahlmesser oder Federn senkrecht in den Boden. Das Vertikutiergut (Moos, abgestorbene Gräser usw.) wird hinter dem Gerät abgelegt oder im Fangsack aufgesammelt. Angetrieben wird die Welle in der Regel von einem Elektromotor, bei größeren Modellen mit einem Ottomotor. Für kleine Gärten bieten sich auch Handvertikutierer ohne Motor und Kabel an.

Die Schnitttiefe kann entweder über die Höhe des Rades oder die Veränderung der Messerwelle eingestellt werden. Die Schnitt-Tiefe sollte nicht mehr als 2-3 mm betragen. Das ist ausreichend, um die Filzschicht zu entfernen. Auch mit einer engzahnigen Harke ist Vertikutieren möglich, was bei größeren Flächen jedoch recht mühsam ist. Hat man die Möglichkeit einen Vertikutierer zu nutzen, ist das Ergebnis in jedem Falle besser und gleichmäßiger.

Allerdings gibt es große Qualitätsunterschiede bei Vertikutierern. Im Test der Stiftung Warentest im März 2012 erhielt nur jedes dritte Gerät das Qualitätsurteil "Gut", 4 der 15 getesteten Geräte erhielten ein "Ausreichend", 2 sogar ein "Mangelhaft". Einige Vertikutierer gingen im Test schnell kaputt, verstopften oder beschädigten den Rasen.[1]

Bilder

Commons: Vertikutierer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stifung Warentest: Nur jeder dritte Vertikutierer schneidet "gut" ab Pressemitteilung vom 29. März 2012