Hohentwiel
Der Hohentwiel (689 m) ist ein Berg, ein Vulkankegel in der Nähe des Bodensees. Er ist der Hausberg von Singen.
Der Hohentwiel war bereits durch die Kelten besiedelt. Heute befindet sich dort die Festungsruine Hohentwiel. Sie ist die größte Burgruine Deutschlands.
Geologie: Der Hohentwiel ist ein Vulkanpfropf, der erst durch die Gletscher der Eiszeit freigehobelt wurde. Im "Windschatten" des Rheingletschers blieb auf der Westseite auch noch die ältere Tuffdecke erhalten. Der Phonolithfels ist mit zahlreichen gelben Natrolith-Adern Bild 1 Bild 2 durchzogen. Dieses Mineral ist in dieser Form weltweit nur am Hohentwiel sowie auf den Nachbarbergen Hohenkrähen und Mägdeberg zu finden.
Biologie: Der Hohentwiel ist Naturschutzgebiet und Bannwald. In den Ruinen tummeln sich zahlreiche Mauereidechsen (Podarcis muralis), im Trockenrasen leben Schlingnatter (Coronella austriaca), Erdbock (Dorcadion fuliginator), Pillendreher (Sisyphus schaefferi), Schönschrecke (Calliptamus italicus ), Blauflüglige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) und Rotflüglige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica). In den Felsen brüten Wanderfalke und Kolkrabe.
Mehrere Pflanzenarten sind aus den mittelalterlichen Burggärten geflüchtet und haben sich bis heute gehalten, teilweise sogar stark ausgebreitet: Ysop (Hyssopus officinalis), Wein-Raute (Ruta graveolens), Mauer-Steinkraut (Alyssum murale), Breitblättrige Kresse (Lepidium latifolium) und Schnitt-Knoblauch (Allium tuberosum). Weitere interessante Pflanzenarten sind: Gold-Aster (Aster linosyris), Bartgras (Bothriochloa ischaemum), Siebenbürger Perlgras (Melica transsylvanica), Berg-Steinkraut (Alyssum montanum), Blauer Lattich (Lactuca perennis), Niedriges Habichtskraut (Hieracium humile), Graues Fingerkraut (Potentilla inclinata), Hügel-Fingerkraut (Potentilla collina ssp. praecox), Kriechende Gemswurz (Doronicum pardalianches), Ähriger Ehrenpreis (Veronica spicata), Turm-Gänsekresse (Arabis turrita), Purpur-Sommerwurz (Orobanche purpurea), Behaarte Platterbse (Lathyrus hirsutus), Gelbe Wicke (Vicia lutea) und Ungarische Wicke (Vicia pannonica). Hinzu kommen weiter verbreitete Arten wie Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Bleiches Knabenkraut (Orchis pallens), Männliches Knabenkraut (Orchis mascula), Silberdistel (Carlina acaulis) und Berg-Aster (Aster amellus).