Quelltext der Seite Baumanns Renette

{{Infobox Apfelsorte
| Name             = Baumanns Renette
| Synonyme         = Rote Winterrenette, Baumanns Rote Winterrenette, Baumanova Reneta, Reinette rouge d´hiver Baumann, Reinette de Bollvilla.<ref name="götz">G. Götz, R. Silbereisen: ''Obstsortenaltas'' Ulmer Verlag, Stuttgart 1989</ref>
| Bild             = Malus Baumanns Renette 4586.jpg
| Herkunft         = [[Löwen]] (Belgien)
| bekannt seit     = um 1800
| Züchter          = [[Jean-Baptiste van Mons]]
| Abstammung       = [[Zufallssämling]]
| Elternsorte1     = 
| Elternsorte2     = 
}}
[[Datei:Baumanns Renette jm55133.jpg|miniatur|Bilder der Frucht]]
'''Baumanns Renette''' ist eine zu den [[Renette]]n zählende [[Liste der Apfelsorten|Sorte]] des [[Äpfel|Kulturapfels]].

Baumanns Renette weist zahlreiche Mutationen auf. So spricht [[Josef Löschnig|Löschnig]] von drei Typen (gestreift-rot, einfärbig-rot-verwaschen, Röte mit Sternchen), wobei der gestreiftrote Typ vorzuziehen sei. Es ist eine [[Diploid|diploide]] Sorte die mittelfrüh blüht,<ref name="götz" /> und eine gute Befruchtersorte ist.<ref>[[Walter Hartmann (Biologe)|Walter Hartmann]] (Hrsg.): ''Farbatlas Alte Obstsorten'' Ulmer Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3173-0</ref> Zufriedenstellende [[Früchte]] lassen sich allerdings nur bei guter Pflege und guten Standorten ernten.

== Abstammung und Verbreitung ==
Der Apfel wurde etwa um 1800 von [[Jean-Baptiste van Mons]] in ([[Löwen]], [[Belgien]]) als [[Sämling]] unbekannter Eltern ausgelesen. Die Sorte ist sehr weit verbreitet. Mons benannte sie nach den Baumschulbesitzern Gbr. Baumann ([[Bollwiller|Bollweiler]], [[Elsass]]), wie [[Friedrich Justin Bertuch|Bertuch]] in der Erstbeschreibung 1811 vermutet.<ref>[https://gartentexte-digital.ub.tu-berlin.de/pub/atgm/1811/0475.jpg Allgemeines Teutsches Garten-Magazin 8. 1811, S. 438]</ref>

1874 wurde Baumanns Renette vom deutschen Pomologenverein in [[Trier]] zum Anbau empfohlen. Um 1910 wurde sie ins [[Normalsortiment]] aller [[Kronland (Österreich)|Österreichischen Kronländer]] mit Ausnahme von [[Dalmatien]] und der [[Bukowina]] aufgenommen.<ref>[[Josef Löschnig|J. Löschnig]], H.M.Müller: ''Empfehlenswerte Obstsorten (Normalsortiment für Niederösterreich)'' Wilhelm Frick Verlag, Wien 1912</ref>

== Ansprüche ==
Für zufriedenstellende Ernten sind sonnige Mittelgebirgslagen mit ausgeglichenem [[Wasserhaushalt (Hydrologie)|Wasserhaushalt]] ideal.<ref name="götz" /> Der Anbau sollte in Höhenlagen über 500&thinsp;m erfolgen. Außerdem werden ausreichend frische, nährstoffreiche Böden benötigt.

Frost- und Schorflagen sollte vermieden werden, da er für [[Holzfrost]] (wegen späten Triebabschlusses) und [[Apfelschorf|Schorf]] anfällig ist. Darüber hinaus ist er für [[Obstbaumkrebs]], Blut- und [[Blattläuse]] und am Lager für [[Lagerschorf]], [[Schalenbräune]] und [[Fäulnis]] anfällig.

== Vorteile ==
Positiv sind der frühe Ertragseintritt und auch hohe und gleichmäßige Erträge durch geringe [[Alternanz (Gartenbau)|Alternanzneigung]]. Der Apfel ist wenig spritzempfindlich, die Blüte ziemlich frosthart, und er welkt kaum am Lager. Außerdem ist er wenig druckempfindlich und dadurch gut transportfähig.

Er ist für seine Färbung beliebt, so war er früher beispielsweise ein klassischer „Weihnachtsapfel“. Die Genussreife liegt im Zeitraum von Mitte Dezember bis März.

== Nachteile ==
Allerdings kann Baumanns Renette geschmacklich nicht mit aromatischeren Sorten mithalten. An ungünstigen Standorten kommt es zur [[Kleinfrüchtigkeit]]. Außerdem ist er relativ krankheitsanfällig.

== Literatur ==
* [[Herbert Petzold (Pomologe)|Herbert Petzold]]: ''Apfelsorten'', J. Neumann Verlag, Leipzig 1985; Dritte Auflage, ISBN 3-7402-0075-8

== Weblinks ==
{{Commonscat}}

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Apfelsorte]]