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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Gartenschläfer in Abschnitt Beyschlag und Burschenschaft
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Beyschlag und Burschenschaft[Quelltext bearbeiten]

Beyschlag war Mitglied der jüngeren Theologenkneipe in Bonn und im Dezember 1841 Stifter des Bonner Wingolf, der aus dieser Theologenkneipe hervorgegangen ist. Bereits im SS 1841 verließ er Bonn um in Berlin sein Studium fortzusetzen. Der Bonner Wingolf sandte bereits zum WIntersemester 1842/1843 eine Abordnung von sieben Vertretern nach Berlin, die dort eine Filialverbindung gründen sollten. Tatsächlich gelang die Gründung des Berliner Wingolf im August 1843 unter dem Senior Gräber, der ebenfalls zum Bonner Wingolf gehörte. 1844 kam es auf dem Schleizer Konzil zur Gründung des Wingolfsbundes. Teilnehmer waren der Berlin, der Hallenser Wingolf sowie Uttenruthia Erlangen. Der Bonner Wingolf erkannte die sehr weitreichenden Beschlüsse für sich als verbindlich an:

  1. Aufnahmsbedingung für Christen: ernstes sittliches Streben nach Wahrheit,
  2. für Juden (!): ein über das Judentum hinausgehendes Streben,
  3. Erbauungskränzchen durch freie Übereinkunft einzelner Mitglieder,
  4. keine Accomodation an fremdes Studentenwesen,
  5. keine Abzeichen,
  6. kein gemeinsamer Name. (weil man sich auf keinen gemeinsamen Namen einigen konnte (Aus dem Wingolf, Marburg 1860, S. 5)
  7. absolute Verwerfung des Duells,
  8. Fechten und Turnen ist Vereinssache,
  9. Kneipabend als Anhaltspunkt des Vereinslebens, sittlich-wissenschaftlich-geselliger Charakter, Verwerfung des Bierkomments,
  10. Landesvater ist nicht zu recipieren, weil seine Bedeutung ungewiss und durch ihn ein untergeordnetes Moment zur Hauptsache gemacht würde,
  11. Kartellverhältnis: Wer Mitglied eines Vereins, sei eo ipso Mitglied des andern. Ebenso mit dem Austritt und Ausschluß,
  12. alle drei Jahre Zusammenkunft, am Stiftungstag Briefe. Mitteilung der Vereinsgeschichte jedes Semesters. (Geschichte der Uttenruthia in Ihren ersten 25 Jahren 1835 bis 1861, Nürnberg o. J., S. 35 Fn 4.)

Bis in das Jahr 1846 hatte er sehr intensive Beziehungen zu Uttenruthia Erlangen und auch zum Berliner Wingolf. Noch im Jahre 1846 wird ein Mitgleid des Berliner Wingolf selbstverständlich Mitglied der nun Germania genannten Bonner Verbindung (Amandus König) Be45, Bo46) (Siehe Punkt 11 der Konzilsbeschlüsse). In der 1. Geschichte der Wingolfsverbindungen (http://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb10735633.html) findet sich deshalb auch selbstverständlich ein Kapitel über den "Bonnenser Wingolf". Weitere Einzelheiten sind unter dem Lemma "Bonner Wingolf" erläutert. Dort findet sich auch ein Foto aus dem Jahre 1906 mit den beiden letzten noch lebenden Stiftern des Bonner Wingolf im Garten des Wingolfshauses sitzend)

Richtig ist, dass die Verbindung sich ab 1844 Germania nannte. Nicht richtig ist aber, dass sie sich ab 1844 als burschenschaftliche Verbindung bezeichnet hätte oder gar eine Burschenschaft gewesen sei. Die diesbezüglich angeführte Mitgliederliste aus dem Jahre 1894 (!) stammt von einem Mitglied der Burschenschaft Allemannia, der die Verbindung offensichtlich falsch einsortiert hat.

Ganz davon abgesehen hat Beyschlag bereits im Jahre 1841 Bonn verlassen. Selbst wenn man behaupten wollte, die Verbindung sei im weiteren zur Burschenschaft mutiert, war sie es im Jahre 1841 nun gan sicher noch nicht. EIndrucksvoll in soweit die BEschreibung des 1. Stiftungsfestes des Bonner WIngolf im Dezember 1842 in Waitz, Geschichte der Wingolfsverbindungen, Darmstadt 1914). Beyschlag, der die Verbindung bereits im Jahre 1842 nach Berlin verlassen hatte, war es jedenfalls sicher nicht.

Hinzu kommt noch etwas anderes. Der Bonner Wingolf wie die Germania waren streng nichtschlagend und hatten einen Ausländeranteil von ungefähr 1/3. Das christliche Bekenntnis kam hinzu. Der wahlspruch lautete " Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei. Das ist sicher nicht der Geist der Burschenschaft. Wobei sich die Frage stellt, was die Kategorie "Burschenschafter" eigentlich sein soll? Was ist der gemeinsame Geist der Burschenschaft Rheno-Germania Bonn, die auf Ihrer Website betont, dass sie betont unpolitisch ist, der Burschenschaft Vandalia Freiburg im SB, die zu 90 Proent aus Frauen besteht, den Pflichtschlagenden Burschenschaften und den Verbindungen am äußersten rechten Rand wie Danubia München oder Olympia Wien? Eigentlich müsste diese Kategorie gelöscht und aufgeteilt werden. Beyschlag aber gehört sicher nicht in die Liste der Burschenschafter--Gartenschläfer (Diskussion) 22:08, 9. Jul. 2013 (CEST)Beantworten