Alter Kessenicher Friedhof
Der Alte Kessenicher Friedhof gehört zu den ältesten noch bestehenden Friedhöfen auf dem heutigen Gebiet der Stadt Bonn.[1] Ursprünglich vermutlich bereits als Begräbnisplatz für Angehörige des anliegenden Klosters verwendet, wurde er als öffentlicher Friedhof ab dem Jahr 1827 genutzt; der Friedhof liegt im Ortsteil Kessenich und steht unter Denkmalschutz.
Mit der Adresse Nikolausstraße 6 liegt er am Hanggelände zwischen der Nikolausstraße/Rosenburgweg mit dem St.-Franziskus-Hospital und der höher gelegenen Rosenburg. Gegenüber dem schmalen Zuweg zum Friedhofseingang (genannt Kuhgasse) befindet sich das Kessenicher Kriegerdenkmal. Am Eingang zum Friedhof steht die historische Alt-St. Nikolaus-Kapelle.
Vom 1874 erweiterten Friedhof hat man einen weitgehend unverbauten Blick auf Kessenich und das Siebengebirge.[1] Offiziell wurde der Friedhof im Jahr 1893 nach Eröffnung des neuen, rund 400 Meter entfernt liegenden Kessenicher Bergfriedhofs geschlossen, Beerdigungen (Erdbestattung) fanden jedoch bis ins 21. Jahrhundert statt.[2] Nur 170 Grabstellen standen zur Verfügung.[3] Der Friedhof ist mit seinem Bestand an teilweise schon über 300 Jahre alten Grabsteinen stark verwittert; einzelne Steinkreuze wurden 1981 allerdings von der Stadt Bonn instand gesetzt. Im Jahr 2012 erwog die Stadtverwaltung eine endgültige Aufgabe des Friedhofes, der dann ab dem Jahr 2040 als öffentlicher Park geführt werden und somit zu einer finanziellen Entlastung der zuständigen Friedhofsbudgets beitragen sollte.[2]
Die auffallendste Grabstelle des Friedhofes ist der Familie Klemmer gewidmet. Dabei handelt es sich um eine kleine Grabkapelle in romanischer Anmutung, die im Inneren mit einem kleinen Tischaltar und einem Standkreuz ausgestattet ist.[1] Gemauert aus rotbraunem Backstein, ist die Kapelle mit kleinen Rundbögen und einem aufwendig verziertem Eingangstor versehen. Wandöffnungen und Eingang sind in Form von Vierpässen ausgestaltet.[4]
Auf dem Friedhof finden sich Gräber von Geistlichen, Mönchen und Nonnen des ehemaligen Kessenicher Klosters und alteingesessener Kessenicher Familien.[5][3] Auch der Philologe Franz Bücheler, der Architekt Johannes Richter[6], der Industrielle Gustav Schlieper[3] und der Historiker Ernst aus’m Weerth[7] wurden hier bestattet.
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c bonn-kessenich.com: Alter Friedhof ( vom 18. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ a b Lisa Inhoffen, Kessenich und Dottendorf: Stadt Bonn will Friedhöfe schließen, 11. April 2012, Bonner General-Anzeiger
- ↑ a b c Horst Heidermann: Unter Linden an dem Rhein – die Ruhestätten der Wuppertaler in Bonn und Bad Godesberg. S. 81 ( vom 23. September 2015 im Internet Archive) In: Geschichte im Wuppertal. Jahrgang 17, 2008
- ↑ 11punkt.de: Ein Tempelchen der letzten Ruhe in Kessenich ( vom 25. April 2016 im Internet Archive)
- ↑ Martin Becker, Bonn. Das rheinische Biotop: Stadtteilportrait Kessenich, 18. August 2009 (via das Online-Magazin campus-web)
- ↑ Julius Langenberg: Der Kirchenbaumeister Gerhard Franz Langenberg ( vom 2. Juni 2011 im Internet Archive)
- ↑ Ernst Carl aus’m Weerth ( vom 25. April 2016 im Internet Archive), auf der Website von „kessenich ist kult“ (Auszug aus dem Kalender „Kessenicher Geschichten 2006“ der Apotheke Hausdorffstrasse)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 50° 42′ 47,1″ N, 7° 6′ 18,2″ O