Ruselkraftwerke

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Hochspeicher Sauloch
Zuflüsse Saulochbach
Größere Orte in der Nähe Kreut, Rohrmünzmühle
Hochspeicher Sauloch (Bayern)
Hochspeicher Sauloch (Bayern)
Koordinaten 48° 52′ 53″ N, 13° 0′ 31″ OKoordinaten: 48° 52′ 53″ N, 13° 0′ 31″ O
Daten zum Bauwerk

Höhe über Gewässersohle 670 m
Höhe der Bauwerkskrone 670 m ü. NN
Hochspeicher Höllbach
Zuflüsse Höllbach
Größere Orte in der Nähe Frohnreut
Hochspeicher Höllbach (Bayern)
Hochspeicher Höllbach (Bayern)
Koordinaten 48° 52′ 21″ N, 13° 2′ 18″ O
Daten zum Bauwerk

Höhe der Bauwerkskrone 670 m ü. NN
Hochspeicher Oberberg (Parstweiher)
Hochspeicher mit den beiden Entnahmetürmen für Oberberg 1 und 2.
Hochspeicher mit den beiden Entnahmetürmen für Oberberg 1 und 2.
Hochspeicher mit den beiden Entnahmetürmen für Oberberg 1 und 2.
Hochspeicher Oberberg (Parstweiher) (Bayern)
Hochspeicher Oberberg (Parstweiher) (Bayern)
Koordinaten 48° 52′ 53″ N, 13° 1′ 17″ O
Daten zum Bauwerk

Höhe der Bauwerkskrone 640 m ü. NN
Kraftwerksleistung 2 × 1,75 MW
Daten zum Stausee
Speicherraum 200 000 m³
Besonderheiten

Der Stausee wurde direkt auf einer Bergkuppe errichtet.

Die von der Kraftwerksgesellschaft Rusel mbH betriebenen Ruselkraftwerke (auch Kraftwerk Maxhofen) unterhalb der Rusel im Bayerischen Wald haben eine installierte Leistung von ca. 39 MW. Seit 1973 wird das Kraftwerk als reines Spitzenlastkraftwerk betrieben. Noch bis 1960 war die Kraftwerksgesellschaft Generalversorger der Stadt Deggendorf. Das als erstes erbaute Kraftwerkshaus steht an der ehemaligen B 11 (heute Staatsstraße 2135) am Ostrand des Stadtteils Mietraching kurz vor dem Anstieg zur Ruselbergstrecke.

Baugeschichte

Das Kraftwerk in dem seit 1849 so benannten östlichen Mietrachinger Ortsteil Maxhofen entstand 1919/20 auf dem alten Platz einer Sägemühle. Bis zur Inbetriebnahme der ersten Turbinensätze vergingen allerdings neun Jahre und so wurde dem damaligen Kraftwerk Maxhofen erst im Jahre 1929 die wasserrechtliche Genehmigung erteilt. Durch schlechtes Baumaterial, Bedenken der Stadtväter sowie andere Streitigkeiten wurden die Baumaßnahmen in die Länge gezogen. Damals war das Kraftwerk mit zwei Maschinensätzen zu 500 kW und 600 kW ausgestattet. Das nötige Wasser wurde aus Stauanlagen des Höllbaches und des Saulochbaches entnommen.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die geplante Leistung mit neuen Maschinensätzen erreicht werden. So wurde der Höllbachsatz auf 1 MW und der Saulochsatz auf 850 kW erweitert. Im Einklang dazu wurden die Druckrohrleitungen und die Stauanlagen auf die heutige Form angepasst. 1952 wurde zusätzlich ein 800 kW starker MAN-U-Boot-Diesel installiert, der aber heute nicht mehr in Betrieb ist.

1955 wurde das Kraftwerk um zwei Dampfanlagen erweitert. Die Kesselleistung betrug 800 kW.

Von 1956 bis 1957 wurden das Pumpspeicherkraftwerk Oberberg 1 und dessen Hochspeicher Oberberg/Parst gebaut. Die Freistrahlturbine und der Generator hatten eine Leistung von 500 kW. Die installierte Pumpleistung betrug 380 kW. Schon 1962 wurde diese Maschine gegen eine 1,75 MW starke neue Turbine ausgetauscht. Ende 1964 wurde das Werk Oberberg II installiert. Die Leistungsabgabe beträgt 1,75 MW und die Pumpleistung wuchs auf 1 MW.

Von 1973 bis 1978 wurde in Kleinfilling ein weiteres Kraftwerk mit Stauanlage errichtet. Es wurden zusätzlich über 16 Kilometer neue Druckrohrleitungen verlegt. Außerdem wurden vier Großdieselanlagen mit einer elektrischen Leistung von 25 MW installiert.

Heutiger Betrieb

Die maximale Leistung liegt heute bei ca. 39 MW. Die Dieselanlage ist derzeit als Stundenreserve angelegt und wurde das letzte Mal nach der Kernkraftwerksdrosselung im Juni 2006 angefahren. Derzeitige Überlegungen beinhalten den Umbau auf Sekundenreserve und die Verfeuerung von Palmöl. Weiterhin wurde die Möglichkeit zur Fernwärmeauskopplung geschaffen.[1]

Die kleinere Saulochbachturbine wird heute als reines Laufwasserkraftwerk betrieben und nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet. Nur zu Schwachlastzeiten wird sie meist stundenweise abgefahren.

Seit 2019 ist der Pumpspeicherbetrieb komplett abgeschaltet, da er aufgrund der stetig wachsenden Zahl der installierten Photovoltaikleistung unwirtschaftlich geworden ist.

Siehe auch

Literatur

  • T. Siegert: Elektrizität in Ostbayern: Niederbayern von den Anfängen bis 1945. Die dezentrale Stromversorgung. 1988, ISBN 3-925690-02-6.

Einzelnachweise

  1. Entwicklung der Regel- und Steuerungsfunktionen der Fernwärmeauskopplung (Memento vom 18. Februar 2012 im Internet Archive)