Benutzer:Natus37/Entwurf:Weichenverschluss und -verriegelung

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Verschluss an einer älteren Weiche mit um vertikale Achsen an den Zungen
                      drehbaren Haken
links: abliegende Zunge, geöffneter Verschluss
            (Weichenantrieb links außerhalb des Bildes)
rechts: anliegende Zunge, geschlossener Verschluss
hinten: zwei links außen gekröpfte und ins gleiche "Schwellenfach" führende
              Verriegelstangen (s. links stehendes Bild

Verschlüsse von Weichen “garantieren das ... Anliegen der Zungen- an der Backenschiene.” Zudem “garantiert das Verschlusssystem auf der anderen Seite den nötigen Abstand für das Rad.” [1]

“Bei der Darüberfahrt eines Zuges wirken kurzfristig so große Schlagkräfte, dass ein Kraftschluss nicht zuverlässig aufrecht zu erhalten ist. Die einzige mögliche Lösung ist, die Zungen durch Formschluss an den Backenschienen festzulegen.” [2]

Zum Schließen und Lösen dieses Formschlusses führt die zur Weichenumstellung gebrauchte Stange je eine zusätzliche Hubbewegung aus. Die Verschlussteile gehören somit zur Weichenumstellung, und weil heute die meisten Weichen einen Weichenverschluss haben, wird die Weichenstellvorrichtung inzwischen oft auch als Weichenverschlussvorrichtung oder kurz als Weichenverschluss bezeichnet.

eine ältere Weiche mit in der Weichenstellvorrichtung integriertem Klinken-Verschluss und
Verriegelungsvorrichtung im “Schwellenfach” rechts daneben

Ältere Weichen besitzen anstatt eines Verschlusses oder zusätzlich zu ihm eine Verriegelung.[Anm 1] An die Zungen ist anstatt der Verschlussteile oder zusätzlich zu ihnen je eine sogenannte Riegelstange angelenkt. Deren Bewegung kann am jeweiligen anderen Ende in einer außerhalb des Gleises liegenden sogenannten Verriegelungsvorrichtung blockiert werden. Die Zungen werden auf diese Weise indirekt mit den Backenschienen formschlüssig verbunden. Die Lage der Riegelstangen wird aber auch vom Stellwerk aus zum Überprüfen dafür benutzt, ob die Zungenspitzen die gewünschten Lagen eingenommen haben, kein Defekt in der Umstellvorrichtung vorliegt. Man spricht dann von Zungenprüferstangen.

Moderne Weichen haben diese zwei Stangen behalten. Sie werden aber i. d. R. nicht verriegelt, sondern ausschließlich für das Zungenprüfen verwendet (s. rechts stehendes Bild).

moderne Weiche mit Verschlüssen und Zungenprüfer-Stangen
1 = linke, anliegende Weichenzunge, 2 = rechte, abliegende Weichenzunge; 3 = Backenschienen
4 = Weichenumstellstange (von rechts außerhalb des Gleises kommend)
5 = Verschluss: Klammeranlenkung an einer Zungenspitze; 5a = Verschluss: Klammer,
6 = Zungenfrüfer-Stangen: Anlenkung an je einer Zungenspitze
7 = Zungenfrüfer-Stangen (übereinander liegend nach rechts außerhalb des Gleises führend)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schienenverkehrsportal.de: Schwihag-Klinkenverschluss: Beim Klinkenverschluss wird von unten um Zungen- und Backenschiene eine Klinke (lösbare Klammer) gelegt, so dass die Zunge horizontal gegen die Backenschiene unbeweglich ist.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lexikon Gleisbauwelt: Weiche / Stell-und-Verschlusssysteme
  2. stellwerke.blogspot.com: Der Haken-Spitzenverschluss

Anmerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weil im Allgemeinen bei einem lösbaren Formschluss von einer Verriegelung gesprochen wird, wäre dieser Begriff für die Konstruktion moderner direkter Verriegelungen dem Begriff Verschluss vorzuziehen. Letzterer wurde geschaffen, weil der Begriff Verriegelung im umgangssprachlichen Sinn von der älteren und heute noch gebrauchten Konstruktion mit zwei neben der Umstellstange an den Zungenspitzen angebrachten Stangen besetzt war. Der mechanische Riegel ist als Zuhaltevorrichtung an Türen und Fenstern sehr bekannt. Als Verschluss wird hingegen im Allgemeinen eine Vorrichtung bezeichnet, mit der der Zugang oder der Zugriff auf einen Gegenstand oder sein freier Durchgang verhindert wird. Beispiele sind Türblatt, Deckel, Klappe, Kameraverschluss, Pfropfen (Darmverschluss, Embolie) etc.