Duamutef

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Duamutef in Hieroglyphen
meistens
N14G14X1
I9

Duamutef
Dw3 mwt=f
Der seine Mutter verehrt / preist[1]
dito auch
N14
D37
X1
I9

Duamutef war einer der vier Horussöhne und Kanopengötter, die die mumifizierten Eingeweide beschützten. Als seine Eltern gelten der Gott „Horus der Ältere“ (Haroeris) und die Göttin Isis.

Darstellung

Duamutef wird zunächst menschengestaltig dargestellt, seit dem Neuen Reich mit dem Kopf eines Schakals. Über seine Darstellung mit Tierkopf gibt es zudem in der Literatur, wie bei Kebechsenuef, unterschiedliche Angaben: Einerseits erfolgt die Zuweisung eines Falkenkopfes, andererseits die eines Schakalkopfes.[2][3][4][5]

Bedeutung als Schutzgott der Kanopen

Zusammen mit den drei anderen Horussöhnen Amset, Hapi und Kebechsenuef beschützte er die mumifizierten Eingeweide. Ihm unterstand der Schutz des Magens.

Bedeutung in der Mythologie

Die Pyramidentexte nennen Duamutef als Schutzgott der Toten und ihren Helfer beim Aufstieg in den Himmel. Über die Inschriften auf den Kanopenkrügen und den dazugehörigen Kanopenkästen wird Duamutef angerufen und schützt vor Hunger und Durst.

Im Osiris-Zyklus ist Duamutef, ebenso wie die übrigen Horussöhne, „eine der Stundenwachen an der Leiche des Osiris“. Er ist der Schutzgott der dritten Tages- und der dritten Nachtstunde von dem es zu beiden Zeiten heißt: „Duamutef kommt um dich zu sehen, er wirft dir den Feind auf deiner linken Seite nieder.“[6]

Der Mythologie zufolge wurde er von Horus wie seine Geschwister als Wächter der Himmelsrichtungen bestimmt und als Krönungsbote nach Osten gesandt. Duamutef ist ebenfalls ein Sterngott. Mit Kebechsenuef bildet Duamutef in Hierakonpolis ein Paar, das die Hände des Horus bewacht. Sein Hauptkultort ist Buto, daneben auch Letopolis. Seine Schutzgöttin ist Neith.

Siehe auch

Literatur

  • Mary Barnett: Götter und Mythen des alten Ägypten. Gondrom, Bindlach 1998, ISBN 3-8112-1646-5.
  • Rolf Felde: Ägyptische Gottheiten. 2. erweiterte und verbesserte Auflage. R. Felde Eigenverlag, Wiesbaden 1995.
  • Lucia Gahlin: Ägypten. Götter, Mythen, Religionen. Ein faszinierender Führer durch Mythologie und Religion des alten Ägypten zu den großartigen Tempeln, Grabmälern und Schätzen der ersten Hochkultur der Menschheit. Edition XXL, Reichelsheim 2001, ISBN 3-89736-312-7.
  • Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Kleines Lexikon der Ägyptologie. 4., überarbeitete Auflage. Harrasowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0.
  • Veronica Ions: Die Götter und Mythen Ägyptens (= Die großen Religionen der Welt – Götter, Mythen und Legenden). Neuer Kaiser Verlag – Buch und Welt, Klagenfurt 1988.
  • Manfred Lurker: Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter. Handbuch der mystischen und magischen Welt Ägyptens. Sonderausgabe. Scherz, Bern/ München/ Wien 1998, ISBN 3-502-16430-4.
Commons: Duamutef – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Bonnet: Duamutef. In: Hans Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. (RÄRG). 3. unveränderte Auflage. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 161.
  2. Karl Martin: Kanopen II. In: Wolfgang Helck, Eberhard Otto (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. (LÄ). Band 3: Horhekenu – Megeb. Harrassowitz, Wiesbaden 1980, ISBN 3-447-02100-4, Spalte 317 und in: Hans Bonnet: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. (RÄRG). 3. unveränderte Auflage. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 366.
  3. Richard H. Wilkinson: Die Welt der Götter im Alten Ägypten. Glaube, Macht, Mythologie (= The complete gods and goddesses of ancient Egypt). Theiss, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1819-6, S. 88.
  4. Rosemarie Drenkhahn: Kebehsenuef. In: Wolfgang Helck, Eberhard Otto (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. (LÄ). Band 3: Horhekenu – Megeb. Harrassowitz, Wiesbaden 1980, ISBN 3-447-02100-4, Spalte 379.
  5. Arne Eggebrecht: Duamutef. In: Wolfgang Helck, Eberhard Otto (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. (LÄ). Band 1: A – Ernte. Harrassowitz, Wiesbaden 1980, ISBN 3-447-01670-1, Spalte 1150.
  6. Günther Roeder: Urkunden zur Religion des Alten Ägypten. Diederichs, Jena 1923, S. 36, 41.