Bauersche Gießerei
Die Bauersche Gießerei war eine deutsche Schriftgießerei, die 1837 von Johann Christian Bauer in Frankfurt am Main gegründet wurde. Namhafte Schriftentwerfer, darunter Lucian Bernhard, Konrad Friedrich Bauer (nicht mit dem Firmengründer verwandt), Walter Baum, Heinrich Jost, Imre Reiner, Friedrich Hermann Ernst Schneidler, Emil Rudolf Weiß und Heinrich Wieynck entwarfen Schriften für das Unternehmen.
Das Unternehmen wäre Ende des 19. Jahrhunderts fast zugrundegegangen, da die Firmenleitung angenommen hatte, dass das Schriftgießen, nicht aber das Setzen automatisiert werden würde. Dem neuen Besitzer Georg Hartmann gelang es jedoch, das Glück des Unternehmens zu wenden. In der Folge wuchs die Gießerei auch durch zahlreiche Übernahmen, etwa die der Frankfurter Schriftgießerei Flinsch, die selbst eine Weltfirma war, im Jahre 1916. 1927 wurde ein Büro in New York eröffnet.
1972 wurden die Aktivitäten am Stammsitz Frankfurt eingestellt und auf die ehemalige Tochterfirma Fundición Tipográfica Neufville in Barcelona übertragen, die noch immer die Rechte an zahlreichen Schriften hält. Diese werden u. a. über die englische Firma Neufville Digital vertrieben.
Veröffentlichungen
- Konrad F. Bauer: Zur Geschichte der Unger-Fraktur. Sonderabzug aus dem Gutenberg-Jahrbuch, 1929. Bauersche Gießerei, Frankfurt a. M.
- Eberhard Hölscher: Ansprache bei der Eröffnung der Ausstellung „Der Schriftkünstler E. R. Weiß“, anlässlich seines sechzigsten Geburtstages, im Schriftmuseum Rudolf Blanckertz in Berlin, 1935. Bauersche Gießerei, Frankfurt a. M.
- Greif, eine Geschichte des Buchdrucker-Wappentieres, 1939. Bauersche Gießerei, Frankfurt a. M.
- Ein Stammbaum der Schrift, 1962. Bauersche Gießerei, Frankfurt a. M.
Weblinks
- Veröffentlichungen von der und über die Bauersche Gießerei im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzinfo auf Linotype.com (englisch)
- Neufville Digital (englisch, deutsche Version im Aufbau)
- Kurzinfo auf Myfonts.com (englisch)