Ḫakmiš

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Ḫakmiš (auch Ḫakpišša) war eine hethitische Stadt in Zentralanatolien, deren genaue Lage unbekannt ist. Es lag nördlich der Hauptstadt Ḫattuša und südlich der bedeutenden Kultstadt Nerik.

Nach dem Verlust von Nerik an die Kaškäer, die "den Dienst der Götter vernachlässigen", verlegten der hethitische König Arnuwanda I. (Mittleres Reich) und seine Königin Ašmunikal den Gottesdienst nach Ḫakmiš. Später setzte Muwattalli II. seinen Bruder Ḫattušili III. als Vizekönig in Ḫakmiš ein. Dieser eroberte von dort aus Nerik zurück.

Die lokalen Kulte in Ḫakmiš zeigen deutlich hattisches Gepräge. Zu den genannten Gottheiten gehören der Vegetationsgott Telipinu und seine Frau Ḫatepinu, Ḫuzziya, Ḫuwattašši und verschiedene Wettergötter, wie der Wettergott des Gewitters (Tarḫunna ḫaršiḫaršiyaš) oder der des Regens (T. ḫeyawaš). Wenn es im Frühling erstmals donnerte, wurde das lokale Frühlingsfest eröffnet und der Wettergott der Wiese zur ḫuwaši-Stele getragen, wo ihm ein Rind und ein Schaf geopfert wurden. Am Fest des Wettergottes des Regens wurde beim Ausgeissen eines Gefässes auf den Erdboden gebetet:

„Wettergott mein Herr, mache Regen in großen Mengen. Sättige die dunkle Erde!“[1]

Einzelnachweise

  1. Joost Hazenbos: Die lokalen Herbst- und Frühlingsfeste in der späten hethitischen Großreichszeit, in Manfred Hutter: Offizielle Religion, lokale Kulte und individuelle Religiosität, Ugarit-Verlag (2004). ISBN 3-934628-58-3. S.245

Literatur