Das Lämplein

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Das Lämplein

Das Lämplein
Das Lämplein
Beschreibung Humoristisch-satirisches Wochenblatt in Leipzig, Zeitung für die allgemeine Öffentlichkeit
Verlag Leipzig: Genossenschafts-Buchdruckerei (Deutschland)
Erstausgabe 1878
Einstellung 1880
Erscheinungsweise unregelmäßig
Chefredakteur Wilhelm Hasenclever
ZDB 90148-9

Das Lämplein war ein humoristisch-satirisches Wochenblatt in Leipzig. Es erschien als Genossenschaftsdruck vom 29. November 1878 bis zum 10. Januar 1880. Chefredakteur des Blattes war Wilhelm Hasenclever.

Das so genannte Sozialistengesetz, das von 1878 bis 1890 galt, erlaubte Verbote sozialistischer Parteien, Organisationen und Druckschriften sowie politischer Versammlungen. Bismarcks Absicht war es, den zunehmenden Einfluss der Arbeiterbewegung in Politik und Gesellschaft mit polizeistaatlichen Mitteln auszuschalten und die sozialdemokratischen Strukturen zu zerschlagen. August Bebel beschreibt das in seinem Buch „ Aus meinem Leben“ folgendermaßen:

Die Versuche, an Stelle der unterdrückten Blätter neue zu gründen, die nach Lage der Dinge außerordentlich vorsichtig redigiert werden mussten, misslangen in den ersten Jahren fast alle. So versuchte man in Berlin nach der Unterdrückung der Freien Presse unter dem Titel der Berliner Tagespost ein farbloses Blatt zu gründen, das als Fortsetzung der Berliner Freien Presse angesehen und sofort verboten wurde. Seine Herausgeber wurden zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Mit dem Vorwärts in Leipzig fielen eine Reihe hier erscheinender Provinzblätter: Volksblatt in Altenburg, Volksblatt für den 14. sächsischen Wahlkreis, Muldentaler Volksfreund, Groitzsch-Pegauer Volksblatt und Voigtländische freie Presse dem Gesetz zum Opfer. Ebenso fielen die Mitteldeutsche Zeitung, die Freie Presse und die Neue Leipziger Zeitung. 1879 folgten der Leipziger Beobachter, das Deutsche Wochenblatt und der Wanderer, als letztes Blatt wurde 1881 der Reichsbürger unterdrückt, nachdem zuvor noch ein kleines Witzblatt Das Lämplein den Weg des Sozialistengesetzes gegangen war. „Nunmehr stellten wir in Leipzig auf Jahre hinaus jeden Versuch einer Blattgründung ein“, schrieb August Bebel in seinen Lebenserinnerungen.[1][2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Hasenclever. In: Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren 1750 bis 1950.
  • Christine Haug: Reisen und Lesen im Zeitalter der Industrialisierung : die Geschichte des Bahnhofs- und Verkehrsbuchhandels in Deutschland von seinen Anfängen um 1850 bis zum Ende der Weimarer Republik, S. 87, ISBN 978-3-447-05401-0, ISBN 3-447-05401-8
  • Florian Oel. Presse unter dem Sozialistengesetz: Studienarbeit, S. 22, ISBN 978-3-638-40158-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In den Erinnerungen von August Bebel Aus meinem Leben (Dritter Teil S. 24) in dem Kapitel „Die nächsten Wirkungen des Gesetzes“ finden wir einen kleinen Bezug zu Das Lämplein, das den Restriktionen des sog. Sozialistengesetzes zum Opfer fiel. Aus meinem Leben, Bd. 1–3, Stuttgart, 1910, 1911, 1914. (Onlineversion)
  2. Schröder, Wolfgang und Inge Kiesshauer. Die Genossenschaftsbuchdruckerei zu Leipzig. 1872 – 1881. Mit einem bibliographischen Anhang: Verlagskataloge sozialdemokratischer Verlage in Leipzig (1869 – 1881). Wiesbaden, Harrassowitz Verlag, 1992.