Benutzerin:Claudia Bäck/Lumachella

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Lumachella ist opalisierender Muschelmarmor.

Es ist der seltenste organische Edelstein unserer Erde. Sein Farbspiel von gelb, grün, orange, rot bis hin zu blau und lila verliehen ihm den Namen "pfauenschweifiger Helmintholit". Das hauptsächliche Vorkommen befindet sich in Österreich. Lumachella besteht aus fossilen Überresten von verschiedenen Muscheln, welche im Thethys-Meer angesiedelt waren. Somit kann das Alter dem Trias zugeordnet werden, da sich das Vorkommen auf die "Raibler Schichten" beschränkt. Demzufolge ist Lumachella ca. 220 Millionen Jahre alt. Lumachella wird auch unter dem Handelsnamen Ammolith, Calcetin, pfauenschweifiger Helmintholith oder Korit angeboten.

Lumachella Blue auf Muttergestein

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entstehung geht zurück auf das Zeitalter des Mesozoikums (= Erdmittelater). Im heutigen Gebiet der Alpen befand sich das große alte Mittelmeer (= Tethys-Meer). In diesem Meer lebten Ammoniten (u. a. Carnites floridus), Muscheln , Schnecken (u. a. Zygopleura und Turitella) sowie Seelilien (Crinoidea). Nach dem Tod sanken diese auf den Meeresboden ab und wurden von Sedimentschichten bedeckt. Durch das opalisieren der Perlmutschichten entstand der Lumachella. Im Gegensatz zu Ammolith (ca. 80 Mio. Jahre alt), der nur einer Gattung der opalisierenden Ammoniten (der ausgestorbenen Art eines Nautilus) entspricht, handelt es sich bei Lumachella um verschiedene Arten von Muscheln, Schnecken sowie Ammoniten, die opalisieren.

Lumachella kommt in den Sedimentschichten der Obertrias und Oberkreide vor. Während der alpinen Gebirgsverwerfung bildete sich ein abwechslungsreiches Schichtpaket aus Dolomiten, Kalken, Mergeln, Sandsteinen, Tonschiefern und Rauwacken, eingelagert zwischen dem Hauptdolomit und Wettersteinkalk. Auf diesen Anwitterungsflächen sind reiche Fossilienspuren zu finden, welche den Raibler Schichten (lt. von Richthofen) zugeordnet werden. In diesen Schichten befindet sich eine große Menge von Muscheln, Seelilien und Ammonitenschalen. Besonders den irrisierenden Ammoniten- und Muschelschalen verdankt der Lumachella sein außergewöhnliches Farbspiel. In diesen Schichten wurden die Muscheln durch den enormen Druck der Gebirgsverwerfungen häufig zerdrückt, manche Schalen blieben erhalten, teils aber auch zerteilt und in einzelne Bruchstücke verschoben. Diese Bruchstellen sind teilweise weiß umrandet und werden als "Stein mit Kirchenfenster-Optik" bezeichnet. Die Schalen bestehen teilweise aus Perlmutt, also feinen plättchenartigen Aragonit-Kristallen, welche in einer Protein-Matrix eingebettet waren. Bei den meisten versteinerten Schalen löste sich der Aragonit heraus, da er leichter löslich ist als Calcit im umgebenden Gestein. Die entstandenen Hohlräume wurden später durch anderes Material wie Calcit oder seltener Pyrit gefüllt.

Lumachella mit Kirchenfensteroptik


Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lumachella besteht hauptsächlich aus Aragonit, welches direkt aus dem ursprünglichen Perlmutt in den Schalen der Muscheln und Schnecken stammt. Neben Aragonit kommen in variablen Anteilen Calcit, Quarzit, Pyrit und andere Mineralien vor. In der Schale selbst kommen eine Reihe von Spurenelementen vor (Aluminium, Barium, Chrom, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Strontium, Titan und Vanadium).

Lumachella ist (wie Ammolith und Aragonit) dem rhombischen Kristallsystem zuzuordnen, er zeigt aber eine etwas größere Härte 4,5 bis 5,5 und Dichte 2,75 bis 2,80 g/cm³ als dieser. Lumachella ist wie der Ammolith optisch zweiachsig, die Brechzahlen des kanadischen Materials (bei 589,3 nm, gelbes Natrium-Licht) sind: α 1,522; β 1,672 bis 1,673; γ 1,676 bis 1,679, und optisch negativ. Die Fluoreszenz des Lumachella ist bislang unbekannt. Aufgrund der aus dem ursprünglichen Perlmutt erhaltenen Schichtstruktur des Aragonits zeigt sich die Opaleszenz.

Die Farben sind von der Schichtdicke abhängig: Dicke Schichten liefern rote und grüne Interferenzfarben, dünne Schichten liefern Blau-, Lila-, Orange- und Gelbtöne.

Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 17. Jahrhundert wurde der Lumachella oder auch "pfauenschweifiger Helmintolith" in Bleiberg in Kärnten gefunden. Es handelte sich hierbei um einen Zufallsfund in Zuge des Galenitabbaus. Nachdem der Edelstein in kurzer Zeit großen Anklang fand und hohe Preise für Ihn bezahlt wurden, echovierte sich ein gelehrter Geologe und Minaraloge über den Stein: 1793 schrieb Pater Franz Xaver von Wulfen das Gericht an, um den Abbau des Edelsteins zu unterbinden. Der Grund hierfür war der "blinde Wahn mancher nach leerem Tande strebender Leute". Der Stollen wurde nach Anordnung des Gerichts mittels des Urteils des Richters Plojer geflutet und die Mine verschlossen. Es kamen nur noch einzelne Stücke auf den Markt, welcher aber in wenigen Jahren als erschöpft galt.

Heutzutage handelt es sich ausschließlich nur noch um einzelne Lesefunde aus dem Karwendelgebirge in Österreich.

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lumachella mit Farbspiel

Als Schmuckstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 18. Jahrhundert löste der Stein eine große Begeisterung in der Schmuckbranche aus. Nicht nur als Schmuckstein, sondern auch in Form von Schmuckdosen, Tabakdosen oder Besteck fand der damals schon kostbare und teure Stein seine Verwendung.

Da es sich bei den heutigen Steinen um seltene Lesefunde handelt, werden auch nur ebenso selten einzelne Schmuckstücke angefertigt. Am ehesten wird er in ungefasster freier Form zum Verkauf angeboten, damit nicht durch Formgebung kostbare opalisierende Teile des Steins weggeschnitten und somit verschwendet werden. Im Unterschied zu den Opalen ist Lumachella vollständig mineralisiert und enthält kein Wasser. Daher kann er nicht wie der Opal austrocknen und Risse bilden. Zur Pflege sollte nur warmes Wasser mit einer milden Seife verwendet werden, Ultraschallbäder können den Stein zerstören.

Als Heilstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Edelsteine werden im Heilstein-Register wie auch der Ammolith folgendermaßen beschrieben: Die Edelsteine entfalten ihre Wirkung vor allem, wenn man sie direkt auf der Haut trägt. Körperlich: Im körperlichen Bereich normalisiert er den Zellstoffwechsel, Energieumsatz und Herzrhythmus und hat somit eine stärkende Funktion auf den Organismus. Seelisch: Der Ammolith verkörpert Einklang, Würde und Pracht und ist unter den Steinen eine Rarität, die ihrem Träger Anziehungskraft und verführerischen Anreiz verleiht. Er weckt Interesse an Geheimnissen und Sinnlichkeit. Verfügbarkeit: Sehr selten. Die rhombische Kristallstruktur ist ebenfalls in der Stein-Heilkunde aufgeführt und verweist auf eine Art von Lebensstil, der mit Ehrlichkeit und Einfühlungsvermögen in Verbindung gebracht wird. -Heilsteine ersetzen keinen Arzt oder Heilpraktiker-


Im Feng Shui[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Feng Shui wird der eher bekannte Ammolith sehr vereehrt, da es sich hierbei um die selbe Gattung eines opaliszierenden Ammoniten handelt erlauben wir uns auch für den Lumachella folgende Bedeutung des Feng Shui zu übernehmen: In Japan ist der größte Markt für den Ammolith, er übernimmt hier die Ersatzfunktion für den schwarzen Opal. Die Feng-Shui Meister meinen, dass ein Edelstein organischen Ursprungs die Energie des Universums in sich aufgenommen hat, sie durch den Stein auf dessen Besitzer zurückstrahlt und ihm Gesundheit, Wohlstand und Erleuchtung gewährt. Im Feng Shui wird der Ammolith als einflussreich beschrieben, er hat die Macht durch die Verbesserung des Energieflusses CHI das Wohlbefinden zu steigern und den Körper zu entgiften. Die sogenannte Drachenschuppe (englisch: Seven Color Prosperity Stone)soll mit jeder Farbe den Träger in verschiedenen positiven Weisen beeinflussen. Die Farben sollen Wachstum, Weisheit und Gesundheit fördern.

Auflistung und Bedeutung der einzelnen Farben:

  • Purpurrot - stimuliert Wachstum und Energie;
  • Orange - entwickelt Kreativität und erhöht die Libido;
  • Grün - steigert Weisheit, Intellekt und Unternehmergeist;
  • Gelb - den Reichtum;
  • Blau unterstützt den Zugang zu tiefem inneren Wissen und
  • Lila - fördert unsere spirituelle Entwicklung,
  • Grau - betont die rationale Seite des Menschen unterstützt unser strukturiertes Denken und die Objektivität und schafft zum alltäglichen Geschehen eine gewisse Distanz.

Mit Hilfe der Ammolithen kann das Chi im eigenen Heim, dem Büro oder Geschäft verändert, verbessert und erhöht werden. Durch die Art der natürlichen Entstehung und seiner Form und Farben verfügt der Ammolith über ein harmonisches Gleichgewicht mit Bezug zu den fünf Elementen der Natur: Metall, Holz, Wasser, Feuer, Erde. So sind diese «Wunder der Natur» auch im Rahmen der Harmonielehre Feng-Shui begehrte Kostbarkeiten zur Unterstützung von Gesundheit, Lebensqualität, Reichtum und Erfolg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Beurlen (Welche Versteinerung ist das?), Kosmos Franckh, Kosmos Naturführer /1964
  • Kurt Kment (Wanderung in die Erdgeschichte (16)), Verlag , Dr. Friedrich Pfeil / 2004
  • Mineralien Magazin Lapis (B 6524) Beitrag von M. Strasser / 11/2006
  • Mineralien Magazin Lapis / Sonderausgabe "Kärnten" - Beitrag: Lumachella

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

<references/>

  • Beitrag von M. Strasser im Mineralienmagazin der Lapis, Ausgabe Nov 2006 (Seite 37-40)
  • Karl Beurlen (Welche Versteinerung ist das?), Kosmos Franckh, Kosmos Naturführer /1964 (Seiten 20 bis 109)
  • Kurt Kment (Wanderung in die Erdgeschichte (16)), Verlag , Dr. Friedrich Pfeil / 2004 (Seite 146)