Burg Wels

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Dezember 2015 um 19:06 Uhr durch Pez (Diskussion | Beiträge) (- li). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burg Wels, Sterbeort von Kaiser Maximilian I.

Die kaiserliche Burg Wels ist eine schlossartige Burg im Südosten des Stadtzentrums von Wels, Oberösterreich und wird heute für museale Zwecke genutzt.

Geschichte

776 wird die Burg in Verbindung mit der Siedlung Wels „Castrum Uueles“ erwähnt.[1] Die Burg war anfänglich ein Holzbau mit Palisaden und wurde erst im 12. oder 13. Jahrhundert aus Stein errichtet. Ende des 12. Jahrhunderts erfolgte eine Verpfändung an den Babenberger Leopold VI., Herzog von Österreich, und wurde von diesem dann 1222 angekauft.[2] Nach dem Aussterben der Babenberger kam die Burg in den Besitz der Habsburger.

Denkmal für Kaiser Maximilian I. im Garten der Burg Wels

Unter Kaiser Maximilian I., der in der Burg am 12. Januar 1519 verstarb, wurde die Burg von 1508 bis 1514 im spätgotischen Stil umgebaut. 1653 schenkte der römisch-deutsche König Ferdinand IV. die Burg dem Fürsten Johann Weikhard von Auersperg. 1865 wurde die Burg von den Auersperger an den Schmalzaussieder Ludwig Hinterschweiger verkauft, der den Ostflügel anbauen ließ.[3] Um 1900 kam sie in den Besitz der Familie Blaimschein und 1937 wurde das Gebäude von der Stadt Wels erworben.

Aktuell wird das Gebäude von der Stadt Wels als Kulturzentrum genutzt und hat in ihm unter anderem das Österreichische Gebäckmuseum, das Museum der Heimatvertriebenen, sowie die Stadtgeschichtlichen und Landwirtschaftsgeschichtlichen Sammlungen untergebracht.[4]

Literatur

  • Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Oberösterreichische Landesverlage, Linz 1970.
  • Georg Grüll: Burgen und Schlösser im Innviertel und Alpenvorland. Birken, Wien 1964.
  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Berger, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
  • Laurin Luchner: Residenzen und Landsitze in Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Beck, München 1983, ISBN 3-406-04508-1 (Schlösser in Österreich. Band 2).
  • Georg Clam Martinic: Österreichisches Burgenlexikon. 2. Auflage. Landesverlag, Linz 1992, ISBN 3-85214-559-7.
  • Ilse Schöndorfer: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. NP, St. Pölten 2001, ISBN 3-85326-189-2.
  • Anna Maria Sigmund: Das Haus Habsburg, Habsburgs Häuser. Ueberreuter, Wien 1995, ISBN 3-8000-3581-2.
  • Gerhard Stenzel: Von Burg zu Burg in Österreich. Kremayr & Scheriau, Wien 1973.
Commons: Burg Wels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Städtegründungen und -erweiterungen des Frühmittelalters in Oberösterreich, Zugriff am 20. Oktober 2009.
  2. Elmar Mattle: Zur Siedlungsgenese oberösterreichischer Städte im Hoch- und Spätmittelalter. Examicus, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-86746-940-7, S. 101.
  3. Digitaler Architekturführer der Stadt Wels, Zugriff am 8. April 2015.
  4. Verbund oberösterreichischer Museen, Zugriff am 20. Oktober 2009.

Koordinaten: 48° 9′ 24,1″ N, 14° 1′ 41,1″ O