„Wasserfilter“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Bollodotz (Diskussion | Beiträge)
Zeile 57: Zeile 57:
* [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/684282/ ''Pestizide im Trinkwasser'']
* [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/684282/ ''Pestizide im Trinkwasser'']
* [http://www.wasser.de/aktuell/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000000892 ''Hormone im Trinkwasser'']
* [http://www.wasser.de/aktuell/forum/index.pl?job=thema&tnr=100000000000892 ''Hormone im Trinkwasser'']
* http://www.prcenter.de/Wasserverschmutzung-durch-Schadstoffe-in-Deut.8845.html
* http://www.umwelt.nrw.de/ministerium/minister/reden/rede071211.php
* http://www.animal-health-online.de/drms/rinder/keime.htm
* http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,465079-2,00.html
* http://www.1med.eu/medizin/vergiftetes-trinkwasser.htm


[[Kategorie:Fluidelement]]
[[Kategorie:Fluidelement]]

Version vom 12. Februar 2008, 14:51 Uhr

Ein Wasserfilter ist als Wasserreinigungsgerät eine Vorrichtung, um bestimmte Substanzen oder Mikroorganismen aus Wasser fernzuhalten oder ihre Konzentration darin zu senken. Zumeist liegt der Filterung von Wasser eine passive mechanische Barriere für die auszufilternden Substanzen zugrunde, bei gleichzeitiger Durchlässigkeit für Wasser. Ein typisches einfaches Beispiel sind filternde Sände oder Kies, die von einem Wasserstrom durchflossen werden.

Trinkwasserfilter

Kannenfilter und Filterkartusche (vorn)

Das Trinkwasser wird in Deutschland nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) regelmäßig untersucht, wodurch eine relativ gute Wasserqualität flächendeckend gewährleistet ist. Unerwünschte und von der Trinkwasserverordnung bisher nicht erfasste Stoffe können den Weg in unser Grund- und Oberflächenwasser gefunden haben. Die Risiken sind umstritten, aber immer häufiger versuchen sich Menschen durch zusätzliche Filtereinrichtungen vor potentiellen Gefährdungen zu schützen. Daneben besteht in vielen Trinkwasserversorgungsgebieten die Situation unerwünscht hoher Wasserhärte und somit ein Kalkproblem.

Festinstallationen (geschlossene Systeme)

Eine Möglichkeit, sich weitestgehend vor Spuren gefährlicher Substanzen zu schützen, ist die geeignete Filtrierung direkt an einer Entnahmestelle (Wasserhahn), z. B. mit einem Aktivkohle-Filter. Auch neuere Kombinations-Filterpatronen von Aktivkohle und Membrane sind inzwischen erhältlich. Hierzu können verschiedene Filtersysteme eingesetzt werden, wobei geschlossene Systeme (dichte Gehäuse) offenen Systemen (Kannenfiltern) schon aus hygienischen Gründen vorzuziehen sind. Es gibt inzwischen leistungsfähige Auftisch- oder Untertischfilter zum Anschluss an den Wasserhahn bzw. Eckhahn. Direkt in der Hauptleitung hinter der Wasseruhr installierte Aktivkohle-Hauswasserfilter stellen ebenfalls eine passable Möglichkeit der Prävention dar. Eine Voraussetzung für eine wirksame Filterung ist ein homogen gepresster Aktivkohle-Filterblock, je feiner, desto besser. Die andere ebenso wichtige Voraussetzung ist der regelmäßige Wechsel der Filterpatronen; ist die Kapazität erschöpft, findet keine Adsorption (aktive Anlagerung) von Schadstoffen mehr statt. Wird das empfohlene Austauschintervall erheblich überschritten, besteht sogar die Gefahr der Verkeimung. Grundsätzlich ist die Filterung mittels Aktivkohle die einzige Filtermethode, die das Wasser physikalisch wie chemisch unverändert lässt.

Umkehrosmose

Umkehrosmose filtert zwar so gut wie alle ionisierten oder ungelösten Stoffe aus dem Wasser, dadurch leider aber auch sämtliche Mineralien und Spurenelemente. Dieses Verfahren beeinträchtigt die physikalische Wasserstruktur erheblich und macht es obendrein sauer (pH-Wert ca. 5,5), nicht nur deswegen bestehen gesundheitliche Bedenken bezüglich ständigen Genusses, allerdings kann Umkehrosmose-Wasser punktuell zum Entgiften genutzt werden. Ein weiterer Nachteil ist die große Menge ungenutzten Abwassers. Zum Entsalzen von Meerwasser ist UO aus ökonomischen Gründen bestens geeignet, weil hierfür sonst nur die aufwändigere Destillation in Frage käme. In der Industrie oder in Laboratorien wird UO eingesetzt, weil sie für bestimmte Produktions- oder Untersuchungsprozesse benötigtes, ein fast reines H2O herstellt.

Kombinierte Systeme

Häufig verwendet werden auch Filtersysteme, die Aktivkohle in getrennten Patronen mit Ionenaustauschern oder speziellen Kalk-Katalysatoren zur Entfernung von Kalk oder Nitrat kombinieren. Andere Systeme kombinieren Aktivkohlefilter mit einer Bestrahlung mit ultraviolettem Licht oder werden als mehrstufige Umkehrosmose-Anlagen eingerichtet.

Offene Systeme

Länger bekannt sind bereits auf Ionentauschersubstrat basierende, sog. offene Filtersysteme, die ähnlich einem Getränkekrug mit Leitungswasser gefüllt werden und gefiltertes Wasser beim Ausgießen abgeben (Kannenfilter). Die Filterleistung der Kannenfilter ist aufgrund ihres Aufbaus allerdings sehr eingeschränkt - so veröffentlichen die großen Hersteller auch keine genauen Zahlen zur Reduzierung einzelner Schadstoffe aus dem Trinkwasser. Kannenfiltersysteme bergen zudem die Gefahr der Verkeimung in nicht rechtzeitig gewechselter Filterkartuschen oder unsauberen Kannen. Auch zum Produzieren größerer Mengen sind sie wenig geeignet, ihre Stärke liegt in der Herstellung von Kaffee- oder Teewasser. In Gebieten mit hoher Wasserhärte sind bei der Benutzung von Kannenfiltern allerdings deutlich weniger Kalkablagerungen in Geräten zur Heißwasserbereitung und anderer Gefäße zu beobachten.

Reisefilter

Bei Reisen in Gebiete, in denen nur keimbelastetes und/oder verchlortes Leitungswasser zur Verfügung steht, können Wasserfilter, sog. Reisefilter, als Alternative zum Abkochen des Wassers eine sinnvolle oder sogar dringend notwendige Gesundheitsvorsorge sein. Hier bieten sich kleinere und leichtere Geräte mit Adaptern an, die an fast alle Wasserhähne angeschlossen werden können. Es sind darüber hinaus tragbare Geräte erhältlich, die mittels Pumpmechanismen hohe Durchflussraten und gute Filtrationsergebnisse erzielen.

Aquarienfilter

Umkehrosmoseanlage zur Wasseraufbereitung für Aquarien

Im Bereich der Aquaristik kommen unterschiedliche Bauformen zum Einsatz. Neben Granulatfiltern und Umkehrosmosefiltern kommen hierbei unter anderem Aktivkohlefilter und Ionenaustauscherfilter zum Einsatz.
Generell kann zwischen der mechanischen, physikalisch-chemischen und biologischen Reinigung des Auariumswassers unterschieden werden.

Biologische Reinigung

Als Filtermaterialien in Wasserfiltern zur biologischen Reinigung werden häufig Keramikkügelchen oder -röhrchen verwendet. Die neueren Filtermedien bestehen häufig aus Kunststoff. Sie wirken auch als mechanische Grobfilterung. Da diese Materialarten häufig eine poröse Oberfläche aufweisen, können sich hier riesige Populationen von nützlichen Mikroorganismen ansammeln, welche für den Stickstoffabbau verantwortlich sind. Was oft unterschätzt wird, ist die riesige Oberfläche, welche ein Lavakiesboden aufweist. Jeder Bodengrund bietet Bakterien eine Kulturfläche, wenn genügend Frischwasser zugeführt wird. Dies wird normalerweise durch eine Bodenheizung oder im Meerwasseraquarium durch Lebendgestein erreicht. Auch Algenwachstum im Süßwasseraquarium kann man mit einer intakten biologischen Filterung fast gänzlich vorbeugen.

Eine neuere Filterungstechnik stellt eine Kombination aus Aktivkohle und Effektiven Mikroorganismen (EM-Keramik-Filter) dar. Diese ist zur Herstellung von gesäubertem und biologisch belebtem Trinkwasser ebenso geeignet wie für aquaristische Zwecke.

Physikalisch-chemische Reinigung

Eine physikalische Wasserreinigung wird durch Aktivfilterkohle realisiert. Die Aktivkohle hat durch ihre große innere Oberfläche eine gute Adsorptions-Fähigkeit auch für schädliche Substanzen. Es werden bevorzugt hochmolekulare Stoffe gespeichert, z.B. Farbstoffe, Proteine usw. Nach einer gewissen Zeit erreicht der Aktivkohlefilter eine Sättigung und es können keine weiteren Stoffe mehr adsorbiert werden. Das Wasser fließt dann unverändert durch den Aktivkohlefilter hindurch.

Mittels eines Ionenaustauschers können selektiv Ionen von Schwermetallen entfernt und - in Grenzen - das Wasser enthärtet werden.

Diese beiden Reinigungseinheiten sind meist so ausgelegt, dass sie nach ca. 3-4 Wochen ersetzt oder regeneriert werden müssen.

Mechanische Reinigung

Für eine mechanische (auch physikalische) Reinigung von verschmutzem Wasser sind Einrichtungen wie Fällungskammer, Keramikröhrchen und Perlonwatte nützlich. Sie wirken wie Siebe und werden auch nach Lochgröße der Reihe nach in den Wasserstrom gehängt. So werden die meisten Schwebeteilchen, welche eine optische Verunreinigung darstellen, entfernt. Diese Filterungsart wirkt am wenigsten für das Wohlbefinden der Wassertieren, sondern mehr für die Attraktivität des Aquariums.

Ein weiterer Filterzusatz, der oft Verwendung findet, ist Torf. Er dient aber nicht dazu, das Wasser zu filtern, sondern säuert das Wasser mit Huminsäuren an und enthärtet.

Bei einem Innenfilter werden als Filterungsmaterialien verschiedenporige Schwämme eingesetzt. Dementsprechend ist die Wirkung mechanisch.

Quellen


Siehe auch

Weblinks