Lajkonik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Oktober 2021 um 17:55 Uhr durch Zetpe0202 (Diskussion | Beiträge) (Ein echter Lajkonik. Keine Fälschung. :)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lajkonik

Der Lajkonik bildet – neben der Krakauer Weihnachtskrippe – einen wichtigen Bestandteil der lokalen Krakauer Folklore.

Ursprung

Die Stadt Krakau wurde in den Jahren 1241 und 1257 von den Mongolen belagert. Mit diesen Ereignissen sind zwei Krakauer Traditionen verbunden: Der Hejnał, das abrupt unterbrochene Trompetensignal, das vom Nordturm der Krakauer Marienkirche gespielt wird, und der Lajkonik, ein mit einem Streitkolben bewaffneter und als Tatarenreiter verkleideter Gaukler.

Lajkonik

Das Krakauer Lajkonikfest wird jährlich am 8. Tag nach dem Fronleichnamsfest gefeiert.

Die Gestalt des Lajkonik, eines Tatarenreiters, der mit einem Streitkolben in der Hand eine Pferdefigur trägt und vom Norbertanerkloster bis zum Marktplatz herumtanzt, ist im 17. oder 18. Jahrhundert entstanden. Die Äbtissin des Klosters, die das Fest vom Fenster aus beobachtete, zahlte als Erste ein Lösegeld. Der Lajkonik wurde von Volksmusikanten begleitet. Seit mehr als hundert Jahren trägt der Lajkonik ein von Stanisław Wyspiański entworfenes Kostüm.

Die Lajkonik-Tradition ist mit dem rumänischen Ritualtanz Călușari verwandt, der mit Pferden in Verbindung steht.[1]

Literatur

  • Jan Bujak, Bogdana Pilichowska: Lajkonik: The Origin and Transformations of Krakow Folk Customs. In: Urban Anthropology, Band 12, Nr. 3/4 (Polish Ethnographers and Sociologists) Herbst–Winter 1983, S. 279–318.
  • Andrzej Szoka: Lajkonik Procession. Between Tradition and Creation. In: Magdalena Kwiecińska (Hrsg.): Intangible Heritage of the City musealisation preservation education. Krakau 2016, S. 252–266.
Commons: Lajkonik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ewa Kocój: The Romanian Ritual of Căluşari: Between an Obsolete Meaning and a Preserved Structure. In: Anthropos, Band 108, Heft 2, 2013, S. 565–575, hier S. 568