Aufschiebling

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Aufschieblinge sitzen mit der Kerve auf den Dachbalken (Bundbalken) auf und sind mit langer Schmiege auf die Sparren aufgeschoben

Der Aufschiebling oder Leist ist ein kurzer Sparren im Fuß- und Traufbereich von historischen Sparren- und Kehlbalkendächern sowie von traditionellen Pfettendächern.[1]

Ursprünglich überdacht der Aufschiebling den ≥ 20 cm langen Vorholzbereich von Bundbalken (Dachbalken), die die Außenkante Fachwerkwand bündig abschließen. Seine Neigung ist geringer als die Dachneigung. Mit einer Kerve sitzt er auf dem Bundbalken und schmiegt sich, mit einer langen Schmiege, auf den zugehörigen Sparren auf (aufgeschoben). Mit einer Verlängerung nach außen entsteht ein Dachüberstand (Traufüberstand). Wo Oberkante Aufschiebling mit Oberkante Sparren zusammentreffen, entsteht ein Dachbruch. Damit am Dachbruch kein Stauwasser entsteht, soll der Übergang weich und fließend ausgeführt sein. Bei Verwendung aus architektonischen Gründen, meistens am traditionellen Pfettendach in Walmdach-Form, ist der Aufschiebling ohne Dachüberstand ausgeführt. Hier ist der Dachüberstand von überstehenden Deckenbalken einer Balkenlage oder einer Betondecke ausgeführt, wo der Aufschiebling aufgeschmiegt ist. Siehe Abbildung unten.

Einzelnachweise

  1. H. Fix- J. Jäger- G. Sicheneder: Dachausmittlungen Vergatterrungen. 1990 3. Auflage. Bruderverlag Karlsruhe, ISBN 3-87104-076-2.